Qualitätsunterschiede?

Hallo Leute,

inspiriert von dem Beitrag von Claus Eckert zum Abformen von Motorhauben möchte ich erstmals mit seiner vorgestellten Methode Hauben abformen und in GFK/Harz nachbauen.

Hintergrund ist zum Einen, daß ich mir ein neues Modell im Abverkauf bestellt habe, wo ich vermute, daß es dazu bald keine Ersatzteile mehr gibt und ich mir noch nicht schlüssig bin, welche Motorisierung das Modell bekommt.
Daher vermute ich, daß ich mindestens 2 Hauben mit unterschiedlichen Ausschnitten für die Motoren habe.

Gelernt habe ich bei meiner DECATHLON, das der Import von papierdünnen Motorhauben aus tiefgezogenem ABS erstens schei... teuer ist und zweitens von sehr kurzer Halbwertzeit.

Nun habe ich mir bei R&G und bei EMC mal die Preise angeschaut und festgestellt, daß ich bei der Zusammensetzung meiner Liste incl. Verschickung über 10 Euro sparen könnte...

Daher meine Frage: Gibt es Qualitätsunterschiede in den beiden Glasgeweben der Händler (jeweils 49 und 105 mg/dm²)?

Welches der beiden Trennwachse oder PVA Trennmittel ist besser und vor allem, welches der Formenharzsysteme läßt sich besser verarbeiten?

In meinem Keller habe ich keine Heizung und nur so ein kleines Lüftungsfenster.

Ab wann rentiert sich eigentlich der Formenbau?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Rainer,

ich würde das gerne einmal kommentieren:

Gibt es Qualitätsunterschiede in den beiden Glasgeweben der Händler (jeweils 49 und 105 mg/dm²)?

Wenn beide gefinishte Gewebe von Interglas anbieten, dann nein

Welches der beiden Trennwachse oder PVA Trennmittel ist besser

Wachs + PVA ist generell eine gute Kombination. W 70 (ohne PVA) wird ebenfalls von vielen gerne eingesetzt. Ich bevorzuge pastöse Wachse + PVA - da sehe ich keine großen Unterschiede


und vor allem, welches der Formenharzsysteme läßt sich besser verarbeiten?

Frag 10 Leute und Du bekommst 10 Antworten. Die verwendeten Härter sind für mich primär wichtig. Kalthärtend und styrolbeständig wäre sinnvoll, dann funktionieren auch UP-Vorgelat oder 2K-Lacke als spätere Bauteildeckschicht problemlos

In meinem Keller habe ich keine Heizung und nur so ein kleines Lüftungsfenster

L 285 oder auch das neue L 385 funktioniert ohne Warmhärtung nur suboptimal - Sprödigkeit wird erst ab 40 °C beseitigt. Generell ist eine Warmhärtung für die späteren Eigenschaften unabdingbar - auch wenn Dir einige Leute es sicherlich anders weis machen wollen



Ab wann rentiert sich eigentlich der Formenbau?

Das lässt sich so nicht sagen. Die Frage sollte eher lauten: Ab welcher Modellgröße wird eine Form zu teuer für nur 2 Bauteile. Für einfache Geschichten kann das auch nur über das eigentliche Urmodell schon prima funktionieren - der weitere Aufwand für das Finish ist dann aber ebenfalls gegenzurechnen

Wenn Du Spaß am Bauen hast, dann sollte das Geld für die Form + 2 Bauteile gut angelegt sein - zumal für zukünftige Projekte schon Wissen vorhanden ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Fragewort mit "H" -> Hä?

Fragewort mit "H" -> Hä?

Gideon schrieb:
L 285 oder auch das neue L 385 funktioniert ohne Warmhärtung nur suboptimal - Sprödigkeit wird erst ab 40 °C beseitigt. Generell ist eine Warmhärtung für die späteren Eigenschaften unabdingbar - auch wenn Dir einige Leute es sicherlich anders weis machen wollen.

Ich habe von R&G Harz und Härter L.

Gideon schrieb:
dann funktionieren auch UP-Vorgelat oder 2K-Lacke als spätere Bauteildeckschicht problemlos

Was bitte ist "Vorgelat"?
2-K Lacke kann ich daheim nicht verarbeiten. Geht auch die übliche Spraydose? Zur Not habe ich auch noch eine kleine Airbrushpistole und Kompressor, aber keine Spritzkabine.

