Wiedermal ne Profilfrage!

Gast_34738

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FX 67-170 K 15, FX 67-150 K15, FX 60- 126/1

Kann jemand etwas über die Flugeigenschaften und Grundvorraussetzungen sagen, daß dieses Profil funktioniert?!?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das FX 60-126/1 ist eine etwas höher gewölbte Variante des FX 60-126. Letzteres ist schon mehrfach im Modellbau mit Erfolg eingesetzt worden. Hoher Auftrieb, nicht unbedingt für Schnellstflug (obwohl die manntragende ASK 21 mit diesem Profil am Querruder recht brauchbar auf dem Rücken geht.)

Das FX 67-170/150 K 15 ist AFAIK auf dem Schempp-Hirth Nimbus eingesetzt worden. Sehr scharfe Auslegung als Laminarprofil mit deutlichem Umschlagpunkt. So etwas übersetzt sich normalerweise nicht sehr gut in Modellgrösse (heute designt man das mit Umschlagrampe). Habe einmal versucht, das 150 in XFOIL zu rechnen; es ist bei niedrigen Re-Zahlen fast nicht zum laufen zu bringen. Oft auch ein hinweis darauf, dass aerodynamisch etwas nicht ganz koscher ist.

Guter Höchstauftrieb um Ca=1.1, scharfes Maximum, aber dahinter noch viel Reserve bis zum endgültigen Abriss. (Die Auftriebskennlinie zeigt einen "zweiten Frühling"). Sollte brauchbar sein bis hinunter zum Nullauftrieb.

Ich weiss, dass schon Modelle mit diesem Profil gebaut und geflogen wurden, es gab auch mal einen FMT Bauplan mit diesem Profil auf einem Segler; ich wäre trotzdem skeptisch.

Miteinander verheiraten in einem Flügel würde ich die drei Profile nicht unbedingt. Das FX 60-126/1 passt in der Charakteristik nicht so recht zu den zwei andern.
 

PIK 20

User
Hallo MarkusN,
Deiner Einschätzung stimme ich völlig zu.
Zum FX 67-150 K kann ich mich nur daran erinnern, dass ich es vor langer, langer Zeit auf einer meiner Eigenkonstruktionen mit Spannweite 280cm, WT 190mm, ta 90mm, sogar mit Wölbklappen getestet habe.
Ich weiß, die absolute Fehlkonstruktion, aber damals wollte ich es einfach wissen.
Die kritische Zone, allerkleinster Nasenradius, habe ich ohne Folienstoss, also Unterseite und Oberseite in einem Stück, bebügelt.
Mit Big Lift im Huckepack auf Höhe, ausklinken, und das Ding kam im kontrollierbarem Starksinkflug herunter. Profil total fehl am Platz.
Später nochmaliger Versuch damit. Folie wieder runter, Nase runder geformt, wieder ohne Folienstoss bebügelt. Geringfügige Besserung. Fläche ab in die Tonne.
Aber mein Freund Josef Eichstetter verwendet dieses Profil auf seiner PIK 20 im Maßstab 1 : 2, also wie das Original, und ich meine doch mit sehr gutem Erfolg.
Ist natürlich ein Unterschied ob man dieses Profil im Maßstab 1:6 oder 1:2 verwendet. Zu den ganzen aerodynamischen Unzulänglichkeiten kommt natürlich die maßstäblich bedingte Bauungenauigkeit.
Das war es, was mir dazu einfällt. Aber Versuche sollten immer wieder gemacht werden.
Ich glaube, dass ich auch mit einer der ersten war, der etwa um 1978/80 Versuche mit Wölbklappen unternahm. In den Fachzeitschriften wurde dies durchwegs als Unsinn dargestellt. Mein Bestprofilstrak war damals FX 62-131 auf FX 60-126 und außen FX 60-100.
Es war auch handwerklich schwierig herzustellen, aber es ging. Das Modell, eine PIK 20 natürlich flog, jedenfalls nach damaligem Maßstab sehr gut.
Heute ist für mich HQ 2-xx das Standardprofil, auch wieder mit Wölbklappen.
Das jedenfalls waren meine Erfahrungen.
Schönen Abend noch wünscht
Heinz
 
Kann mir jemand die jeweiligen prozentualen Klappentiefen für Wölbklappen und Querruder für diese Profile nennen???

FX 67-170 K 15
FX 67-150 K15
FX 60- 126

Gruß
Uwe
 

Chrima

User
Hi Uwe

Eigentlich nur die Profile mit dem "K" sind für den Einsatz von Wölbklappen gerechnet.
Damals waren die Klappen nur 17% der Flügeltiefe. (nicht 15)

Für ein Modell kann man sicher etwas grösser gehen. Die laminare Strömung wird eh nicht bis zur Scharnierlinie reichen.

Grüsse
Christian
 
Hallo zusammen,

FX60-126? Kann ich mit dienen. Habe ich an meinem 1:3 Woodstock. 4m Spannweite bei 4,8kg.

Wovon man sich trennen sollte sind Träume von Gleitzahl ohne Ende. Dafür gibt es langsames und narrensicheres Thermikkreisen.
Für diese vollkommen aus der Mode geratene, aber nach wie vor sehr reizvolle Bedarfsanforderung bietet sich das FX-60-126 geradezu an.

Re-Zahl braucht es allerdings und nicht zu knapp, der Woodstock hat halt viel Flächentiefe. Bei diesem Profil liegen die Punkte für bestes Sinken und bestes Gleiten sehr dicht beieinander. Und das bei einem recht hohen Ca. Das wiederum bedeutet wenig Trimmen zwischen Gleiten und Kreisen. Na ja, Gleiten... geht so. Bei einem "schnellen" Überflug macht es pffft und das wars. Nix Durchzug oder so.

Beim Woodstock ist das FX60-126 für meinen Geschmack die perfekte Wahl: unaufgeregtes und tiefenentspanntes Thermikfliegen. Man sollte wissen, was man will :)

Viele Grüße

Heiko

P1020045.JPG

P1020059.JPG
 
Danke für eure Antworten.
Ich kenne die Profile auch noch aus den 80er Jahren.
Thermikgeil ohne Ende, aber Strecke machen war nicht.
Ich wollte erst die Klappentiefe mit 25% realisieren, schätze aber damit wäre ich übers Ziel hinaus geschossen.
Ich schau mal das ich die Ruderklappen so zwischen 17-22% der Flächentiefe anpassen werde.
VG
Uwe
 
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