Tiefe Vorbeiflüge - gefährlich oder nicht?

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Liebe Modellflugfreunde,


da unter der Rubrik dynamischer Segelflug wohl etwas fehl am Platze möchte ich nun speziell zum Thema Gefährdung etwas neues aufmachen.

Entzündet hatte sich das Thema ja an diesem Video http://www.youtube.com/watch?v=KL7VB434qAs bei dem im Verlauf des Films ein 20 kg - Großsegler im Tiefflug in etwa 5 m Abstand zu einem Menschen unter der Angabe von 330 km/h vorbeiraste. Rockyflyer fand das gefährlich und ich habe in etwa zugestimmt. Ob es jetzt das Modell von Christian Etter oder von Theo Arnold war, kann ich rückblickend nicht sagen (ich kann den Film im Moment nicht abspielen) und das spielt auch gar keine Rolle. Mir geht es um die Situation als solche. Die könnte sich auch an ganz anderen Hängen mit anderen Fliegern und Piloten so abspielen.

Ergänzend möchte ich vorrausschicken, dass ich auf nunmehr 10 Jahre Vielfliegererfahrung zurückblicken kann und dass ich Semiscalesegelmodelle favorisiere und überwiegend fliege. In sofern hat mir dieser Film auch sehr gefallen. Besonders beeindruckt hat mich auch, dass Christian Etter seine ASG 29 sogar selbst konstruiert hat.

Nun aber zu tiefen Vorbeiflügen im allgemeinen. Der Film soll hier nur beispielhaft erwähnt werden.

Zunächst möchte ich mal auf mein Bauchgefühl zu sprechen kommen. Wenn ich in eine solche Situation komme, dass jemand mit seinem Flieger - egal ob 2,50 m oder 7,50 m Spannweite - mit Hochgeschwindigkeit so dicht an mir vorbeifliegt, wie im Film gezeigt, dann fühle ich mich extrem unwohl und würde am liebsten flüchten. Das geht leider ja nicht immer, besonders wenn ich selber einen Flieger in der Luft habe. Außerdem bin ich ja dann auch wohl ein bisschen langsam gegenüber einem heranrasenden Flugzeug, das z. B. mit 91 m/Sek. = 330 km/h unterwegs ist. Ich fühle mich dann dieser Gefahr ziemlich schutzlos ausgesetzt und genau an dieser Stelle entwickelt sich bei mir eine Empörung oder sogar Wut auf den Piloten. Ich fühle mich dann seiner Willkür ausgeliefert und fürchte um meine Sicherheit.

Einen solchen Hochgeschwindigkeitsvorbeiflug halte ich für extrem gefährlich und zwar um so gefährlicher je näher, schneller und schwerer das Modell ist.

Angenommen ein Mensch würde getroffen, was würde passieren? Mit F = m x a kann man die auftretenden Kräfte ausrechnen. Ich bin heute abend zu faul dafür. Ich gehe davon aus, dass der Flieger einfach durch ihn durchfliegt. (Ich habe mal die auftretenden Kräfte für einen aus 6 m Höhe herabfallenden Flieger (Sierra) ausgerechnet und die waren so hoch, dass ich ihn nicht hätte fangen wollen.)

Angenommen ein solches mit 91 m/Sek heranrasendes Geschoß kommt aus der Spur und fliegt auf einen Menschen zu. Welche Chancen hat der bedrohte Mensch, zu entkommen, wenn er hinschaut und die Gefahr sofort erkennt? Die dürften gegen Null gehen. Und wenn er nicht hinschaut, sondern sein eigenes Modell am Himmel im Auge hat? Na klar, er muß also sein eigenes Modell aus den Augen lassen und auf den heranrasenden Flieger schauen, um sich selber notfalls schützen zu können... Na fein. Und genau da geht mir das Messer in der Tasche auf, denn in den seltensten Fällen fragt der Raser: "Bist du/seid ihr damit einverstanden, dass..." Meistens wird doch der tiefe Hochgeschwindigkeitsvorbeiflug höchstens angekündigt und die andern müssen das eben "schlucken". "Die sollen sich doch nicht so anstellen...".

