Hallo,
so pauschal kann man das ja auch nicht sagen, es sei "schlecht".
Muss man ja z.B. zum Vermessen eines Motors machen, um die Leerlaufdrehzahl und den Leerlaufstrom zu ermitteln...
Aber, es kann u.U. beim Übertreiben, d.h. bei zu hoher Leerlaufspannung, zu zwei Effekten kommen, die suboptimale Folgen haben könnten:
- Grenzdrehzahl des Reglers wird möglicherweise erreicht / überschritten, d.h. die elektronische Kommutierung im Regler kann nicht so schnell, wie der Motor bei der gegebenen Spannung gerne drehen möchte: schlimmstenfalls Synchronitäts-Verlust, Regler kommt "aus dem Tritt", kreischender Motor, abruptes Bremsen, evtl. Defekt von Regler und Motor möglich, wenn durch Fehlkommutierung zu große magn. Kräfte oder Ströme entstehen.
- Grenzdrehzahl des Motors könnte überschritten werden. Insbesondere bei Innenläufern könnten wegen zu hoher Drehzahl im Leerlauf die Magnete von der Welle "abfliegen". Daher geben die meisten Hersteller eine maximal zulässige Drehzahl an, bei der das nicht passieren darf. Diese wird aber im Leerlauf mit Nennspannung gerne schon mal überschritten. Bei Außenläufern weniger kritisch, aber auch hier gibt's mechanisch bedingte Drehzahlgrenzen (Glocke eiert und streift an oder so...)
Kurzzeitiger Leerlauf innerhalb der Grenzen von Regler und Motor sind aber grundsätzlich zulässig und problemlos.
Natürlich soll man keine ganze Akkuladung an einem Motor im Leerlauf leerlaufen lassen. Dabei wird der Motor wegen mangelnder Kühlung und der bei hohen Drehzahlen starken magnetischen Verluste möglicherweise überhitzt (trotz geringem Strom verstärkt Wirbelströme im Eisen, sonst bremst ja auch keiner die Drehzahl...) .
Das galt im Übrigen auch schon für bürstenhaltige Motoren.
Soweit meine Kenntniss, woher diese etwas pauschale Aussage aus deiner Frage kommen könnte.
Gruß,
Oliver