Vliesbespannung auf Kohleflächen

dbrehm

User
Hallo an alle,

bisher habe ich meine Holzflächen immer mit Verdünnung auf die grundierte Fläche aufgebracht - eine recht stinkige Angelegenheit.

Ich habe mir überlegt, ob ich für Kohleflächen den wasserbasierten Heißsiegelkleber von Oracover verwenden könnte. Hat dies jemand schon probiert bzw. mit was klebt Ihr das Bespannvlies auf die Flächen?

es grüßt Dieter
 
Hallo dbrehm,

das Vlies sollte man mit Spannlack aufbringen. Man kann natürlich auch mit Heißsiegelkleber arbeiten, dies sieht man jedoch, da es sich ja nicht um eine Folie handelt und der Klebe "durchschlägt". Meine Methode ist wie folgt:
1. Vlies zuschneiden mit Überstand.
2. Unverdünnten Spannlack mit UHU-hart Anteil von max. 10% mischen, gut umrühren, und die Unterseite der Rippen und den Teil der D-Box, der mit bespannt werden soll, damit dünn aber flächig und gleichmäßig einstreichen.
3. Spannlack und Verdünnung 1:1 mischen.
3. Vlies auflegen, es sollte am Knick zum Ohr einige mm auf die Ohrrippe überlappen.
4. Mit feinem Pinsel an einer Seite beginnend vom tiefsten Punkt der Rippe nach vorne und hinten den verdünnten Spannlack auftragen und mit dem Finger das Vlies vom tiefsten Punkt nach vorne und hinten andrücken.
5. Nächste Rippe einstreichen und andrücken...
6. Immer wieder mal die vorherigen geklebten Rippen kontrollieren.
7. Nicht die Endleiste bekleben.
8. Sind die Verklebungen gut gelungen, an der Endleiste das Vlies mit Stahllineal und Klinge soweit abschneiden, dass 6 mm überstehen.
9. Überstehenden Rand des Vlieses mit etwas UHU hart auf die Rippenoberseite kleben.
10. Bekleben der Oberseite ist einfacher. Es genügt, den Teil der D-Box, der mit bespannt werden soll, mit dem Klebe-Spannlack zu bestreichen und den umgeklebten Rand an der Endleiste. Vlies auflegen und mit dem verdünnten Spannlack ankleben. Den an der Endleiste überstehenden Rand mit Lineal und Klinge abschneiden.
Alles gut trocknen lassen.
11. Wenn alle Flächenteile bespannt sind, kann man mit einem Bügeleisen, Einstellung Baumwolle (2-3 Sterne), das Vlies gespannt werden. Danach 2-3 Mal mit verdünntem Spannlack 1:1 streichen und austrocknen lassen.
12. Das Vlies sollte nur hinreichend gespannt sein und trägt auch nicht zu Festigkeit des Flügels bei, der muss in der Struktur fest genug und torsionssteif sein. Dann gibt's auch keine Verzüge.
Das war's.
Grüße
flieger-ralf
 

dbrehm

User
Hallo flieger-ralf,

danke für die umfassende Erläuterung - klingt einleuchtend. Schade daß das mit dem Heißsiegelkleber nicht das richtige ist. Es wäre schön gewesen ohne die vielen Lösungsmitteldämpfe.

es grüßt herzlich

Dieter
 

maxf1a

User
Hallo,
ich kann Ralf in keinster Weise zustimmen,
du kannst ohne Probleme den Heißsiegelkleber für das Vlies verwenden.
Wir haben damals das Vlies(vor Power Rip) immer mit Kontaktkleber bespannt.
Ich verwende einen Kontaktkleber von 3M, aber so lange der Kleber durchsichtig ist und man ihn sparsam aufträgt, sieht man gar nichts durch!!
Viel Spaß beim Bespannen!!:cool:
Gruß Max
 
Bespannen....

Bespannen....

Hallo Freunde!

Wenn es darum geht wie man das Vlies überhaupt auf die Flächen bekommt ist das gar kein Thema:

Wir haben alle Kohleflächen mit Spannlack bespannt. Ganz normal wie bei Japan - Papier. Muss aber erwähnen das wir nie um die D - Box bespannen.

Bei Ikarex und kleberlosen Folien geschieht das natürlich mit verdünntem Kontaktkleber oder ähnlichem. Da scheint aber jeder sein eigenes Hausmittel zu haben.;)

Grüße, Schnuller
 

dbrehm

User
Hallo an alle,

Welche Vorzüge hat den Ikarex gegenüber von Vlies? Das Ikarex, das ich kenne ist es schwerer als Vlies. Den einzigen Vorzug, den ich sehe ist die Farbe.

