Reparatur eines abgebrannten RS 435-40

mir ist gerade so ein motor in einem wirklich beklagenswerten zustand auf den tisch geflattert.

wenn es allgemein interessiert, mache ich wiedermal einen bericht zur wiederauferstehung.

dazu kann der eigentümer ja erstmal zusammenfassen, was passiert ist.
 
Tja, dann mache ich mal den Anfang ! :D

Wie Ralph schon erwähnte, ist mir nach dem 5. Flug mit meiner Sebart Su-29 140s mein Strecker 435.40-20Wdg. beim Gas geben abgeraucht.

Zum Setup:
Motor RS-E 435.40-20
Regler: Jeti SPin 99 ( Anlaufzeit 0,5 sec., Timing 24° )
Akku SLS-ZX 30C 3300
Prop: 22x10 EM-Holzlatte von Engel

Der Defekt trat beim Einfliegen der Maschine auf, hatte zuvor auf die 22x10 Holz gewechselt. Vom Gefühl her passte die Latte hervorragend zum Motor - so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt.
Der Schaden ist beim bodennahen Rumalbern passiert - hier war ich gezwungen, um die Maschine vor einem Crash zu bewahren, einmal kräftig und schnell das Gas durch zu drücken. Es gab ein häßliches Geräusch und der Motor funktionierte nicht mehr richtig.
Nach dem Landen musste ich feststellen, dass der Motor dampfte und kochendheiß war !

Den Motor habe ich noch auf dem Flugplatz abmontiert - der sah dann so aus !

Strecker-defekt !.jpg



Den Motor habe ich dann zu Rolf Strecker geschickt und um Reparatur gebeten, ich hatte das für einen Garantiefall gehalten.
Am Telefon wurde mir dann gesagt, dass der Jeti Spin 99 den Motor zerstört habe - für die Reparatur wollte man 177,- € kassieren ! :eek:
... den Spin sollte ich mal ruhig in die Tonne hauen ! :eek:

Da ich das bei einem Motor der für gut 330 € über den Tisch geht eigentlich nicht akzeptiere, habe ich die Reparatur abgelehnt.
Ist wohl verständlich, wenn man sich da ein bischen vorgeführt fühlt ! :rolleyes:

Daraufhin habe ich mich an Dr. Ralph Okon gewandt, mit der Bitte sich den Motor einmal genauer anzusehen und gegebenenfalls auch zu reparieren.



Soweit zum Stand der Dinge - mit Ralph habe ich vorhin noch telefoniert - er hat mir eine unschöne Zustandbeschreibung abgegeben.
Ich denke Ralph wird hier noch einige Fotos und eine detaillierte Schadensbeschreibung einstellen.
... und ich hoffe, dass das Teil noch reparabel ist !?


Könnte also interessant werden !? ;) :D


Gruß

Banjoko ( Matthias Wever )
 
so sieht er erstmal fast unschuldig aus...

RS1.jpg


hier sieht man schon, dass die glocke welle verbindung sich gelöst hat, die welle ist aus der glocke gewandert.

RS2.jpg


die gegenseite zeigt deutliche spuren des durchdrehens

RS9.jpg


hierauf kann ich mir keinen reim machen:

RS3.jpg


eigentlich kann es nicht gehen, dass die glocke am statorträger schleift / klemmt, es sei denn, beim zusammensetzen sind die lager nicht ordentlich eingepresst worden und konnten dann unter last nachrutschen. verklebt waren die jedenfalls nicht.

die anlaufspuren an der glocke:

RS4.jpg


nach dem reinigen sieht man schön, dass es nicht nur farbe gewesen ist:

RS5.jpg


in einen stapel aus blechen ohne positionierungshilfen (noppen) 2 lager übereinander ohne sitz einzustapeln -
dazu gehört schon gehöriges gottvertrauen! ich dachte, ich glaubs nicht!!!
zudem: die 3 lager-lösungdachte ich bisher, sei eine rein chinesische untugend.

