Hilfe, ich habe ein Monster geschaffen!

Wurst

User
Hallo zusammen

Ich wollte mich mal im Motoren wickeln versuchen und habe desshalb einen Axi 2209/26 neu bewickelt. Nun ja von den 26 Windungen blieben nicht mehr so viele übrig :-) Jeder Zahn ist 4 Mal umwickelt mit 0.8mm Kupferdraht. War ein ziemliches gefummel, aber hat letztendlich doch noch geklappt. (Schema: http://www.powercroco.de/schema12Nvert/12N14Paussen.GIF)

Das ganze wurde getestet an einem 3S Lipo mit einem alten billigen Align 35A Regler und einem APC Speed 4.5x4.1 Prop.
Nun ja wie zu erwarten drehte das Ding höllisch schnell. Innert Sekunden wurden die 2.5mm² Motorkabel (!!!), Motor und Regler relativ warm. Bereits bei Halbgas stotterte der Motor.

Kann mir wohl jemand erklären, was für ein Monster oder Fehler ich geschaffen habe?
Besteht noch Hoffnung, dass dieser Motor so eingesetzt werden kann oder brauche ich dünneren Wickeldraht? :-)

Vielen Dank und Gruss
 

Michael Schöttner

Vereinsmitglied
Les ich das richtig?
Du hast 26 Windungen durch 4 ersetzt?

Da dürfte die spez. Drehzahl bei mehr als dem 6- fachen der ursprünglichen liegen. Der Innenwiderstand dürfte einen etwas höheren Strom fließen lassen!

Mal abgesehen davon, dass Du bei dem Strom das Blechpaket so übersättigst, dass es sich ähnlich verhält wie Luft und Du es damit auch weglassen könntest, Du sicher auch noch den Regler etwas über seinen Grenzen betreibst, was Strom und Drehzahl angeht.

Außerdem wirst Du nahe an der Abmagnetisierungsgrenze der Magnete liegen.

Wenn Du den Motor grob doppelt so schnell drehen lassen willst, dann mach halb so viele Windungen drauf. Zur groben Vorberechnung reicht es aus Windungszahl und spez. Drehzahl verhalten sich reziproportional. Die Feinheiten sind dann die drehzahlabhängigen Verluste, die größer werden und natürlich der Innenwiderstand.

Gruß,
Michael
 
bei diesen übersättigten statoren riskierst du deinen steller - die back emk ist kaum noch auswertbar und der steller weis gar nicht mehr, was er tun soll.

michael,
schön dich auch mal wieder zu treffen.... ich weis nicht, ob du dich da noch dran erinnerst, aber du hattets mir damals meine ersten "ordentlichen" 35mm bleche zukommen lassen und mir damit ein wunderbares erfolgserlebnis verschafft. :)

baust du denn noch motoren?

vg
ralph
 

Wurst

User
Ja du hast richtig gelesen.
Wie gesagt, ich wusste, dass der Motor schneller drehen wird und dank deiner Erklärungen weiss ich jetzt auch, dass ich völlig übertrieben habe. :-)

Nun, ich werde es nochmals mit dünnerem Draht versuchen.

Vielen Dank und viele Grüsse
 

Wurst

User
Ich habe das Monster gebändigt :-)

Der erste Versuch mit 14 Windungen à 0.5mm schlug fehl. 14 Windungen mit 0.4mm hat aber geklappt! Sehr gut sogar. Da wäre evtl. noch mehr machbar gewesen. Aber für den Anfang find ich's ganz gut. Ich hab den Motor auch noch auf Kurzschlüsse getestet aber es war alles OK :-)
167
Er dreht mit 16700rpm bei 3S auf Vollgas ohne Propeller --> 1504rpm/v

Wie ist das zu erklären? kann es sein, dass der Original im Stern verschaltet war und ich ihn jetzt auf Dreieck umgebaut habe? Oder habe ich sonst etwas falsch gemacht? (bis auf die Fingernagelstücke, welche sich irgendwo im Motor befinden und scheusslich stinken)

Gruss

EDIT: Juhuuu ich hab den EDIT Knopf gefunden :-) Und da mein PC endlich mein Telefon erkennt hat, konnte ich sogar noch ein (sehr mieses) Bild hochladen.
 

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FamZim

User
Hallo Gruss

Er war wohl vorher mit 26 N im Dreieck und ist jetzt mit 14 N im Stern !!
Kennst Du denn den Unterschied ?????????
Bei Stern hat man meist nur einen Draht als Ableitung und im Dreieck zwei, (ganz grob erklärt) !!

Gruß Aloys.
 

Wurst

User
Jup hab ich mal was gelesen.
Ja jetzt ist er eben in Dreiecksschaltung. Aber müsste er im Dreieck verschaltet nicht schneller drehen?

