Ausgeleierte JR-Servos reparieren

Hallo zusammen,

(@Modi, bitte hier lassen, Problem ist mit Kunstflugmodellen verknüpft)

nachdem mir heute beim Training schon wieder ein QR-Servo den Abgang gemacht hat, bin ich der Sache mal auf den Grund gegangen.

Bei Voll-GFK-Modellen sind eigentlich die JR 8511/8611A/8711 etc. (Graupner 8511/8811/8911) die einzigen sinnvollen Servos, die genug Dampf um die Nulllage haben.

Nur haben die alle das gleiche, steinzeitliche, besch... Getriebe mit nem netten Konstruktionsfehler: Das Gleitlager der 2. Getriebeachse mit 3.5mm Aussendurchmesser und einer Dicke von 1.5mm ist direkt in das Kunststoffgehäuse eingelassen.

Nach der Zeit schlägt die ganze Geschichte aus, die Achse stellt sich quer, Karies, klar.

In den letzten Versionen haben die ganz nette Verrippungen (auf den Fotos zu sehen) angespritzt, bringt aber auch nix, weil die Flächenpressung für das Material zu hoch ist.

Ich hab jetzt einen GFK-Lagerbock gefräst, den Deckel entsprechend auch, dann presse ich das ganze ein und fixiere es mit dünnem Seku und Füllpulver.

Der erste Versuch mit einem uralten, ausgelutschten 8511 war direkt ein Erfolg, das Spiel war deutlich reduziert und laufen tut's auch gut.

Mal schauen, ob sich das ganze jetzt in der Praxis bezüglich Standzeiten bewährt.

Gruss,

Sascha

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Gast_2482

User gesperrt
Hallo Sascha

Das Problem mit den defekten/ausgelutschten Servos hatte ich ja letztes Jahr auch. M.E. ist das Problem nicht nur bei den Servos zu suchen. Die Voll-GfK Zelle ist extrem steif und überträgt die Vibrationen des Motors dadurch ohne diese gross zu absorbieren. Dazu kommt, dass wir super steife Anlenkungen mit Aluservohebeln und möglichst torsionssteife Gabel- bzw. Kugelköpfe haben. Alles in allem führt dies dazu, dass ein Grossteil der Vibrationen direkt auf das Servogetriebe kommen.

Ein Lösung wäre wohl, dass man wieder vermehrt Kunststoffservohebel mit guten Zahnkränzen (evtl. Metalleinsätze?) verwenden würde. Auch hat geholfen die Servos so zu befestigen, dass die Gummitüllen der Servos nicht zu stark gequetscht werden.

Trotzdem ist Dein Versuuch interessant und ich staune, dass Du dies mit herkömlichen Mittel ausreichend präzise hingekriegt hast.

Gruss
Jean-Claude
 
wie wärs mit den Hitec 7950th ?

selbst bei den etwas betagteren 5955tg sind bei meiner Raven nach 2 Saisons die Getriebe neu !!! (1 servo musste ich wegen toter Elektronik mal tauschen -allerdings lief mein SR auf beiden Richtungen auf Anschlag in der Raven- das war zu viel fürs Servo bei längeren Passagen mit Vollausschlag -Überlast hatte ich nicht progr.)

Diese eXTREME KRAFT um die Nullage ist m.E. auch nicht so Ausschalggebend- komischerweise reicht auch weniger, auf jeden Fall ist so auch der ganze Stromverbrauch deutlich entspannter- und das es geht vom fliegen im Wettbewerb hat mann ja an der schwarzen XXL Raven auf den TAS Shootouts und Gams gesehen von der Platzierung her.

Hitec hat übrigens CFK Verstärkte Kunststoffarme- die sind absolut top.

-Meine meinung ist ein Servo muss Herstellerseitig was taugen- solche Sachen wie bei den JR dürfen da nicht sein...

aber vielleicht hast Du ja mit den Modis Erfolg- zu wünschen wärs auf jeden Fall- dann kann JR das ja demnächst in Serie so machen ;)

MFg,Chris
 
Hi,

ja, 2 Servos sind auch einfach ein bisschen dünn für ein 3m Modell.

