Wie entferne ich eine gehärtete Madenschraube

funduz

User
Hallo

Ich will den Rest einer 5mm Welle aus der Glocke eines Außenläufers entfernen.
Der Innensechskannt der Madenschraube, ca. 2,5mm, ist leider rund.
Wie würde der Fachmann die gehärtete Madenschraube da raus bekommen?
Bohren, fräsen schleifen???

Ich habe es mit einer Proxxon bei 20.000 U/min mit einem 2mm Fräser versucht, die Madenschraube ist aber wohl zu hart.

Gruß
funduz
 
Hi,

wenn die Madenschraube wirklich hart wäre, wär sie nicht rund.
Du könntest versuchen ihr mit einem Dorn ein paar schläge auf den Innensechskant zu geben. Der würde dann gestaucht werden und
du könntest einen neuen hochwertigen Imbus einschlagen.
Diese Technik habe ich bei Imbusschrauben erfolgreich angewendet.
Ob das mit den kleinen Maden geht, weiß ich nicht.

Boris
 

funduz

User
Ein neuer Imbus hat nicht mehr gegriffen, dem Kugelfräser hat sie bisher jedoch widerstanden. Ein Sechskant ist nach dem Fräsversuch auch nicht mehr da.
 
erst wärme um die alte verklebung zu lösen, dann einen etwas größere vielzahn einschlagen / einkleben (das aushärten aber auch abwarten), dann hast du noch einen versuch an der warmen (60°C ) glocke.

ich hoffe nur, der motor lohnt den aufwand wirklich.
 

mischel

User
Hi,

Deine Proxon läuft viel zu schnell und hat langsam zu wenig Kraft.

Probier' es mal mit einer "richtigen" regelbaren Bohrmaschine oder einem "vernünftigen" regelbaren Akkuschrauber. Zum Rausbohren einen "Schraubenrausbohr-Bohrer" (der Fachbegriff fällt mir grade nicht ein) verwenden (gibt's im Werkzeugfachhandel in verschiedenen Abmessungen oder als Set - kann man immer wieder gebrauchen). Das sind Bohrer mit einer konischen Spitze, die für Linksbetrieb gemacht sind. Damit (mit Drehrichtung Linksrum) langsam und mit möglichst viel Druck auf die (angewärmte) Schraube. Das sollte funktionopeln.

Servus
der Michael
 
Der Fachmann würde die einfach ausbohren. Bei beispielsweise ner 3er Madenschraube erstmal mit nem 1,5er Bohrer vorbohren, so sollte dann bereits die Welle zu lösen sein. Dann bohrt man einfach step by step auf Kernlochdurchmesser auf. Hinreichend präzises Handeln vorausgesetzt bleibt sogar das Innengewinde in der Glocke erhalten bzw muss lediglich nachgeschnitten werden.
 

funduz

User
Bohren geht auch nicht, habe es zuerst mit normalem 1,5mm HSS versucht, da passierte nicht viel, aus dem Baumarkt neue geholt, von 3 Qualitäten die Beste genommen, wurden aber auch stumpf.

erst mal alles auf Eis gelegt, will aber noch nicht aufgeben.

Gruß
funduz
 
funduz schrieb:
Bohren geht auch nicht, habe es zuerst mit normalem 1,5mm HSS versucht, da passierte nicht viel, aus dem Baumarkt neue geholt, von 3 Qualitäten die Beste genommen, wurden aber auch stumpf.

erst mal alles auf Eis gelegt, will aber noch nicht aufgeben.

Gruß
funduz

Hm, kann es sein dass du nun versucht hast mit dem Stabschleifer die Schraube aufzubohren? :cry: Da wird dann jeder Bohrer stumpf ...NIEDRIGE Drehzahl ist hier angesagt ...so 500min-1 ist mal ein guter Richtwert ...am besten ne Ständerbohrmaschine und dann klappts auch mit der Schraube.
 
und mit einem VHM bohrer kommt man sogar durch die welle.

ich hab so ein teil, das bekommt man (natürlich bei niedriger drehzahl) quer durch ein großes kugellager.......
 
Hallo funduz

Wenn die Schraube hart ist, dann muss das Werkzeug härter sein.

Es würde sicher gehen, wenn man das Teil fest einspannt und dann im Zentrum mit einem Hartmetall Fingerfräser (Zentrumsschneider) das Loch neu bohren würde. Mit einem Bohrer geht es in der Regel schlecht, weil der nicht im Zentrum bleibt.

Von Hand mit dem Dremel könnte es auch gehen, wenn Du einen Diamant Schleifstift verwendest. Das ist aber dann mehr eine Künstlerarbeit.

