Servokabel in alte Segerflächen einziehen

Hallo zusammen,
ich bin momentan daran, einen alten Eigenbau-3-Meter-Segler aus den 70 Jahren zu restaurieren. Dabei möchte ich die Servos dirket an den Querrudern montieren und dazu Kabel in die Bowdenzug-Röhrchen einziehen.
Vor Jahren ist mir dies bei der Restaurierung eine 70er-Jahre Flamingos mit dünnen Kabeln aus einem Kabelbaum eines PCs gut gelungen, aktuell habe ich bei diesem neuen Fall so meine Probleme. Möglicherweise weil die Bowdenzug-Röhrchen enger sind oder es liegt an der Länge von je 1,10 m Bowdenzugröhrchen.
Wer kann mir passenden Kabel einschließlich Bezugsquelle nennen und etwas zur Vorgehensweise sagen?
Danke bereits jetzt.

Natürlich habe ich auch schon in Erwägung gezogen, kleine 4-Kanal-Empfänger (ich nutze Jeti-Duplex) direkt neben die Servos in die Flächen zu setzen. Bleibt das Problem der Stromversorgung, immerhin habe ich dann 1 Kabel weniger einzuziehen.

Viele Grüße
Joachim, Hofheim am Taunus
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Hallo Joachim,

ich gehe mal davon aus, dass es sich um Rippenflächen handelt?

Wenn ja, dann kann man mit einem vorne mit angefeilten Zähnchen versehenen Ø5mm (innen 4mm) Messingröhrchen das Bowdenzugrohr "rausbohren", wobei das Bowdenzugrohr automatisch die Führung von einer Rippe zu anderen übernimmt. Eine langsam drehende Bohrmaschine bzw. Akkuschrauber hilft. Das geht mit etwas Geduld sogar durch gute Sperrholzrippen.

Danach hast du genug Platz für ein "richtiges" Servokabel.

Ansonsten gibt es bei Nessel ein dünnes dreiadrig verdrilltes Servokabel mit nur 0,08mm², das du vielleicht durch die 2mm Bowdenzugröhrchen hindurchkriegst. Allerdings hat das einen höheren Spannungsabfall.

Viele Grüße,
Oliver
 
Musste ich auch mal machen - es war eine Styrofläche. Ich habe damals ein Telefonkabel (die flachen im amerikanischen Stil mit RJ11-Stecker) geschlachtet, da sind vier isolierte Adern drin, von denen gehen drei gut durch das Bowdenzugrohr.
Gruss Lorenz
 

andnet

User
Hallo,
vor zu dünnem Kabel (also Leitung mit kleinem Querschnitt) kann ich nur warnen.
Es mag vielleicht mal Funktionieren, aber eine Litze mit einem Querschnitt von 0,34 mm² sollte es bei einer Länge über 1m schon sein, sonst kommt am Servo zu wenig Spannung an,wodurch die Kraft des Servos leidet.
Die Leitung kann man einfach selber Herstellen:3 verschieden farbige Litzen an einem Ende Zusammenbinden und irgendwo befestigen. Die anderen Enden ebenfalls Zusammenbinden an einer Ösenschraube in den Akkuschrauber spannen und mit kleiner Drehzahl Verdrillen. Zum Schluss einfach mit dem Heißluftföhn Leicht erwärmen, dann bleibt das Kabel in Form.
Eine Alternative wäre noch Lackisolierter Kupferdraht,der passt wegen der dünnen Lackisolierung auch in Bowdenzugröhrchen,ist aber leider nicht sehr flexibel(biegsam).
 

Arepie

User
Servokabel in alte Segerflächen einziehen

hallo joachimbod ,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen , was den Kabelquerschnitt angeht - bitte nicht so dünn , wie es der Innenquerschnitt eines Bowdenzugs vorgibt ! Entweder verdrilltes Kabel an den vorhandenen ? Bowdenzug ankleben / befestigen und dann durch beherztes Herausziehen des Bowdenzugs die Kabel gleichzeitig einziehen -
oder wenn das nicht klappt den Empfehlungen der obigen Kollegen folgen .
Da du leider nicht geschrieben hast ob Rippen oder Styro Flächen kann ich dir auch bei Styro Mut machen .
Ich stand Anfang diesen Jahres vor dem gleichen Problem
( Restaurierung meiner ca. 25-30 Jahre alten MÜ28 , 3,6 m Styro / Abachi Flächen mit aus dem Rumpf angelenkten Querrudern ) .
Meine Erfahrungen / Lösungen waren :
1. Die Stellen , wo die Querruderservos hin sollten anzeichnen und ausschneiden - unten .
2. Der oben beschriebene Versuch schlug bei mir / dem Modell leider fehl - die Bowdenzüge rissen irgendwo ab und waren nicht mehr zu benutzen .
Also schliff ich entsprechend dimensioniertes CFK-Rohr außen an und stiess damit durch das Styro - erfordert etwas Kraft (und auch Mut)
aber ich kam ungefähr an den Servokästen raus .
3. Dadurch konnte ich Kabel entsprechend großem Querschnitt durchziehen . Bei mir kamen sogar zusätzlich zu den Servokabeln noch 2x0,5qmm Kabel
für die elektrische Zündung der Rauchpatronen mit dazu . Die Kohlerohre blieben , auch zur Stabilität gleich drinn .
4. Natürlich wurde der Servokasten verstärkt - parallele CFK - Stäbe und GFK ausgelegt / Verkastet .

MfG Arepie
 
Danke für die Antworten

Danke für die Antworten

Hallo zusammen,
erstmal meinen Dank für die Antworten.
In der Tat handelt es sich um eine Rippenfläche, die nicht von mir selbst, sondern von einem sehr sorgfältigen Modellbauer erstellt wurde. Dabei gehen ich davon aus, dass das Servorröhrchen nicht einfach eingeschoben, sondern bei einzelnen Rippen auch verklebt wurde. Ein Ausbohren erscheint mir daher etwas riskant, wäre schade um die wirklich noch sehr schönen Flächen.
Ich werde mal den Tip mit dem Verdrillen von den Telefonkabeln aufnehmen, oder mit bei dem angegebenen Händler Kabel besorgen.
Halte Euch auf dem Laufenden.
Grüße
Joachim, Hofheim am Taunus
 
Ehrlich gesagt habe ich Bedenken, dass ich die Festigkeit und Struktur der gesamten Fläche beeinträchtige. Ist mir nicht so ganz geheuer. Aber es geht nur gradeaus, nicht um die Ecke. Überlege mir die Sache nochmal.
Gruß
Joachim
 
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