RS6.jpg


das halte ich für eine mögliche ursache:
nach dem abschneiden der isolation zeigt sich, das es jemand beim verdrillen der anschlüsse wohl zu gut gemeint hat. :cool:

RS7.jpg


heisluft hat es eben auch bei vergossenen wicklungen noch immer gebracht.
RS8.jpg


RS91.jpg


insgesamt sehe ich nicht nur einen fehler:

- die beiden abgedrehten leiter im 4er bündel
- die verbrannte phase (ohne statorschluss)
- die lose welle
- die an den stator angelaufene glocke
- das schleifen zwischen glocke und statorträger.

kulanz wäre da ganz sicher keine falsche entscheidung gewesen - die mehrheit dieser fehler kann einfach nicht durch fehlerhafte stellereinstellung hervorgerufen werden.

welcher davon nun welchen zur folge gehabt hat, das weis nur mein lieblingssmilie für solche fälle:
icon_kugel.gif


jedenfalls ist das ding demontiert und die chancen, es wieder zu rennen zu bringen stehen gut.

aber dann werde ich mir ausbitten, ihn nicht wieder in eine kunstflugmaschine einzubauen, weil ich dieses konzept da für überfordert halte.

nachtrag:
es sind wirklich 0,2er statorbleche verbaut worden.
in allen nuten lag die angegebene anzahl an windungen.

vg
ralph
 
Zuletzt bearbeitet:
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... muss ich mir jetzt doch noch einen Turnigy Motor zulegen - Chinesen sollen ja angeblich sehr schnell lernen !? :rolleyes:

Im Ernst, die Bilder sind ja erschreckend !

... was mache in denn jetzt als Endkunde ?
Ich denke ich werde dann erstmal den reparierten Motor vorsichtig weiter verwenden und auf die baldige Serienreife des Scorpion 5030(25?) F3a hoffen !

Bin richtig schockiert !

Gruß

Banjoko ( Matthias Wever )
 
Ich kann nur sagen, dass ich von dem Motor ( falsch), von dem Hersteller des Motors sehr enttäuscht bin. Ich wollte für meine Maschine ein ideales Setup finden und habe mir im Vorfeld reichlich Gedanken dazu gemacht und mich diesbezgl. auch mit Gerd Giese regelmäßig ausgetauscht.
Ich mache mir keinen Vorwurf unbedacht irgendeinen großen Balken auf den Motor geschraubt zu haben und einfach so rumgebolzt zu haben.

Die Abstimmung ist mit Fachleuten und nicht zuletzt mit der Firma Strecker besprochen und erfolgt.

Der Motor wurde nach einem persönlichen Telefonat mit Rolf Strecker für meine persönlichen Bedürfnisse gewickelt !
Ich habe das gesamte Modell den ganzen Winter über mit Bedacht aufgebaut und versucht eine funktionierende Maschine auf`s Flugfeld zu stellen.

Ich fühle mich momentan einfach von der Firma Strecker im Regen stehen gelassen, da wurde es sich bei der Fehlerfindung imho sehr einfach gemacht. - mehr will ich einfach auch nicht dazu sagen !

... Grundintention meinerseits war es Piloten, die das gleiche Setup wie ich fliegen, vor Schaden zu bewahren - ich habe mein Modell zwar nur knapp aber dennoch retten können - das kann dem Nächsten anders ergehen.



So, jetzt hoffe ich, dasss hier erstmal Schluß ist - Streß in meiner Freizeit brauche ich nun wirklich nicht, habe ich im Beruf schon genug !!! ;)

Gruß

Banjoko ( Matthias Wever )
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

FamZim

User
Hallo Banjoko

Die Kühlung mag für den Steller ja ausreichend sein und um den Motor herum ist auch genug Luft.
Trotzdem käme bei mir ein Radiallüfter drauf, der die heisse Luft aus dem Motor saugt.
Da vorne der Spinner und der Motorträger vor ist sieht es nach keiner guten Luftfürung aus.
Mit Lüfter ist man auf der sicheren Seite den die Wicklung wird dann Zwangs gekühlt !

Gruß Aloys.
 

Markus77

User
FamZim schrieb:
Hallo Banjoko

Trotzdem käme bei mir ein Radiallüfter drauf, der die heisse Luft aus dem Motor saugt.

Mit Lüfter ist man auf der sicheren Seite den die Wicklung wird dann Zwangs gekühlt !

Gruß Aloys.


Der Lüfter hätte leider auch nicht verhindert das die Glocke an den Stratorträger Wandert und dort schleift


Und Banjoko ich hab mein 435.30 Ähnlich eingebaut und mit Der Kühlung Passt das schon


MFG Markus
 

Pat_93

User
Markus77 schrieb:
Der Lüfter hätte leider auch nicht verhindert das die Glocke an den Stratorträger Wandert und dort schleift


Und Banjoko ich hab mein 435.30 Ähnlich eingebaut und mit Der Kühlung Passt das schon


MFG Markus


Die Kühlluftführung bei der 140er Su haut schon hin, die Öffnungen im Rumpfboden sieht man ja auf den Bildern nicht, und mehr als 60 Grad am Motor und 80 am Regler hatte ich noch bei keinem Setup, auch nicht an wesentlich schärferen als bei Matthias.
Das die "Sternmotorhauben" nicht optimal sind sieht man am Vergleich mit der schlankeren 120er Katana, da laufen die Komponenten im Schnitt um gute 5 Grad weniger - aber wie gesagt, ist doch beides weit im grünen Bereich-deswegen kann kein Motor abrauchen.
 