Trotzdem: Man würde das in den Griff kriegen, wenn die Servohersteller mal ihre Hausaufgaben machen würden und anstelle von schickem 7.4V oder Brushless-Zeugs, was aber eigentlich keiner braucht, ein manierliches schrägverzahntes Getriebe aus gehärtetem Stahl machen würden.

Das ausgebrochene Lager ist ein astreiner Konstruktionsfehler. Die Flächenpressung ist einfach zu hoch für den Kunststoffdeckel. Sowas kann man auch mal überschlagsweise ausrechnen. Wenn ich aber sehe, dass JR sein Drehmoment in in/lbs oder N/m angibt und schonmal die Aussage kam, dass verlängerte Servohebel die Servos mehr belasten würden, scheinen die keine allzugroßen Ingenieurskenntnisse zu haben.

Die Sachen sind alle auf einer CNC-Fräse hergestellt, so ca. auf 100stel genau geht die schon. Wenn die Achse so richtig ausgebrochen ist, hat sich das Lager ca. 1mm bewegt, also kann's eigentlich nur besser werden.

Gruss,

Sascha
 
Chris,

das mit den Hitecs geht aber auch nur bei Bernds E-Raven mit extrem leichten Rudern und E-Antrieb. Und gut geht es meiner Meinung nach nicht! Die Platzierung war zwar super, aber Bernds Snaps finde ich persönlich grausam und hätte ihm jedesmal eine 0 reingedrückt. Deswegen hat er sich von den anderen Piloten auch den Spitznamen "Pussy-Snapper" geholt :D.

Bei CARF gibt es im Jahr ca. 7-8 Flieger, die sich wegen Querruderflattern zerlegen. 90% sind mit Hitecs.

Meiner Meinung nach ist vor allem die Nulllage entscheidend. Das muß bocksteif sein und fertig.

Ich mag Hitecs, aber nur die kleineren für E-Modelle. Das HS-50 ist immer noch eins der besten Indoorservos. Hab ich dutzende von. Die Großmodellservos haben mich überhaupt nicht überzeugt.

Cheers,

Sascha
 

pepper

User
Hallo Sascha !
Ist schon super das Du das so hinbekommen hast mit dem Servo, Hut ab !!!!
Aber ich bin mir sicher das die Hersteller der Servos das auch so machen
könnten. Aber Du mußt mal davon ausgehen das sie was verkaufen wollen,
wenn die Servos ewig halten , würden sie auf den Dingern sitzen bleiben.
Und was Du auch nicht erwähnt hast , wie viele Betriebsstunden Deine Servos
haben. Ich kann mir vorstellen da ihr ja keine Durchschnittsflieger seit und die
Modelle immer an der Grenze des Machbaren belastet, geht ebend nach einer
gewissen Zeit auch das beste Getriebe mal kaputt. Wie gesagt die Hersteller
könnten sicher Servos bauen die länger halten , den das sind sicher Leute die
auch nicht dumm sind . Die Frage ist nur ob Sie das auch wollen !!!!!!!!

Nichts für ungut Sascha !

MfG Detlef
 
Hi Detlef,

ja, das stimmt natürlich.

Ich mache im Schnitt alle 40-50 Flüge ein Servo platt. Heute im Training schon wieder, obwohl es "nur" Programmtraining mit kleinen Ausschlägen war (spricht auch für meine Theorie, dass das Haltemoment besonders kritisch ist).

Vor kurzem 2 Flüge, 2 Servos. Allerdings instandgesetzte. Habe hier superviel Zeug rumfliegen, und aus mehreren kapputten Servos bau ich mir ein Neues.

Bei ca. 30-40 insgesamt bisher verwendeten 85/86/8711 (das Getriebe ist alles der gleiche Scheiß) habe ich erst einmal ein Unterteil (mit Motor und Poti) plattgemacht. Das war aber Dummheit (Nullstellung verpeilt und so verspannt, dass es abgeraucht ist).

