Mein erster Schlepper

Hallo zusammen,

nachdem ich nun mein erstes Modell ein Segelboot nach Bauplan gebaut habe, bin ich nun einem Schlepper der Smit Rotterdam von Billing Boots verfallen. Da es etwas völlig anderes ist als das Segelboot ergeben sich viele Frage:

Alle Teile sind auf Holz aufgedruckt. Wenn ich die Teile aussäge, säge ich auf der Linie, links oder rechts von der Linie?

Es ist ein auf Spanten aufgebauter zu beplankender Holzbausatz. Mein Segelboot habe ich mit Glasfaser und Epoxydharz gedichtet und stabilisiert im Bausatz wird nichts dergleichen vorgeschlagen. Ich würde trotzdem von Innen Glasfaser und Harz benutzen. Außen auch, dann Spachteln und schleifen. Spricht irgendetwas dagegen?

Wie werden die Teile geeignet Lackiert? Brauche ich eine Airbrush Ausrüstung?
Ich hätte auch die Möglichkeit eine „richtige“ Lackierpistole mit Kompressor zu benutzen, ist das empfehlenswerter als die Airbrushpistole? Vom Neckar Verlag gibt es ein Buch zum Lackieren vom Modellen. Hat jemand Erfahrung mit dem Buch oder einen entsprechenden Link für mich?

Verschiedene Beleuchtungen sollen, natürlich dem Original entsprechend angebracht werden. Auch das Radar sollte sich drehen, und vielleicht ein Kran heben und senken.
Allerdings habe ich keinen Schimmer wie man so etwas macht. Gibt es hier Hilfe von jemandem, ein gutes Buch, einen guten Link oder gute eigene Erfahrungen?

Ich habe vor die Ganzen aufgedruckten Teile zu Kopieren, aus Sicherheitsgründen, denn Weg ist weg und verschnitten ist verschnitten. Ist das richtig oder gibt es andere Möglichkeiten.

Auch die Elektrischen Sachen müssen bestimmt geplant werden, nur wie?

Also kurz gesagt mir hilft wahrscheinlich alles weiter und ich bin für jede Hilfe dankbar.

Danke für die Mühe und die Zeit die Ihr für die Beantwortung der Fragen Investiert.

Gruß
Michael Schmitz
 

Svenne

User
Hallo, hallo !

Ich bin zwar auch noch nicht so bewandert (Neuling), und kann von Deinen vielen Fragen leider nur die Erste beantworten.
Beim Aussägen sollte man so sägen, das mit dem ausgesägten Teil noch der Strich stehen bleibt.
Dieser wird dann beim schleifen oder polieren mit weggenommen, damit das Teil dann 100% passgenau ist.

Nicht´s zu danken, war mir ein Vergnügen

Svenne :D
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Michael,

zu deinen Fragen:

Bei den Holzteilen immer so sägen, daß etwas Übermaß vorhanden ist. Viele Teile werden zusammengesetzt und ergeben Baugruppen. Aus den Baugruppen werden dann die Aufbauten und so. Deshalb immer erst schauen, wo sich die Teile einfügen und wo etwas mit einem anderen Teil zusammen kommt. Der Druck auf dem Holz ist nicht immer so genau, wie es am Modell gebraucht wird. Deshalb immer erst schauen, welche Seite der Linie für die Funktion wichtig ist.

Generell spricht nichts gegen eine Abdichtung des Rumpfes mit Harz und Gewebe. Wobei das Gewebe eigentlich nur dazu dient, das Harz festzuhalten und zu egalisieren. Die Stabilität der Schale wird auch nur mit der Beplankung erreicht. Wichtig ist, das wirklich alle Stellen innen erwischt werden. Außen sieht man jede Fehlstelle sofort, aber in den Ecken und Winkeln des Rumpfes muß man schon sorgfältig arbeiten. Wichtig ist allem der Bereich der Bilge, wenn hier Wasser in die Beplankung sickern kann, geht außen der Lack hoch.

