Welches System zum Abformen?

liwwuu

User
Hallo zusammen

In den nächsten Tagen bekommen wir eine neu gefräste Postiv-Urform für unseren F3J Segler.

Jetzt ist uns wieder etwas mulmig wegen dem Abformen.
Es gab teilweise Zwischenfälle. :D

Die letzten Male haben wir die Formen bei einem Autolackierer grundieren lassen, und dann selber verschliffen, an den Randbögen war die Fräsauflösung nicht ganz optimal, es musste noch etwas aufs Grundniveau runtergeschliffen werden. Danach hat der Lackierer uns die Form schwarz auf Hochglanz lackiert.

Hier hat er teilweise kleinste Punkte oder Mini-Lackierfehler rauspolliert.
Die Formen sahen genial aus.

1. Frage: Wie weit kann so ein Poliermittel das weitere Vorgehen
beim Abformen (Störung des Wachs) beeinflussen?

Danach wurden die Formen ca. 10 mal gewachst.
Damals noch mit Mirror Glaze. Verwendet haben wir dann Formenharz P.
Beim entformen gabs dann Schäden an den Urformen, die Produktionsformen waren brauchbar.
Wir haben daraus einige Flächen gebaut, meist mit Lesonal, gewachst wurde weil es ab und zu auch mal Probleme gab mit Norpol W70 oder PAT921 z.T auch in Verbinung mit PVA. Wir haben also etwas oft den Wachs gewechselt. Später haben wir dann die selber gebaute Positiv-Rumpfform abgeformt, mit dem blauen Formenharz von swiss-composite.ch. Der Rumpf hatte das ganze auch nicht überlebt, die Form war aber auch da brauchbar.

Jetzt sind wir etwas gebrandmarkt, und haben auch den Überblick verloren welcher Wachs denn "besser" funktioniert hat.

Frage 2: Was sind aktuell gut funktionierende Formenharz/Wachs Systeme die gelingen sollten? Später möchten wir das Farb (2K In-Mould)/Wachssystem von Breddermann verwenden.

Frage 3: Wie behandelt ihr die gefrästen Teile vor dem abformen?

Hier im Forum liest man oft, dass für ein gutes Gelingen PVA verwendet werden sollte am Anfang. Aber bei einer Form ist eine perfekte Oberfläche halt schon ein Muss.

Frage 4: Sollte man denn die Form erst mit viel Wachs und PVA Abformen (nur z.B. Formenharz und einige Lagen Glass) und danach die Produktionsform machen?

Das ganze ist natürlich eben auch eine Zeitfrage, der neue Rumpf sollte an der F3J WM 10 fliegen...

Ich hoffe ihr könnt mir die Entformängste nehmen :D

Grüsse
Reto
 
Ich verwende meistens das Trennmittel "bac100" von Bacuplast und habe bei drei verschiedenen Formenharzen noch nie Probleme gehabt. Untergründe waren: gefrästes Urmodell lackiert mit Vorgelat, sehr glatt geschliffenes Eschenholz (das hat etwas schlechter getrennt), sowie 2K-Lack.

Wenn bei deinem Frästeil nichts vom Untergrund mehr durchschaut, hätte ich keine Bedenken. Aber du hast es ja offenbar trotzdem schon "geschafft", daß es nicht getrennt hat...

PS: Bei dem angesprochenen Poliermittel würde ich (wenn überhaupt) auf jeden Fall ein silikonfreies nehmen (sicher ist sicher). Z.B. Polierpaste rot-weiß.
 

liwwuu

User
Hallo Lars

Danke für deine Info.
Leider kann ich nicht genau sagen, welche Politur der Autolackierer damals verwendet hat.
Aber er hat bestimmt handelsübliche Autopolitur für diesen Zweck verwendet.
Welche negativen Eigenschaften haben diese?
Womit könnte/sollte man die Form reinigen bevor man mit dem Wachsen beginnt?

Wir gehen davon aus, dass eine Wärmeentwicklung die Ursache der Entformprobleme war.
Speziell bei den Ohren des Seglers hatten wir das Problem.
Diese haben kleine Winglets.
Bei der oberen Urform lief dann wohl zuviel Formenharz im Bereich des Winglet zusammen (gehe von bis zu 4mm aus).
Die Erklärung wäre dann, dass die Wärmeentwicklung entweder den Wachs beeinträchtigt hat
und/oder es hat feine Risse in die Auto-Lackschicht gegeben.
Zumindest sah es danach aus.

Was haltet ihr von dieser Begründung?
Womit habt ihr die Urmodelle Lackiert?

