Hilfe - Servozittern der anderen Art!

Gerd

User
Hallo,

da man in dieser Jahreszeit bekanntlich alles überprüft was im Frühjahr funktionieren soll, habe ich die Querruderservos (C4451) eines Modells einmal näher betrachtet und folgendes Verhalten festgestellt.
Beim schnellen und langsamen Betätigen des Senderknüppels folgt das Servo wie gewohnt den Steuerbefehlen. Lässt man den Steuerknüppel aus der Endlage heraus schnalzen, folgt das Servo natürlich auch den Knüppelbewegungen. Das Problem ist nur, dass sich dann das Servo minutenlang im Takt des vorangegangenen "Knüppelschnalzens" weiterbewegt. Das Ruder bewegt sich hierbei ca. 4mm. Einmal so in Schwingung versetzt hört das Zittern nicht mehr auf bis man wieder einen Steuerbefehl gibt. Das Servogestänge ist absolut spielfrei ausgeführt!
Was ist los mit diesem Servo?
Schleifkontakte zerrüttelt?
Getriebespiel zu groß?

Gruß Gerd
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

Original erstellt von Gerd:
Einmal so in Schwingung versetzt hört das Zittern nicht mehr auf bis man wieder einen Steuerbefehl gibt. Das Servogestänge ist absolut spielfrei ausgeführt!
Was ist los mit diesem Servo?
Schleifkontakte zerrüttelt?
Getriebespiel zu groß?
Hört sich für mich an als hättest Du die Resonanz von dem ganzen Gebilde Regelkreis-Motor-Getriebe-Gestänge-Ruder getroffen... dumm gelaufen. Spielfrei ist da eher noch dafür verantwortlich daß die Resonanz sich sauber aufbauen kann... ;)

Wenn es so ist, sollte das Phänomen weg sein, wenn Du z.B. das Gewicht des Ruders oder die Hebelverhältnisse änderst.
Probier mal ob es mit einem Zusatzgewicht möglichst nah an der Endleiste (also mit großem Hebel) besser wird, wenn ja, dann solltest Du dem Rudern ein Ausgleichsgewicht (in der Fläche, wie beim Echten) gönnen und damit die Resonanz verschieben. Vielleicht genügt es auch schon, wenn Du ein anderes (baugleiches?) Servo einsetzt... ggf. haben die solche Toleranzen, daß Du das System genug verstimmst.
Allerdings, damit wirst Du maximal knapp daneben landen, ein Ausgleichsgewicht wäre wohl das beste hier. :)

cu
Herbert

ps: Berichte mal ob es mit Gewicht weg ist. Interessiert mich.
 

Jan

Moderator
...manchmal reicht auch die Feder aus einem Kuli, die an der einen Seite am Ruderhorn und an der anderen Seite am Rumpf bzw. an der Fläche aufgespannt wird. Ein wenig Kraft gegen das Servo bringt den gleichen Effekt wie von Herbert beschrieben. Das hat irgendwann mal Rudy F. geschrieben.
 
Hallo Gerd,
kann sein, das das Servo sich auch ohne Ruder dran so aufschaukelt.
Sag uns doch mal, wie lang und wie Dick deine Servokabel sind und wieviel Zellen in welchem Ladezustand du verwendest.

Zur Beseitigung des Problems kannst du bei Analogservos auch kurz vor dem Servo einen 500 bis 1000 uF Elko zwischen Plus und minus in die Servoleitung einlöten.
Aber bitte nur einen Elko der die Füßchen beide zusammen auf einer Seite hat. Bei den anderen bricht eine Seite im Laufe der Zeit ab.
Bitte auch auf die Polung achten.
Der Elko verhindert das elektrische Aufschaukeln des Systems. Insbesondere im 5 Zellen Betrieb mit längeren Servoleitungen ist das eine recht gute Lösung.
Wenn das Problem nur bei frisch geladenen Akkus ab u. zu oder nur Provoziert auftritt, kann mans auch einfach ignorieren. Wenns aber zum Dauerzustand wird, sollte mans beseitigen damit der Servo alt genug wird.

Gruß
Eberhard
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

ich hab ja das Gefühl, daß, wann immer etwas ungewöhnliches passiert und Elektronik im Spiel ist, der erste beste Tip ist: Löt mal eben nen Kondensator dran... :D
Das ist nicht immer der richtige Weg. :(

Original erstellt von Eberhard Mauk:
Zur Beseitigung des Problems kannst du bei Analogservos auch kurz vor dem Servo einen 500 bis 1000 uF Elko zwischen Plus und minus in die Servoleitung einlöten.
Eberhard, Du setzt hier voraus, daß die Versorgungsspannung signifikant am Schwingkreis teilnimmt. Ich bezweifle daß das deutlich hervortritt.

Lass es uns so betrachten: Das Servo schlägt minutenlang hin und her aus. Eine ungedämpfte Schwingung. Das gesamte schwingende Gebilde, auch gerne Regelkreis genannt, ist in Resonanz geraten.

Wird sich nun, nachdem das Servo ständig Strom zieht um hin und her zu wackeln, deutlich etwas an der Versorgungsspannung ändern wenn da eine Kapazität in die Versorgung eingeschleift wird? Vielleicht, aber Du weißt nicht ob und wie sich Spannungseinbrüche auf die Regelelektronik auswirken, vielleicht verstärkt es ja auch die Resonanz weil jetzt der Motor noch "sauberere" Spannung bekommt.

Ein gefährliches Spiel ohne Kenntnis der Umgebungsparameter.