Ich werde mal ein Versuch mit Heißsiegelkleber & Vlies machen, wenn es dann unschön aussieht, muß ich halt wieder zum Spannlack greifen.

es grüßt Dieter
 
Ikarex

Ikarex

Also bei F1C Modellen bespannen wir die Innenflügel damit. Das hat den Grund der besseren Beständigkeit gegenüber Stopeln und Halmen bei Landung im Feld. Da geht eher eine Rippe zu Bruch als das ein Loch entsteht. Bei den Modellen haben wir auch immer etwas Gewichtsreserve. Da ist das mehrgewicht nicht weiter schlimm.

In F1A wirst Du das wohl kaum brauchen.

Grüße, Schnuller
 

hastf1b

User †
Hallo Dieter, habe jetzt erst Zeit zu antworten da ich gerade größere Objekte "bespanne" sprich bin dabei Schlaf- und Arbeitszimmer zu tapezieren.
Aber jetzt zum Thema. Wenn man ein gutes Ergebniss erzielen möchte muß man das bischen "Stinkerei" in kauf nehmen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen das ich mit Spannlack oder Grundierung die besten Ergebnisse habe. Wichtig ist auch, die anderen haben das wahrscheinlich vorausgesetzt, das Gerippe muß fettfrei sein alle Stellen auf dem das Vlies kleben soll mit Verdünnung abwischen. Nach Möglichkeit nicht mehr mit den Fingern berühren. Da ich annehme das du F1B-Flächen bespannen möchtest kann ich dir den Tipp geben das man die Fläche in einem Stück bespannen kann das heist natürlich Mittelteil und Ohren. Danbei die von mir zuletzt bespannten Flächen.

Gruß Heinz

vlies.JPG
 

dbrehm

User
Hallo Heinz,

mit "Flächen in einem Stück bespannen" meinst Du Ober- und Unterseite mit einem Stück Vlies?

Wie machst Du die Farbapplikationen?

es grüßt Dieter
 

hastf1b

User †
Ja Dieter, Ober-und Unterseite in einem Stück die "offene" Stelle ist an der Endleiste. Die Ohren sind mit Tagesleuchtfarben aus der Sprühdose. Das Rot und Schwarz am Mittelstück ist Bespannpapier mit Spannlack auflackiert.

Gruß Heinz
 

maxf1a

User
Hallo Dieter,
das ikarex ist viel schwerer als Vlies, da hast du völlig recht, vor allem hat es eine relativ "raue" Oberfläche.
Ein sehr guter Kompromiss ist das Power Rip.
Power Rip hat eine viel glattere Oberfläche, ist um einiges leichter als Ikarex, ist komplett wasserundurchlässig und genau so stabil.
Ich denke dass einige hier im Forum das bestätigen können.
Zum Thema bespannen in einem Stück: Ich beginne mit der Unterseite und lege das Stück über die Endleiste um, und schneide es an der Vorderseite so ab, dass die obere Kante etwas unten überlappt,
Ich habe auch schon versucht über die Dbox zu bespannen, da hatte ich aber das Problem, dass sich teilweise die Bespannung von der Endleiste gelöst hat.
Ich benutze übrigens zum lackieren der Flächen eine Trockenblumenfarbe, der Vorteil gegenüber handelsüblichen Sprühlacken ist, dass sie sehr viele Farbpigmente enthält und wenig Lack, deshalb ist die Farbe um einiges leichter.
Allerdings gibt es in Deutschland nur einen Hersteller, bei dem muss man das direkt bestellen!
Gruß Max
 

dbrehm

User
Hallo Max,

läßt sich das Power Rip thermisch spannen?

es grüßt Dieter
 

maxf1a

User
Hallo Dieter,
das Power Rip wird genau wie das Ikarex behandelt, ich finde sogar es lässt sich leichter bespannen als Ikarex, da man Falten viel besser herausbügeln kann.
Das Ikarex öffnet beim zu heißen Bügeln die Poren und ist dann nicht mehr wasserdicht, beim Power Rip ist das kein Problem.
Gruß Max
 
Hallo
Erstmal vorab-das Powerrip lässt sich gut verarbeiten und Danke an Max das er die Beschaffung übernommen hat!!Allerdings wurde im Thema "Power Rip" und jetzt wieder behauptet das power Rip wesentlich leichter sei als Ikarex was aber nicht der Wahrheit entspricht und mir doch zu denken gibt????
Ich habe 5m²Ikarex31 gewogen und es wiegt wie die Bezeichnung 31gm²,und ich habe 5m² Power Rip gewogen und es wiegt 33,73g m²!Beide Sorten in weiß.Auf die 3g Mehrgewicht kommt es natürlich nicht an aber ich ich denke mit der Behauptung das es leichter sei werden wie bei mir falsche Hoffnungen geweckt und das finde ich nicht in Ordnung.Vielleicht wäre es sinnvoll von dem Zeug mal ein Datenblatt zu beschaffen auf dem die tatsächlichen Gewichte vermerkt sind.
Gruß Ron
 