Natürlich würde kein verantwortungsvoller Pilot absichtlich auf Menschen direkt zufliegen. Doch was, wenn eben eine "Störung" auftritt? Und die kann man leider nicht ausschließen. Und jeder der was anderes behauptet, lügt sich meiner Meinung nach selbst in die Tasche. Und unter "Störung" möchte ich nicht nur Frequenzstörungen verstanden wissen, sondern gemeint sind alle unvorhergesehenen Zwischenfälle, die den Piloten, die Anlage, die Funkstrecke, die Luft und den Flieger betreffen können.

Beispiele wären:

- Für den Piloten: Er erschrickt und verreißt, weil... er unerwartet von hinten angesprochen wird, ihn ein Insekt sticht, ein Vogel oder ein anderes Modell plötzlich in die Flugbahn gerät, ein lauter Knall ertönt, z. B ein Schuss oder Überschallknall. - Er bekommt plötzlich ein gesundheitliches Problem, z. B. Blackout, Übelkeit, Sehstörung oder ist übermüdet.

- Für die Anlage: Ein wichtiges elektronisches Bauelement fällt aus (passiert, habe früher im Prüffeld gearbeitet), Spannungsversorgung fällt aus, wegen Kabelbruch z. B., Antenne hat ein Wackler, Quarz beschädigt, Ruderhorn bricht, Servogetriebe verabschiedet sich.

- Für die Funkstrecke: Amateurfunker drehen mal anständig ihre Sender auf, Kanaldoppelbelegung im 35 MHz-Band.

- Für die Luft: Eine starke Turbulenz tritt auf und bringt den Flieger aus der Bahn.

- Für den Flieger: Ruderflattern, weil man gerade jetzt die jemals höchste Geschwindigkeit erreicht hat (Wir wollen uns ja steigern... Gestern haben noch alle bei 300 km/h geguckt, heute müssen es schon 330 km/h sein, sonst guckt ja keiner mehr...) Bruch durch Überlastung oder Materialermüdung.


Fazit: Für mich sind tiefe Hochgeschwindigkeitsvorbeiflüge sehr unangenehm, weil sie mir höchst gefährlich erscheinen. Ich würde mir wünschen, wenn alle Schnellflieger von mir und meinem Modell einen möglichst großen Abstand waren würden. Ich möchte gerne um mein Einverständnis für einen tiefen Vorbeiflug gefragt werden.

Wie seht ihr das?

Gruß

Joachim
 

Rsal

User
Da gibt es von mir nur Zustimmung zu Deiner Einstellung. Mir geht es genau gleich, wenn ein unverantwortlicher Pilot sich so verhält und andere gefährdet.

Uns ist schon mal am Hang das gleiche passiert. Wir haben den entsprechenden Pilot auf all die möglichen Gefahren (wie du sie korrekt beschreibst) aufmerksam gemacht. Da gab es dann nur eines: entweder er unterlässt das oder er soll gehen.;)

( Meine Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass solche Piloten meist "Bratungsresistent " sind und es nicht einsehen, im Glauben, ihnen passiert schon kein Fehler im ganzen "Tun". )

Ein TOP- Pilot verhält sich nicht so!

Für mich gehören solche verantwortungslose Piloten nur zur Angeberklasse, die irgendeinen Komplex abreagieren müssen, weil sie sonst nix können.;)
 
Tiefe Überflüge = gefährlich (Bsp. Monte Lema)

Tiefe Überflüge = gefährlich (Bsp. Monte Lema)

Hallo Joachim

Ich stimme deinen Überlegungen und deinen Argumenten voll und ganz zu.

Ich war mal auf dem Monte Lema, als ein "Local Herro" dauernd über uns andere Piloten und über dort wandernde Zuschauer, auch mit kleinen Kindern, rauschte. Dazu kam noch das der Pilot ständig seinen Standort wechselte um immer wieder von einer anderen Seite an sich vorbei und eben über uns und die Zuschauer drüber zu fliegen.
Ich finde es höchst unangenehm, wenn plötzlich eine 6 kg schwere Salto von hinten in 3m Höhe über meinen Kopf rast, wenn ich gerade konzentriert meinen Flieger in der Luft verfolge.
Nicht auszudenken was geschieht wenn plötzlich Störungen auftreten oder ein Servo ausfällt.

