Windenbatterie

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Wo wir grade beim Thema Winde sind hab ich doch mal zwei Fragen...
1. Was verwendet ihr eigentlich für Akkus und wie sind eure Erfahrungen damit?
(Ich habe bisher eine NoName 63AH Batterie und brauche was vernünftiges...)

2. Was verwendet ihr eigentlich für Seile und was könnt ihr als "Allroundseil" für nicht wettbewerbsorientierte Flieger empfehlen?
(bis SPW ~3.5m, für möglichst alle Wetterlagen)

Für Tipps immer zu haben
Gregor
 
Hallo Gregor,

zum Thema Windenbatterie habe ich schon einiges aus Sicht der F3B-Wettbewerbsfliegerei geschrieben, schau mal in der Suchmaschine nach.

Die Frage ist auch was für eine Winde (Leistung) Du hast.

Das Thema Windenbatterie hängt auch davon ab, wie Du Batterie transportieren mußt, auf dem Flugplatz und zum Laden. Die Batterien mit ca. 60Ah sind ein guter Kompromiss bezüglich Gewicht und Leistung.

Im Wettbewerbsbereich werden fast ausschließlich DETA Batterien verwendet, das liegt aber eher daran, daß in der F3B Szene Batterien über eine Sammelbestellung gekauft wurden von denen man wußte, daß der Innenwiderstand der Batterien (Reglement) paßt. Nach ca. 2 Saisons werden die Batterien aufgrund erhöhtem Innenwiderstand ausgetauscht (Erfahrungswert)

Früher wurden gerne Gel-Batterien verwendet, leider war bei neueren Chargen der Innenwiderstand zu hoch und die Lebensdauer sehr schlecht.

Die neue AGM Batterietechnologie (Varta, Hoppecke)verspricht theoretisch wieder eine höhere Lebensdauer und weniger Empfindlichkeit gegen starke Entladungen, leider gibt es nach meinem Wissen solche Batterien noch nicht in der Größe die für die Wettbewerbsfliegerei interessant sind.

Sowohl Gel als auch AGM-Batterien sind leider etwas teuerer wie "normale" Autobatterien.

Zum Thema Seil würde ich an deiner Stelle zu 1,3 bis 1,4mm tendieren, schau mal bei EMC-Vega bzw. Heiner Fischer nach.

Gruß
Reinhold
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Hallo Reinhold,
danke für deine Antwort, habe mir erst mal bei emc ein neues Seil bestellt.
Meine Winde ist von Ludwig (Bremen) und nennt sich F3B light. Ich habe sie gebraucht erstanden und bin eigentlich ganz zufrieden. Das 'eigentlich' liegt vermutlich an meiner Batterie, ich denke dass ich mit einer Markenbatterie einen gleichmässigeren Zug vor allem in der letzten Phase des Starts habe. Ich habe keine Ambitionen auf einen Powerstart mit Schuss, ich möchte einfach nur eine vernünftige Höhe und mehr als 10 Starts am Tag machen können.

Gruß
Gregor
 
Hallo Gregor,

bei einem Start mit einer F3B-Winde "verbrauchst Du ca. 1-1,5Ah. Eine normale Autobatterie sollte im Hinblick auf die Lebensdauer nicht stärker als 20% entladen werden, d.h. bei einer 60Ah Batterie sollte nach ca. 10 Starts Schluß sein.

Wenn es möglich ist (Gewicht, Transportaufwand der Batterie)solltest Du dir dann entweder eine größere (Kapazität in Ah)oder eben eine zweite Batterie zulegen. Der Vorteil der Batterien mit höherer Kapazität liegt im normalerweise höheren Kälteprüfstrom.
Der Kälteprüfstrom gibt den Innenwiderstand der Batterie an, je höher der Kälteprüfstrom ist je niedriger ist der Innenwiderstand der Batterie und dadurch wird die Leistung höher. (Deshalb ist bei F3B auch der Kälteprüfstrom und der Gesamtwiderstand von Batterie und Motor incl. Kabel festgelegt um die Leistung zu begrenzen)

Bei einer 60Ah Batterie merkst Du nach 6-8 Starts schon einen deutlichen Lesitungsverlust. So wie Du es beschreibst ist es schon möglich, daß deine Batterie im Bereich kurz vor dem Schuß zusammenbricht (hoher innenwiderstand), dh. nicht mehr genug Spannung liefern kann.