Ich bin schockiert, ich habe einen 435/30 und wollte den in einer 1,8 bis 2m Maschine einsetzen! Dem traue ich erstmal nicht mehr blind! Ich hatte bisher geglaubt, RS kann man blind kaufen! Gruß Bernhard:(
 
leute,

also bitte bleibt fair.
sowas kann doch passieren!
schade und unschön ist nur, wenn der hersteller sich nichtmal die mühe macht, nach einem eigenen fehler zu suchen und pauschal dem kunden die schuld gibt.
ich denke, der hersteller hätte das wesentlich schneller rausfinden können, als wir.

vielleicht liest man ja mit und revidiert seine meinung aufgrund des gezeigten.

ungeachtet dessen sollten gewisse deutlich suboptimale teile des grundkonzeptes (siehe http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=145936) doch mal überdacht werden.

bei anderen deutschen herstellern habe ich da schon recht positive erfahrungen gemacht.


vg
ralph
 

f3d

Vereinsmitglied
Strecker 435/30

Strecker 435/30

Hallo E Piloten,

ich habe 3 Strecker 435/30 mit verschiednen Windungen in meinen E Speedmodellen im Einsatz bei 25 000 U/min und bei 10s mit 200 Amp. bis heute ohne Probleme.


Nach meiner Erfahrung ein sehr robuster, Qualitativ hochwertiger Motor ohne wenn und aber.

War evtl. ein Ausrutscher.

MFG Michael
 
der 435-40 und der 435-30 sind da wohl auch nicht zu vergleichen.
es sei denn, der -30 hat auch 2 lager übereinander ohne sitz in der statorbohrung.
ich denke, der -30 hat nur eins (mehr braucht er ja auch nicht, und das funktioniert ja auch!
wenn dann dieses lager auch noch eingeklebt ist, ist alles bestens.

robust: imho volle zustimmung.
der 378-30er motor, den der micha mit 400km/h in die wiese gerammt hat und der 300m weiter wiedergefunden wurde, war danach noch lauffähig!

btw. sass bei diesem motor das lager in einem ausgedrehten sitz mit innen glatter oberfläche!
und dass er mit der baulänge und der 6er welle den exorbitanten kreiselkräften bei 25000rpm und 400km/h im engen abfangbogen nicht völlig gewachsen war ist völlig normal - dafür war er ja nicht konstruiert worden!

vg
ralph
 

FamZim

User
Hi

Ich bin mir sicher das der Motor wieder zum Leben erweckt wird, da es kein Serienfehler zu sein scheint !!!!!!!
Da er relatief lang ist und für Kunstflug genommen wird gleich mal ein Verbesserungsvorschlag .
Um die durchbiegung der Welle zu reduzieren wird oft eine " Olive " zwischen die Lager eingesetzt.
Da die gröste Biegebelastung aber im vorderen Lager ist, schlage ich vor ein aufgebohrtes Wellenstück bis in das Lager (grösser wählen)oder in den Prop vorzusehen und aufzukleben.
Dann braucht man keine abgestufte (teure) Welle und hat das gleiche erreicht.

Gruß Aloys.
 

A.Koch

User
f3d schrieb:
Hallo E Piloten,

ich habe 3 Strecker 435/30 mit verschiednen Windungen in meinen E Speedmodellen im Einsatz bei 25 000 U/min und bei 10s mit 200 Amp. bis heute ohne Probleme.


Nach meiner Erfahrung ein sehr robuster, Qualitativ hochwertiger Motor ohne wenn und aber.

War evtl. ein Ausrutscher.

MFG Michael
Hallo,

die Motoren haben aber auch einen " leichten " Umbau hinter sich.
Leider ist die Lagerung der meisten Aussenläufer-Motoren ( wie im Maschinenbau üblich) nicht perfekt.

MFG. A. Koch
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi Ralph,

mich interessiert das brennd was Du nun aus den reparierten Motor rausholst!
Wie wirst Du ihn wickeln (Litze, Draht ... Durchmesser ... Windungen ...) ?
Geht's hier weiter und wirst Du berichten (ein Fan ist dir 100% sicher)? :D ;)
 
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