Wenn man dann unbedingt diesen Kick braucht kann man ja zur Seite stehen und dort den Flieger an sich vorbei rauschen lassen, ohne andere Leute zu gefärden. Auf dem Monte Lema gibts genug Möglichkeiten für tiefe Überflüge mit geringem Gefährdungsrisiko für andere!!!!

Schliesse mich der Meinung von Réne an:

"Ein Top Pilot verhält sich nicht so"

Wenn der Show-man vom Lema das tun will, bitte nicht auf Kosten und Gefährdung anderer Leute (auch Kinder sind dort oben)!!!!!

mfg Rico
 

Chrima

User
Morgen
Das Video gefällt mir. Wer fliegt nicht auch gerne einmal so ?

Unverständlich hingegen, dass eine Videoproduktion, die für sich ein hohes professionelles Niveau in Anspruch nimmt, nicht in der Lage ist wenigstens während der Aufnahmen die Zuschauer etwas von der Piste (siehe 2’01, 2’25) zu nehmen und andere Piloten einmal ein Pause machen zu lassen !?
Im Rücken anderer Piloten vorbei zu düsen ist auf jeden Fall nicht nur unprofessionell !

Nichts für ungut
Christian
 

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Börny

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Joachim Mink schrieb:
....Großsegler im Tiefflug in etwa 5 m Abstand zu einem Menschen unter der Angabe von 330 km/h vorbeiraste....
....es ist absolut schwachsinnig, durch dieses Videobild den tatsächlichen Abstand bestimmen zu wollen! Geh' doch einfach mal auf die Teck und schau Dir in natura an, wo dort die Überflüge statt finden und die Piloten und Zuschauer stehen, wenn Du Dich traust. Nicht ausgerechnet dann wieder einer nur an Dir vorbei fliegt oder gar neben Dir landet.

Joachim Mink schrieb:
...Zunächst möchte ich mal auf mein Bauchgefühl zu sprechen kommen. Wenn ich in eine solche Situation komme, dass jemand mit seinem Flieger - egal ob 2,50 m oder 7,50 m Spannweite - mit Hochgeschwindigkeit so dicht an mir vorbeifliegt, wie im Film gezeigt, dann fühle ich mich extrem unwohl und würde am liebsten flüchten.... Das geht leider ja nicht immer, besonders wenn ich selber einen Flieger in der Luft habe. Außerdem bin ich ja dann auch wohl ein bisschen langsam gegenüber einem heranrasenden Flugzeug, das z. B. mit 91 m/Sek. = 330 km/h unterwegs ist. Ich fühle mich dann dieser Gefahr ziemlich schutzlos ausgesetzt und genau an dieser Stelle entwickelt sich bei mir eine Empörung oder sogar Wut auf den Piloten. Ich fühle mich dann seiner Willkür ausgeliefert und fürchte um meine Sicherheit.
...ich empfehle Dir und den ganzen anderen ewigen Bedenkenträgern, in Zukunft einfach zu Hause zu bleiben. Wenn Du Dich dort dann ruhig in Deinen Sessel setzt, passiert Dir aller Wahrscheinlichkeit nach am wenigsten. Alleine in Deutschland gibt es jedes Jahr etwa 5000 Verkehrstote. Die Wahrscheinlichkeit, wie auch das Risikio, im Straßenverkehr getötet zu werden ist also um ein vielfaches Höher, als mit einem Verkehrsflugzeug abzustürzen oder gar durch ein Modellflugzeug schwer verletzt zu werden. Seltsam, das ständig Riskio des Straßenverkehrs erträgst Du doch auch anscheinend ohne Gejammer und unnötiges Forumsgeschreibsel ? Apropos, fühlst Du Dich auch bedroht, wenn Du mal wieder mit 90 über die Autobahn schleichst und ich Dich mit 245 links überhole ? Da ist der Abstand deutlich kleiner und wenn ich dabei niesen muß ist ja nicht auszudenken, was da eventuell theoretisch alles passieren könnte...Also bleib in Zukunft einfach zu Hause.

