H301 Libelle von Modelltechnik Möller

Hallo Zusammen,

da hier im Forum in letzter Zeit schon häufiger kompakte Großsegler mit unter 5kg Abflugmasse diskutiert wurden, habe ich mich entschlossen, einen kleinen Bericht über meine Libelle H301 zu verfassen. Vielleicht hilft mir das ja auch, mich öfter nach der Arbeit zum Basteln aufzuraffen.

Eigentlich fliege ich fast ausschließlich Zweckmodelle der Klassen F3B/F/J und K. Während meiner Praktikumszeit in Frankreich durfte ich aber die 4.28m K8 von einem Freund fliegen.

Ka8.jpg

Für eine Ka8 untypisch besteht der Flieger aus einem Gfk-Rumpf und beschichteten, lackierten Styro-Funier Flügeln und Leitwerken. Mit 8.5kg war der Flieger nicht gerade leicht. Dafür war die Ruderabstimmung total gelungen und der dicke, recht hochgewölbte Flügel erlaubte ein echt angenehmes Kreisflugverhalten sowie bis zu mittlerer Geschwindigkeit auch eine ganz ordentliche Gleitflugleistung. Neu und interessant war für mich auch mit einem Vario zu fliegen. In Kombination mit der sehr guten Sichtbarkeit waren so sehr entspannt stundenlange Thermikflüge in der französischen Herbstthermik möglich – doch gar nicht so schlecht diese dicken Scalesegler!

Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf habe ich mit Philip Kolb zusammen überlegt, mit welchem Vorbild man ähnliche Flugeigenschaften und Leistungen erreichen und gleichzeitig unter 5kg Abflugmasse bei ~4m Spannweite bleiben kann. Das ist vor allem mir wichtig, da ich so einen Flieger auch an jedem Hang in Deutschland versichert fliegen können möchte. Zusätzlich sollte die Struktur schon so fest sein, dass auch Schnellflug kein Problem darstellt – hier waren die Möglichkeiten der Ka8 doch etwas eingeschränkt. Aus Robustheitsgründen wollten wir gerne außerdem ein Kreuzleitwerk haben. Beim Flügel sollte das Vorbild auf jeden Fall Wölbklappen besitzen um die Profilwölbung anpassen zu können. Im Modell kann man dann auf Störklappen verzichten und die Wölbklappen auch als Landehilfe einsetzen. Die Forderung nach hoher Wenigkeit lässt alle offenen- und 18m Klasse Vorbilder ausscheiden, so dass wir am Ende bei der H301 (Renn-)Libelle gelandet sind. Jede Menge Bilder von Libellen gibt es hier: http://libelle.bugwiper.com/freaks.htm

Auf der Suche nach einem Rumpfhersteller sind wir auf Möller Modelltechnik aus Dortmund gestoßen, der am Ende einen sehr schönen, kompletten Bausatz der Libelle im Maßstab 1:3.5 nach unseren Wünschen gefertigt hat: http://www.modell-technik-moeller.de/
Dabei hat Herr Möller die Styrokerne der Flügel mit unseren Profilen CNC geschnitten sowie die Struktur nach unseren Wünschen aufgebaut – wirklich sehr kundenfreundlich!

Wenn Interesse besteht, würde ich in einem weiteren Beitrag die aerodynamische Auslegung vorstellen und im Weiteren den Bau dokumentieren, so wie ich Zeit dafür finde.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Libelle

Libelle

Hallo Benjamin,
hast dir eines der schönsten Flugzeuge aller Zeiten als Vorbild gesucht!
Auch der Maßstab dafür ist äußerst interessant.
Also, lass hören, vielleicht lass ich mich doch noch ins Scale-Lager rüberziehen.

