Fragen zu Vierklappenflächen

Hallo!

Habe mir einen Blade 1.5 DS gekauft, der ja bekanntlich eine Vierklappenfläche hat.
Nun, ich bin aber leider noch nie mit einer solchen Fläche geflogen, könntet ihr mir kurz erklären, wie das mit dieser fläche handzuhaben ist?
habe mal was von einer butterfly-stellung gehört und so, habe keine ahnung was damit gemeint ist, was das für eine auswirkung hat usw...

ich wäre euch sehr verbunden über ein paar infos was man damit alles machen kann...=)

vielen dank!!!

-alexander
 

shoggun

User gesperrt
Hallo alexander...

schau dir mal dieses "Datenblatt" an: http://www.pcm.at/downloads/Bauanleitungen/ErwinV_%20BA_Dtsch_%20NOV06.pdf
ist zwar nicht der gleiche flieger, aber weiter unten in der anleitung kannst du sehen wie die klappen angelenkt werden für positiv-/negativ verwölben und butterfly.
die werte musst du nicht 1:1 übernehmen (die stimmen noch nicht mal für den erwin! :) ) aber so als orientierung wovon man überhaupt redet sind die bilder noch ganz brauchbar!

Gruss Mathias
 
Hallo!

Habe mir das Datenblatt gerade angesehen! Vielen dank!
ok, habe es einigermaßen verstanden, nur noch ein paar fragen:;-)

was passiert denn bei wölbung positiv und wölbung negativ? Für wass ist das denn gut?

also wenn ich über dual rate starke ruderausschläge einschalte, sollten die wölbklappen wie querruder fungieren?

wenn ich jetzt in der butterflystellung fliege, sind dann die wölbklappen immer unten, also sollen die sich nicht "bewegen"? Und den Querrudern wird einfach etwas höhe beigemischt, und diese kann man immer noch "bewegen". Was ist denn da mit den Höhenrudern?

Vielen dank!!!

-alexander
 

nowa

User
Oh jeh..

Oh jeh..

hck_pro schrieb:
Hallo!

Habe mir das Datenblatt gerade angesehen! Vielen dank!
ok, habe es einigermaßen verstanden, nur noch ein paar fragen:;-)

was passiert denn bei wölbung positiv und wölbung negativ? Für wass ist das denn gut?

also wenn ich über dual rate starke ruderausschläge einschalte, sollten die wölbklappen wie querruder fungieren?

wenn ich jetzt in der butterflystellung fliege, sind dann die wölbklappen immer unten, also sollen die sich nicht "bewegen"? Und den Querrudern wird einfach etwas höhe beigemischt, und diese kann man immer noch "bewegen". Was ist denn da mit den Höhenrudern?

Vielen dank!!!

-alexander

Hallo Alexander,

ich versuche mal einiges zur 4-Klappen-Fläche zu erläutern.

Im Prinzip ist das ein duchgetrenntes Streifenquerruder, beide Teile getrennt angesteuert. Das hat viele Vorteile.
Die Querruderwirkung eines Streifenquerruders wird am meisten vom äußeren Teil der Ruders (am Randbogen) geleistet, wegen des längeren Hebelarmes. Der innere Teil bremst mehr als er zur Rollbewegung beiträgt. Deshalb haben viele Segler die QR ja nur außen eingesetzt.

Die Wölbklappen verändern die aerodynamischen Eigenschaften (Polare) des Profils. Verwölbt man das Profil positiv (Klappen nach unten) so ist das Profil besser für langsame Geschwindigkeiten und geringes Sinken (Thermik) geeignet. Verwölbt man negativ (Klappen nach oben) so hat man ein besseres Profil für den Speedflug.

Beide Klappen können als QR und WK fungieren. Man sollte für die Thermikstellung jedoch darauf achten, dass man die inneren Klappen etwas mehr pos. wölbt als die QR. Sonst kann man eine negative Schränkung erhalten mit entsprechend kritischem Abreißverhalten.

In der Thermikstellung braucht man die WK nicht oder nur wenig mitlaufen zu lassen, sie erzeugen hier nur unnötigen Widerstand. Für den Kunstflug kann man dann entsprechend mehr dazuschalten.

Die Butterfly-Stellung dient als Bremse im Landeanflug, sorgt für einen steilen Gleitpfad und somit für eine kürzere Landestrecke. Dabei werden die WK soweit wie möglich nach unten gefahren, die QR moderat nach oben. Die QR sollen ja noch Roll-Wirkung behalten. Diese Stellung der Klappen erzeugt in der Regel ein Moment um die Querachse (meist aufrichtend), welches durch Beimischung eines zu erfliegenden HR-Ausschlages ausgeglichen werden sollte.

