Was mache ich im Kurvenflug falsch?

ipfe

User
Hallo!

folgendes Verhalten zeigt meine Solution XL im Kurvenflug: sie hängt mit dem Leitwerk in der Kurve deutlich nach unten, d.h. für einen sauberen Kurvenflug muss ich in diesem Moment die Schnauze mit dem Seitenruder unten halten. Das Querruder ist dabei schon lang wieder in Neutralstellung. Ist das bei so großen Modellen normal oder muss ich am Schwerpunkt oder der Differenzierung (kann ich mir nicht vorstellen, da das Modell bereits in Kurvenlage ist) was tun?
Herzlichen Dank für eure Ratschläge!

Robert
 

shoggun

User gesperrt
Es ist eigentlich üblich im Kurvenflug mit dem Seitenruder abzustützen... bei einigen Modellen mehr, bei anderen weniger.
Ein schwanzlastiges Modell kann allerdings auch im Kurvenflug durchhängen. Wenn es allerdings sonst sauber fliegt würde ich das ausschliessen. (mach mal den test, anstechen und schauen wie sich das
Modell abfängt. - dafür muss der flieger aber sauber ausgetrimmt sein das er geradeaus fliegt)

Gruss Mathias
 
Robert,
unter Umständen stimmt die Differenzierung des V-Leitwerks nicht.
Test:
ausgetrimmtes Modell flott geradeaus fliegen lassen.
Nur Seitenruder flott hin und herbewegen (bis Anschlag).
Was macht die Rumpf-Längsachse?
Geht die Schnauze hoch?
Mehr Ausschlag nach unten (oder weniger nach oben)
Geht sie nach unten?
Umgekehrt korrigieren.
Gruss Jürgen
 
Jürgen N. schrieb:
Robert,
unter Umständen stimmt die Differenzierung des V-Leitwerks nicht.
Test:
ausgetrimmtes Modell flott geradeaus fliegen lassen.
Nur Seitenruder flott hin und herbewegen (bis Anschlag).
Was macht die Rumpf-Längsachse?
Geht die Schnauze hoch?
Mehr Ausschlag nach unten (oder weniger nach oben)
Geht sie nach unten?
Umgekehrt korrigieren.
Gruss Jürgen



das modell hat ein T-Leitwerk;)
 
Jürgen N. schrieb:
Robert,
unter Umständen stimmt die Differenzierung des V-Leitwerks nicht.
Test:
ausgetrimmtes Modell flott geradeaus fliegen lassen.
Nur Seitenruder flott hin und herbewegen (bis Anschlag).
Was macht die Rumpf-Längsachse?
Geht die Schnauze hoch?
Mehr Ausschlag nach unten (oder weniger nach oben)
Geht sie nach unten?
Umgekehrt korrigieren.
Gruss Jürgen
@ Jürgen

bist du sicher, das die Solution XL ein V-Leitwerk hat?!

@ Ipfe

zum sauberen Steuern eines jeden Flugzeuges gehört das Seitenruder immer dazu, Punkt!

Gruss
Dani
 

micbu

User
@Robert

Das Verhalten ist normal.
Was passiert beim fliegen mit Querruder?
Beispiel Linkskurve.
Du gibst Querruder nach links. Die linke Fläche senkt sich und die rechte hebt sich......warum?
Die linke Fläche wird negativ verwölbt, es entsteht Abtrieb. Die rechte Fläche wird positiv verwölbt, der Auftrieb verstärkt sich.
Mehr Auftrieb = mehr Widerstand, weniger Auftrieb = weniger Widerstand
Folge: Der linke Flügel wird schneller und schiebt nach vorne, der rechte Flügel bleibt zurück.
Es entsteht also genau das was du beschrieben hast, das Flugzeug schiebt um die Kurve. Um dies Auszugleichen muß mit dem Seitenruder gleichsinnig gesteuert werden, also nach links.
Das Leitwerk wird nach recht gedrängt und die Schnauze des Flugzeuges somit nach links.
Da das Querruder direkter wirkt als das Seitenruder sollte das Seitenruder immer leicht voreilen.
Es spielt keine Rolle ob es sich um ein V oder T oder Kreuzleitwerk handelt.
Die Physik bleibt immer gleich.
Mit der QR Differenzierung kann man diesen Effekt etwas abmildern, aber nicht gänzlich vermeiden.

Viele Grüße, Michael
 

Tofo

User
sie hängt mit dem Leitwerk in der Kurve deutlich nach unten

Das hatte ich bisher auch bei allen Scale und Semi-Scale Eimern. Und ich habe ewig mit Differenzierung, Schwerpunkt und EWD experimentiert. Es ist einfach nicht besser geworden. Daher ab jetzt nurnoch Besenstiele :p . Die sind tausendmal wendiger! Das macht einfach mehr Spaß. Mit Seite rein bringt auch nur mäßig was. Oft fängt der Flieger dann an zu pendeln, besonders wenn man sehr langsam unterwegs ist.

MfG,
Thorsten
 

micbu

User
Mit Seite rein bringt auch nur mäßig was
Das ist Quatsch du solltest einfach noch ein bisschen üben, egal wie lange du dieses Hobby bereits betreibst. Richtig mit Seite ausgesteuert fliegt ein Flugzeug kerzengerade. Deine Besenstiele fliegen auch nicht von alleine gerade. Auch die mußt du dazu korrekt steuern.

