Antriebsauslegung kleiner Elektro-Hochdecker

Gast_9757

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Nach einem kleineren Crash ist mein alter "Amateur II" von Graupner, den ich immer noch gerne als "Flieger für den ersten Schritt ohne Lehrer/Schüler-System" verwende, leider motorlos.

Bevor ich noch in Ersatzteile für den 2,5 ccm OS-Max (15 LA) investiere, würde ich den gerne auf Elektro umbauen. Da dies aber das erste Mal ist, dass ich mich an einen Umbau von Verbrenner auf Elektro, d.h. ohne entsprechende Angaben in der Anleitung, wage, stehe ich noch etwas auf dem Schlauch.

Ja, ich habe mir Drive Calc runtergeladen (super, auch für Linux!) und kapiere das prinzipiell schon. Aber mir fehlt halt einfach die ganz simple Ausgangsinformation "Wieviel Watt muss mein Antriebssystem bringen, um die selben Flugleistungen zu bieten wie der bisherige 2,5 ccm Motor"?

Vielleicht hier noch die Daten: Das ist ein kleiner Hochdecker mit ausgeprägter V-Form, Trainer halt, Gewicht gut 1kg als Verbrenner (noch nicht gewogen, wieviel er ohne Motor wiegt), Spannweite 1,2 m. Flugzeiten gut 15 min.

Ich möchte hier auch kein großes Geld investieren, sondern einen soliden, billigen E-Antrieb einbauen, LiPo und Brushless der Billigklasse.

Kann mir jemand Tipps geben, wie ich zum geeigneten Antrieb komme?
 

Gast_2783

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Na ja, der 3530 würde vielleicht auch reichen. Die Frage ist ja, ob und wie du mit dem SP hinkommst. Und bevor du Blei in die Nase packst, kannst du doch lieber einen etwas größeren Motor einbauen. Du musst doch die Leistung nicht voll ausnutzen, kannst ja auch einen etwas kleineren Propeller montieren und den Antrieb eben nur mit 70 oder 80% belasten.
Ich habe auch Dymondmotoren verschiedener Größen in mehreren Modellen und bin zufrieden damit. Die funktionieren eben...

Gruß Mirko
 

Poffl

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Find den Antrieb auch ganz geeignet.
110 Euro komplett mit Lipo wär das dann. Wenn du nicht so viel Geld ausgeben willst, kannst auch direkt in China bestellen.
Kann man vor allem beim Lipo Geld sparen.
Da bezahlst dann mit Versand und Umsatzsteuer etwa 75 Euro. Musst allerdings etwa ne Woche warten, bis der Krams ankommt.

zwischenablage01h.jpg


Um ein paar Zahlen zu nennen:
Einen 1kg schweren Flieger bekommt man sicherlich schon mit 150 Watt in die Luft.
Ab 250 würd ich behaupten, fängt es an, Spaß zu machen.
Bei dem Antrieb wärst du dann bei etwa 350 Watt bei Vollgas.
Kannst also vermutlich mit Halbgas gemütlich fliegen.
Würd wahrscheinlich ne 9x5 Schraube ausprobieren und wenn mir das nicht genug wär auf 10x5 oder 9x6 hochgehn.
 

Gast_9757

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Jetzt habe ich die empfohlene Dymond-Kombi mal in Drive Calc eingegeben, bin nun etwas verwirrt: Die Angaben, die man da rausholen kann (gemessen von Gegie, d.h. seriös) haben kaum was mit den Angaben von Staufenbiel zu tun. Die Leistung ist deutlich unter 400W (mehr so unter 200), und die vorgeschlagenen Prop-Grössen stehen gar nicht erst zur Diskussion, da viel zu groß. Mache ich da jetzt einen Denkfehler:confused: ?
 

Gast_9757

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Ich habe hier noch einmal einen Screenshot von DriveCalc mit dem Dymond rangehängt.
 

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Lass dich mal von den angegebenen 400 W nicht irretieren. Dass das nicht gehen kann, siehst du eigentlich sofort. Denn bei drei Zellen (10,5 V unter Last) und selbst den max. 35 A kommst du höchstens auf 367,5 W. Die Angaben sind also eher übermutig, um das mal so nett auszudrücken. Ich betreibe den Motor mit drei Zellen an einer Klapplatte mit 8x6 Blättern und einem 52-er Mittelstück (!!!), also eher größerem Durchmesser. Die Werte dabei kannst du unten sehen. Die Jak-9 geht damit ab wie Schmidts Katze, wiegt aber auch nur :confused: weiß ich jetzt gar nicht...

Egal, Fakt ist, die Angaben bei Staufenbiel sind teilweise für die Tonne, die Stromwerte ebenfalls und mann muss sich da eben mal an die Maximalwerte herantasten. Ich weiß nicht, ob ein AL-3536 wirklich 35 A verträgt oder ob er da schon abkocht. Bei 20 A bleibt er relativ kühl, trotz viel Vollgas...

Ich bin gerade mal zu doof, die Drivecalc-Datei hier herein zu bekommen...
Deshalb mal schnell improvisiert:
Spannung: Min. 10,4 V
Strom: Max. 18,14 A
Leistung: 193 W

Gruß Mirko
 

Gast_9757

User gesperrt
fliegerassel schrieb:
Egal, Fakt ist, die Angaben bei Staufenbiel sind teilweise für die Tonne, die Stromwerte ebenfalls und mann muss sich da eben mal an die Maximalwerte herantasten.

Das bedeutet aber auch, dass der Motor mit allen von Staufenbiel empfohlenen Props quasi halb am Abrauchen ist - laut Drive Calc gehen die nämlich gar nicht?! Macht die Firma "sympathisch". Naja, probieren kann man es ja mal. Danke für die Hinweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ich denke, du solltest das mal nicht ganz so verbissen sehen. Dass die angegebenen Werte nicht immer stimmen, ist man sicher ein Problem, was aber bei verschiedenen Anbietern zu finden ist. Und sicher ist auch, dass Drivecalc ebenfalls nicht immer richtig liegt. Da habe ich z.B. den Antrieb meines Telemasters gerechnet, weil ich auf Lipos umgestellt habe. Lt. Drivecalc sollte die Leistung bei etwa 780 W liegen, tatsächlich waren es am Ende über 1000 W, die umgesetzt werden. Wenn ich das nicht mit dem Unilog gemessen hätte, wüsste ich jetzt noch nicht, dass der Motor im Grenzbereich betrieben wird und ich mal schön vorsichtig mit dem Gas sein sollte.
Ich will damit nur sagen, dass nichts 100% fehlerfrei ist und es letztlich nur hilft, die eingesetzten Komponenten zu vermessen. Nur so kann man einigermaßen Sicherheit haben, den Antrieb auch so zu gestalten, wie es sein sollte. Und da streite ich mich bestimmt nicht um 1 A oder 5% Wirkungsgrad, das ist mir dann auch wieder wurscht. Und eigentlich willst du ja auch nur einen "schnöden" Trainer befeuern. Hier kommts bestimmt mehr darauf an, dass der Antrieb von der Leistung her passt und die Flugzeiten im gewünschten Rahmen liegen. Eine wettbewerbsmäßige Antriebsoptimierung macht da wohl eher nur der totale Leistungsfetischist.

Gruß Mirko
 
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