Grüsse
Reto
 
Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen dass bei 10! ordentlich aufgebrachten Wachsschichten irgendwas nicht gut trennt. Da muss der Fehler woanders liegen. Seit ihr vielleicht etwas zu fleißig beim nachpolieren der Wachsschicht ? Habt ihr den lack am Urmodell gut aushärten lassen ? Am besten 2k lack, denn die lösemittel im Trennwachs sind meistens auch nicht ganz ohne. Bei mir auf Arbeit hatten wir immer Trennmittel von Sika.
Das musste man auch immer gut schütteln , da sich der Wachs/Silikonanteil immer unten abgesetzt hat. Und wenn man von dem Zeug 3 Schichten auf eine neue Form gebracht hat mit leichtem nachpolieren kam eigentlich alles immer gut raus, ausser man hat halt das Trennmittel oder den Lack am Urmodell nicht richtig ablüften/aushärten lassen. oder man hat ausversehen durch die Trennmittelschicht durchpoliert. Ihr könnt ja ein Probestück anfertigen mit dem gleichen lackaufbau etc. und dann die verschiedenen vermutungen durch experimente nachstellen.

Grüsse, Sebastian
 

Eisvogel

User
Das Problem ist ziemlich sicher das Poliermittel!

Auf der Politur hält das Wachs nicht, beim aufpolieren des Trennwachses wird das Trennwachs wieder weggewischt. Da kannst du 50 x wachsen, wenn es jedesmal wieder "wegpoliert" wird ist halt auch nichts drauf.

Das polierte Urmodell mit Aceton oder anderen Lösungsmittel abwaschen bis der Glanz weg ist, dann hält das Trennwachs.

Meine Urmodelle wachs ich max. 5 x mit W 70( ich glaub das nennt sich jetzt S 700), PVA verwende ich nie, Entformprobleme gibts keine.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Zurück auf Start und noch einmal von vorne!

Zurück auf Start und noch einmal von vorne!

Das polierte Urmodell mit Aceton oder anderen Lösungsmittel abwaschen bis der Glanz weg ist, dann hält das Trennwachs.

Kein Aceton verwenden, das macht das mühsam polierte Urmodell wieder stumpf, wie schon erwähnt. Bei silikonfreien Poliermitteln (die meist wasserlöslich sind) reicht meist Spüliwasser aus, um deren Reste vollständig zu entfernen. Aber entfernen, das musst Du in jedem Fall, sonst sind massive Trennprobleme möglich
 

Eisvogel

User
Ich nehm immer Aceton (bei 2K-Autolack), wird zwar stumpf, beim wachsen wirds aber wieder glänzend.

Ich glaub nicht, daß Autopolitur mit Spülwasser abgeht!
 

Arne

User
Silkonfreie Polituren verwenden und das Thema ist abgehakt, schlicht und einfach. Denn Silikon lässt sich nicht so ganz einfach und rückstandsfrei entfernen, auch nicht mit "scharfen" Sachen wie Aceton. Wir haben nen Formenreiniger der das recht gut kann, den kann aber nicht jedes Formenharz ab... also einfach das Silikon gleich weglassen bei sowas.
Als Wachs empfehle ich W70, damit und mit Mirrorglaze habe ich seit Jahren nicht die geringsten Probleme.

Gruß Arne
 

oliverz

User
Mirrorglaze

Mirrorglaze

Hallo Zusammen,

Hat das MirrorGlaze nicht auch Silikon Anteile drin? Ich habe mal eine kleine Testform damit gewachst und beim Lackieren gab es die schönsten Fischaugen, die ich je gesehen habe. Der Lack ist einfach zusammengelaufen. Bei W70 hatte ich das Problem noch nicht.

Beste Grüße

Oliver
 

Eisvogel

User
Beim Lackieren nicht voll reinsabbern.
Erst dünn vornebeln,ein paar Minuten warten, dann nochmal drüber, nur soviel daß die Lackschicht nicht glänzt, warten bis er nicht mehr am Finger klebt (an der Trennebene testen), dann nochmal drüberspritzen bis der gewünschte Deckungsgrad erreicht ist.
 

liwwuu

User
Erstmal Danke für die Infos.
Zum Thema Schablonen und Co. Wie klebt ihr z.B. einen Schriftzug ab?
Soll man da in so einen Autobeschriftungs-Shop gehen, und dies ausplottern lassen? Welche Folie eignet sich auf dem Wachs?
Kennt ihr einen günstigen Onlineshop der sowas macht?

Grüsse
Reto
 
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