Getriebe interessanterweise immer nur außen auf den Querrudern (meistens links). Höhenruder noch nie (!), Seitenruder erst 1 Servo.

Wenn die Modifikation funktioniert, ist es akzeptabel. Der Umbauaufwand ist ca. 10 Minuten pro Servo. Fräsen tut das Ding ja dann alleine und ich kann mich durch Schreiben im RCN ablenken, so wie jetzt :D (eine vom Laptop per USB unter Windows ansteuerbare Fräse ist was ganz Feines, SmoothStepper rulez!)

Gruss,

Sascha
 

ce.tom

User
Hallo,

eine optimale Lösung dürfte das JR 8717 HV darstellen.
Dieses Servo besitzt mittlerweile ein Volmetallgehäuse, ausgeschlagene
Lager dürften da nicht mehr passieren.

Dieses Servo gibts beispielsweise bei fastlad UK für 160,- Euro das Stück.
Also gar nicht so weit vom den anderen Typen 84, 85, 8711 entfernt.

Und wenn es hält was es verspricht war es nach 40 Flügen eine sinnvolle Investition.


Gruß Tom
 

PW

User gesperrt
Hi Sascha,

hast Du einen Massenausgleich auf den Rudern ?


Gruss

PW


by the way:

Kollege Bruckmann vernichtet mit seinen neuen riesigen Querrudern und seiner exorbitanten Rollrate (da ist Leseberg langsam) im Freistil so locker noch nur ganz wenigen Flügen alle sechs Querruderservos .....

War beim EXFC gut am Schrauben; aber wenn man diese riesigen Klappen am neuen Krill YAK 55M Flügel sieht und die riesigen Servohebelarmen.....; da wundert nichts.

Mal sehen, was die Servos dann so in Tucson sagen; werde ich übermogen dann sehen.
Gehe mal davon aus, dass er "eine grosse Kiste an Servos" dabei hat
 
Hi,

Na, wie denn bei den Querrudern?

Deswegen haben wir ja bei der neuen Edge Ausgleichsflächen dran. Die Rollrate kann locker mit Gernots mithalten (allerdings ist es ein 2.6m Modell, die rollen eh schneller), aber bisher hebt es mit nur einem 8711.

Scheint also ein richtiger Ansatz zu sein.

Auf den Leitwerken mache ich ja kaum was kapputt, also scheint mit den Ausgleichsflächen was dran zu sein.

Trotzdem stellen sich mir jedesmal die Nackenhaare hoch, wenn ich wieder so ein steinzeitliches Getriebe offen habe.

Gruss,

Sascha
 

PW

User gesperrt
Hi Sascha,

hatte doch Kiwi F. Briggs auch an seinen Querruder bei der grossen Extra 260; und die hat ja auch keine "Hörner"; er hatte aussen am Querruder Richtung Nasenleiste eine stabile Leiste und ganz vorne Blei.

Gruss

PW
 
Hmm, nicht gesehen.

Die Modifikation scheint zu gehen.

Hab heute ein HR-Servo plattgemacht (hat kurz geflattert), dann den neuen Deckel montiert und das Spiel war weg.

Beim nächsten Flug auf's übelste geprügelt, hat aber gehalten.

Mal sehn.

Gruss,

Sascha
 
Hi Sascha,

hatte doch Kiwi F. Briggs auch an seinen Querruder bei der grossen Extra 260; und die hat ja auch keine "Hörner"; er hatte aussen am Querruder Richtung Nasenleiste eine stabile Leiste und ganz vorne Blei.

Gruss

PW

quasi eine Randscheibe, die am Querruder befestigt ist?
Bei den "grossen" gibts sowas auch.
 
Ja, besser als nix. Am Besten mit Sicherheit aerodynamische Ausgleichsflächen, so wie bei der neuen CARF-Edge, und dann noch 30g Blei rein.

Ganz beheben wird's das auch nicht. Am Höhenruder hab ich Ausgleichsflächen und 25g Blei drin, da hat's heute ja auch eins gekostet. Und da ist noch ein 150er drin, der ja echt superzahm läuft...

Gruss,

Sascha
 
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