Flächenstahl Kohle gefüllt

Hallo Zusammen,

mein Kult muss - dank meiner Unachtsamkeit - einen neuen 12mm Flächenstahl haben.

Da ich in der näheren Umgebung keine 12mm Federstahl gefunden habe, und auch noch ein 12 mm Alurohr habe, habe ich mich eines Artikels in der Modell
07/2005 entsonnen !
Dort wird ein Alurohr mit Kohlerovings gefüllt.

Ich wollte dies mal ausprobieren, und gehe von einem geringen Gesamtgewicht und etwas weniger Flexibilität aus !?

Desweiteren ergeben sich für mich einige Fragen im Zusammenhang mit der Berechnung der Rovinganzahl !

Die Erläuterungen dazu sind sehr gut, doch hier hänge ich etwas:


Der Autor gibt ein 800 tex mit 12 000 Fillamenten an, wo hingegen R&G für seinen 800tex roving schon 24 000 angibt.

Der Autor bezeichnet die Fläche eines einzelnen ungetränkten Strangs mit 0,8mm2.

Für mich würde sich daraus ergeben, daß der R&G Roving die doppelte Fläche in Anspruch nimmt !?

Desweiteren habe ich einen 1600tex Roving bereits hier liegen.

Wer kann mir kurz diese Grösse erklären, und sagen, ob Sie Auswirkungen auf die Anzahl der Rovings hat...


Danke vorab

Gruss
Frank
 

Giotto

User
Lieber Frank.
Mach's nicht zu kompliziert. Zieh die Rovings trocken durch das Rohr. Immer mehr, bis es satt gefüllt ist. Die Rovings sollten allerdings noch gut durchgehen und nicht bereits klemmen. Nun die Rovings tränken und hoppla!!
Wenn Du Dir die Anzahl nun aufschreibtst, dann weiss Du für das nächste mal, wieviele es braucht.
 
Doch lieber kompliziert...

Doch lieber kompliziert...

Hallo Frank,
du kannst die Roving-Anzahl folgendermaßen berechnen:

Man bestimmt sich die Querschnittsfläche, Kohlefaserdichte und Rovingfeinheit und wandelt sie kürzbar um:
formel1.jpg
Mit einem Faservolumenanteil von 0,4 ergibt sich die Rovingzahl folgendermaßen:
formel2.jpg

Ich rechne das morgen nochmal nach. So spät am Abend sollte man keine Rechnung ungeprüft lassen!

Beste Grüße,
Michael
 

Gideon

Vereinsmitglied
Fränki schrieb:
Der Autor gibt ein 800 tex mit 12 000 Fillamenten an, wo hingegen R&G für seinen 800tex roving schon 24 000 angibt.

Das kann man so leider nicht verallgemeinern. Wichtig ist dabei auch die Fasertype zu beachten

Von der Tex-Zahl auf die mögliche Filamentanzahl zu schließen, kann auch ins Auge gehen. Das gilt nur für HT-Fasern, die in der Regel einen Filamentdurchmesser von 7 µm aufweisen

Die Tenax UMS 40 (vormals UMS 2526), also eine Fasertype mit höherer Zugfestigkeit / Zug-E-Modul (Steifigkeit), hat einen Filamentdurchmesser von nur 4,8 µm, was insgesamt eine geringere Tex-Zahl bei gleicher Filamentanzahl bedeutet

Gültig für HT (high tenacity = hochfest) Garne / Rovings:

1K = 67 tex

3K = 200 tex

6K = 400 tex

12K = 800 tex

24K = 1600 tex
 

Gideon

Vereinsmitglied
Anbei noch die Datenblätter von Tenax zur Verdeutlichung
 

Anhänge

  • HTA40 & HTS40 dt.pdf
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  • UMS40___UMS45_dt.pdf
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Börny