Zum Lackieren der Teile kann man nichts allgemeines sagen. Hier ist auch deine persönliche Ansicht ausschlaggebend. Große Flächen spritze ich mit einer kleinen Lackierpistole, kleine Flächen mit dem Airbrush. Und viele Teile auch mit ganz kleinem Pinsel. Empfehlenswert ist sicher eine Airbrush-Pistole mit der Möglichkeit auch breite Spritzweiten einzustellen und ein kleiner Kompressor. Doch dies ist recht große Geldausgabe. Wenn man sparen muß, geht für die kleinen Teile auch der Pinsel und für die großen Flächen die Schaumstoffrolle.
Das Buch vom Neckarverlag ist recht gut und als Einstieg empfehlenswert.

Auch über den Einbau von Sonderfunktionen gibt es gute Bücher, jedoch ist es meiner Meinung nach sinnvoller sich einem Club anzuschließen, da viele Wege nach Rom führen und erst die Diskussion mit anderen zum guten Ergebnis führt. Oder du stellst die Fragen über die konkreten Sachen hier rein.
:rcn: Hier wird Ihnen geholfen!

Das kopieren der Brettchen ist sicher gut und richtig, mußt nur ein Lineal dazulegen, damit du die Verzerrungen - wenn der Kopierer welche hat - rausrechnen kannst.

Elektrik und so kommt nach und nach, wichtig ist, vor dem Bauen zumindest Motor und Wellen aussuchen und kaufen, da die Anpassungen hierfür nach dem Aufrichten der Spanten gemacht werden müßen.

So, zum Schluß ein ganz kleines kritisches Wort zu deiner Baukastenauswahl, der Dampfer ist schon recht Anspruchsvoll und eigentlich nichts für ganz ungeübte. Aber :rcn: ist eine riesige Wissensdatenbank und ein echtes Expertensystem, wir werden die Sache schon schauckeln. Hauptsache du sparst schon mal für das viele Bier bei der Taufe, wenn wir alle kommen :D .

Viele Grüße

Volker
 
Hallo Volker,

zunächst einmal danke für Deine ausfürhlich Antwort.
Bevor ich weitere Fragen habe möchte ich eine Anmerkung zu Deiner Kritik äußern. Ich war in dem Glauben, wenn ich ein Modell nur nach einer Zeichnung erstellen kann und somit alles selber machen muß, kann eine Baukasten wohl nicht viel schwieriger sein. Ich fand das Modell sehr schön und so bin ich zu der warscheinlich nicht ganz ausgereiften Entscheidung gekommen. Na ja, was wäre das Leben ohne Herausforderungen.
Von dem Baukasten bin ich etwas enttäuscht. Das meiste ist aus Balsaholz und ich glaube das Modell ist als Standmodell konzipiert in das man natürlich irgendwie eine Fernsteuereinheit integrieren kann, nicht aber als ursprüngliches RC Modell. Ich meine Balsaholz als Aufbauten, hält das denn überhaupt? Ich habe schon überlegt alles aus Sperrholz zu machen. Keine Angaben zum Ballast und wo dieser hingehört. Ich hatte zumindest erwartet das die Einzelteile noch einmal als Zeichnung dabei sind für den Fall das mal was daneben geht. Wie oben schon erwähnt habe ich mir mit Kopien geholfen. Ich wollte nur mal sagen wie ich zu dem Modell gekommen bin.
Weiter Fragen habe ich bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt.

Gruß
Michael
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Michael,

die Kritik war wirklich nicht bös gemeint, aber bei diesem - habe ich auch mal in jungen Jahren gehabt - Baukasten ist man schlimmer dran wie bei einem guten Plan. Bei einem Baukasten erwartet man eigentlich jede Menge Hinweise wie man zu Ergebnis kommt. Bei einem guten Plan bekommt man ein Bild im übertragenem Sinne vom Ergebnis. Das Modell ist wie viele Modelle von Billing Boots mit dem Gefühl behaftet, man baut an einem Standmodell. Doch der Schlepper fährt schon gut und macht viel Spaß. Die Aufbauten aus Balsaholz haben den Vorteil des geringen Gewichtes. Doch bis die Oberfläche schön ist, schleift und spachtelt man sich einen Wolf. Hier kann ganz dünnes Sperrholz oder GFK etc. einen schneller voran bringen.

Nichts für ungut, viel Spaß und wir alle sind sicher für jede Frage offen.