Holm & Rippenbruch
Börny
 

Gast_5351

User gesperrt
Moin

Sehe das fast genauso.
Wenn es mit allen anwesenden Piloten abgesprochen ist dann kann man mal so fliegen. Dann achtet ja eigentlich eh jeder auf das Modell und wer ja sagt, es ihm aber doch zu gefährlich erscheint, kann ja beiseite gehen. Soll ja in manchem Verein auch Piloten geben, die immer allein fliegen (oder was man so fliegen nennt in dem Fall ;-) )

Klar, es kann immer was passieren. Auch beim F-Schlepp, Windenstart etc. Aber da sehe ich bei vielen anderen "Experten" viel größere Gefahren. Wenn ich mir so manche Antennenverlegung, Lötstellen, Ruderanlenkungen, Bauweise etc anschaue.... Habe als Flugleiter schon so manches Modell am Boden gehalten in meinem alten Verein! Auch gegen viele wütende Stimmen aus Reihen der Piloten. Oder die immer wieder heiß diskutierten Schaumwaffeln. Wenn die vor einem Rumhampeln sieht man sein Modell auch ab und zu nicht mehr. Aber auch dort gibt es natürlich ordentliche Piloten, die halt nicht so viel Geld ausgeben wollen für ein Modell. Man sieht halt gern nur die schlechten Seiten ;-)

Davon ab halte ich zB DS für deutlich gefährlicher wie einen so geflogenen Segler. Der wird zwar schnell, aber relativ weich und flüssig geflogen. Im DS treten ja deutlich höhere Belastungen für das Modell auf.

MfG Jan
 
Hallo Themenstarter,

zunächst möchte ich Dir auch meine Zustimmung geben. Obwohl man auch in diesem Punkt durchaus differenzieren sollte.

Ich bin seit einer Woche aus der Rhön zurück und habe dort schöne und flugreiche 10 Tage verleben dürfen.
Auch dieses Jahr waren die von dir beschriebenen "Hangrocker" wieder da, die mit ihren Besenstielen nur in die Aufwinde gehen, um anschließend die Höhe mit Topspeed an der Hangkante ordentlich abzufeiern.
Ich stimme dir hundertprozentig zu, dass ich mich dabei nicht wohlgefühlt habe. Wenn man sein Modell in großer Höhe oder Entfernung beobachtet und einem andauernd irgend etwas pfeifend durch die Optik zischt, macht das unruhig.
Jeder, der hier etwas anderes behauptet, war wohl noch nicht dabei.

Auch ich fliege gerne mal pfeifend an der Hangkante lang, verkneife mir dies aber, wenn viele Leute vorne stehen, oder gar Spaziergänger oder Zuschauer in der Nähe sind.

Die Gefahr ist vorhanden, und kein Modellpilot hat das zu 100% im Griff. Ich würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn meine Kiste einen Menschen verletzt oder sogar tötet, weil gerade in dem Moment meines Vorbeifluges eine Turbulenz an der Hangkante ihr Unwesen trieb.
Auch das konnte ich dieses Jahr mehrfach beobachten, diese Mühlen waren plötzlich und kurzzeitig unbeherrschbar, was den Piloten auch die Rüge des Flugleiters einbrachte. Da stand zum Glück gerade keiner im Weg...

@Börny
Dein Vergleich mit der Autobahn hinkt gewaltig.
Passender wäre es, du würdest dir vorstellen, mit deinem Auto mit 250km/h in eine verkehrsberühigte Zone zu rauschen. Fühlst Du Dich dann als Anwohner immer noch so pudelwohl und gönnst dem Raser seinen Spass?

Jeder soll nach seinen Vorlieben glücklich werden, aber niemals indem man vorsätzlich andere Menschen in Gefahr bringt. Und das nur der "dicken Hose" wegen???

Gruß
Markus
 
Broncoflyer schrieb:
und einem andauernd irgend etwas pfeifend durch die Optik zischt, macht das unruhig.
Jeder, der hier etwas anderes behauptet, war wohl noch nicht dabei.

