Glockenankermotor oder nicht??

Detlef

User
hallo zusammen,

da uns in den letzten monaten etliche servos unterschiedlicher hersteller
stehen geblieben sind suchen wir nun servos die mit glockenankermotoren ausgestattet sind.
warum glockenanker, ganz einfach, wir haben aus 2 servos namhafter hersteller je einen motor ausgebaut und am netzteil bei 4v auerlaufen lassen, mit dem erfolg das der normale motor nach nicht eimmal 20 stunden tot war und der glockenankermotor nach einer woche immer noch gelaufen ist.

ein hersteller sprach von 30 betriebstunden seiner motoren!!
super, muss ich jetzt flugbuch führen und sicherheitshelber alle 29,5 stunden die servos einsenden und mit neuen motoren bestücken lassen?!

da wir nicht wollen das unsere modelle zu unkontrollierten geschossen werden hoffe ich das ihr ein paar gut tipps drauf habt und uns helfen könnt.

das mit den geschossen könnt ihr wörtlich nehmen da es schon ausfälle beim dizzen gegeben
hat, wo das servo am höhenruder stehergeblieben ist und der flieger ist ca. 15m vor uns mit sehr hohem tempo eingeschlagen ist.

gruss:
detlef
 
Hallo Detlef

Das ist sehr interessant. Kannst du uns vielleicht auch noch die Anzahl der ausgefallenen Servos, deren Funktion und die Servotypen angeben. Das muss dehalb nicht gleich zum geschäftschädigenden Juristenfall werden.

Gruss

Kurt
 

Detlef

User
hallo kurt,

ich bin mir nicht sicher ob es nicht wirklich zu einem " geschäftschädigenden Juristenfall " wird.

es sind im moment 2 hersteller wo wir die probleme mit haben.

mir bekannte ausfälle im letzten jahr ca. 9 servos mit z.t. totalausfall.

gruss:
detlef
 
Hallo Detlef,

Woran sind die Motoren denn gestorben? Kohlen abgenutzt oder "verglüht"? Durch den besseren Wirkungsgrad der Glockenankermotoren ist die Verlustleistung hier geringer, welches dann vor allem im Dauerbetrieb einen "Riesen-Vorteil" bringt. Im üblichen Kurzzeit Einsatz dürfte sich dies eher weniger auswirken.

:) Jürgen
 
Auch Glockenankermotoren arbeiten nur mit Kohlen.
Ob die robuster sind? Kaum. Aber die Funkenunterdrückung (Entstörung) kann natürlich varieren von Typ zu Typ.
Brushless in Servos muss erst eingeführt werden.
Gruss Jürgen

[ 12. Januar 2003, 11:14: Beitrag editiert von: Jürgen N. ]
 
Hi Folks !

Na super ! Der Hersteller selbst spricht schon von 30 Betriebsstunden und Ross&Reiter wird trotzdem nicht genannt, weil es ja zu einem "geschäftsschädigenden Juristenfall" werden könnten. Ganz toll! Wirklich hervorragend! Gerade unter dem Blickwinkel den Detlef Eingangs gebracht hat ("...wir wollen nicht, dass unsere Modelle zu unkontrollierten Geschossen werden ...") ist ja wohl klar was wann und wie zum "geschäftsschädigenden Juristenfall" werden kann.

Anyway .... Wieviele Flugstunden dauert es Eurer Ansicht nach bis ein Servomotor 30 Betriebsstunden auf dem "Buckel" hat ? (oder anders: Ist eine Flugstunde auch eine Betriebsstunde ?)

Grüße TurboSchroegi

[ 12. Januar 2003, 12:12: Beitrag editiert von: TurboSchroegi ]
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Jetzt aber als Fazit, oder als Vorbereitung dessen, nicht in eine Lobeshymne für Glockenankermotoren ausbrechen. Auch in der Zeit vor Einsatz von Glockenankermotoren gab es schon Viel- und Extremflieger. Dort haben die Servos allemal 20Stunden gehalten. Es kommt halt auch immer drauf an was man vergleicht.

Gruß Roland
 

Detlef

User
hallo zusammen,

ich möchte verhindern das nun einige leute ihre rudermaschinene ausbauen oder ihnen nicht mehr vertrauen.
ich fliege von den rudermaschinen die mir ausgefallen sind trotz alle dem noch einige und werde das auch weiterhin tun.
wichtig sind mir z.b. das höhenruderservo was bei mir halt nur einmal vorhanden ist, und das sollte auf jeden fall in zukunft halten.
ich würde mir gern digitale rudermaschinen auf das höhenruder bauen, könnte mir aber
vorstellen das die durch die höhere laufzeit genau so schnell oder noch schneller ausfallen,
es sei den es wurden motoren eingebaut die den höheren anforderungen gerecht werden.