User
Fränki schrieb:
...Dort wird ein Alurohr mit Kohlerovings gefüllt...
...Artikel hin oder her: An Deiner Stelle würde ich keinen Falls ein Alurohr nehmen. Das ist zu weich und nach genug Biegen bricht es mit der Kohle.
Ich habe mir so ein Steckung mit einem 12mm Edelstahlrohr, gibt es in jedem gut sortiertem Baumarkt -es gibt immer was zu tun-, und einem 10mm Vollkohlestab, aus dem gut sortierten Modellbaufachgeschäft oder Drachenladen, gebaut. Einfach Kohlestab mit etwas Harz in das Stahlrohr klopfen. Das Stahlrohr verhindert wirkungsvoll die Kerbwirkung der Messingrohre der Flügel, schützt also somit die Kohle und biegt sich nicht vorzeitig.

Hier noch ein interessanter Link: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=42718&highlight=Steckungsrohr
und: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=8394&highlight=alu+Steckungsrohr

Holm & Rippenbruch
Börny
 
Börny schrieb:
...Artikel hin oder her: An Deiner Stelle würde ich keinen Falls ein Alurohr nehmen. Das ist zu weich und nach genug Biegen bricht es mit der Kohle.
Wo ist jetzt hier wieder das Problem? Das Aussenrohr ist ja nur formgebende Hülle und hilft, die Kerbe am Ende des Steckungsrohrs zu vermeiden.
Jede Alulegierung hat sicher eine deutlich höhere Bruchdehnung als Kohle, macht also sicher alles mit, was der Verbinder verträgt.

Es trägt zugegebenermassen weniger mit als ein Stahlrohr, da der E-Modul ca 3 x tiefer liegt, und bezüglich Verschleissfestigkeit beim Einstecken ist es auch schlechter, aber kritisch ist die Verwendung von Alu an der Stelle sicher nicht.
 

Börny

User
...dann probier's halt selbst aus ;) .
Das Alu gibt zu früh nach. Im Prinzip ist dann eine solche 12mm Steckung nur so stabil wie der 10mm Kohlestab. Ein 12mm Kohlestab ist abgesehen von der ungeschützten Oberfläche deutlich stabiler. Mit der Verwendung eines Stahlrohres gleicht man das dann wieder aus so daß die Festigkeit deutlich besser ist. Ich hab's leider schon selbst sehen müssen, wie die Alukonstruktion nachgegeben hat. Das Ergebniss war eine völlig verbogenes Alurohr mit gebrochener Kohle. Mit Stahlrohr hält's halt wie gewünscht. Aber es kann ja jeder machen, wie er selbst denkt und will. Viel Spass dabei...:D

Holm & Rippenbruch
Börny
 
Börny schrieb:
Im Prinzip ist dann eine solche 12mm Steckung nur so stabil wie der 10mm Kohlestab. Ein 12mm Kohlestab ist abgesehen von der ungeschützten Oberfläche deutlich stabiler.
Da bin ich wieder einverstanden. Das ist aber nicht das, was Du oben geschrieben hast.
 
Hallo Ihr Lieben,

und vielen Dank für Eure zahlreichen Rückmeldungen !

Nachdem ich Michaels Rechnung noch einmal nachvollzogen habe und Börnys Tip, Alu gegen Stahl zu tauschen, auch verinnerlicht habe, dürfte das Ding
wohl schiefgehen.

Ich danke Euch und wünsche Alles Gute

Liebe Grüsse
Frank
 

Tofo

User
... eine Kombination aus Stahlrohr und Kohlefüllung ist das Optimum als Flächenverbinder. Der Stahl hat eine exzellente Zugfestigkeit und die Kohle verhindert ein Einknicken und bringt die erforderliche Festigkeit bei Biegebelastung.

Alurohr kannste vergessen. Das ist weich wie Butter in der Sonne. Ich habe schon mehrere gebrochene Verbinder aus Alu-Kohle gesehen. Kohlefaser pur ist bei Messingrohren in der Fläche auch nichts!

Ein Stahlrohr ist somit die einzige alternative zu einem Vollstahl und dabei noch deutlich leichter.

Bei F3X natürlich voll Kohle, eh klar ...

MfG,
Thorsten
 
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