Antriebsauslegung für KTW für 3,75er-B4 gesucht

bie

Vereinsmitglied
Folks,

ich denke darüber nach, meine 3,75er-B4 (Gewicht flugfertig derzeit bei geschätzten 5,5 kg) mit einem KTW (dann vermutlich je nach Lipo-Einsatz 6,5 bis 7 kg) auszurüsten.

Eventuell kann ich eine gebrauchte KTW-Mechanik erwerben, bei der einige Parameter vorgegeben sind:

Maximaler Prop-Durchmesser ist 16 Zoll (eine starre 16 x 10-Latte ist dabei).

Maximaler Motordurchmesser ist 44 mm.

Bei mir vorhanden sind 4S-Lipos, die ich gerne einsetzen würde, falls sich das irgendwie sinnvoll machen ließe - also als 4S oder auch als 8S (so werden sie bereits in einem Ventus2c und einer L-213A eingesetzt). Falls das nicht möglich ist, würde ich auch in den sauren Apfel beißen und auf (vermutlich) 6S gehen (mit 2 x 3S-Packs).

Ich bin vorrangig an einer preisgünstigen Lösung interessiert (es muss also nicht notwendigerweise ein High-End-Motor einer deutschen Edelschmiede sein).

Habt Ihr da die eine oder andere Auslegung für mich?
 
Realistisch kannst Du an 4s mit ca. 3.5kg bis max. 4kg Standschub bei "normalen Strömen" rechnen. Ob das für 7kg reicht?
Bei 50A und 4s kommst Du auf 700W, also gerade mal 100W/kg. Als Absaufhilfe sicher ok. Was stellst Du Dir denn an Flugleistungen vor?

Gruß
Heiko
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Heiko,

tja, was stelle ich mir an Flugleistungen vor: Bodenstartfähigkeit ist das Stichwort.

Also ist es mit 4S nix ...
 
Dann setze die Packs doch als 8s ein. Das wird sicher gut funktionieren. Da Du nicht größer als 16" montieren kannst, wird halt die Drehzahl etwas höher sein, als bei Seglern üblich. Aber bei Klapptriebwerken wird das m.E. immer so sein... Die Propgröße ist doch schon schön groß für ein Klapptriebwerk in einer 3.75m-B4.

Bei 8s und 40A kommst Du nachher auf ~150W/kg. Das sieht gesünder aus, wie ich finde.

Vielleicht noch als Anhaltspunkt, da ich kaum Werte in dem von Dir gesuchten Bereich habe: Der Pletti-Innenläufer auf meiner Seite dreht die 17x9 mit ~7000rpm (Drehzahlgrenze des Props überschritten, ich weiß :rolleyes: ) bei ~1100W. Von der 16x10 wissen wir, dass diese ziemlich genau die gleiche Leistung aufnimmt, was bei Dir passen würde.
Also würde ich nach einem Motor suchen, der eine 16x10 mit ca. 7000rpm an 28V drehen kann.
Oder anders ausgedrückt, der Motor sollte unter Last an 28V bei 250rpm/V liegen.
Feinere Abstimmung dann über den Prop, der bei der Drehzahl auch besser kein AerCC sein sollte.
Und wenn Du was findest/gefunden hast, Tendenz eher in Richtung höhere Drehzahl pro Volt, da 16x10 doch eher die obere Grenze in Durchmesser und Steigung ist. Also ab 250rpm/V aufwärts unter Last, würde ich schauen. Sind Motoren mit Leerlaufdrehzahl angegeben, dann so ab 320rpm/V gucken. Für einen Kira wird das schon grenzwertig.

Beispiel: Der 600-22 macht 2200rpm/V. Mit 6.7:1-Getriebe sind das ~330rpm/V. Paßt also schonmal. Allerdings dreht der Rotor an 28V mit 2200*28=61600rpm!! Bis 50000rpm sind erlaubt bei den Kiras.

Gruß
Heiko
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Heiko,

danke für die ausführliche Antwort. Da ich mich mit Voltzahlen im Verhältnis zu Propgrößen im Verhältnis zu Drehzahlen überhaupt nicht auskenne, sind das für mich sehr wertvolle Basics, aus denen ich Schlüsse ziehen kann!

Grüße,

Andy
 

Alt-F4

User
KTW im 1:4-Segler? Interessantes Projekt!

KTW im 1:4-Segler? Interessantes Projekt!

Hallo Andy,

ein paar Fragen:

Was für ein KTW wird es?

Klapp- oder Starrpropeller?

Motor bleibt drinnen oder fährt aus?

Und wie bist Du auf die 16" Luftschraube gekommen?

Mir erscheint 16" sehr groß für Maßstab 1:4. Ich bin selber im Moment dabei ein KTW für einen 1:4-Oldie mit 3,75m Spannweite und ca. 6-6,5kg zu konstruieren. :) Dabei habe ich mich bisher auf eine LS-Größe von 13-14" eingeschossen.