Gruß
Reinhold
 
Hallo Reinhold,

das hört sich nach viel Schlepperei an, wenn die Batterien nur zu 20% entladen werden sollen. Wahrscheinlich habe ich meine Batterien schon zu zu stark entladen und damit schon die Top Leistung reduziert. Ich habe aber aus anderere Quelle auch schon gehört, dass Bleibatterien nicht weit entladen werden dürfen, ansonsten leidet die Lebensdauer gravierend.

Da ich auch nicht die Top-Leistung brauche, aber wohl an einer vernünftigen Lebensdauer interessiert bin, erwäge ich, auf 2 44 Ah statt einer 60 Ah Batterie zu gehen. Meine Überlegung: Je leichter (und billiger) die Batterie, je eher wird eine zweite Batterie angeschafft und mitgeschleppt.

Ich weiss aber nicht, ob die kleinen 44 Ah Batterien nicht zu sehr unter dem hohen Strom leiden, auch wenn sie noch voll sind.

Uli
 
Hallo Uli,

wie oben schon gesagt halte ich die Batterien mit ca. 60Ah für einen guten Kompromis, im für F3B zulässigen Bereich liegt dann der Kälteprüfstrom bei ca. 510A EN was einem Innenwiderstand der Batterie von etwa 6mOhm entspricht.

Die kleineren Batterien haben einen geringeren Kälteprüfstrom und damit höheren Innenwiderstand und viel leichter sind die auch nicht.

Ich habe mir einen Akku- und Windenwagen gebaut, einfach ein Holzbrett mit einem kleinen Rand, abnehmbaren Rädern und Deichsel. Das nimmt nicht viel Platz weg und erleichtert den Transport auf dem Fluggelände vom Parkplatz bis zur Windenlinie ungemein.

Gruß
Reinhold
 
Hallo Reinhold,
ich habe die Räder unter der Winde, weil ich den Platz im Auto für einen separaten Handwagen nicht übrig habe (Winde ist Eigenbau, Akku hat zum Transport einen Platz auf der Winde und wird dann abgenommen). Das hat dann den Nachteil, dass ich nur einen Akku vom Auto zu Startplatz mitnehmen kann.

Ausserdem habe ich am letzten Wochenende festgestellt, dass die Räder an meiner Winde zu klein sind, um bei den nassen Wiesen vernünftig zu rollen. Ich hatte einfach auf ein paar Bobby-car Räder zurückgegriffen, das war kompakt und passte wunderbar in den Kofferrraum. Jetzt müssen erstmal grössere Räder her, ich könnte also gleich einen kompakten Handwagen bauen.

Welche Räder hast Du? Ich planen jetzt 26 oder 32 cm Durchmesser ein.

Gruß,

Uli
 
Hallo,

da kann ich vielleicht auch was zu beitragen:

Ich habe vor kurzem bei www.exide-automotiv.de in Bad Lauterberg (Kurort im Harz)als Sub eine automatische Gelmischanlage aufgebaut. Nach eigenen Aussagen sind die der weltgrößte Produzent von Bleiakkus.Nachdem, was ich dort an Akkus gesehen habe(BMW,Sonnenschein,Varta etc. in allen Variationen :eek: ), glaube ich das auch.

In dem Örtchen(geiles Panorama :D )hat es auch einen Fabrikverkauf, wo Akkus aller Coleur bis 40% unter Preis angeboten werden.
Wer also dort mal halbewege in der Nähe ist...das lohnt sich.

Hatte ich vergessen: Die Eigenmarke von denen ist DETA ;)

[ 03. März 2004, 22:00: Beitrag editiert von: Norbert Eisert ]
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
danke Norbert, das ist doch mal ein Tip...gar nicht soo weit entfernt von mir (Kassel)...