W70 ist sicher was Anderes wie WD-40.. Könnte man damit nicht auch eine Haube einsprühen, um ein Festbappen der Form zu verhindern?

Danke & Gruß

Rainer
 
Willst Du hier ehrliche Antworten, oder nur ein bisschen Aufrühren?

Denn ehrlich gesagt, einige Deiner Fragen lassen den Verdacht nach letzterem aufkommen.


Vorgelat sind die branchenüblichen Polyester (UP) -Deckschichten.

W70 ist ein gern verwendetes Trennwachs.

WD-40 als Trennmittel vorzuschlagen ist nur läppisch (deswegen der oben geäusserte Verdacht). Wenn Du laminierst (d.h. Schichten aufeinander haften haben willst) willst du KEIN Öl, das überall hinläuft.


Und diese Dinge weiss ich, ohne je selbst eine Form gemacht oder mehr als eine Bandage oder eine Reparatur an einem GFK Rumpf laminiert zu haben. Sich etwas schlau machen bevor man Fragen stellt ist angebracht.
 
deswegen...

deswegen...

frage ich ja!

Ich habe bisher mit sowas noch nie gearbeitet und möchte von denen, die es wissen, erfahren, wie man das richtig macht und worauf man achten muß.

JA! Ich bin, was das Laminieren betrifft, Anfänger!

Deswegen habe ich hier konstruktive Beiträge erwartet, und keine Klugscheisserei.:mad:
Sonst hätte ich den Fred im anderen Forum aufgemacht.

... ok.. die Luft ist raus... laßt uns bitte wieder sachlich werden
 
OK, nochmal sachlich. Ich musste wirklich abklopfen, ob Du das ernst meinst. Ich habe nur so reagiert, weil ich denen Stil ("Hä?")gegenüber Stefan als einigermassen anmassend empfunden habe.

Aber ich wiederhole nochmal die Aufforderung: Lies den einen oder anderen Thread hier durch. Du wirst eine Menge lernen. Dann kannst Du auch informierte Fragen stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gideon

Vereinsmitglied
Das von mir genannte UP-Vorgelat ist auch mittels Pinsel oder Walze aufzutragen, wäre demnach auch für Dich anwendbar

Harz L + Härter L ist vollständig kalt(aus)härtend und wäre prinzipiell geeignet

Für das Formenharz und die Trennmittel gilt nach wie vor das oben gesagte -nur so viel noch: das Formenharz fungiert nur als Deckschicht - der Laminataufbau wird weiterhin mit Glasgewebe (nicht Glasmatte) und Laminerharz bewerkstelligt
 
ok...

ok...

Also.. Bei R&G habe ich mir die Anwendungsvideos angeschaut.

Wenn ich das richtig verstanden habe, muß ich ja erstmal eine Form bauen, die entsprechend stabil ist. Dabei wird dann mein "Urmodell" eingewachst, mit dem Trennwachs, um dann später die Form vom Urmodell und der Trennebene lösen zu können.

Die Form selber wird dann später mit Trennwachs oder W70 eingesprüht, dann mit UP-Vorgelat eingesprüht, sozusagen als Lackschicht. Darauf muß ich dann Glasgewebe einlegen, was dann mit dem Harz die Farbe aufnimmt und dann wie gleichmäßig lackiert aussieht.
Ist dann dieses Glasgewebe ein Anderes als das, was in der Form verwendet wurde? Oder kann ich da das gleiche Material nehmen?

Ich dachte dabei an das G49 und G105 von EMC.

Für das Formenharz habe ich mir das Set F260 mit Härter H260 von EMC ausgesucht.
Zusätzlich zum Trennwachs das PVA-Trennmittel.
 
Die Form muss steifer sein, da brauchst Du nach einer ersten Feinschicht schwere Gewebe. Für Deine Pläne reicht aber evtl. auch eine Gipsform. (Nur für einfache Formen und nur Kleinstserien.)
 
klasse...

klasse...

auf der Suche in den Weiten des Netzes habeich bei Swiss-Composites auch eine Anleitung gefunden, die fast alle Fragen beantwortet.

Gips-Abformungen sind da zwar nicht behandelt worden, aber den Ansatz finde ich auch super. Ich wühl mich jetzt mal weiter durch...

Danke!
 

