Wann kommt endlich die perfekte Zellenüberwachung ?

Scrad

User
Hi,

So toll die ganze Lipotechnik ja auch ist,so hampeln wir doch alle mit einem Problem herum,und das ist das korrekte "leerfliegen" der Lipos.

Jeder kennt die 20% Regel,es gibt Liposaver die nach Einzelzellenpannung abschalten,Regler die nach Gesamtspannung abschalten,Uhren im Sender die je nach Knüppelstellung erst anlaufen usw.....

Wer immer den gleichen Flugstiel hat und nur wenige Modell fliegt,wird mit diesen "Mittelchen" aufgrund von Erfahrungswerten gut klarkommen.

Aber bei vielen Modellen und stark wechselndem Flugstiel wird das alles nicht mehr so einfach.Ebenfalls sind Fluganfänger meist nicht in der Lage die Geschichte richtig einzuschätzen und verschleißen mehr Lipos als ihnen lieb ist.

Fliege ich Vollgas,greift der Saver/Regler früh ein und alles ist ok.
Zurzel ich den Lipo mit 1/4 Gas leer,greift der Saver auch erst wenn es zumindest bei den aktuellen Toplipos schon fast zu spät ist.
Ebenso läuft die Senderuhr meist erst ab 1/3 oder 1/2 Gas je nachdem wie man sie einstellt ect...
Fliege ich einen Pylon/Hotliner mit grenzwertiger Zellenbelastung,nützt mir kein Saver mehr was,da dort oft die randvolle Zelle schon unter den Schwellenwert einbricht und der Regler/Saver zu früh dicht machen würde.

Desweiteren machen mir wechselnde Temperaturen oft einen Strich durch die Rechnung.Stelle ich meinen Saver auf z.B. 3,3 Volt/Zelle bei aktuellen SLS oder Rockamp und es ist um die 15 Grad warm,schlägt der Saver recht früh an da der im flug evtl. nur 35 Grad warm gewordene Lipo zeitig einbricht.Nach dem Flug bekrabbelt er sich sofort auf um die 3,7 Volt was völlig ok ist.

Fliege ich bei 30 Grad,werden diese aktuellen Zellen so warm sprich der Innenwiederstand ist so extrem gering,das sie erst quasi kurz vor dem Exitus auf 3,3 Volt einbrechen und der Saver bei diesen neuen Lipogenerationen gar nicht mehr schnell genug greift.

Nach dem Flug zeigt die Zellemspannung dann trotz identischer Savereinstellung gene mal 3,4 Volt ohne Last,was erahnen läßt wo sie unter Vollast kurzzeitig stand :(

Egal wo ich fliege,man hört immer wieder nach dem Flug die selben Bemerkungen.

"Oh Schei... warum ist der plötzlich so leer trotz Uhr/Saver usw.."

oder

"hatte erst 60% raus,also Flugzeit verschenkt"

Bald jeder hat die Meßgeräte zum anstecken an den Balancerport zur Hand,um immer wieder nach dem Flug zu messen und keine bösen Überraschungen zu erleben.Dreht sich alles nur noch um die teuren Lipos und wie sie den letzten Flug verkraftet haben habe ich das Gefühl.

Jeti hat ja jetzt ein System rausgebracht,was die entnommene Kapanzität mißt und dann warnt.

Nur möchte ich jetzt nicht gleich den ganzen Klump kaufen und alles umstellen bei 15 Fliegern.

Es müßte doch möglich sein einen Saver herauszubringen,der wie die momentanen Saver zwischen Regler und Empfänger gesteckt wird und das Signal runterregelt,dies aber nicht nach Spannung sondern gemessener Kapanzität tut ?

Ich stell beim 2500er dann eben 2000 mah ein,und egal wie warm,egal wie hoch der Strom und wie und in welcher Gasstellung ich fliege,bei 2000 mah wird runtergeregelt.

Ist das so aufwändig und schwierig,oder möchte die Industrie evtl. sowas gar nicht ;)

Das muß doch problemlos zu bauen sein,oder ?