Doch, ich, an unseren Hängen. Mit Absprache vorher ("nur von links") und jeweils aktueller Ansage ("von LINKS") kein Problem. Wenn es mal ein bisschen voll wird an der Kante und man sein Modell gerade in der Höhe hat, dann geht man eben ein bisschen zurück. Dann zieht es auch nicht mehr so.

Mit 300 Sachen biegt kein Segler plötzlich rechtwinklig um die Ecke um sich in das Pilotenfeld zu bohren, es würde ihn nur zerreissen und er würde irgendwo rechts abregnen. Auch mit den im Video gezeigten Modellen kann man bei Topspeed nicht plötzlich voll am HR ziehen.

Immer noch: Mir sind grosse Schleppkisten, die im Leerlauf und rollend aus grosser Höhe fast senkrecht auf das Pilotenfeld hinzu "absteigen", wesentlich unsympathischer. Aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit ist deren mögliches Einschlagfeld nämlich wesentlich grösser.

Bertram
 
Hi Börny,
zu deinen Beitrag kann ich nur eins sagen: Thema verfehlt! :o

Es geht nicht darum über Risiken zu jammern oder nicht, sondern vielmehr alles uns mögliche zu tun, um eine Risiko (welches in unserem Sport immer vorhanden ist) auf ein möglichst niedrigem Level zu halten. ;) ,denn das tun richtige Piloten auch. Die Sicherheit der Passagiere gilt hier als oberstes Gebot. Und in unserem Fall sage ich mal: Wir sind auf einem Flugfeld Piloten und Passagiere in zugleich!

Und ich kann auch die Piloten verstehen, die gern mit solchen Speed fliegen möchten. Aber eben bitte unter o. g. Vorraussetzung z.B. Abseits oder allein.
Und zu den "Ängstlichen", die soetwas nicht unbedingt mögen zähle ich auch. Aber ich bin der Meinung wir müssen uns arrangieren mit den "Mutigen", so wie das immer im Leben ist. ;)

Andre
 
Nun, ich möchte doch zu bedenken geben, dass:

man wirklich stark eingeschränkt ist in seiner Fähigkeit zu reagieren, wenn man selber am Fliegen ist, auch wenn man selbst ohne Ablenkung bei den heute geflogenen Geschwindigkeiten kaum eine Chance hätte, auszuweichen

dass ein Modellpilot sich bei Speedflügen der Belastungsgrenze seines Modells annähert und dabei die tatsächlichen Grenzen seines Modells ganz klar NICHT kennt, denn sonst hätte er es nicht mehr :rolleyes: das ist einfach simple Physik

und

dass die eigene Freiheit dort aufhört, wo die Unfreiheit des anderen beginnt :rolleyes:

es gelten für mich die gleichen Regeln wie im täglichen Leben: überall, wo Gemeinschaften entstehen, gilt Rücksichtnahme, und dies wiederum ist eine Frage des Charakters......

zu meiner Person:
ich fliege schon sehr lange Modelle (mehrere Jahrzente) und kenne solche Vorkommnisse aus eigener - aktiver und passiver - Erfahrung. Meine Meinung: Kopf einschalten, sich SITUATIV korrekt verhalten, miteinander reden (der Hang ist für alle da, nicht nur für die "Erstgekommenen")

und zum Schluss noch dies:
ich bin eben von besagtem Monte Lema zurückgekehrt und habe miterlebt, wie ein F3-Modell sich im Stechflug innerhalb einer Sekunde in Einzelteile zerlegt hat, der absolut nicht mehr kontrollierbare Einschlag erfolgte ca. 4-5 Sek. später am Rande des Wanderweges - ich hatte keinen Sender in der Hand zu dem Zeitpunkt und war trotzdem ziemlich angespannt....ich glaube man darf sich schon den "Luxus" leisten, den Bedenken seiner Kameraden die nötige Aufmerksamkeit zu schenken

"nicht verbieten, Rüchsicht nehmen, allenfalls Verzichten, kameradschaftlich verhalten"

Daniel
 

Steffen

User
Moin,

Börny schrieb:
...ich empfehle Dir und den ganzen anderen ewigen Bedenkenträgern, in Zukunft einfach zu Hause zu bleiben. [...]
Ich kann euch allen versichern, dass die fliegerischen Wildschweine in der Großfliegerei gerne die gleichen Killerphrasen von sich geben.

