@Kai: Stimmt, bei EEPROMs braucht man eine schlaue Strategie. Ich werde mir gelegentlich mal ansehen, wie die FX-18 das macht, sprich, wie schnell sie abspeichert. Laut Handbuch gibt es nichts manuell zu speichern oder ne Wartezeit zu beachten. Die Bedenken bezüglich der Haltbarkeit sind also im Prinzip berechtigt. Sobald ich das mal gemessen habe, werde ich berichten.
Wenn ich es zu machen hätte: Ein paar Sekunden warten solange sich ein Wert ändert, sprich editiert wird, dann speichern. Oder generell warten, bis sich nix mehr geändert hat für ein paar Sekunden. Das sollte dann etliche Jahre funktionieren. Ein Hinweis im Handbuch auf die Wartezeit wäre dann natürlich vonnöten.
Habe vor einigen Jahren mal Tests mit einigen 24C08 gemacht: Der war damals mit 50k Schreibzugriffen spzifiziert, Bitkipper gab es aber erst bei ca. 1 Mio, also Faktor 20. Logisch, die Chiphersteller müssen sich da deutlich auf die sichere Seite legen.
Woanders arbeite ich auch gerne mit mehreren Flash-Bänken, Falls man eh schon ein Flash für die CPU hat, nimmt man es ne Nummer größer und kann so prima alternierend speichern. Wenn man es schlau macht, kann man die Anzahl der nötigen Bank-Löschbefehle minimieren. Das hält dann ziemlich ewig.
Weitere Methode: Man arbeitet mit ECC. So erkennt man kippende Bits, bevor es tragisch wird und kann den Benutzer warnen und/oder Reserveplätze aktivieren, und zwar rechtzeitig!
So viel zu meinem Verständnis zum Stand der Technik. Nix dabei was viel Geld kostet in der Produktion.
Und noch off topic zum Winkelkodierer: Hast natürlich prinzipiell recht. Hier liegt grad einer von HP auf dem Tisch. Das ist halt auch Industriequalität vom allerfeinsten und außerdem mechanisch ausgelegt für heftige Drehzahlen. Ich dachte auch nicht primär an optische Geber, es gibt ja auch noch schlaue (analoge) kapazitive oder induktive Meßverfahren, die man recht preiswert und genau hinkriegt. Halt nicht von der Stange, aber mit ein wenig Entwicklungsaufwand kein Problem. Alternativ: Wenn man den Winkelkodierer über ein Minigetriebe/Zahnstange o.ä. ansteuert, reicht auch eine kleinere Auflösung, nur die Nullposition sollte genau sein. Ich muß mal mit meinem Mechanikguru reden...
Aber zugegeben: Wenn es nur um kleinere Stückzahlen geht, ist das derzeit noch nicht machbar. Also: Streiche "Winkelkodierer", setze "verschleißfreie Positionsmessung"
Man kann natürlich auch einfach bessere Potis nehmen, die bei normalem Betrieb 20 Jahre halten. Die sind einfach nur teurer und man muß garnichts umkonstruieren.
Kai, wenn wir uns mal über den Weg laufen, haben wir mit Sicherheit Themen für mehrere Biere. Ich will nicht riskieren, daß wir uns hier streiten wie woanders die Aerodramatiker. Wir sind beide vom Fach, und in Details haben wir natürlich verschiedene Präferenzen.
Zu Deiner Kalkulation: 2000/800 ist ungefähr der Faktor zwischen "Made in Germany" und "Made in Eile äh Taiwan". Aber das nur am Rande
@Spunki: In der Raumfahrt gibt es ganz andere Probleme. Da werden ältere Teile gerne eingesetzt, weil sie sündteure Zertifizierungen durchlaufen haben und jede Änderung deshalb tabu ist. Berühmtes Beispiel: Die NASA suchte vor kurzem 8086-Chips für die Space Shuttles, die Chips werden seit Jahren nicht mehr hergestellt.
Bei der Ariane V haben hingegen Kaufleute den Ingenieuren die entscheidenden Arbeitsstunden verweigert, und das führte zum Absturz.
Was die "Russentechnik" angeht: OK, ich habe immer noch meine Simprop SAM als Zweitsender. Bei eBay bringen die auch noch richtig Geld. Der wird aber immer seltener verwendet weil ich langsam aus Faulheit auch lieber programmiere.
Warum hinkt der Vergleich? Wir schreien alle nach Features und erst danach nach Zuverlässigkeit. Die Weiterentwicklungen sind einfach so bestechend, daß man nicht daran vorbei kommt. Wenn nun aber eh dauernd weiterentwickelt wird, dann gibts auch neue Platinen, neue Controllerchips und eben viel neue Software. Man könnte es eben dann gleich besser machen. Die Batterien bzw. umkippende Speicherplätze sind hier schon oft diskutiert worden, also sehe ich da schon Handlungsbedarf und die Technik bietet Alternativen.
Und was die Mechanik angeht: Wenn ich meine beiden Sender offen vor mir habe, juckt es, die Elektronik der FX in die SAM einzubauen.
@all: Ein "elektronischer" Ausschalter ist sehr elegant, dann sichert man notfalls "nach" dem Ausschalten und legt sich erst dann schlafen. Ideal beim Einsatz eines EEPROMs. Die MPX EVO hat so nen Schalter. Mag mal jemand gucken ob da ne Batterie drin ist? Ich tippe mal auf nein, denn das scheint eine echte Neuentwicklung zu sein.
Gruß, Gunter
[ 08. Juni 2003, 00:37: Beitrag editiert von: Radiomann ]