Gruss
 

FamZim

User
Hallo Gruss

Du hattest doch 1420 U/min (1V) bei 26 Windungen
macht 36920 U bei einer Windung.
Jetzt sind es ein 14 tel, gleich 2637 U , das ganze dann im Y geht durch 1,73 und es sind rechnerisch 1524 U/ min (1V) !
Stimmt doch alles .

Gruß Aloys.
 

Wurst

User
Wow. Danke für diese kleine Aufklärung. Na dann ist ja alles gut und ich habe unfreiwillig den Motor getunt. Eigentlich wollte ich ja einen Motor machen, welcher etwa doppelt so schnell dreht aber ja :-) So ist's auch gut.

Vielen Dank un Gruss
 
Hallo Leute,


Weil grade irgendwie zum Thema passt.

Wie lässt sich überhaupt eine Aussage über die zu erwartende Motordrehzahl treffen.
z.B. ich wickele ein 12N10P mit 8 Windungen, was spielt da noch alles eine Rolle?
Wie wirkt der Startor in seiner Dimensionierung da mit rein. Oder ist das mehr so ein Schuss ins Blaue, frei nach „ich tüddel da jetzt mal drei Kringel Kupfer drum mal gucken was der Motor dann kann“.


Es wurde auch schon öfter über hochwertige Bleche geschrieben. Was sind „hochwertige Bleche“? Bezieht sich das auf die Dicke und/oder Legierung.
St 37 (Wald und Wiesenstahl) z.B. hat ja einen hohen Eisen Anteil und ist auch nicht sehr hart, könne mir vorstelle das er sich gut ummagnetisieren lässt und daher für Startorbleche geiget. Wäre aber von der Legierung her jetzt nichts Besonderes und nicht als wer weiß wie hochwertig zu bezeichnen.


Oh der Chef kommt.


Gruß
Christian
 

FamZim

User
Hallo Christian

Motorenbauer scheinst Du ja nicht zu sein :D wenn ich so die Fragen lese ?
Wichtig zur Berechnung, wenn man den rechnet, ist das Blech in der Spule in cm ².
Dann die Feldstärke, wird in Teslar angegeben .
Die Windungszahl und die Frequenz.
Am einfachsten ist eine Testwicklung zu machen, die Drehzahl ohne Last zu messen und danach mit dem kleinen ein mal eins umzurechnen .
Die Drehzahl rechnet man dann 20 % höher da sie bei Last ja absinkt !
Da ist die Wunschdrehzahl und die Spannung dann einzubeziehen.
Bei dieser " Datenermittlung " sind dann alle sowiso unbekannten Werte schon drin :D !
Mal was zum Eisen:
Wenn Du Werkzeug hast wo Nägel oder anderer Kleinkram drann klebt, ist dieses "Eisen" gänzlich ungeeignet für Motoren mit wechselnden Magnetfeldern.
Der Grund ist , das der restliche Magnetissmus bei Feldwechsel zuzüglich noch "nieder" gerungen werden muss.
Das kostet viel Energie, wo die Motoren " BL Motoren " mit Frequenzen von 3000 bis 4000 Hz betrieben werden !!!!!
Um ein starkes Feld im Statorpaket zu bekommen muß " Eisen" genommen werden, was schon durch die gewälte Legierung leicht zu magnetisieren ist.
Dieses wird auch mit "weich" bezeichnet "Weicheisenkern" , und hat nichts mit ST 37 oder so zu tun .
Es ist Magnetisch weich und mit wenig " Kraft ", um , und zu, Magnetisieren.
Verbiegt man ES gibt es auch ein Geräusch wie " Zinngeschrei " bei Zinn.
Dünne Blech nimmt man wegen Wirbelströmen, das sind unerwünschte, Wärme erzeugende und Energieverbrauchende Ströme.

Da alle Magnetischen Wechselfelder, in sie umgebenden Spulen, Spannung induzieren, machen das auch dickere Eisenteile in-sich-selbst !!!!
Denken wir einen Eisenkern von 1X1 cm , da geht ein Magnetfeld durch.
Auch durch den Mittelteil, die inneren , sagen wir mal 0,6 x 0,6 cm.
Das Eisen (aussen) ist wie eine Windung um dieses Mgnetfeld, und leider vollkommen kurz geschlossen, und das auf ganzer Länge.
Der dann fliessende Strom will diese dauernden Änderungen nicht, ist sehr groß und heizt den Kern stark auf.
Macht man den Kern aus fielen dünnen Blechen fällt diese " Windung" fast weg.
Aber selbst beim 0,5 mm oder 0,3 mm Blech ist das äussere Eisen immer noch eine Kurzschlusswindung, nur das Feld ist (bei 0,5 mm) nur 1/20 tel und die Windung aus Eisen aber noch 2 cm lang.
Der Querschnitt auch viel kleiner und die Verluste endsprechent gering.
Es gibt Legierungen die mit wenig Magnetkraft schon sehr starke Felder " Durchleiten " die sind dann besonders geeignet.
Das würde hier aber zu weit füren.

Gruß Aloys.
 
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