TurboSchroegi

Ich könnte mir vorstellen das z.b beim dizzen schnell 1 betriebstunde gleich eine flugstunde ist, da ja ständig hart gewendet wird und somit das höhenruderservo richtig arbeiten muss.
 
Hi Alle,

unterstütze unbedingt Kurts Argumente!

Superschnelle Servos werden in der Sollstellung viel härter eingebremst und neigen zum abnutzungsförderndem Überschwingen. Besonders 5-Zellen-Betrieb ist seitens der Hersteller bei einigen Servotypen definitiv verboten!

Und über jene wo es nicht verboten ist gibts ja einige Threadanfragen zum Überschwingen und dessen Bekämpfung bei 5 Zellen mittels Siliziumdiode zwecks Spannungsreduktion. zb Hitec 525.

Stärkere Servos zu verwenden macht besonders bei großvolumigen Motoren unbedingten Sinn, da dazu noch die Rüttelbelastungen von großen und relativ schweren Rudern dazukommen. Und natürlich überhaupt noch das Gewicht bei Rollen oder extrem beim harten Aufsetzen.

Glockenankerservos:
===================
Wie uns MPX vor mehr als 11 Jahren bei Einführung der ersten MC-Servos erklärt hat, sind Glockenanker-Motoren nicht so robust als die anderen. Diese Behauptung ist bis jetzt NOCH NICHT WIDERLEGT, es ist daher anzunehmen, dass MPX hier recht hat. Eventuell untermauert durch gegenüber uns bei irgend einem Hersteller geheimgehaltenen Reparaturstatistiken.

Wenn das stimme KÖNNTE, warum dann die Beliebtheit der angeblich empfindlicheren und teureren Glockenanker-Servos?

Begründung: Glockenanker kennen kein "Magnetisches Einrasten", weder mit oder ohne Betriebsstrom.
Somit sind diese Servos im Stromunterbrechungsfall viel leichter in eine Wunschposition mechanisch rückdrehbar! Sinnvoll bei mind. 2 Servos pro Bewegungsachse.

SEI ES aerodynamisch aus einem starken Ausschlag DURCH DEN FAHRTWIND, oder mechanisch mitgeschleppt durch DAS ZWEITE SERVO BEI MEHREREN SERVOS PRO RUDERKLAPPE.
 
hallo zusammen

ich hatte heute anlässlich dieses Threads ein interessantes Gespräch mit einem Elektroingenieur und passionierten Modellflugpiloten, der zudem gute Kontakte hat zu Leuten einer japanischen Firma, die auch Servos herstellt .
Seine Aussagen:
1. Servos mit "hochgezüchteten " E-Motoren werden bei Überlastung schneller ins Jenseits befördert als solche mit 08'15 E-mot (schnellere Überhitzung der Wicklung etc.)
2. es gibt keinen generellen Grund dafür, dass die Lebensdauer eines Glockenankermotors bzw. dessen Kohlen grösser ist als jene eines herkömmlichen Motors.
3. Für die Lebensdauer eines Motors ist (neben der generellen Motorenqualität ) die spezifische Belastung entscheidend, sprich je geringer umso besser bzw. gut dimensionierte Servos halten also länger als solche, die immer am Anschlag sind. Dies gilt im besonderen Masse für die Digitalservos, welche ja viel mehr nachregeln als die Analogen.
Hier noch eine Aussage, die ich direkt von MPX erhielt und auch schon andernorts im RCN anbrachte:
Bei 5 Zellen sinkt die Lebenserwartung eines Servomotors ( MPX-Servos) um etwa 40% gegenüber dem Einsatz bei 4 Zellen. Das wird schon so sein, wenn die das sagen.
Alle Aussagen hier ohne Gewähr, da nicht selber geprüft und oder physikalisch nicht ganz verstanden, aber meines Erachtens doch ziemlich plausibel. Sicher gibt es RCN User, die da viel mehr davon verstehen als ich.

Fazit aus meiner Sicht:
Generell eher zu starke Servos einbauen. Hoher Stell-Speed nur wo er wirklich gebraucht wird einbauen.


Gruss

Kurt
 

ACME

User
Original erstellt von Detlef:
hallo kurt,

ich bin mir nicht sicher ob es nicht wirklich zu einem " geschäftschädigenden Juristenfall " wird.

Hallo Detlef,
wenn Du willst dann schreib ruhig "Der Motor meines Servo C 599 ist nach x Betriebsstunden ausgefallen". Ein völlig wertungsneutraler Satz, der nicht zum "geschäftsschädigensen Juristenfall" werden wird. (Und wenn doch, überhen ich für dich kostenlos die Verteidigung :cool: )
Also, über solche Sachen sollte mann offen reden (können), es geht letzendlich um Sicherheit.
Allerdings muss ich sagen, dass meine 3 Jahre alten Servol aller Marken tadellos laufen.

Gruß
Markus
 
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