Meine kleine persönliche Geschichte zur Libelle:
Während meiner aktiven Segelfliegerzeit vor gut 20 Jahren hatten wir eine Libelle im Verein, schon damals ein Objekt der Begierde. Noch bevor ich ausbildungsmäßig soweit war um sie zu fliegen, hatte sie einen fürchterlichen Absturz gleich neben dem Flugplatz. Ich war an diesem Tag Windenfahrer, sie flog genau auf mich zu, aber der Landeanflug war viel zu schnell. Der Pilot wollte dann am Ende der Bahn mit hoher Geschwindigkeit nach links raus ins Gelände ziehen, blieb aber mit der Fläche an einem Baum hängen und schlog kopfüber mit der Maschine ein, etwa 100m vor mir. Ich war als Erster an der Unglücksstelle. Wie durch ein Wunder lebte der Pilot noch. Mt einem offenen Beinbruch lag er da schimpfte über seine eigene Dummheit!
Mit Libelle-Fliegen war's dann für mich vorbei. Einmal noch mit der Hornet aus dem gleichen Stall, auch ein schöner Flieger. Bald darauf gab ich die große Fliegerei auf.

Viele Grüße
Wilhelm
 
Hallo Benjamin,

es besteht Interesse....

Großes sogar von meiner Seite. Bei mir ist es ähnlich. Ich fliege F3B/J Modelle und habe nach stressfreien Alternativen zum Thermiksegeln mit Vario gesucht.

Hier im Forum bin ich an einen 4,2 m Salto gekommen, der unter 5kg wiegt und mit einem Thermikprofil ausgestattet ist. Damit werde ich jetzt mal in das Großseglergeschäft reinschnuppern.
Die von Dir beschriebene Auslegung paßt perfekt zu meinem Anforderungsprofil.

Bitte berichte!

Gruß
Frank
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Libelle H 301

Libelle H 301

Hallo Benjamin

Ein Edles Fluggerät hast Du Dir da ausgesucht, die Libelle H301.
Ich selbst hatte den ersten Kontakt zu einer Libelle im Jahre 1976 in einem Buch von Werner Thies aus Verlag für Technik und Handwerk.
Damals noch Auszubildender und wenig Geld zur verfügung. Also Selberbauen (Holz usw). Später (3Jahre) die ersten Segler mit "GFK-Rumpf". Aber eine Libelle war für mich damals einfach nicht erschwinglich und Anfang der 80er Jahre (82-83) bedingt durch meinen Job (Montage usw) habe ich das Modellfliegen dann aufgegeben.
Ja und vor 3 Jahren nach überstandener Scheidung und Zwischenstationen im Sportlenkdrachen Eileinerdrachen Fliegen/bauen, habe ich wieder zum Modellsegelflug gefunden.
Dein Beitrag hier hat mich nun wieder zu "Libelle" geführt. Für diesen Winter habe ich leider schon 2 Baustellen (1 Nuri und 1 F3B), aber ich denke im Sommer 2010 Habe ich wieder die €uros für eine Libelle zusammen.
Die Libelle H301 ist genau das Gerät welches mir so Vorschwebt. Die Eleganz die sie ausstrahlt ist einmalig. Mit WK´s ist sie denke ich auch Predetsiniert für mich als Hangfluggerät, auch mal im Schlepp oder auch an der Autowinde, oder mit Motoraufsatz von Florian Schambeck.
Ein Kollege von mir Besitzt auch eine, Standart 201er mit ca. 3,80m, die es aber leider nicht mehr gibt.
Na dann berichte mal schön über den Bau deiner Libelle, damit wir vielleicht die eine oder andere "verbesserung" in unsere einfliessen lassen können.
 
Aerodynamische Auslegung

Aerodynamische Auslegung

Hallo Zusammen,

bei der aerodynamischen Auslegung wollten wir versuchen, die Flugleistungen und Flugeigenschaften möglichst nahe an einen F3B Flieger zu bringen. Sicher ist es dafür nicht vorteilhaft, dass der Rumpf so dick ist, aber dafür trägt dieser entscheidend zur guten Sichtbarkeit bei.
Zuerst haben wir uns den Flügel genauer angesehen und dankenswerterweise die Geometrie von der Firma Streifeneder (www.streifly.de) bekommen, die die Musterbetreuung der Glasflügel Flugzeuge übernommen hat. Der Flügel besteht aus zwei Trapezen und besitzt eine recht starke Zuspitzung. Daher haben wir uns die Mühe gemacht, einen sorgfältig angepasst Profilstrak dafür zu entwerfen

