Das größte und jedenfalls teuerste Elektroboot aller Zeiten...

Jan

Moderator
Das größte und (wahrscheinlich) teuerste Elektroboot aller Zeiten könnt Ihr hier bestaunen. Das da sind die Elektromotoren (!!!!):

azipod01.jpg


Hier ein Bild von der "Fernsteuerung":

azipod02.jpg


Quelle: http://www.schiffspost.com/cun240603x.htm

Und hier ein Bild vom gesamten Elektroboot:

qm2_south2612.jpg


Das Ding heißt Queen Mary 2, ist 345 Meter lange und hat eine Verdrängung (bzw. ein Gewicht) von 150.000 Tonnen. Geschwindigkeit? Mehr als 30 Knoten = 55,56 km/h.
 

Jan

Moderator
...auf die Dauer hilft nur Power!! :D

Akkus? Nix mit. Eigenes Kraftwerk an Bord.
 

plinse

User
Moin,

das sind dieselelektrische Antriebe, hat den Vorteil, dass man so keine lange Welle mehr mit richtigem Winkel im Rumpf unterbringen muss, was viel Platz bringt.
Außerdem können die Diesel kleiner gebaut werden, sie treiben nicht mehr direkt an, können also schneller laufen, primitiver sein (brauchen nicht umsteuern können ...) und selbst der Gesamtwirkungsgrad steigt, denn immer wenn man Teillast fährt, kann man einen Teil der Dieselaggregate abschalten und die verbleibenden im besten Wirkungsgrad fahren...

Die offensichtlichen Vorteile von Podded Drives kommen noch dazu ;) - Manövrierfähigkeit, der Beweggrund, weshalb die ersten dieser Art jemals entwickelt wurden.

Übrigens das Bild der Antriebsgondeln ist alt. Das ist von dem Azipodantrieb von ABB und hat mit der Queen Mary 2 nix zu kriegen, dieses stammt von der "Voyager of the Seas".
 

ragman

User
Was ist das eigentlich für ein Maßstab? ;)

[ 09. Januar 2004, 20:35: Beitrag editiert von: ragman ]
 

Jan

Moderator
Original erstellt von plinse:
Moin,
Die offensichtlichen Vorteile von Podded Drives kommen noch dazu ;) - Manövrierfähigkeit, der Beweggrund, weshalb die ersten dieser Art jemals entwickelt wurden.
...haben doch manche Hafen-Schlepper auch, oder? Erinnere mich dunkel an ein Modell eines Schleppers bei Graupner im Katalog vor vielen Jahren, das so eine Art drehbaren Antrieb hatte.
 

Jan

Moderator
...klar, Komfort! Die Edel-Voyager aus dem Luxusliner wollen keinen Lärm und keine Vibrationen. Mit einem weitgehend vibrationsfreien Elektromotor und gut dämpfbaren Aggregaten irgendwo im Bauch ohne Kontakt bzw. Abstützung eines Getriebes zum Rumpf ist das natürlich zwingend besser.

Wahrscheinlich auch wartungsärmer.

Mich hatte vor allem der Wirkungsgrad interessiert. Bin überrascht, dass das so schnell klar gemacht wurde. Ist eigentlich logisch. Man hat mehrere Aggregate, beim Insel-Shippern werden ein paar abgeschaltet, beim Kampf ums Blaue Band (gibt es das eigentlich noch??) wird halt alles zugeschaltet und man nimmt den etwas niedrigeren Gesamtwirkungsgrad bei Volllast in Kauf. So irre ist das vielleicht selbst bei Volllast gar nicht. Schließlich haben diese gewaltigen Getriebe, die man sonst bräuchte, auch ihre deutlichen Verluste.

Spannend ist das System natürlich unter dem Kosten- aber auch unter dem Sicherheitsaspekt - ich meine die Möglichkeit, auf Schlepper in Hafennähe verzichten zu können. Anlegen selbst mit Starkwind von der Seite wäre denkbar. Und eine Art GPS-Anker (nennt man das so?). Sowas braucht ein Tanker natürlich nicht.
 

plinse

User
Original erstellt von Schultze-Melling:
Original erstellt von plinse:
Moin,
Die offensichtlichen Vorteile von Podded Drives kommen noch dazu ;) - Manövrierfähigkeit, der Beweggrund, weshalb die ersten dieser Art jemals entwickelt wurden.
...haben doch manche Hafen-Schlepper auch, oder? Erinnere mich dunkel an ein Modell eines Schleppers bei Graupner im Katalog vor vielen Jahren, das so eine Art drehbaren Antrieb hatte.
Jupp, nur dass diese Schlepper die Maschine im Rumpf haben und mit Umlenkgetrieben auf die Propeller gehen (Schottelruder, ...)