Gideon

Vereinsmitglied
Bitte informiere Dich vorher einmal über die Vorgehensweise im Formenbau, sonst geht das vermutlich in die Hose. Du musst schon genau lesen bzw. hören, was da gemacht wird und die Schritte auch logisch nachvollziehen können

Das halte ich für ein gute Anleitung: http://download.r-g.de/formenbau.pdf


Das F 260 (mit Härter 260) ist nicht mehr nachzubearbeiten....
 
Gideon schrieb:
Das F 260 (mit Härter 260) ist nicht mehr nachzubearbeiten....

Mit so einer Aussage kann ich doch etwas anfangen.;)

Ich hatte mir das Set rausgesucht, weil ich sonst bei R&G nochmal Versandkosten bezahlen würde. Also muß ich doch die Lieferanten mischen.:(

Swiss-composite hat ja noch mehr Lesestoff... Super Tip! Danke!!!
 
Laminierkeramik

Laminierkeramik

Tolle Tips, bisher... das Ganze wirft jetzt aber doch eine Menge Fragen auf.

Bei der Verarbeitung von der Keramik wird in der Anleitung davon gesprochen, daß man eine Zwischenschicht aus zwei Lagen Glasgewebe machen soll, oder muß, bevor man die keramisch getränkte M1 Matte auflegt.

Bei großen Teilen sicher richtig, aber bei der kleinen Motorhaube? Dann könnte ich doch theoretisch gleich nach dem Auftrag des Formharzes die stärkeren Gewebe auflegen und aushärten lassen. Sollte doch für so "kleine" teile reichen?

Im Grunde wäre ich nun so vorgegangen. Bitte korrigiert mich:

  • Die ursprüngliche Haube wird mit Holzleisten gesichert auf ein Stück Spanplatte gesetzt.

  • Als Trennebene wird ein Holz entsprechend der Kontur ausgesägt, dabei Macken und Ecken mit Knetmasse abgedichtet
  • Die Haube und die Trennebene werden mit Trennwachs und PVA in mehreren Schichten eingepinselt
  • Dann wird Fomenharz aufgetragen und mit Baumwollflocken aufgefüllt.
  • Nach dem Angelieren kommen dann 2-3 Lagen dickes Glasgewebe (z.B. 163 g/dm²) auf das Formenharz, was dann mit weiterem Harz eingestrichen (glattgestrichen) wird.

  • Ist das nach ca. 24 h ausgehärtet, wird die Trennebene vorsichtig abgenommen und der Vorgang mit der zweiten Hälfte wiederholt.

  • Als Ergebnis sollten zwei Hälften entstanden sein, die innen glatt und verwindungssteif sind. Diese Formen werden wieder eingewchst und mit Trennmittel versehen.
  • Dann wird die Form mit Vorgelat ausgestichen.
  • Nun wird erst das Harz (bei mir dann Harz L) in die Form eingestrichen und dann das Gewebe G49 eingelegt, mit Pinsel und Rolle an die Form gedrückt bis es nicht mehr sichtbar ist.
  • Danach G105 bis dieses ebenfalls durchtränkt ist.
  • Mit der anderen Form genauso. Bei beiden Formen läßt mann ca. 1-2 cm an einer Seite an Gewebe trocken außen stehen, der Rest wird besäumt.
  • Dann fügt man die Formen zusammen und drückt die überstehenden Gewebeteile innen noch an der Gegenseite der Form an, um eine feste Verbinung zu erzielen.

  • Nach dem Aushärten werden die Formen vorsichtig von einander getrennt.

Sollte ich jetzt keinen Fehler gemacht haben, hätte ich nun eine vorlackierte, schöne glatte GFK-Haube. Korrekt?
 
Prima!!!

Prima!!!

Nach so vielen Links auf die entsprechenden Probleme, die da auftreten könnten, bin ich nun entsprechend schlau geworden.

Wie ich die Form hinbekomme, weiss ich nun. Jetzt ist halt nur noch die Frage offen, wie ich die Haube leicht aber stabil genug hinbekomme... In der entsprechenden Form lassen sich ja dann ca. 1000 Versuche machen.

Damit es außen schön glatt wird leichtes und sehr dichtes Gewebe und Gelcoat, dann etas dickeres stabiles Gewebe innen und mit Harz und Härter L (weil vorhanden) die Haube auslegen. Ich schätze, daß ich mit insgesamt 4 Lagen Gewebe hinkomme, oder?

Danke & Gruß
 
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