Rippenfläche in geodätischer Bauweise

:(

Hallo Forums-User,

ich konstruiere gerade einen Leichtwindsegler und will die Flächen in Rippenbauweise erstellen. Dabei möchte ich aber die sog. geodätische Rippenstruktur verwenden, also die Rippen im Winkel von 45 Grad sich kreuzend.

Wer hat Erfahrung damit und eventuell so schon gebaut ?

Was muss ich bei der Herstellung der Rippen im Block beachten ?

Gruss
schultenelle
 
Hallo MarkusN,

Danke für Deinen Hinweis auf das schon bestehende Thema, ein super Stück, das Melchy da geschaffen hat. Und die tollen Fotos lassen jedem Holzwurm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Schade, das heute kaum noch von Grund auf gebaut wird, mit Planung, Berechnungen, Konstruktion und Plan zeichnen und Bauen, schade, schade, aber wir leben heute in einer anderen Zeit.

Allerdings hatte ich nicht geplant, bevor ich mit meinem Projekt weiterkomme, noch eine Programmiersprache zu lernen, wie Melchy es für seinen Weg empfiehlt. Da ich auch nicht für eine Serie plane, für die sich wegen der exakten Reproduzier-barkeit der Ergebnisse natürlich CAD empfähle, sondern nur für mich, möchte ich einfacher zum Ziel kommen.

Die Hinweise von Ralf Paehl im Text zeugen auch von enormem Aufwand, nein, es muss doch einfacher gehen !

Da die passgenaue Rippenfertigung mir das eigentliche Problem zu sein scheint, habe ich mir dazu auch schon eigene Gedanken gemacht.

Ein Rippenblock aus rechteckigen Brettchen in Rippenstärke mit der gleichen Tiefe wie die Tragflächentiefe, links und rechts als "Blindelement" je ein 45 Grad Dreieck ( rechtwinklig ) gegensinnig, dann auf Kontur schleifen, Nuten für Kreuzverbindungen der Rippen untereinander und für Holme eingefeilt, Löcher reingebohrt, wo nötig, , das könnte doch klappen, oder ? Oder nicht ?

Eigentlich suche ich, der Theoretiker, hier den Praktiker zu diesem Thema, der aus eigener Erfahrung mir helfen kann.

Den wird's doch hier sicher geben, oder ?

Gruss
schultenelle
 

hastf1b

User †
Hallo, schau mal ob dir das hier weiterhilft. Ansonsten bist du auf dem richtigen Weg.

Gruß Heinz

geod. bauw..jpg
 

CHP

User
Da ich auch nicht für eine Serie plane, für die sich wegen der exakten Reproduzier-barkeit der Ergebnisse natürlich CAD empfähle, sondern nur für mich, möchte ich einfacher zum Ziel kommen.

Die Hinweise von Ralf Paehl im Text zeugen auch von enormem Aufwand, nein, es muss doch einfacher gehen !

Dass sich hier kaum jemand meldet wird wohl daran liegen, dass es keinen wirklich einfachen und schnellen Weg gibt.

Genau genommen müßte man jede Rippe einzeln 3D fräsen. Es ist unwahrscheinlich, dass das schon mal jemand gemacht hat. Alles andere sind halt mehr oder weniger starke Vereinfachungen. An Melchys Brett sieht man ja schon, dass die Profilkontur u.U. sehr leidet. Ohne beplankte D-Box ist das Profil quasi ruiniert in dieser Bauweise.
 
;)

Hallo CHP,

erst einmal ein herzliches Dankeschön für Deinen Beitrag, Du hast natürlich Recht, auf akzeptable Profiltreue ist zu achten.

Allerdings teile ich hier Deine generellen Bedenken hinsichtlich mangelnder Profiltreue bei geodätischer Rippenbauweise nicht.

Zur Erläuterung : Ich plane die Tragfläche mit Balsa-D-Box und in diese integrierten Doppel-U-Holm mit CFK-Rovings oben und unten zu bauen. Das gibt ( so hoffe ich doch ), so viel Torsionssteifigkeit, dass ich im vorderen Teil der Tragfläche auch ohne grossflächigen Einsatz von GfK oder CfK keine geodätische Bauweise brauche.