Hat auch keinen Zweck mit solchen Leuten zu diskutieren...
 
Hallo Joachim,

hab schon gedacht das wird alles unter den Tisch gekehrt.

Hochachtung zu deiner Stellungnahme zum Thema!

Hätte es nicht so gut beschreiben können wie du.

Danke ;)

Rockyflyer
 

smaug

User
Hallo Zusammen
die Ausführungen von Bertram Radelow klingen irgendwie nach gesundem Menschenverstand - insbesondere möchte ich darauf hinweisen das aktive Kommunikation am Hang für jeden Vorteile bringt da ich nicht immer beobachten kann wo meine Kollegen sich aufhalten. Ich halte die Gefahr einer Kollision zweier Modell für das häufigste Crashrisiko am Hang (leider schon oft erlebt) das alle Modelle egal welcher Klasse betrifft, desshalb ist Kommunikation sehr wichtig.
Grundsätzlich halte ich jedoch schnelles fliegen nicht für gefährlicher als 'rumeiern'. Warum? Weil Segelflieger die dauernd kurz vor dem Strömungsabriss geflogen werden tendenziell zu Abstürzen neigen.
Ich nehme meine Besebstiele nicht an den Hang um damit wie ein 'nasser Sack' am Himmel zu hängen, macht einfach kein Spass.
Ueberflüge um die 5 Metermarke halte ich jedoch für absolut unnötig wenn weitere Menschen am Platz sind. Ich für meine Begriffe halte immer mind. 15 bis 20 Meter abstand zu Menschen wenn mein Besenstiel sein bestes geben soll.
Ich denke das Leute wie Joachim sich deutlich weniger bedroht fühlen wenn sie mitbekommen was die Kollegen Hangrocker tun.

Also Leute, sprecht miteinander am Hang :)

Gruss
Smaug
 

gaspet

User aktuell gesperrt
Segler

Segler

Ich kann Joachim und Rene nur zustimmen.
ich weiß, wie gut Theo fliegen kann - aber auch er ist gegen widrige Umstände (was auch immer das sein mag) nicht gefeit!!
Wir haben auf unserem Platz einen Todesfall durch ein Modell gehabt - die nach folgenden Probleme wünsche ich niemand!
Auch haben wir unseren besten Hang (Weingarten in Ruhpolding) durch einen Piloten verloren, der sich einfach nicht an die Vorgaben gehalten hat.
Wenn bei diesen Flügen auf der Teck wirklich was passiert - dann kann man die Teck als Modellfliegerberg vergessen, dann ist Schluß mit lustig.
Angesagte Vorbeiflüge - auch extrem schnell - sind für mich grundsätzlich schon OK - aber nur in entsprechendem Sicherheitsabstand und nur dann, wenn keine Personen in der Nähe sind.
Sonst auch für mich - ganz klar - das fällt in die Angeberklasse - gerade bei so guten und bekannten Piloten ist das wirklich nicht nötig.
Ein sauberer Start, ein paar gekonnte Kunstflugfiguren in entsprechendem Sicherheitsabstand und eine sichere, saubere Landung - das ist für mich wirkliches Können und zeigt auch ein ensprechendes Verantwortungsgefühl.
Ich sehe den Theo auch gerne fliegen - aber so wie im Video - da würde ich mich als Zuschauer auch nicht unbedingt sehr wohl fühlen.
Ich sage nur - geht sorgsam mit diesen Modellflugparadiesen um - es warten genügend Gegner und Neider darauf, etwas zu finden, um uns dieses Hobby zu verbieten.
PG
 

Yeti

User
@Joachim: Großen Respekt für deinen Beitrag!
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Ich fliege selbst seit 24 Jahren u.a. "Modelle" bis 1200kg und 31m Spannweite, bislang unfallfrei. Ich verlasse mich nicht auf die Statistik, die mir vorgaukeln könnte, dass es auch weiterhin gut gehen wird, wenn es schon so lange geklappt hat, sondern ich muss mein Handeln beim Fliegen immer wieder selbstkritisch infrage stellen, damit das noch lange so bleibt. Ich erwarte auch von anderen, dass sie mich auf meine Fehler aufmerksam machen, damit ich sie vermeiden und besser werden kann.