Ich denke 80-90% gerade der aktuellen hochgezüchteten Lipos erleiden den frühen Tod durch gerade diese Abschaltprobleme.

Das kurbelt den Verkauf natürlich ordentlich an ;)

Gerade auch Anfänger kämpfen mit diesen Problemen und haben meist schon keine Lust mehr auf Lipo bevor sie die Leistungsfähigkeit dieser Technik überhaupt erst richtig einzuschätzen wissen.





Gruß Jörg
 
Scrad schrieb:
...
Es müßte doch möglich sein einen Saver herauszubringen,der wie die momentanen Saver zwischen Regler und Empfänger gesteckt wird und das Signal runterregelt,dies aber nicht nach Spannung sondern gemessener Kapanzität tut ?

Ich stell beim 2500er dann eben 2000 mah ein,und egal wie warm,egal wie hoch der Strom und wie und in welcher Gasstellung ich fliege,bei 2000 mah wird runtergeregelt.

Ist das so aufwändig und schwierig,oder möchte die Industrie evtl. sowas gar nicht ;)

Das muß doch problemlos zu bauen sein,oder ?
...

Klar lässt sich so etwas bauen - am besten noch mit einer Temperaturüberwachung - aber ist es denn wirklich so schwer, den Akku nicht leer zu fliegen?

Jeti produziert die MUI Sensoren halt zunächst für ihr 2.4Ghz System, weil dieses über Telemetrie verfügt.

:) Jürgen
 
Ja eben, mit Jeti ist das echt kein Problem mehr. Du programmierst, bei welcher entnommenen Ladungsmenge der Alarm kommt und gut ist. Das geht inzwischen nicht nur mit den Stromsensoren von Jeti sondern auch mit dem UniLog. Aber auch andere telemetriefähige Systeme sollten bald soweit sein, die Akkus vernünftig überwachen zu können.

Gruß Mirko
 

milu

User
Hallo Jörg.
<...Ich stell beim 2500er dann eben 2000 mah ein,und egal wie warm,egal wie hoch der Strom und wie und in welcher Gasstellung ich fliege,bei 2000 mah wird runtergeregelt...>

Feien Sache für Dich, aber viele wissen gar nicht wie viel sein 2500er noch Kapa hat, hat er noch 2000 und er stellt 2000:rolleyes:

<...Nach dem Flug zeigt die Zellemspannung dann trotz identischer Savereinstellung gene mal 3,4 Volt ohne Last,was erahnen läßt wo sie unter Vollast kurzzeitig stand ... >

Kurzeitige Einbruch soll anscheinend nicht schädlich sein? Wie tief war die Zelle dann mit Last 3,0, 2,9, 2,8V?...
Manche Hersteller zeigen ihre Diagramme: Entladen mit "nur" 1C bis 3V (manche bis 2,7V)....
Und wer kann sagen ab welche Spannung ist für LiPozellen schädlich? Fachleute: unter 2V...2,5V...3V....3,3V....
Meine Erfahrung: verschiedene Fabrikate - verschiedene Verhalten...
Ah ja, manche LiPoSaver (wie unsere SelbstbauSaver) unterscheiden schon Halb- und Vollgas;) bei Halbgas wird früher abgeregelt!


Grüße
Milan
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin,

Der Unilog von http://www.sm-modellbau.de kann das.

Wird im F5D/F5F/F5B als Limiter eingesetzt und schaltet bei bestimmter verbrauchter Energiemenge ab.

Das Problem bei abschaltung über Kapazität/Energiemenge ist, dass man immer Spannung UND Strom messen muss. Und dadurch wird es aufwendig.
 

ingo_s

User
Hallo Jörg,
<...Zurzel ich den Lipo mit 1/4 Gas leer,greift der Saver auch erst wenn es zumindest bei den aktuellen Toplipos schon fast zu spät ist....>
nach den offizellen Entladediagrammen von Kokam bis 2,7V glaube ich nicht das der Lipo Schaden erleidet, wenn unter voller Last bei spätestens 3,0V abgeschaltet wird. Berücksichtigt man den Innenwiderstand, sollte man bei kleiner Last dann natürlich bei etwas höherer Spannung schon abregeln. So haben wir das zumindest bei der Entwicklung unseres Selbstbau Liposavers (Milan und ich) realisiert. Das behebt aber nur das Problem den Lipo möglichst nicht durch Tiefentladung zu schädigen.