Gregor
 
Hallo Uli,

ich habe Luftreifen die ursprünglich von meinem Kettcar (ca. 35Jahre alt) stammten. Den Durchmesser kann ich Dir nicht genau sagen da ich meinen Windenwagen gerade verliehen habe, ich schätze so um die 30 cm Durchmesser. Ähnliche Räder gibt es in Baumärkten.

Mein Akku und Windenwagen ist ein einfaches Holzbrett am Rand durch Leisten begrenzt. Die Räder haben ca. 10cm lange Achsen und können so an das Brett angeteckt werden, auch die Deichsel ist steckbar ausgeführt um einen platzsparenden Transport zu ermöglichen.

Gruß
Reinhold
 
Hallo,
ich habe den Windenwagen nun fertig, funktioniert prima.

Jetzt habe ich gemerkt, dass meine Winde (Eigenbau vor mehr als 20 Jahren, damals ohne vernünftige Überlegungen zu Trommeldurchmesser anzustellen) schlecht ausgelegt ist. Der Trommeldurchmesser beträgt knapp 20cm, also vieeel zu gross. Der Motor ist ein Autoanlasser mit angegeben 0,7PS, also ca. 500 Watt (Ausgangsleistung?).

Beim Start wird der Motor ziemlich stark runtergebremst, der Trommeldurchmesser ist halt viel zu gross. Neben der damit verbundenen schwachen Leistung glaube ich, dass ich die Batterie dadurch sehr stark belaste, also weit stärker, als es die eigentlich geringe Leistung (verglichen mit den 1,1 kW Standardwinden) des Motors erwarten lässt. Ich habe nämlich nach nur 5 Flugtagen schon Probleme mit dem Nachlassen der Batterie (OK, einmal habe ich sie ziemlich leer geflogen, aber sonst jedesmal nach 10 - 15 Starts geladen). Durch das starke Runterbremsen des Motors kann doch schnell der Strom sagen wir das 4 fache des "normalen" Stromes annehmen. Dann wäre ich sicherlich in einem Bereich, den der Akku nicht lange mitmacht. Es geht hier nicht um eine kurzzeitig höhere Strombelastung, der Motor dreht während des gesamten Starts (also 10 - 15 sec) seeehr langsam.

Warum frage ich? Ich würde das Ding gerne noch diese Saison benutzen um festzustellen, ob ich das Winden Auf-und Abgebaue auch dauerhaft ertrage. Es nützt ja nichts, sich eine ordentliche Winde anzuschaffen, die dann nur rumsteht. Während dieser Zeit will ich natürlich die Akkus nicht unnötig "verheizen", die kosten auch Geld. Irgendwie wurmt es mich, dass der neue Akku schon nachlässt.

Irgendwelche Tips? Ein Umbau der alten Winde auf einen kleinen Trommeldurchmesser scheidet aus.

Uli
 
High,
der Link ist falsch:
entweder http://www.exide.de/
oder http://www.exide-automotive.de/
Ich hatte mir eine " zyklenfeste " Bosch- Beleuchtungsbatterie gekauft, doppelt so teuer, aber lt. Händler würde diese die dauernde Entladerei aushalten. Pustekuchen, nach der 2. Saison war Ende, allerdings auch der Garantiezeit... Jetzt habe ich eine Schwarze von REAL / Praktiker, 5 (!) Jahre Garantie, lt. Verkäufer: Wenn die kaputtgeht bekommen Sie entweder das Geld oder - wenn gewünscht - eine Neue. Ratet mal was ich in 4 1/2 Jahren prüfen werde ??? Ach, ja, der Bosch-Händler lachte mich aus als mich über die Markenbatterie mit nur 2 Jahren Gewährleistung wunderte. Und, was ein Händler nicht machen sollte, er machte die Gewährleistungsbedingungen des hier eindeutig besseren Konkurrenten schlecht( bekommen Sie höchstens, wenn überhaupt, einen verminderten Restwert etc. etc.)
Gruss
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten