HLW-Grösse: Auswirkungen

hi,
wie wirkt sich ein zu grosses / kleines HLW auf die Flugeigenschaften aus?
Es geht mir nicht um letzte Leistung, nur um die Alltagstauglichkeit.
Konkret: Ur - Alpina, Hlw vom Vortex (etwas grösser ;)) kann ich das verwenden?
 

ubit

User
Wenn es ein nicht-tragendes HLW ist, dann ist die Größe relativ egal... Zu klein darf es halt nicht sein, da es sonst nicht genug stabilisierenden Einfluss auf die Fluglage hat. Zu groß ist recht unkritisch. Bringt halt mehr Luftwiderstand und mehr Gewicht und mehr Stabilität - man braucht dann im schlimmsten Fall größere Höhenruder (die ein größeres Leitwerk ja in der Regel eh hat).

Ciao, Udo
 
hi udo,
die Alpina hat ein (symmetrisches ?) Pendelruder.
 
Hallo Hans,

das Höhenleitwerk muss im Langsamflug Auftrieb liefern und im Schnellflug Abtrieb.

Ein zu kleines Leitwerk kann das nicht in vollem Umfang, daher wird der der Fieger im Langsanflug kippeliger und schlechter steuerbar, das Modell hat früher einen Strömungsabriss mit heftigeren Folgen.
Im Schnellflug gibt es dann was ganz tolles - den Strömungsabriss am Höhenleitwerk bei Fullspeed. Wenn dieses nicht mehr ausreichend Abtrieb liefern kann um das Moment des Hauptflügels zu kompensieren, passiert sowas. Folge ist ein Unterschneiden, das durch "ziehen" nicht beendet werden kann! Nur eine Rolle oder ein Negativlooping können das Modell noch retten, wenn dazu die Zeit bleibt. Setzen der Wölbklappen und Querruder nach oben (in Speedstellung) verkleinert das Problem.

Ein größes Leitwerk verbessert das Handling, der Flieger wird stabiler, wendiger und weniger kritisch im Langsamflug in Nähe des Strömungsabrisses. Aber es kostet Leistung.

Wenn man das Leitwerk gar zu groß macht, hat man eine Ente - aber das ist eine andere Geschichte ;) .

Gruß,
Frank
 
Hallo Frank,
so dachte ich auch, war also wohl richtig.
Was heisst: "es kostet Leistung"?
 
Hallo,

Ein tieferes Leitwerk hat einfach mehr Luftwiderstand und bringt mehr Stabilität.
Mehr Luftwiderstand kostet Leistung und mehr Eigenstbilität beim Flieger auch.
Vermutlich könnte man bei nem größeren Leitwerk die EWD ein wenig reduzieren....weiß ich aber nicht. Wird sich aber bei nem Pendelleitwerk von selbst ergeben.

Gruß,

Hias
 
Hallo Hans,

was heißt denn größer beim HLW vom Vortex, Spannweite und/oder Flächentiefe?

Wenn die Flächentiefe ähnlich ist, aber die Spannweite größer, könnte man es auch außen abschneiden, Balsaklotz drauf, und Randbogen zuschleifen?

Grüße
Karl-Heinz
 
Hallo Hans,

mit Leistung meine ich das geringste Sinken, den Gleitwinkel und die max erreichbare Geschwindigkeit (wenn der Flieger die aushält).
Dabei geht es aber beim Wechsel von Vortex und Alpina-Leitwerk nur um die letzten paar Prozent, mehr nicht.

Viel wichtiger ist die richtige Einstellung des Schwerpunkts.
Tangent gibt zu meiner Alpina 4001 CME an: 100 mm hinter der Tragflügelvorderkante. Das ist ein Supersupersupersicherheitswert. Die Flugleistung damit ist sau-mies. Hohe Sinkrate im Langsamflug und Wendigkeit wie ein Öltanker sind die Folge.
Ich fliege mit Schwerpunkt 114 mm hinter der Flügelvorderkante. Das macht einen riesigen Unterschied: Das Teil geht gut in der Thermik, hat in ruhiger Luft 0,55 m/s sinken laut Vario (vorher 0,7 m/s :( ) und ist jetzt schön agil und immer noch gutmütig :) - macht echt Spaß!

Eidt: Ich sehe gerade, Du schreibst von der Ur-Alpina. Ob da meine Erkenntnisse zum Schwerpunkt übertragbar sind, ist fraglich, also immer langsam rantasten!

Gruß,
Frank
 
Hallo Karl-Heinz,
das Vortex ist in allem grösser, wobei das originale eh extrem schmal ist.
Natürlich kann ich das absägen und passend machen, ich wollte nur mal hören ob es lohnt. da rumzufummeln.
Wohl eher nicht...
 

loscho

User
Hallo,
ich möchte ein vorhandenes HLW vergrößern. Was muss ich dabei beachten? Das jetzige hat ca. 6,5qdm, das sind ca. 8% der Flächengröße (ASK21).

1. Um wieviel sollte ich vergrößern? Sollte man da richtig hinlangen oder eher vorsichtig vorgehen (ich dachte so an plus 1qdm)
2. Was sollte man vergrößern? Die Spannweite (bisher 570mm) ober die Tiefe (bisher 95mm in der Mitte der Dämpfungsfläche) oder beides anteilig?

Wenn ich die Spannweite um 5cm und die Tiefe um 1cm vergrößere, erhalte ich ca. 1qdm mehr Fläche (alt 6,5 -neu7,5)
Wäre das ok?

Die Originalkontur soll beibehalten werden, ebenso das Profil (Symmetrisch).

Gruß
Lothar
 

loscho

User
Aus den Gründen, die Frank schreibt...
.....Ein größes Leitwerk verbessert das Handling, der Flieger wird stabiler, wendiger und weniger kritisch im Langsamflug in Nähe des Strömungsabrisses.
 

Gast_25279

User gesperrt
Hallo Hänschen,
Deine Frage wurde schon korrekt beantwortet. Wird gehen, wird geringere Ruderwege brauchen... und beim Pendelruder ergibt sich die EWD durch trimmen.

das Höhenleitwerk muss im Langsamflug Auftrieb liefern und im Schnellflug Abtrieb.
Erklärs mir, Frank, vielleicht versteh ich ja dein Zitat auch falsch? Deckt sich nicht mit meinen Erkenntnissen:
Das Höhenleitwerk muss bei einem eigenstabilen Modell mit vorn liegendem Schwerpunkt immer Abtrieb liefern. Sonst müsstest du im Langsamflug ja nicht ziehen, sondern drücken.
Ausnahmen sind Modelle, bei denen Schwer- und Druckpunkt sehr nah zusammenliegen. Bei hohem Anstellwinkel oder Einsatz negativer Wölbklappen kann dann der Druckpunkt auch vor den Schwerpunkt wandern. Die sind aber nicht mehr eigenstabil. Ja, und Entenflugzeuge haben auch ein tragendes Höhenruder.

Grüsse, Alex
 

PIK 20

User
Hallo Hans,

lade dir das Programm "Schwerpunkt" von Rainer Stumpf´s Homepage
www.rainers-modellflugseite.de, herunter,
lies die Erklärung und dann bist Du fundiert informiert.
Bei diesem Programm gibt man die Geometrie und das Profil des Modells ein und erhält dann ein Angebot an Einstellmöglichkeiten, die wirklich stimmen.

Du erhältst zu den jeweiligen Ca-Werten, die dazugehörige EWD, den Schwerpunkt und das Stabilitätsmaß deines konkret eingegebenen Modells errechnet. Nicht irgendeinen Firlefanz.

Die farbig unterlegten Ergebnisse sind Empfehlungen, die wirklich passen.

Ich gehe in der Regel auf ein Stabilitätsmaß von 8%, da hab ich meinen flotten, dynamischen Stil angesiedelt.

Man kann dann auch damit spielen. Manchmal sind Höhenleitwerke zu klein oder zu groß. Änderungen zeigen sofort die Auswirkung.

Gute Flüge wünscht dir Heinz
 
Erklärs mir, Frank, vielleicht versteh ich ja dein Zitat auch falsch? Deckt sich nicht mit meinen Erkenntnissen:
Das Höhenleitwerk muss bei einem eigenstabilen Modell mit vorn liegendem Schwerpunkt immer Abtrieb liefern. Sonst müsstest du im Langsamflug ja nicht ziehen, sondern drücken.
Lese das erst jetzt. Ich grabe den Thread trotzdem aus, weil das ein häufiges Missverständnis ist (ich hatte meinen persönlichen AHA-Moment dazu auch erst hier im Forum.)

Es ist zwar richtig, dass zum langsam Fliegen gezogen werden muss. Trotzdem stellt sich im Gleichgewichtszustand am Leitwerk höherer Auftrieb ein, als vor dem Hochtrimmen.

Warum? Übliche, gewölbte Profile sind instabil. D.h. die Luftkraft daran verschiebt sich immer so, dass sie die Anstellwinkeländerung vergrössern will. Beim stärker Anstellen also nach vorn. Das gibt ein Momentenungleichgewicht, das vom Höhenruder kompensiert werden muss. Wenn der Flügel im Langsamflug also ein aufnickendes Moment einbringt, dann muss das Höhenruder entsprechend ein abnickendes aufbringen, d.h. mehr Auftrieb (oder weniger Abtrieb) liefern.
 
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