Soweit die Basics in einfacher Darstellung. Die genauen Ausschläge und Zusatzeinstellungen wie QR-Differnzierung müssen ebenfalls erflogen werden.
Grundwerte vom Hersteller, oder von einem eingeflogenen Modell sind auf jeden Fall hilfreich.

So, das war nach bestem Wissen und Gewissen. Sollte etwas falsch oder verwirrend sein, so bitte ich um Korrektur.

Viel Spaß mit dem Blade, Norbert
 

UweH

User
Hallo Alexander,

- Positivwölbung, also Klappen nach unten vergrößert die Wölbung des Profils, dadurch erhöht sich der Auftrieb des Flügels, das Flugzeug fliegt langsamer und kann enger kreisen. Das wird zum Thermikfliegen genutzt. Alle 4 Flügelklappen fahren dabei um wenige mm nach unten, oft werden die Querruder etwas weniger ausgeschlagen als die Wölbklappen weil das die Schränkung erhöht und den Abriß hinauszögert.
- Negativwölbung, also Klappen nach oben verringert die Wölbung und damit den Profilwiderstand. Das wird fürs Speedfliegen eingesetzt, alle Flügelklappen werden gleich und ganz wenig nach oben gefahren. Mehr als 2-3 mm Ausschlag bringt dann meist nichts mehr, das ist aber profilabhängig.
In beiden Fällen mußt Du normalerweise nicht mit Höhenruder nachtrimmen, außer für das einstellen der jeweils gewünschten Fluggeschwindigkeitsänderung (z.B. beim "von liiiinks" rufen alle Klappen etwas hochfahren und dann drücken:D)

- Bei Butterfly werden die inneren Wölbklappen so weit wie möglich nach unten gefahren um Widerstand und Auftrieb des Flügels zu erhöhen. Das erzeugt einen stark kopflastiges Moment das durch das hochstellen der Querruder kompensiert wird. Damit wird das Flugzeug langsamer und auch im steileren Anflug zum landen wird es nicht wesentlich schneller, also ideal für die Landung.
Damit die Querruder ihre Steuerfunktion nicht verlieren, werden sie meist nicht so weit nach oben gefahren wie es für den Ausgleich des kopflastigen Moments nötig ist, das muß dann mit dem Höhenruder nachgetrimmt werden, meist durch zumischen auf den Butterflyausschlag. Die Werte dafür mußt Du erfliegen, es sei denn jemand hat das schon gemacht und kann Dir diese geben.

- Die Wölbklappen können auf die Querruder zugemischt werden, das erhöht die Rollwendigkeit und in der hohen Schule kann man damit sogar wie bei einem Seitenruderausschlag Giermomente erzeugen, aber das brauchst Du am Anfang nicht, kannst Du später noch mit dazu nehmen. Wenn die Wölbklappen im Butterfly schon am Anschlag sind können sie nicht mehr weiter runter fahren und schränken die Zumischmöglichkeit zum Querruder ein. Das nimmt man entweder in Kauf oder schlägt die Wölbklappen im Butterfly halt weniger aus.

- Es gibt noch die Snap-Flap-Funktion, bei der die Wölbklappe bei einem Höhenruderausschlag etwas nach unten fährt und bei Tiefe etwas nach oben. Das unterstützt die Höhenruderfunktion, aber das solltest Du auch erstmal weglassen und vielleicht später dazu nehmen.

Wenn ich was vergessen habe einfach weiter fragen.

Viele Grüße,

Uwe.

Doppelpost, zweimal erklärt hält dann bestimmt:D
 

nowa

User
UweH schrieb:
Doppelpost, zweimal erklärt hält dann bestimmt:D

Ach Uwe ;)

wenn ich gewußt hätte, wie schön du das erklären kannst, dann hätte ich mir die Tipperei gespart. :D :D

Norbert
 
hallo!

Vielen dank!
Das sind wirklich erklärungen erster sahne=)

ich danke euch vielmals!
Ich glaub jetzt habe ich alles verstanden und werde mich jetzt ans ausprobieren machen=)

wenn ich noch eine frage habe melde ich mich! oder vielleicht habe ja eine frage beim einstellen in meiner fernssteuerung.
vielen dank!!

lg

-alexander
 
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