Bei den modernen podded Drives gehen die Leistungen deutlich über das hinaus, was man sinnvoll über solche Getriebe jagt, da sind die Antriebsmaschinen unten im Pod drinne, deshalb entfallen auch alle möglichen mechanischen Zwänge ;) .

Einziger Harken an den Systemen ist, dass ein Hybridsystem erst mal in der Investition teurer ist und den Kaufpreis muss man schnell auf den Tisch legen, Betriebskosten verteilen sich über die Lebensdauer und somit kommt das vor allem bei Kreuzfahrern, ... zum Einsatz, bei großen Tankern, die auf hoher See mit "Vollgas" Strecke machen und nur kurz vor dem Hafen drosseln, Kompfort egal, ... spricht die Wirtschaftlichkeit dagegen, die fahren ihre Maschinen eh meistens im besten Wirkungsgrad und da würde dann die Wirkungsgradkette des Hybrid die Gesamtbilanz wohl eher verschlechtern...
 

pwr

User
Das blaue Band gibt es noch.
Allerdings muss das betreffende Schiff dafür im Liniendienst den Atlantik queren - da es heute keinen Liniendienst über den Atlantik mehr gibt, kann auch keiner mehr das blaue Band erringen.
Vor einigen Jahren hat mal ein englischer Passagierkatamaran, der anderswo im Liniendienst fährt, eine entsprechend schnelle Überquerung geschafft, das Blaue Band jedoch wegen dieser Formalie nicht erhalten.
Das Blaue Band steht also auch heute noch der (glaube ich) "United States" zu, die es eben als letztes Linienschiff errungen hat.
 
Falls Bedarf noch besteht, vielleicht ist sie 2005 wieder in HRO (unter Wasser merkt vielleicht keiner was)

Aber Elektro in den Gondeln bei der Leistung und der geringen Drehzahl?
Kann mir noch keinen EL Motor mit dem mächtigen Drehmoment vorstellen.

Hab letztens einen Beitrag über Eisbrecher mit dem Antriebskonzept gesehen. Glaube da auch kurz eine normale Wellenanlage gesehen zu haben.

Ulli
 

Jan

Moderator
Original erstellt von opi 44:
Aber Elektro in den Gondeln bei der Leistung und der geringen Drehzahl?
Kann mir noch keinen EL Motor mit dem mächtigen Drehmoment vorstellen.
Mich würde mal interessieren, ob da direkt gearbeitet oder ob ein Reduktionsgetriebe verwendet wird. Weiß das einer?
 
Egal, ob Planeten, oder sonstiges Getriebe, auch die EL Motoren haben ein übliches Leistungsgewicht (Kg/KW), das bei Großanlagen etwas günstiger wird, aber auf Grund Lebensdauer/Zuverlässigkeit nicht die werter hat wie ein BL Motor heutiger Zeit im Modellbau.

Ulli
 

Dix

User
Meint Ihr nicht, daß die amerkianski Flugzeugträger noch ne Nummer größer sind. Die Fahren größtenteils auch elektrisch.

Ne Batterie so groß gibts nicht, deshalb haben die ihren eigenen Atom-Reaktor gleich mit...
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Original erstellt von Dix:
Die Fahren größtenteils auch elektrisch.

Ne Batterie so groß gibts nicht, deshalb haben die ihren eigenen Atom-Reaktor gleich mit...
Hier irrt der werte Schreiber. ;)
Die Wärme des Atomreaktors wird zur Dampferzeugung genutzt, der wiederum Dampfturbinen für den Antrieb antreibt.

Um nur 1 Quelle zu nennen: http://www.hazegray.org/navhist/carriers/us_super.htm

[ 15. Februar 2005, 11:44: Beitrag editiert von: Konrad Kunik ]
 
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