Bewicklung von Transformatoren(kernen)

X-Wing

User
Hi,

ich hab daheim einen ursprünglichen Straßenbahntransformator, der 500 Watt "macht". Er besteht aus vielen Metall"scheibchen" (über 100) und den möchte ich jetzt wieder bewickeln.

Kennt einer von euch ne gute Anlaufstelle bzw. nen guten Link um etwas über Trafos und ihre Bewicklungen usw. zu erfahren ? Bei google hab ich gar nichts darüber gefunden, bzw. nichts woraus ich was wirklich gelern hab :rolleyes: .

Zu den Technischen sollwerten (wenns jemand interessiert) : wie gesagt 500 Watt bzw. VA , ursprünglich hatte es 600 Volt eingangsspannung und ich glaub 400 ausgangsspannung. Damalige Drahtstärke war 1 mm. Jetzt soll es von 230 Volt auf 12-17 Volt Transformieren und zwar möglichst so bewickelt sein, dass es seine 500 Watt (also ca. 35-40 Ampere leistung) bringt ohne abzufackeln ;) :D .

Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt, denn sonst hab ich nurnoch meinen alten Physiklehrer, der zur Zeit krank und damit weg ist.
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin,

Original erstellt von X-Wing:
230 Volt
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Lass es bleiben.
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Bei Netzspannung hört der Spaß auf, das ist kein Spielzeug und Trafowickeln ohne Kurzschlüsse in Wicklung oder mit Kern will gelernt sein.
Außerdem müsstest Du, wenn Du die alten Drähte weiterverwenden willst (und davon gehe ich aus, da Dich sonst das Kupfer teuer kommt), wg. der geforderten Ströme die Sekundärseite mit mehreren parallelen Strängen wickeln, das macht's nicht gerade einfacher.

Wart mal am besten bis Dein Physiklehrer wieder da ist, frag ihn genauso wie Du's hier getan hast und beobachte die Reaktion in seinen Augen. ;)

cu
Herbert
 

plinse

User
Moin,

zum einen ist das kein Spielzeugs und man sollte wissen, was man tut, wie Herbert es geschrieben hat. Zum zweiten hatten wir das ganze in Physik, sogesehen ist dein Lehrer der richtige Ansprechpartner, der dich auch besser einschätzen kann.
Zu wissen, wie sich die Wicklungszahlen zu verhalten haben, ist nur ein Bruchteil des nötigen Know How. Das steht im Physikbuch. Es ist aber wie das Außenläufer wickeln. Erstens muss man das Kupfervolumen ausschöpfen, damit man die volle Leistungsfähigkeit des Eisenkernes ausschöpfen kann, darüber definiert sich also die Drahtstärke. Des weiteren muss man die Drahtstärke für Primär und Sekundär passend wählen, entsprechend den Strömen. Je unterschiedlicher die Ströme, desto unterschiedlicher die Drahtstärken.

Dazu kommt dann noch das von Herbert angesprochene Problem mit den Wicklungsschlüssen. Erstens ist der originale Lackdraht schon mal gewickelt worden. Der Lack ist schon mal hier und da angeschrammt und Wicklungsschlüsse sind um so wahrscheinlicher. Des weiteren brauchst du viel Draht. Die kleinen Röllchen bei Conrad kannst du vergessen, Doppellackdraht ist gegebenenfalls besser (sicherer bei der Isolation und deshalb einfacher zu verarbeiten). Den gibt es aber nicht an jeder Ecke, wir beziehen unseren direkt von handwerklichen Betrieben in den Kleinmengen, die man für einen Motor mal braucht. Willst du die Mengen für einen größeren Trafo, kostet der Draht wirklich Geld und du kannst dich darauf gefasst machen, dass du gerade zu Anfang mehr als einen Anlauf brauchst. Willst du einen wenig ausgenutzten Trafo bauen - egal - willst du mit dem aber an seine Leistungsgrenzen, wirst du nicht um eine saubere Wicklung umher kommen, um einen ausreichenden Füllgrad zu erreichen.

Zu Zeiten meines Vaters (inzwischen Ruheständler) machte das noch Sinn. Inzwischen sind wir aber so weit, dass neue Trafos aus Billiglohnländern billiger sein können als das Rohmaterial. Wenn du dich an das Wickeln machen solltest - saubere Schichten, dazwischen eine Lage Papier zur Isolierung, die Zuleitungen mit Gewebehülsen zusätzlich isolieren, das Zeugs, was bei den Plettenberg- /Mega Motoren auch als Isolation der Zuleitungen verwendet wird. Kostet nicht die Welt bzw, findet sich wohl auch am alten Trafo.

Bedenke zusätzlich, dass du tot daneben liegen kasst, wenn du dich vertust und an der falschen Stelle anfasst. Grundvorraussetzung ist eine Hausinstallation mit FI-Schutz und dass du den Trafo erdest. Wenn du den Trafo dann anschließt und er ist auf Grund eines Schlusses gegen den Kern fehlerhaft, ist der FI draußen und der Rest der Familie beschwert sich über Stromausfall ;) . Beliebtes Hobbie meiner Mutter wenn Vatern und/oder Sohn im Keller wieder irgendwelche "Verbrechen" anstellen; dass die Sicherung flitzt, kommt schon mal vor.
Wenn du größere Trafos anschließt, kannst du aber auch mit einem intakten Teil die Sicherung schießen, wenn du die volle Halbwelle erwischt und der Trafo gleich erst mal einen schönen Einschaltimpuls zieht.

Sollte das Geschriebene für dich jetzt unverständliches BlaBla sein, was dir bei der Umsetzung nicht weiterhilft, leg den Trafo beiseite und schaff erst mal das Grund-Know-How, denn sonst wird es richtig gefährlich.

Ich hatte das Glück, einen ebenfalls bastelnden Vater zu haben. Wenn dein Lehrer sich daneben stellt und das in einer art "Wir wickeln einen Trafo - AG" betreut, das wäre für dich optimal. Prinzipiell sind Spannung und Strom nicht gefährlich, sie werden es aber, wenn man falsch damit umgeht. Wie man damit aber richtig umgeht, steht nicht wirklich in Lehrbüchern und lässt sich über Text nicht gut vermitteln.
 

X-Wing

User
Ich habe inzwischen eine Seite gefunden wo es erklärt wurde, wie man ein Trafo berechnet...

Nachdem ich so etwas nachgerechnet hab und dann bei ebay nach PC-netzteilen nachgeschaut hab ist mir eins klar geworden: viiiieeeel zu teuer.

Also guck ich jetzt nach ner Lösung für den 5 Volt Ausgang für mein zukünftiges 420Watt PC-Netzteil, das auch seine 18 Ampere bringt. :cool:

BTW:
(habt ihr da vll. nen Tip ?) :rolleyes:

Wieviel Belastung soll ich auf den 5 Volt Ausgang legen ? Bei meinem 200Watt Netzteil hab ich feststellen müssen, dass sich die Belastung des 5 Volt Ausgang proportional mit der Spannung des 12 Volt Ausgangs steigt...

[ 23. Dezember 2004, 13:31: Beitrag editiert von: X-Wing ]
 
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