Zu diesem Zweck haben z.B. manntragende Segelflugzeuge einen einfachen Wollfaden auf der Kabinenhaube kleben. Dieser zeigt genau den Schiebezustand des Flugzeuges an. Der Faden muß immer in Längsrichtung zeigen, dann ist der Flugzustand richtig. Weicht der Faden ab, schiebt das Flugzeug. Es ist überhaupt kein Problem das mit Seite und Quer so auszusteuern. Egal ob Modell oder manntragend.

Viele Grüße, Michael
 
micbu schrieb:
Es ist überhaupt kein Problem das mit Seite und Quer so auszusteuern.
Grundsätzlich hast Du recht, aber als Grobmotoriker muss ich dem "überhaupt kein Problem" widersprechen. Es braucht Geschicklichkeit und gute Reflexe.
 

bie

Vereinsmitglied
Beispiel Scale- und Semiscale-Eimer: Eine Pilatus B4 (egal welcher Größe) - gut, ist ein extremes Beispiel - muss in praktisch jeder Kurve mit dem Seitenruder gestützt bzw. ums Eck gehievt werden. Insofern ist das alles nichts neues.

Dass Besenstile mehr Spaß machen sollen, weil sie wendiger sind und quasi ohne Seitenruder kurven, leuchtet mir nicht ein ...

Im Übrigen: Ein (ab- bzw. zuschaltbarer) Kombiswitch kann das Leben in manchen Fluglagen ganz erheblich erleichtern, auch wenn manche "Puristen" behaupten, das gehöre sich nicht und so etwas würden nur Variobenutzer und Elektrosegler verwenden. :D
 

micbu

User
aber als Grobmotoriker muss ich dem "überhaupt kein Problem" widersprechen
Getriebe in die Finger einbauen? :D
(duck und weg ;) )

Viele Grüße, Michael
 

ipfe

User
Hallo!

Vielen herzlichen Dank für eure Antworten. Ich war eben von meinen kleineren Modellen (Hotliner etc.) gewohnt lediglich mit Quer zu steuern. Ich habe zwar Seitenruder zum Querruder gemischt (die Solution XL hat übrigens T-Leitwerk), jedoch wenn sich das Modell bereits im Kurvenflug befindet bin ich ja schon "weg" vom Querruder, d.h. Differenzierung u. Seitenruderbeimischung sind ebenfalls weg. Also muss ich anscheinend in diesem Moment z.B. bei einer Linkskurve mit Seitenruder Links weiter die Schnauze unten bzw. das Heck oben halten.

Grüße

Robert
 

micbu

User
Eingeleitet wird mit Seite und Quer gleichzeitig und gleichsinnig. In der Kurve selbst sind die Ruder dann weitgehend neutral. Ausgeleitet wird wiederum gleichzeitig und gleichsinnig. Wenn das Seitenruder etwas voreilt hat man es leichter.
Du solltest den Schiebezustand von Anfang an vermeiden. Das kostet ganz gewaltig Flugleistung. Der Rumpf wird von der Seite angeblasen und bremst.
Du vernichtest damit sehr viel an Höhe.

Viele Grüße, Michael
 
jedoch wenn sich das Modell bereits im Kurvenflug befindet bin ich ja schon "weg" vom Querruder
auch da hast du am kurvenäusseren Flügel durch die Kreisbahn eine höhere Geschwindigkeit->höheren Auftrieb->höheren Luftwiderstand. Demzufolge schiebt der Segler auch in Kurvenlage fleißig weiter. Einfach mal trauen in der Kurvenlage das Seitenruder mit dazu geben und halten. Der darauf folgende Kurvenflug sieht beiweiten geschmeidiger und gekonnter aus. Sollte sich die Querlage ändern einfach mit Querruder ausgleichen.
 

Arepie

User
hallo ipfe ,

ich geben einigen Vorrednern - shoggun - micbu - Jack Russell ;) völlig recht .
Da ich auch aus der Manntragenden - Zunft komme , war es für mich völlig normal das Seitenruder eigenständig zu steuern als ich von 2-achser auf 3-achser umgestiegen bin . - O.K. am Anfang ( allerdings nur für ca. 1-2 Monate ) hatte ich auch ein bischen gemogelt - Kombiswitch - bin dann aber sehr schnell nach einiger Übung völlig davon abgekommen . > Segler können nur sauber getrennt gesteuert werden ! - Sieht man auch bei vielen Kollegen beim Landeanflug - - - Schräglage korrigieren und Kurs halten -
da scheiden sich dann auch die Geister bzw. Ergebnisse :) Sowas , wie auch der Kurvenflug , muss eben gesteuert werden .
Also unbedingt weiterüben und nicht abschrecken lassen ! ;)

MfG Arepie

Rainer Pätzold
 

bie

Vereinsmitglied
Rainer,

Arepie schrieb:
...O.K. am Anfang ( allerdings nur für ca. 1-2 Monate ) hatte ich auch ein bischen gemogelt - Kombiswitch - bin dann aber sehr schnell nach einiger Übung völlig davon abgekommen . > Segler können nur sauber getrennt gesteuert werden !

entschuldige bitte, aber das ist Quatsch: Es gibt Situationen, in denen man Modellsegler mit einer Mischung Quer -> Seite viel sauberer fliegen kann, als wenn man das selber aussteuern würde, z.B. sehr hoch in der Thermik, in sehr schwacher Thermik bzw. sehr ruhiger Luft. Ich behaupte nicht, das Kombiswitch die allein seligmachende Lösung ist, aber es kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Voraussetzung ist, dass das Modell sauber eingestellt ist - sonst bringt es natürlich gar nichts.
 
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