Viele Grüße

Volker
 
Hallo Michael,

der ganze Bereich RC-Ausstattung ist viel einfacher wie es im ersten Moment aussieht ! Ich hatte die Smit auch mal gebaut, verzweifelte aber eher an der Holzqualität ! Teilweise kann man statt sägen übrigens besser mit einem Cutter-Messer schneiden !
Den Rumpf hatte ich genau entsprechend Deinem Vorschlag gebaut - das was auch dicht und stabil !

Zum Ballast - ausprobieren - und das Ding verträgt viel Ballast ! Ich konnte noch über zwei Kilo reinlegen.

Ich habe inzwischen sieben Modelle von bb gebaut, einige sieht man auf meiner HP www.j-kalt.de . Die Hinweise zur RC-Ausstattung sind traditionell schlecht bzw. gar nicht vorhanden - trotzdem sind die Schiffe von BB gute Fahrmodelle - insbesondere auch die Smit-Rotterdam !
Ich hatte seinerzeit zwei Restpostenmotoren von Conrad eingebaut (Langsamläufer der 900'-Baugrösse) Das ganze direkt auf zwei 50 mm Messingschrauben erbrachten einen fast lautlosen, kraftvollen Antrieb.
Einer dieser Motoren leistet heute noch in der Zeeland seinen Dienst. Die Smit-Rotterdam hatte ich vor 10 Jahren verkauft.

Gruss Jürgen

[ 28. September 2004, 14:03: Beitrag editiert von: Jürgen ]
 
Hallo Jürgen,

danke das Du mir Mut machst.
JA, das Thema Holzqualität! Ist es nicht sinnvoller alles in einem vernunftigen Sperrholz neu zu machen ( siehe meine Ausführungen oben ).

Hast Du ein Querstromruder eingebaut? Ich wollte Radar und Beleuchtung funktionsfähig machen, eventuell auch einen der Kräne. Irgendwelche Erfahrungen damit??

Da ich überhaupt keine Erfahrung mit Morotschiffen habe, brauch ich noch Hinweise zu den Antriebswellen. Ich habe gelesen das hier die beste Qualität gerade gut genug ist, der Dichtheit wegen. Auch hier bin ich für Vorschläge Dankbar.

Wann genau muß ich mir über die Zusatzfunktionen und deren Einbau Gedanken machen?

Zunächst danke und Gruß

Michael
 
Hallo Michael,

falls ich das Ding noch mal bauen sollte, würde ich zumindestens das Deck aus Sperrholz nachbilden. Spanten und Beplankungsleisten sind auf jeden Fall in Ordnung. Der Aufbau und die Schlote können auch aus den vorhandenen Holzteilen erstellt werden, evtl. sollte man dünneres Sperrholz nehmen, das werden die Fenster dann auch nicht so dick.

Ein Bugstrahlruder hatte ich eingebaut, war allerdings ein Plastikteil - ich würde da eher eine Metallvariante empfehlen.
Der Einbau ist von der Manövriefähigkeit nicht unbedingt notwendig, das kann man mit getrennt angesteuerten Schrauben sicher genau so gut erreichen.

Zu den Wellen,
ich habe in allen meinen BB-Baussätzen die Original-Wellen verbaut - sicher sind die nicht ganz so passgenau und Wasserdicht wie z.B. Harhaus-Wellen. Aber durch das verwendete Messing die die Wellen rostfrei !
Die Wellen haben (mit einer Ausnahme) immer Ihren Zweck erfüllt, ich bin allerdings auch keiner der stundenlang mit einem Modell fährt.
Die Ausnahme betrifft ausgerechnet die neueste BB-Kreation - den Rettungskreuzer Emile-Robin. Da werde ich die Wellen wohl ersetzen müssen- die schlackern doch zu stark. Dafür ist bei den neuen Modellen (Emile Robin, Zeeland oder auch nach Überarbeitung die Calypso) die Holzqualität wesentlich besser und auch weil lasergeschnitten auch einfacher.
Zur elektrischen Ausrüsten habe ich ein ganz nettes Büchlein zu Hause - muss ich noch mal raussuchen.

Gruss Jürgen
 
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