Bei Elicker wird ein 12,5"-KTW für Segler bis ca. 7,5kg empfohlen. Wenn ich im Elicker-Video sehe, wie die 5kg schwere L213 vom Boden gerissen wird, habe ich den Verdacht, dass 16" evtl. überdimensioniert ist. ;)

Wieviel Schub ist denn notwendig um einen Segler auf Rasen soweit zu beschleunigen, dass Auftrieb reicht, um sich vom Boden zu lösen? Da fehlt es mir an praktischer Erfahrung. Wird mein erstes KTW. Nachdem, was ich bisher gelesen habe, sind (Pi * Daumen) 100 Watt pro kg und ein Schub/Gewicht-Verhältnis von 1/2 für einen Rasenstart ausreichend. :confused:

Stimmt das? Wenn ja, solltest Du mit der 4S-Konfiguration knapp hinkommen:

Heiko Mannertz schrieb:
Realistisch kannst Du an 4s mit ca. 3.5kg bis max. 4kg Standschub rechnen...
Bei 50A und 4s kommst Du auf 700W, also gerade mal 100W/kg...
Einfacher wird die Motorwahl allerdings bei 5S oder 6S.

Als Motor würde ich, wenn es günstig sein soll, einen Turnigy SK Außenläufer mit 35 oder 42mm Durchmesser nehmen. Oder für wenig mehr Geld einen Scorpion HK-3026 oder SII-3032. Lade dir mal Scorpion Calc und Drivecalc herunter und spiele mal mit den Motorvarianten und Luftschrauben.

:)

EDIT: habe im Segelflugforum einen interessanten Fred gefunden: rc-network.de/forum/showthread.php?t=132904
und hier noch einer: rc-network.de/forum/showthread.php?t=79994
schon etwas älter: rc-network.de/forum/showthread.php?t=63303

Die Regel: "100 Watt pro kg und ein Schub/Gewicht-Verhältnis von 1/2 für einen Rasenstart" habe ich dort aber nicht wiedergefunden. Wo habe ich das nur her?
 
Zuletzt bearbeitet:
Alt-F4 schrieb:
Die Regel: "100 Watt pro kg und ein Schub/Gewicht-Verhältnis von 1/2 für einen Rasenstart" habe ich dort aber nicht wiedergefunden. Wo habe ich das nur her?
Für E-Segler rechnet man ab 80-100W pro Kg. Steht, glaube ich, auch auf der Kontronik-Seite.
Wenn man mit dem Schub von Modellgewicht/2 vom Rasen wegkommt, wird das auch klappen. Ich bin selbst jahrelang einen E-Segler mit 3.6kg bei nur 330W Eingangsleistung geflogen und war voll zufrieden.
In Andy's Fall müßten die Zellen mit ca. 50A belastet werden. Ist die Frage, ob die das Dauerhaft können, denn bei wenig Leistung ist der Antrieb auch länger als ein paar Sekunden an. Mit 8s wird die Flugzeit deutlich länger, der Wirkungsgrad höher und der zweite 4s-Akku sollte nicht großartig vom Gewicht stören.

16" finde ich auch groß für ein 1:4-KTW ;)
Wenn's aber so ist, ist es ein Vorteil.

Gruß
Heiko
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Ulli, hallo Heike,

vielen Dank für eure ausführlichen Gedanken zu meiner Aufgabenstellung!

Konkret war es so, dass ein LET-KTW mit starrer 16 x 10er-Latte angeboten war. Das hat mich gereizt, es mit vorhandenem Equipment (daher die 4S- oder 8S-Konfiguration) in die B4 zu verpflanzen.

Allerdings ist das KTW jetzt an einen anderen Interessenten verkauft worden, so dass daraus nichts mehr wird. Nichtsdestotrotz sind eure Tipps, Hinweise und Anregungen sehr wertvoll für mich, weil ich danach konkret nach einem anderen KTW suchen kann. Das JK-K15 Evolution dürfte dann das richtige sein. Das Gewicht von 8S-Lipos verträgt die B4 sicher... ;)
 
Bitte berichte später mal, was für einen Motor Du mit welcher Konfiguration eingesetzt hast. Und vor allem, wie zufrieden Du mit der Lösung "KTW" hier bei uns im Norden bist. Ich vermute mal, dass Dir hin und wieder die Schlepper fehlen, richtig? ;)

Gruß
Heiko
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Heiko,

Heiko Mannertz schrieb:
Bitte berichte später mal, was für einen Motor Du mit welcher Konfiguration eingesetzt hast. Und vor allem, wie zufrieden Du mit der Lösung "KTW" hier bei uns im Norden bist. Ich vermute mal, dass Dir hin und wieder die Schlepper fehlen, richtig? ;)

wenn das Projekt B4 mit KTW fertig ist, werde ich hier antworten. Bezüglich der Situation mit dem F-Schlepp auf unserem Platz verweise ich auf diesen Thread vom August 2008 ... :D
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Eine große Latte ist im Segler von Vorteil

Eine große Latte ist im Segler von Vorteil

Hallo,

Platz hat es ja im B4 Rumpf, auch bei 1:4.

Und den Vorteil einer 16" zu einer 12" Luftschraube sieht man hier:

Scorpion SII-3032 mit 12" :

KTW-Scorp-SII-3032.gif

Scorpion S4020-16 mit 16":

KTW-Scorp-S4020-16.gif

Und mal auf die Zeile Schubeffizienz achten.

Der S4020-16 wiegt gerade mal 32gr. mehr und ist viel weiter von seiner Belastungsgrenze weg wie der SII-3032.


Hans
 
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