Bei meinem Slowflyer fliege ich mit dem Liposaver (der wiegt nur 2gr bei 16x22mm) den Akku auch bis zum Abregeln immer leer ohne bisher negative Erfahrungen mit den Lipos gemacht zu haben.
Bei den größeren Fliegern traue ich mich das aber nicht, denn die Restenergie ist so klein wenn die Abregelung einsetzt das es bei einer verpatzten Landung nicht sicher ist ob es noch für eine weitere Platzrunde reicht. Man kann die Abregelschwelle natürlich höher setzen, das bringt ein wenig aber wenn der Lipo etwas älter ist greift die dann zu früh.

So ist der Weg über die entnommenen Ah sicher besser, (nur mit gleichzeitigem Tiefenladeschutz), aber auch nicht ganz ohne Probleme, einen Sicherheitsabstand muss man ja auch immer einkalkulieren. Ich habe damit schon etwas rumprobiert indem ich eine Blinkende helle LED als Anzeige genommen habe (mit Eigenbau Logger). Ein loggender Liposaver mit Strommessung liegt als Prototyp auch schon hier rum. Ich bin mir aber nicht sicher, wenn man auf Telemetrie verzichtet, wie man am besten dem Piloten die Überschreitung der eingestellen Strommenge mitteilt. Optisch, akustisch oder durch Leistungsreduzierung? Die Telemetrie ist halt doch die beste Lösung.

Holm und Rippenbruch
Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:

Scrad

User
nach den offizellen Entladediagrammen von Kokam bis 2,7V glaube ich nicht das der Lipo Schaden erleidet, wenn unter voller Last bei spätestens 3,0V abgeschaltet wird

Richtig,Kokam ist hier mal ganz außen vor.Es gibt wohl keinen anderen Lipo der "Mißhandlungen" besser wegsteckt.Da gibts Leute die fliegen/fahren Kokams bis der Motor aus geht und das bei schon 70-80 Zyklen.Kokams schalte ich bei 3 Volt/Zelle ab und fliege sie bis sie langweilig werden,aber noch lange nicht kaputt sind ;)

Ich rede hier von den aktuellen Zellen mit extrem hohen Spannungslagen wie SLS-ZX,Rockamp ect....

Und da muß ich aus eigerner Erfahrung sagen,das da wirklich schon eine einzige Entladung bei der der Saver ausversehen nicht von 3,0 Volt für meine Kokams auf 3,4 Volt für die genannten Zellen hochgestellt wurde reicht,und beim nächsten Flug hab ich die Quittung.
Äußert sich entweder im Blähbauch oder frühzeitigem Einbruch bei grenzwertigen Entladungen.

Die ganzen Probleme welche immer wieder mit diesen neuen Zellen in Verbindung gebracht werden,haben nur diesen einen Grund,das sich die Leute immer noch an die 2,7-3,0 Volt Aussagen klammern,die uralt sind und leider auch immer noch so in den "Anleitungen" stehen.Ein Kokam hat selbst bei unter 3 Volt noch unglaublich wenig Drift.
Entläd man welche von den "neuen" Zellen soweit,wird man hinten rüber schlagen.Da stehen plötzlich Drifts von 0,3 Volt auf der Uhr,die das ganze bei 4S Packs und größer noch zusätzlich zum Lotteriespiel machen falls über Gesamtspannung abgeschaltet wird.

Das ist für diese Zellen einfach zu wenig,und da wäre die Regelung per entnommener Kapazität sehr hilfreich.Aber halt ohne gleich komplett alles auf Jeti umstellen zu müssen.

