Lehner läuft zäh - wie bring' ich ihn auf?

Arno

User
Hallo Motorenkenner,

ich hab' da ein kleines(?) Problem mit einem Lehner 1930:

Der Motor wird schon im Leerlauf relativ warm. Nach dem Abklemmen vom Regler fühlt es sich dann beim Durchdrehen der Welle an, als ob Honig in den Lagern wäre. Dies gibt sich dann nach ein paar Minuten wieder.

Da ich nun vermute, daß da irgendwas drin ist, was in warmem Zustand zäh wird, möchte ich den Motor mal öffnen und nachsehen (Rotor und Lager).

Kann mir jemand sagen, wie man so ein Teil öffnet?

In der Annahme, daß das vordere Lagerschild mit dem Gehäuse verschraubt ist, hab' ich mir einen entsprechenden verlängerten 'Motorspant' gebaut, mit dem ich das Lagerschild ausschrauben wollte. Da sich hier mit normalem Kraftaufwand nichts bewegen ließ, wollte ich nicht mit Gewalt weitermachen.
Weiß jemand, wie ich das Teil aufbekomme und kann mir helfen?

Das wäre schön.

Gruß
Arno
 

Aschi

User
Hallo Arno,

deine vermutung ist richtig, das vordere Lagerschild ist verschraubt. Ich mache es auch immer mit einem verlängertem Motorspant. Du musst nur aufpassen dass die Schrauben nich zu lang sind sonst gibt es Schrott. Wenn du nicht genug Drehmoment aufweden kannst , musst du dir was einfallen lassen so in Richtung Ölfilterschlüssel oder so ähnlich. Ich habe mir einen Ring aus Polyamyd gedreht und dann geschlitzt. So kann ich eine Zange ansetzen ohne das Geheuse zu verkratzen.

Grüsse
Thomas
 

Arno

User
Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort. Schön, von jemand zu hören, der das schon mal gemacht hat und aus Erfahrung spricht.

Dann werd' ich's heute nochmal probieren und geh' dabei davon aus (nachdem Du nichts anderes gesagt hast), daß das ein ganz normales Rechts-Gewinde ist.

Gruß
Arno
 

Aschi

User
Hi Arno,
hab mir gerade dein Profil angesehen , du hättest ja den Service direkt vor deiner Haustüre. :) :)

mfg
Thomas
 
Servus Arno!

Ich würde den Lehner lieber zu BK bringen oder schicken (Garantie!!), oder zumindest mal beim Söll Alexander anfragen ob dieses "Phänomen" schon bekannt ist.
Die andere Alternative wäre, du gibst ihn einfach dem Pedar, der hat so einen schönen Schraubstock und eine Wasserpumpenzange daheim, der bringt das sicher hin. (Das war ein Scherz!)

Gruß e-flyer
 
meist reicht es schon aus, den Motor an einen Spant anzuschrauben und diesen in den Schraubstock einzuspannen.
Dann kann man von Hand (ab 60er Oberarm ;) ) oder mit einer Zange vorsichtig aufdrehen.
Der Fehler liegt nach Deiner Beschreibung zu 90%am Getriebe (altes bzw. falsches Fett oder lange Schrauben) warum soll er dann zum Service zu BK oder Lehner?

Andreas
 
Moin Arno,

Du hast geschrieben, dass der Motor im Leerlauf warm wird - dazu kann ich nichts sagen.
Aber dass er sich anfühlt, als ob Honig drin wäre - das haben alle mein BL-Motoren. Das liegt wahrscheinich daran, das die Elkos im Steller noch nicht voll entladen sind (oder so), auf jeden Fall steht der Steller noch auf 'Bremse'. Nach einiger Zeit hat der Steller dann keinen Einfluss mehr auf den Motor und er lässt sich leicht drehen.
Probiere doch mal aus, wie er sich verhält, wenn Du ihn im 'Honigzustand' vom Steller trennst - er sollte sich dann leicht drehen lassen.

Mir ist so spontan keine Substanz bekannt, die im Motor sein könnte und die das seltene Verhalten zeigt, dass sie im warmen Zustand eine höhere Viskosität hat als im kalten.

Ansonsten hilft ein Anruf beim Hersteller oft viel weiter als man so denkt...

bis bald,

Thorsten
 

Arno

User
Hallo Leute,

vielen Dank für die zahlreichen Tips.

Ich hab' den Motor inzwischen aufbekommen. Es kam eigentlich nur darauf an, zu wissen, daß nichts kaputtgeht, wenn ich es mit mehr Kraft versuche. Mit dem Wissen, daß ich nichts verkehrt mache (danke Aschi!), ging's dann mit meinem Aufdreh-Spant und dem 'Finger-Schraubstock'(mit einer Zwischenschicht Gummi um den Motor (Hallo e-flyer, auf Pedaaarrs Rohrzange kann ich also Gott sei Dank versichten).

An den Lagern war nichts zu spüren - die gehen ganz leicht - und im Motor war auch nichts zu sehen (außer die beeindruckende Packungsdichte der Wicklungen). Nach dem Zusammenbau geht jetzt aber trotzdem wieder alles ganz leichtgängig.

Das ist ja nun wieder mal der blödeste Fehler, der einem unterkommen kann: verschwindet ohne daß man was getan hat und man hat keine Ahnung, was es war und kann warten, daß es wieder auftritt.

Das Honiggefühl lag - wie schon erwähnt - übrigens nicht an einer Bremse durch den Regler; der Motor war vom Regler abgeklemmt als ich das spürte.

Ach ja: weiß jemand, was Lehner als 'Aufdrehsicherung' am Gewinde der Motoren verwendet? ich hab' da was vorgefunden (Gott sei Dank nur am Gewinde), was völlig transparent ist und sich anfühlt wie 'ne Mischung aus Silikon und hartem Wachs (eine bessere Beschreibung dafür find' ich nicht).

Gruß und nochmals vielen Dank.

Arno
 
schau mal hier rein:

http://216.89.252.161/cgi-bin/forums/ikonboard.cgi?s=e70e45f775d0c227 64af09587733b899;act=ST;f=25;t=20784

da haben 2 Personen GENAU das selbe Problem mit 1930er-Motoren

bsp:
I have had problems like that on high cell counts as well. Dunno what happens to the motors but they do it. But it goes away , well mine always did. They get really hard to turn, go figure.
die haben aber kein Getriebe am Motor angeflanscht..
also es liegt direkt am Motor (die Lager ??)

[ 28. Januar 2003, 14:44: Beitrag editiert von: Kraeuterbutter ]
 
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