Werkzeuge:
schraube_entfernen.jpg
 

Nice

User
Ich schmeiße mal mein Senf dazu

Wahrscheinlich ist die Glocke (je nach Aufbau) aus Alu, viel Platz zur Made ist bestimmt auch nicht da.

Durch deine Versuche die Made mit nem Bohrer und wahrscheinlich zu hohen Drehzahlen auszubohren, hast du die Bohrer an der Spitze Ausglühen lassen, die Made natürlich auch.

Ich würde dir Raten, die Glocke in Fachmännische Hände zu geben, wenn du keine Solide Standbohrmaschine (mit wenig Drehzahl), Bohrer (Kugelkopffräser) und Spannstock hast.
Es kann dir sonst noch passieren, das der Bohrer verläuft und da Alu dem Bohrer einen geringeren Wiederstand gibt, geht er zum Alu hin.

Also
im Spannstock ausrichten, Titan oder ähnlich guten 1-1,5mm Bohrer verwenden, je nach dem wie weit die Made schon durch die Versuche kaputt ist. Es gibt Bohrer extra für harten Stahl, im Baumarkt kaum was gutes zu bekommen.
Mit wenig Drehzahl, mit bedacht und etwas Schneidöl versuchen.
Sonst wars das.
Da ich kein passenden Bohrer hatte, habe ich einen Kugelkopffräser vom Zahnarzt genommen, Pö a Pö das Loch erweitert.
Die Dinger halten was aus bei wenig Drehzahlen.

Vorab versuchen die Glocke, besser nur die Made, auf ca.60°C bringen (mehr würde ich nicht machen wegen dem Kleber an der Magnetten) und dann mit Eisspray die Made schocken.
Das vielleicht mehrmals machen und versuchen die Made raus zu drehen.


Gibt es eigentlich so kleine Schraubenausdreher? Wenn ja, reist ein leihe den auch ab, die sind sehr hart und brechen dann halt schneller als einem lieb ist.
 

funduz

User
Ok, Ok, dann habe ich schon einiges falsch gemacht.

Ich habe die kleine Proxxon Fräse, einstellbar von 5.000 - 20.000 U/min, habe mit 5.000 zuerst mit einem Kugelkopffräser gefräst, später dann zu bohren versucht. Bohröl habe ich nicht.

Da kam nicht mehr als feiner Staub. Der Fräser ist wohl auch hinüber.

Proxxon gibt aber Drehzahlen von 20.000 an. Und für u.a. solche Sachen habe ich mir die Fräse gekauft!!!!

Ich habe noch eine miese China-Ständerbohrmaschine, werde es nun mit geringer Drehzahl damit versuchen. Habe leider keinen Maschinenschraubstock dafür.

Der Motor hat zwar nur ca. 35,--€ gekostet, aber da ist bei mir der Ehrgeiz wachgeworden.

@ Andreas: Danke für die links, ich habe auch gesucht, aber mal wieder nichts entsprechendes gefunden.

Auch scheint mir die Idee es zunächst mit einen Torx zu versuchen nicht schlecht, nun aber zu spät.

Gruß
funduz
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
So nun mal fachliches ...

Stiftschrauben gibt es weich und vergütet (hart... eher zähhart)
wenn ihr diese aufbohrt... kühlen,kühlen,kühlen.

Besser ist:

zuerst mit Biteinsatz eine mit dem Hammer geben...aber richtig !!
-
Die Glocke mit feuchtem kalten Tuch umwickeln.
-
Gaslötbrenner ( Penn ) mit scharfer Flamme die Stiftschraube kurz und knackig richtig heiß machen...
-
dann mit gutem WZ ausdrehen.

#########

wenn dies nicht geht,dann erst mit linkem Bohrer ausbohren.


ganz easy !


gruß
Andreas
 
Jürgen N. schrieb:
was ist "Biteinsatz"?
Ein Schraubendrehereinsatz. Meist Sechskant 1/8" (?) auf Kreuzschlitz, Flach, Inbus, Torx... die Dinger, die man im Akkuschrauber in den Magnethalter setzt.

Das Wort ist ein weisser Schimmel, "Bit" ist Englisch für Einsatz.
 
mmmmmh...
und so etwas soll in ein M2.5 Innensechskant, also höchsten 2mm, "gehauen" werden?
Ich erlaube mir, skeptisch zu sein... ;)
Gruss Jürgen
 
die dinger gibt es in allen größen sogar zöllig (du sollst ja das vordere ende benutzen und nicht das hintere) und diversen formen (vielzahn etc.)
ihr vorteil ist die (meist) bessere werkstoffqualität.

btw. hat sich diese methode schon sehr oft praktisch bewährt.
sogar in rundlöchern. :)

vg
ralph
 

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