maxf1a

User
Hallo Ron,
Ich glaube du bist einer der wenigen, die Ikarex 31 verwenden.
Ich kenne dieses Ikarex gar nicht, ich kenne nur das mit 36 Gramm!!!!
Igor Zilberg, hat mir bestätigt, dass das Power Rip viel leichter als das handelsübliche Ikarex ist und er deshalb alle seine F1B Modelelle!!! damit bespannt. Laut Sigurd Seydel, ist es wesentlich leichter, er hat damit viele Versuche gemacht. Aber wie gesagt, wenn du das 31 Gramm Gewebe hast, kann es schon sein, dass es noch leichter ist.
Lässt sich das 31 Gramm Gewebe so straff spannen, wie das Power Rip????
Ist die Struktur genauso grob wie bei dem 36Gramm Ikarex???
Gruß Max
 
Hallo Maxf1a,
es gibt da eine Suchmaschine im Internet g...gle; wenn man da Icarex 31 eingibt, findet man alles darüber.

Grüße
flieger-ralf
 

maxf1a

User
WIE ich gelesen habe, ist das ikarex 31 neu, das alte war angegeben mit 35 gramm! Und mit dem habe ich bis dahin gearbeitet. Ron, die rolle die ich dir geschickt habe ist etwas länger als 5meter, vielleicht kommst du bei exakt 5 meter ja auch auf 31 gramm??? Naja, wie auch immer, mir gefällt das power rip jedoch besser als das ikarex, weil es viel glatter und wasser undurchlässig ist! Wenn es euch nicht gefällt schickt es halt zurück, ich nehme es gern und einige haben schon wieder nachgefragt, ob ich noch etwas habe! Gruß max
 
Hm ich nochmal
Es geht mir hier ganz bestimmt nicht darum jemanden oder ein Produkt schlecht zu machen!!aber es wird bestimmt auch andere geben die das Power Rip nachwiegen(Ärger im Vorfeld vermeiden!)Natürlich habe ich Länge und Breite genau nachgemessen!Das Power Rip lässt sich besser verarbeiten als Ikarex31(das ich schon 5Jahre habe)und über die Wasserbeständigkeit kann ich noch nichts sagen(da ich selten bei Regen fliege).Ob das Ikarex jetzt 31g oder 35g wiegt spielt ja nicht die Rolle-es wurde behauptet(das es 1/3weniger wie Ikarex wiegt)und das ist nicht OK.Also keine Hoffnungen wecken-dann hat auch keiner ein Proplem damit
Gruß Ron
 

dbrehm

User
Heißsiegelkleber ja oder nein?

Heißsiegelkleber ja oder nein?

Hallo an alle,

am WE habe ich endlich Zeit gefunden und Bespannversuche mit Vlies gemacht. Es handelt sich um das Vlies von Aeroplan/Christian Kaufmann. Bei einer Fläche habe ich das Vlies mit Grundierung/Verdünnung aufgeklebt (herkömmliche Methode, die von C. Kaufmann für Holzflächen empfohlen wird) die andere Fläche wurde mit wasserbasiertem Heißsiegelkleber von Graupner bebügelt. Für mich konnte ich folgende Feststellungen machen.

  • der Heißsiegelkleber ist von der Haftung her der Grundierung/Verdünnung deutlich überlegen - ist aber bei genauerem Nachdenken verständlich, da ja die Kohlefaser - anders als Holz weder die Grundierung noch die Verdünnung aufsaugt. Es dauert daher auch relativ lange, bis die Verdünnung ablüftet und die Klebung einsetzt. Wenn man zu lange mit dem Finger reibt, dann kann es auch vorkommen, daß man die aufgebrachte Grundierung, die ja als Kleber wirken soll, wegreibt. Jetzt ist mir auch klar, warum flieger-ralf Hartkleber in den Spannlack mischt. Der Haftungsvorteil ist auf der gewölbten Unterseite ein Riesenvorteil - der Zeitaufwand ist erheblich geringer
  • Heißsiegelkleber stinkt nicht. Geruchsintensiv bleibt nur der 2-3 fache Spannlackauftrag, welcher aber nicht soviel Zeit in Anspruch nimmt. Die große Geruchsbelastung bleibt einem also erspart.
  • von der Optik her kann ich die Heißklebermethode nicht wirklich schlechter finden. Wie es aber mal aussieht, wenn ich eine Carbon-D-Box bespanne kann ich derzeit noch nicht sagen. Das werde ich aber bald herausfinden, wenn meine F1A-Flächen soweit sind.

Bilder folgen, sobald meine Digicam wieder einsatzbereit ist.

es grüßt Dieter
 
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