Meine "Sicherheitsstrategie" besteht darin, IMMER Handlungsoptionen zu haben. Ich versuche, mich niemals in eine Situation zu bringen, in der ich mich auf mein Glück verlassen muss, dass schon nichts passieren wird. Ich weiß auch, dass Fliegen nicht dadurch sicherer wird, dass ich die Gefahren relativiere und Fliegen mit Dingen vergleiche, die noch gefährlicher sind. Ja, ich nehme inkauf, mich beim Fliegen Risiken auszusetzen, denen ich nicht ausgesetzt wäre, wenn ich morgens im Bett liegen bleiben würde. Aber ich bemühe mich, unnötige Risiken zu vermeiden.

Die Piloten in dem Video haben Glück gehabt. Ich möchte ihr fliegerisches Können nicht infrage stellen, aber wenn im ungünstigsten Moment etwas Unerwartetes dazwischen gekommen wäre, hätten sie keine Handlungsoption gehabt und sich selbst und Umstehende gefährdet.

Ich finde es sehr mutig von Joachim, dass er sich traut, dieses Thema nochmal zu diskutieren, obwohl er weiß, welche Reaktionen er damit auslöst. Den Schreihälsen, die alles herunterspielen wollen und lieber ausfallend und beleidigend werden, wenn man das Thema Sicherheit anspricht, sollte man aber nicht zu viel Beachtung schenken. Sollen sie sich weiterhin auf ihr Glück verlassen und hoffen wir, dass sie keinem Unbeteiligten Schaden zufügen.
 
uuuu

geht das hier ab :eek: :eek:

ich finde Vorbeiflüge schön:

wenn man die angekündigt bekommt und die Leute Gelegenheit haben, ein paar Schritte zurück zu treten.

Dann stört mich das nicht. Wenn es mir zu viel wird, steh ich eben 10 meter weiter hinten.

Die Anreise zum Hang mit dem PKW ist wahrscheinlich riskanter einzuschätzen.

Skifahren , Reiten, Radfahren geht "man" ja auch, das ist vermutlich wesentlich gefährlicher und auch dort ist man auf die Umsicht seiner Artgenossen angewiesen.
 
Angenommen ein Mensch würde getroffen, was würde passieren? Mit F = m x a kann man die auftretenden Kräfte ausrechnen. Ich bin heute abend zu faul dafür. Ich gehe davon aus, dass der Flieger einfach durch ihn durchfliegt.

Genau das würde passieren. Knochenzertrümmerungen und großflächige Weichteilverletzungen, Amputation (Gliederabriss) von Extremitäten bis hin zur Durchtrennung des (menschlichen) Torsos. Insofern hat das nichts mehr mit der Frage zu tun, OB das gefährlich sein kann - wenn da kein Sicherheitsabstand gewahrt ist, ist es hochgradig riskant. Ein Objekt mit 320 km/h und knapp 20 kg Gewicht auf der einen Seite und ein menschlicher Körper auf der anderen ist mit dem Leben schlichtweg nicht mehr vereinbar, punktum. Das, was das Video zeigt zeugt von absoluter Verantwortungslosigkeit.

MfG Peter
 

bie

Vereinsmitglied
Hi @ all:

Joachim hat meine volle Zustimmung.

Börny: Ich schätze viele deiner Beiträge in diesem Forum, aber zu diesem Thema hast du dich meiner Meinung nach vergaloppiert. Das subjektive Sicherheitsempfinden von Menschen (am Hang oder auf dem Flugfeld) und die objektive Sicherheitslage (klingt fast nach 70er-Jahre-Sprech) hat nichts mit "Bedenkenträgern" etc. zu tun!

So wie der Gastager Peter (gaspet) das beschrieben hat, geht es doch auch: Man spricht sich ab - und gut ist es, dann kann man vieles machen. Ein vorher verabredetes "Von links" oder "Von rechts" reicht dann aus, wenn man sich als Pilot vorher versichert hat, dass man niemanden gefährdet.
 
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