Das einfachste ist das mechanische Verstimmen des Systems. Also deutliches Verändern eines Trägheitsanteils (=Masse) oder einer Steifigkeit (=Feder). Das Anbringen einer Feder ist da die Mischung aus beidem, das Hinzufügen eines komplett neuen Elements in den Kreis.
Vielleicht genügt es schon, einen Stellring am Gestänge anzubringen, vielleicht muß auch das Ruder ordentlich gewichts-kompensiert werden.

Beispiel:
1077428921.gif

(man muss ja nich die Membran übernehmen... alleine das Gewicht brächte schon was... ;) )

Link:
eine der vielen Lösungsmöglichkeiten

cu2all
Herbert
 

Gerd

User
Danke für die treffenden Antworten,

ich hab mich sofort um eine Lösung des Problems bemüht.
Ohne Ruderblatt schwingt das Servo nicht!
Da das Ruderblatt äußerst leichtgängig ist (reibungsarme Ruderscharniere und Ruderanlenkung), liegt der Schluß nahe, dass die Schwingungsfrequenz des Servos gleich groß wie die mechanische Schwingungsfrequenz des Ruderblattes samt Gestänge ist.

Ich habe vorerst einen normalen Gabelkopf der sehr streng in den Servohebel einrastet in das Rudergestänge eingebaut.
Kein Schwingen des Servos feststellbar!

Gruß Gerd
 

Jan

Moderator
Original erstellt von Herbert Stammler:

...
Link:
eine der vielen Lösungsmöglichkeiten
...bin von Rudy (auch?) gebeten worden, die folgende Mail hier bekannt zu geben, was ich natürlich gerne tue.

Hallo Jan,
da ich in RCN nicht mehr posten kann und meine Lösung etwas anders ist als
von Dir beschrieben, bitte ich Dich, ergänzend den ua. Link in den thread zu
stellen.
Du bist auch ausdrücklich von mir befugt, diesen vollständigen Mailtext zu
verwenden.
http://members.aon.at/flug.fiala/feder.html
Grüße aus Wien,
Rudy
Ich fände es zu begrüßen, wenn Du demnächst wieder die Voraussetzungen dafür schaffen könntest, hier selbst zu posten Rudy. Einfach anmelden ;)

[ 22. Februar 2004, 13:01: Beitrag editiert von: Schultze-Melling ]
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin nochmal,

Original erstellt von Gerd:
Ich habe vorerst einen normalen Gabelkopf der sehr streng in den Servohebel einrastet in das Rudergestänge eingebaut.
Kein Schwingen des Servos feststellbar!
Freut mich daß es das war, denk nur bitte dran daß jede Anlenkung, auch der Gabelkopf, mit der Zeit lockerer wird... das funktioniert jetzt, hat aber das Problem nur "gedämpft". Ein Gewichtsausgleich wäre der sichere Weg auf Dauer. :)

cu2all
Herbert
 

Gerd

User
Hallo Herbert,

der Gabelkopf ist nur eine Lösung um schnell die Ursache zu finden. Und das hatte ich somit in 15 Minuten erreicht.
Selbstverständlich werde ich mir für eine wirksame Dämpfung etwas anderes überlegen.
Die Dämpfungsmethode von Rudy Fiala gefällt mir sehr gut.

Gruß Gerd
 
Hallo zusammen
tönt billig und teuer zugleich, aber ich würde ein anderes Servo einbauen. Gewisse hochwertige, kräftige, schnelle und teure JR Servos neigen zum Aufschaukeln, das konnte ich im vergangenen Jahr nun schon mehrfach auf underem MF-Platz - vor allem bei grossen Akromaschinen von Kollegen - beobachten. Sie alle benutzten im übrigen Futaba Empfänger. Ob hier eine Inkompatibilität besteht weiss ich nicht, das können andere Leute im RCN besser beurteilen als ich. Ich würde es grundsätzlich nicht ausschliessen.

Gruss

Kurt
 

airtech-factory

User gesperrt
Hallo,

ich hatte ein ähnliches Problem mit Graupner C4421 Servos in Verbindung mit einem Futaba PCM Empfänger. Beim schnellen zurückschnalzen des Knüppels fing das Servo an sich aufzuschaukeln und hörte bestenfalls nach etwa 10 Sek langsam wieder auf.
Dieses Phänomen trat nur mit Futaba PCM auf - mit Futaba PPM ging es einwandfrei.

Auf Nachfrage bei Graupner kam nur die Antwort "nur Systeme vom gleichen Hersteller einsetzen" :confused:

Auf Nachfrage bei Futaba wurde mir gesagt das die Graupner Servos wohl nicht so Recht mit den 1024 Schritten des Futaba PCM Systems kompatibel sein - was auc hSinn macht da es ja mit PPM ging.

Ein Autor, der auch in bekannten Fachzeitschriften kompetent Elektroniktest durchführt (mir fällt der Name nicht mehr ein) bestätigte mir auf Nachfrage dieses Problem.

Seitdem fliege ich nur noch Futaba Servos im Kombination mit PCM, werde aber bald mal das Hitec 5945 ausprobieren(mit PCM!)

Gruß
Jörg
 

Gerd

User
Hallo Jörg,

ich verwende JR - Komponenten (SPCM).
Die Ursache ist in diesem Fall nicht bei den Empfängerbauteilen zu suchen.
Das Servo hat nach 10 Sekunden nicht aufgehört zu schwingen! Das geht solang bis die Akkuspannung sinkt, der Servo dadurch langsamer dreht und das schwingende System somit verstimmt. Das Getriebespiel und die Getriebesteifigkeit des Servos spielt in diesem Fall eine wesentliche Rolle.

Gruß Gerd

[ 25. Februar 2004, 08:57: Beitrag editiert von: Gerd ]
 
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