Telemetrie braucht man doch nicht,sondern nur einen kleinen Baustein der das an Bord erledigt.


aber ist es denn wirklich so schwer, den Akku nicht leer zu fliegen?[/QUOTE

Wie gesagt,für erfahrene Piloten nicht bzw. je nach Anwendung.
Aber nicht alle sind halt dermaßen erfahren.

Und wenn ich meinen Kunstflieger/Motorsegler mit 6000er Zellen bei 30-40 Ampere/Schnitt im Flug ausstatte,und somit Flugzeit habe bis zum Abwinken,kann ich auch gerne mal satt im grünen Bereich den Flug beenden.

Wenns aber im Jet oder sonstigen auf Speed/Leistung getrimmten Modellen richtig schnell und leicht mit leider auch bösen Strömen werden soll,und ich irgendwo im Bereich 2-3 Minuten Flugzeit liege,möchte ich wenn möglich nicht noch unnötig was verschenken um ne große Sicherheitsreserve zu haben.


Für bestimmte Anwendungen wäre so ein Teil wirklich klasse...



Gruß Jörg
 

Gast_25213

User gesperrt
Hallo Jörg

Die Kokam sind aber sehr schnell langweilig weil die Spannung schnell unten ist und somit noch viel an Kapazität vorhanden ist.

Es gibt aber Zellen die Spannung sehr gut halten fast bis zum lehr werden und die Zellen sind gefährlich weil keine Reserve an Kapazität vorhanden ist. Wenn man diesen Akku gut behandelt ist es eine Bessere Stromquelle als Kokam.

Kokam ist nicht robuster und besser nein es ist schlechter und durch seine Spannung Einbruch ist der Akku gegen Lehr fliegen geschützt.

Hier gerade geschrieben. http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=148612&page=4 von Matthias
 

ingo_s

User
Hallo Jörg,

<... Telemetrie braucht man doch nicht,sondern nur einen kleinen Baustein der das an Bord erledigt....>
und was stellst Du Dir vor, einfach nur abschalten? (Ist mir nicht so recht)

>...Ich rede hier von den aktuellen Zellen mit extrem hohen Spannungslagen wie SLS-ZX,Rockamp ect....

Und da muß ich aus eigerner Erfahrung sagen,das da wirklich schon eine einzige Entladung bei der der Saver ausversehen nicht von 3,0 Volt für meine Kokams auf 3,4 Volt für die genannten Zellen hochgestellt wurde reicht,und beim nächsten Flug hab ich die Quittung.
Äußert sich entweder im Blähbauch oder frühzeitigem Einbruch bei grenzwertigen Entladungen. ...>
Hast Du zusätzlich zu Deinen eigenen Erfahrungen, auch Hinweise vom Produzenten bzw. Vertreiber, das eine Entladung unter Last nicht bis 3 Volt gehen darf?

Ich habe meine Zellen mit "hoher Spannungslage" bisher noch nicht so tief entladen (vom Slowflyer mal abgesehen), sie bringen jetzt nach einem Jahr und ca. 40 Zyklen aber bei weitem nicht mehr die Spannung. Bei 50% Kapazität messe ich nur noch knapp 3,3V unter 15C Last und das bei einer 30C Zelle. Da bringt eine gleich alte 18C Diamond Zelle mit ca. 30 Zyklen bei 18C Last doch glatt auch 3,3V. Da ich nur die beiden Zellen mit diesem Alter habe kann das natürlich auch ein Einzellfall sein. Mir ist das nur aufgefallen, weil ich mal testweise in unseren Liposaver eine 2. höhere Schwelle eingebaut habe, bei der die Leistung um 25% reduziert wird und bei den Standmessungen alle Werte mit LogView aufgezeichnet werden.

<... Wenns aber im Jet oder sonstigen auf Speed/Leistung getrimmten Modellen richtig schnell und leicht mit leider auch bösen Strömen werden soll,und ich irgendwo im Bereich 2-3 Minuten Flugzeit liege,möchte ich wenn möglich nicht noch unnötig was verschenken um ne große Sicherheitsreserve zu haben. ...>
In welchem Bereich bezogen auf Zelllenzahl und Strom bewegst Du dich da?

Gruß Ingo
 
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