Die möchte ich für den Tragflächenbereich hinter der D-Box, also praktisch für die verlängerte Endfahne der Tragfläche, einsetzen ( Ende D-Box bis Ende Endleiste ), um auch dort, ohne Beplankung, eine gute Torsitionsfestigkeit zu erreichen.

Jeder Erfahrungsaustausch dabei in Bezug auf die Rippenfertigung ist mir herzlich willkommen.

Gruss
schultenelle
 
Morgen,

wenn ich mich jetzt nicht täusche, dann müsste das Profilprogramm "Tracfoil" dir die Rippen in jedem Winkel ausgeben können. Leider kann ich das grad nicht nachprüfen.

Gruß,
Christian
 

PIK 20

User
Hallo,

die Rippen müssten sich doch auch mit einem normalen Profileprogramm konstruieren lassen.
Bedingt durch die definierte Schräge lässt sich doch der Faktor ausrechnen, nach dem sich die Profillänge vergrößert, die Wölbung und die Profildicke vermindert.
Dann dieses neu gewonnene Profil in den erforderlichen Größen ausdrucken oder Fräsdateien erstellen.
Auf diese Weise lassen sich dann sogar Straks über verschiedene Profile erstellen.

Stimmt`s?

Heinz
 
ich denke mal, du machst das eh nur aus Spass an der Freude.
Im Bereich der D-Box (früher hiess das beplankter Nasenbereich ;)) brauchst du garnicht geodätisch, da bist du eh stabil, Also nur im hinteren Bereich...

Stabil und leicht bauen geht ja auch ohne solche handwerklichen Kunststücke.
Deshalb tut sich das ja auch kaum einer an.
 

hastf1b

User †
Man kann auch die komplette Fläche mit Balsastreifen aufbauen und rechts und links eine Musterrippe anbringen. Dann mit einer Schleifwalze die ganze Fläche auf einmal bis auf die Musterrippen herunterschleifen. Wer keine Schleifwalze hat oder bauen möchte kann auch ein Alu-Vierkantrohr nehmen und auf zwei Seiten mit Schleifpapier bekleben (einmal grob, einmal fein) und damit die Fläche bearbeiten. Wir haben mit dieser Bauart sehr gute Ergebnisse erzielt.

Gruß Heinz
 
Hallo Heinz,

ich werd's wohl so, wie von Dir beschrieben, umsetzen.

Vielleicht ist, um eine gute Stabilität im Tragflächenbereich hinter dem Holm bis zur Endleiste zu erzielen, eine geodätische Bauweise auch überflüssig, Hänschen deutet so etwas doch an ! Oder Hänschen ? Lass mich doch teilhaben an Deiner Erfahrung und zeige mir, wie ich "ohne handwerkliche Kunststücke " diesen Bereich der Tragfläche leicht, leicht, leicht und hinreichend stabil bauen kann.

Im Bereich der D-Box war von vornherein keine geodätische Bauweise geplant ( s.o. ). Du hast zwar Recht damit, dass Du bei mir "Spass an der Freud" hinsichtlich gelungener und schön anzusehender Holzbauweisen vermutest, doch Bauaufwand sollte, denke ich, durch optimale Zweckerreichung gerechtfertigt sein, sprich : wenn's auch einfacher geht ohne Mehraufwand, okay !

Ich freue mich über jeden Beitrag hier zur Problemlösung !

Gruss
schultenelle
 
Vielleicht ist, um eine gute Stabilität im Tragflächenbereich hinter dem Holm bis zur Endleiste zu erzielen, eine geodätische Bauweise auch überflüssig,
Gruss
schultenelle

gerade hinten macht es Sinn, wie du sagst: wegen D-Box vorne nicht.
Erfahrung hab ich da keine, war mir bisher immer zuviel Arbeit, aber wenn, würde ich die Variante von Heinz verwenden.
 
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