H-301_Libelle_Uebersicht.GIF

Die Profile, die in der Zeichnung eingetragen sind, sehen wie folgt aus:

airfoils_H301.jpg

Beschrieben habe ich das Konzept, das hinter der Profilierung steht bereits hier: http://www.rc-network.de/forum/showpost.php?p=1604428&postcount=30 . Mittlerweile würde ich den Aussenflügel dicker profilieren, wenn er in Positivbauweise erstellt werden soll. Mit dem Matlab Programm Miarex von Matthieu Scherrer haben wir den Gesamtflügel nachgerechnet. Die Druckverteilung entlang der Spannweite in der Nähe des besten Gleitens sieht wie folgt aus:

Libelle_cp_span1.png

Die in Miarex verwendeten Routinen sind schon seit einiger Zeit in Xflr5 bzw.Qflr5 eingebaut und stehen damit mittlerweile jedem zur Verfügung http://xflr5.sourceforge.net/xflr5.htm . Die Profilpolaren für die entworfenen Schnitte und die resultierende Profilpolare für den Flügel sehen so aus:

Libelle_Flügelpolare.png

Die Leitwerke unserer Libelle sind in Schalenbauweise gebaut und haben vorbildgetreue Abmessungen. Das Höhenleitwerk ist mit einem NACA 0011 (symmetrisch, 11% relative Dicke) profiliert und ausreichend groß. Das Seitenleitwerk ist eher an der unteren Grenze was die Größe angeht. Hier könnte man ggf. mit einem selbstgebauten, größeren Seitenruderblatt aus Balsa die Flugeigenschaften verbessern. Das werden wir dann in der Flugerprobung sehen. Bis dahin gibt es allerdings an meiner Rennlibelle noch eine Menge zu bauen…

Viele Grüße,
Benjamin
 
Tragflügelverbinder

Tragflügelverbinder

Da wir die 5kg Grenze trotz stabilem Kohleflügel sicher einhalten wollen, haben wir im Vorfeld schon überlegt, wo Sparpotential liegt. Die Störklappen wollten wir ohnehin weglassen. Am Flügel konnte sonst nicht mehr viel gespart werden – bis auf den Tragflügelverbinder. Der vorgesehene 12mm Stahlrundstab wiegt etwa 400g, was uns dazu veranlasst hat, einen Vierkantkohleverbinder zu bauen.

Verbinder_2.jpg

Unsere Verbinder sind mit 18 auf 8 Lagen 200g/m^2 Kohlefasergelege pro Gurt und mit insgesamt vier 6k Kohlefaserschläuchen über Styroporkernen sehr fest aufgebaut. Beide wiegen aufs Gramm genau gleich viel: 178g.

Verbinder_1.jpg

Mit einem Querschnitt von 18x24mm sind sie außerdem steifer als der geplante Stahl. Die V-Stellung haben wir auf 3° pro Seite festgelegt und die Länge beträgt 500mm. Die Verbinder mit den passenden Taschen aus Glasfaserschlauch mit Rowings umwickelt hat Herr Möller dann in unsere Tragflügel integriert.

Wer Bedarf an so einem Verbinder hat, kann bei www.fineworx.net unter info@fineworx.net bestellen.

Sollte ich morgen dazu kommen, werde ich etwas über die Leitwerke schreiben.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Tragflügel

Tragflügel

Guten Abend zusammen,

heute werden es wohl nur noch ein paar Zeilen über den Tragflügel.

Meine Flügel sind mit einem Holm aus HT700 Kohlefasergelege und einem Steg aus Glasschläuchen aufgebaut. Der Styroporkern ist mit 100g/m^2 Kohlefaserbiaxialgelege (+/-45°) und einem 0.8mm starken Furnier beplankt. Die Wurzelrippen mit allen Anschlüssen hat Herr Möller bereits fertig geliefert, so dass die Flügel perfekt an den Rumpf passen.

Flügel_rohbau.jpg

Leider ist ein einziger Baufehler passiert: Die Ruder wurden ausgetrennt und sind nicht wie geplant mit einem Elasticflap angeschlagen. Damit die Wölbklappen und Querruder ausreichende Ruderwege in beide Richtungen haben, mussten die Dichtlippen gekürzt und die Ruderkehlen im Flügel weiter ausgeschliffen werden. Dafür habe ich ein passendes Stückchen PVC Rohr mit Schleifpapier beklebt und die Einlaufkante auf der Oberseite dünner geschliffen.

Klappen_ausschleifen.jpg

Vor allem möchte ich die Wölbklappen auch als Querruder mitnehmen können. Damit wird die Rollrate größer und die benötigten Ausschläge können kleiner ausfallen. Zusätzlich ist die Auftriebsverteilung für den Fall ausgeschlagener Klappen dann günstiger.
Nach einiger Bastelarbeit war der Ausschlag der Wölbklappe nach oben zufrieden stellend:

WK_Ausschlag.jpg

Die Ruder- und Flügelverkastung erfolgt mit einem einzigen Kohleschlauch, der in der Mitte aufgetrennt wird, so dass je ein Kohlefaser C in Flügel und Klappe stehen bleibt:

Klappen_Verkastung.jpg

Jetzt wäre eigentlich alles schön, wenn da nicht meine Querruder einen ordentlichen Verzug hätten. Wahrscheinlich kann man Herrn Möller hier nicht mal einen Vorwurf machen, da Holz nun mal kein toter Werkstoff ist. Dummerweise liegt der Verzug aber nicht in Form einer Verwindung der Ruder vor, sondern in „Bananenform“ in Spannweitenrichtung. Das Resultat ist, dass die Klappe nur in der Mitte den Flügel berührt und nach außen sowie zur Wölbklappe hin der Ruderspalt deutlich größer wird.
Ich habe versucht, dem Verzug durch Beschichtung der Ruder mit 49 g/m^2 Glasfasergewebe unter +/-45° entgegenzuwirken.

QR_beschichten.jpg

Die Beschichtung habe ich im Vakuum (bei -0.6bar) vorgenommen. Die Ruder lagen dabei mit der Unterseite (Scharnierseite) nach unten auf dem Tisch. Die Hinterkante habe ich dann gegen ein gerades Vierkantrohr gezogen und dieses benutzt um die Tüte mit Schraubzwingen gegen den Tisch zu klemmen. Auf diese Weise waren die Querruder zum Aushärten 24h lang fixiert.
Leider konnte ich mit dieser Maßnahme den Verzug nicht vollständig beseitigen. Ich habe aber die Hoffnung, dass ich die Querruder mit Silikon sauber und gerade an den Tragflügel zwingen kann. Zusätzliche würde ich über dieses Scharnier die Bügelfolie ziehen. Mit Silikon und Bügelfolie zusammen sind die Ruder dann hoffentlich sicher gelagert.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Hallo Benjamin,

zu Eurem Verbinder kann ich nur "Kompliment" sagen.
Herr Möller hat ihn mir damals von Euch für meine 4,61m Cobra besorgt.
War zwar nicht ganz billig :-) aber was gut ist, hat auch seinen Preis.
Er steckt die 10 kg der Cobra locker weg und zeigt keine Tendenz der Biegung.
Ansonsten hätte ich mich für einen 16er Stahl entschieden der ein mehrfaches an Gewicht gebracht hätte.

Weiter so!! :-)

Ist die Libelle denn immer noch nicht fertig?
Herr Möller war doch schon im Februar 2008, als er meine Cobra baute, mit Euch zu Gange?

Gruß
Uwe
 
Tragflügel II

Tragflügel II

Hallo Uwe,

prima, dass Dir unser Verbinder geholfen hat!

Nein, meine Libelle ist immer noch nicht fertig. Zum einen bin ich ganz schön langsam, was das Bauen angeht und zum anderen fliege ich den Sommer über lieber als zu basteln. Du hast aber völlig Recht, Herr Möller ist schon ganz schön lange mit uns am Gange. Zum Glück baut er viel schneller als ich. Mittlerweile hat er glaub ich schon 5 Libellen in dieser Auslegung ausgeliefert, von denen aber erst die von Claus fliegt.

Ich mache hier erstmal mit dem Servoeinbau im Flügel weiter. Zunächst habe ich die Servokästen ausgeschnitten und einen passenden Hartschaumstempel für jeden Schacht gemacht. Als nächstes habe ich 200g/m^2 Kohlefasergewebe unter +/-45 in die Kästen laminiert, mit Frischhaltefolie abgedeckt und mit den Stempeln gepresst. Nach dem Aushärten, beschleifen der Kanten und anrauen der Klebeflächen sieht das ganze so aus:

Servoausschnitt_Verkastung.jpg

Auf den Querrudern habe ich Graupner DS3288 BB MG in den wohl wasserfestesten Servorahmen der Welt von http://www.servorahmen.de/ verbaut. Zusätzlich habe Gegenlager eingebaut. Nachdem die Servorahmen eingepasst und angeschliffen sind, behandle ich das Servo mit Trennwachs und verschraube die ganze Einheit.

Servoeinbau_1.jpg

Zum Verkleben verwende ich Klebeharz wie z.B. Uhu plus Endfest oder Araldite. Nachdem die ganze Einheit positioniert ist, wird sie beschwert und es heißt 24h warten.

Servoeinbau_2.jpg

Auf den Wölbklappen passen auch Servos der 13mm Klasse. Hier habe ich auf die gleiche Art wie oben beschrieben Volz Micro Max XP verbaut. Die Servorahmen stammen ebenfalls von http://www.servorahmen.de/ nur auf ein Gegenlager habe ich hier aus Platzgründen verzichtet. Da die Abtriebe dieser Servos jedoch recht robust sind, halte ich es hier für okay keine Gegenlager zu verwenden.

WK_Servoeinbau.jpg

Die Servohebel der Wölbklappenservos werden vollständig in der Flügelkontur verschwinden. Leider ist das bei den Querruderservos nicht ganz der Fall.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Querruder richten

Querruder richten

Hallo Benjamin,

vielleicht kannst Du die Querruder noch genauer richten, indem Du sie bzw. die GFK-Beschichtung mit einem Fön erhitzt und dann das Ganze etwas überdehnst und so erkalten läßt.

Eine weitere Möglichkeit wäre, das Furnier - soweit es nicht beschichtet ist - naß zu machen damit es quillt, dies aber nur, wenn es konkav gebogen ist. Und dann wie beim Erhitzen verfahren. Nach dem Trocknen sollte das Furnier noch glattgeschmirgelt werden.

Viel Erfolg wünscht

Joachim
 
Hallo Benjamin,
folgende Lösung für dein Verzugsproblem:
Du hast ja die Negativschalen der Flächenoberseite. Leg die Flächen und die Klappen auf die Negativschalen und fixiere sie mit ein paar Nägeln die du durch zuvor gebohrte Löcher in den Klappen und auch im vorderen Flächenteil zur Fixierung bohrst. Die Nägel sollten durch die Flächenteile, durch die Negativschale bis in das Baubrett dadrunter gehen und den Verzug zu beseitigen und gerade ausgerichtete Teile zu bekommen.
Vorher schleif auch eine 0,2mm Vertiefung mit einer Schleifleiste an die Klappen und die Flächen selbst. Die Vertiefung sollte jeweils ca. 15mm von der Scharnierlinie auf den Unterseiten in dem Furnier der Beplankung gehen und soll dazu dienen eine Lage 120g/m² Kevlargewebe aufzunehmen.
Die Fixierung sollte auch so erfolgen, das ein Spalt an der Scharnierlinie entsteht der ca. 1mm breit ist. Um das zu erreichen, leg einen 1mm dicken Balsastreifen zwischen Fläche und Klappen.
Ist dann alles fixiert und passt zueinander, wird der Kevlarstreifen als Scharnier auflaminiert (vorher auf einer Folie tränken und mit der Folie auflegen). Ich habe dazu erst ein 40g/m² Glasgewebe auf der Folie getränkt und dann darauf das Kevlar, das diagonalen Faserverlauf haben sollte. Nach dem aushärten die Folie und den 1mm Balsastreifen im Scharnier entfernen und die Unterseite leicht überschleifen nach vorherigem nachspachteln von Fehlstellen und den Nagellöchern.
Ich habe das bei den Querrudern meiner Ka6E so gemacht und habe damit ein Elastik Flap das schon ein paar Jahre problemlos funktioniert.
 

CG-Willi

User
Hallo,

hier ein paar Anregungen wie ich das mit dem Anlageneinbau gemacht habe.
Auf den QR sind Futaba 3130 in Servorahmen verbaut:

3150.jpg

Ich habe die Servoschächte nicht mit einer zusätzlichen Matte verstärkt sondern direkt eingeklebt, jedoch habe ich das umliegende Styropor mit eingedicktem Harz getränkt.

An den WK habe in DS 8311 verbaut, die gehen gerade noch so rein, wenn man das Styropor bis zum Holm entfernt. Das Servo ist mit Silikon eingeklebt und sozusagen mit der oberen und unteren Beplankung sowie dem Holm verklebt - ich denke das hält :).

8311.jpg

Hier sind die Ruderhörner zu sehen die ich verbaut habe:

Ruderhorn.jpg

Die Bohrung im Ruderhorn sitzt 10mm über der Fläche, für die QR war mir das zuviel, dort habe ich eine eigene angebracht ca. 6mm über der Fläche.

Hier ist der Ausbau zu sehen:

Ausbau.jpg


Hier ist die Lage des Kupplungsservos und das Blei zu sehen:

Ausbau2.jpg

Viele Grüße
Claus
 
Leitwerke

Leitwerke

Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten Vorschläge und Beiträge!

Joachim, Du hast völlig Recht, mit Temperatur könnte man da vielleicht noch was machen. Ich weiß nur nicht, wie ich die Ruder überspannt sinnvoll fixieren kann um dann das Ganze zu tempern.

Christian, Deine Lösung würde ich anstreben, wenn das mit dem Silikonschnier nicht funktioniert. Technisch ist das, so wie Du es vorgeschlagen hast, wohl die beste Lösung - aber eben auch die aufwendigste. Ich wollte Dich die Tage ohnehin noch mal anrufen.

Claus, könntest Du mal Fotos von Deiner Höhenruderanlenkung machen? Hier bin ich mir noch nicht sicher, was ich machen möchte.


Gewichtsparpotential gibt es sicher auch bei den Leitwerken. Die Leitwerke von Herrn Möller sind blitzsauber, sehr steif und robust aufgebaut, aber eben auch nicht super leicht. Ich habe daher neue Höhenleitwerke gebaut, die wie folgt aufgebaut sind:

- UP Vorgelat
- 93g/m^2 Kohlefasergewebe
- 1.5mm Rohacell 51 (vielen Dank Christian!)
- Innenlage 49g/m^2 Glasfasergewebe
- Holmgurte aus M40J Rowings
- Hauptsteg sowie Steg im Ruder sind aus Depron mit Kohleschlauch
- Steg vor den Klappen aus beschichtetem 1.5mm Balsa

Vor dem Einbau der Elasticflaps aus Abreissgewebe und der Innenlage sah das Höhenleitwerk so aus:

HLW_Form.jpg

Die Steckungsrohre sind aus Kohleschlauch direkt auf dem mit Fett und Frischhaltefolie eingetrennten Steckungsstab gebaut und mit einem Rowing umwickelt. Die Wuzelrippen aus leichtem Sperrholz habe ich gezeichnet und bei einem Freund ausgelasert (danke Tobi!):

HLW_Wurzelrippe.jpg

Das Seitenleitwerk ist nach dem Lack aus zwei Lagen 49g/m^2 Glasfasergewebe außen, Rohcell und einer 49g/m^2 Glaslage innen aufgebaut. Als Verstärkung für die Aufnahme der Lagerachsen und der Ruderhörner habe ich mit Harz getränkten Spülschwamm eingebaut – das wird ein richtig harter Klotz und zudem sehr leicht, wenn man das Schaumstoffstückchen einigermaßen passend zuschneidet und nicht zu nass einbaut. Frisch aus der Form sehen die Bauteile dann so aus:

Leitwerke_entformt.jpg

Pro Bauteil konnte ich 20g Masse einsparen, also 60g am Heck. Das spart etwa ~150g Trimmblei und macht den ganzen Flieger demnach 210g leichter. Das lässt weiter hoffen…

Einen schönen Abend:
Benjamin
 
Ruderanlenkung Flügel

Ruderanlenkung Flügel

Hallo Zusammen,

die nächsten Schritte am Flügel sind gemacht. Zeit wird’s, da ich geplant habe, den Flügel über Weihnachten zu bespannen. Zum Bespannen möchte den Flügel ganz glatt haben, d.h. ohne herausstehende Hutzen, Ruderhörner oder so. Deswegen habe ich Ruderhörner im Flügel schraubbar eingebaut. Auf diese Weise habe zusätzlich noch die Möglichkeit, die Hebelverhältnisse der Anlenkung einzustellen und vor dem Bespannen die Ruderwege zu prüfen.
Die Wölbklappen bieten ausreichend Platz um kleine Messingbuchsen einzukleben, die ein bisschen kürzer gedreht und etwas ausgebohrt wurden.

Buchsen.jpg

Das Ausbohren ermöglicht, dass die verwendeten Aluminium Augschrauben von Graupner später so weit eingeschraubt werden können, dass die Anlenkung etwa eine Gabelkopfhöhe aus der Flügeloberfläche ragt. Verschraubt sieht das ganze dann so aus:

Buchse_Ruderhorn.jpg

Diese ganze Einheit habe ich in die Wölbklappen eingebaut. Die Ruderhörner sind dabei mit einem Ölfilm benetzt, was ein Verkleben verhindert. Die Gabelköpfe habe ich eingehängt und beim Verkleben flach auf die Wölbklappen getaped. So ist sichergestellt, dass die Hebelarme auf beiden Seiten gleich lang werden. Die Ruderhörner habe ich zunächst ungekürzt eingebaut, weil ich möchte, dass sie zur Krafteinleitung in Ober- und Unterschale eingefasst sind. Nach dem Verkleben mit Harz und Glaskurzfasern können die Ruderhörner gekürzt werden.

Ruderhorn_Einbau.jpg

Gekürzt habe ich die Ruderhörner mit der Dremel und einer Trennscheibe. Hier sollte man nur sehr kurz an einem Ruderhorn arbeiten und zwischendurch Abkühlpausen machen, damit die Klebung durch die entstehende Hitze keinen Schaden nimmt.
Bei den Querrudern bin ich ähnlich vorgegangen, nur dass ich hier keine Messingbuchsen einsetzen konnte und, auch auf Grund der geringen Bauhöhe, die Ruderhörner weiter aus der Profilkontur schauen müssen. Nach dem Eintrennen der Ruderhörner mit Öl, habe ich diese auf eine Hebelarmlänge eingemessen und mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert. Die Verklebung mit Harz und Glaskurzfasern erzeugt dann ein recht robustes Gewinde.

Nach dem Kürzen und Ausbauen der Ruderhörner habe ich die Klappen mit einem festen Tape angeschlagen und mit Silikon (Wacker Elastosil E43) an den Flügel geklebt. Zum Aushärten liegen die Flügel jetzt mit in Neutrallage fixierten Rudern auf dem Scharnier.

Flügel_mit_Klappen.jpg

Nächste Woche möchte ich gerne die Anlenkungen einbauen und die Servoöffnungen schließen.

Viele Grüße,
Benjamin
 

CG-Willi

User
Hallo,

Benjamin hatte mich gebeten von meiner HR Anlenkung ein paar Bilder ins Forum zu stellen.

Mein HR Anlenkung ist soweit so ausgeführt wie von Herrn Möller vorgesehen mit dem HR Servo im SR:

HR-Servo.jpg

Die SR Abschlussleiste ist geteilt, der Teil auf dem das HR - Servo sitzt ist weiter nach innen versetzt um die Anlenkung erstellen zu können.
Die obere SR Abschlussleiste ist aus beschichtetem 3 mm Pappelsperrholz parziell aufgedoppelt für die Lagerung des SR. Der untere Teil mit dem HR Servo besteht aus 2,5mm Flugzeugsperrholz.

Die Anlenkung zu dem Höhenruder erfolgt mit einer Torsionsanlenkung mit einem Messingvierkanntrohr über das ein zweites Rohr mit dem Ruderhorn geschoben wird, dies ist eine sehr gute Lösung da die Anlenkung völlig verdeckt ist und ohne Ausschnitte am SR auskommt:

HR-Anlenkung.jpg

Das SR ist mit einem Stahlseil angelenkt, dieses wir einfach mehrmals durch das SR geschleift und mit Sekundenkleber gesichert:

SR.jpg

SR-Anlenkung.jpg

Claus
 
Querruder richten

Querruder richten

Joachim, Du hast völlig Recht, mit Temperatur könnte man da vielleicht noch was machen. Ich weiß nur nicht, wie ich die Ruder überspannt sinnvoll fixieren kann um dann das Ganze zu tempern.

Hallo Benjamin,

ich habe Deine Frage leider erst gerade entdeckt und weiß auch nicht genau, ob sie überhaupt noch aktuell ist, da Deine Querruder ja jetzt schon eingeklebt sind. Wenn ja:

Du könntest den Flügel so unterbauen, dass Du das Querruder an einem Ende mit einer Schraubzwinge samt Zulage auf dem Bautisch fixierst und das andere Ende dabei noch frei beweglich ist. Daran befestigst Du eine weitere (leichte) Schraubzwinge gegebenenfalls mit einem Ausleger an der/dem Du dann für die Torsion ein Gewicht befestigst, z. B. ein Eimerchen mit variablem Inhalt. Als Wärmequelle kannst Du anstatt des Föns auch ein Bügeleisen benutzen. Auf die Art habe ich mal eine bei einer Reparatur ungewollt entstandene Schränkung perfekt aus einem ganzen Styro-Abachiflügel herausbekommen.

Viel Erfolg wünscht

Joachim
 
Wölbklappenanlenkung

Wölbklappenanlenkung

Hallo Claus,

herzlichen Dank für die Fotos!

Hallo Joachim,

danke für die Tipps zum Verzug beseitigen! Ich lasse das jetzt bei mir erstmal so, bestimmt ist Deine Methode aber auch für andere Leute interessant. Verzug bzw. ungewollte Torsion war eigentlich nicht so sehr mein Problem.

Die Klappen habe ich, wie bereits beschrieben, mit relativ steifem Klebeband angebracht und mit Tape in der Neutrallage fixiert.

Flügel_Klappen_ankleben.jpg

Bei den Wölbklappen habe ich das Klebeband schon abgenommen und bin mit dem Scharnier sehr zufrieden. An ein oder zwei Stellen muss ich die Dichtlippen noch etwas nacharbeiten, aber auch so ist ein Ausschlag nach oben schon problemlos möglich. Ich möchte nur etwas Luft für die Bügelfolie lassen.
Die Buchsen für die Ruderhörer im Flügel sehen nun so aus:

WK_Anlenkung1.jpg

Als nächstes konnte ich ganz einfach die Ruderhörner eindrehen und das Gestänge einklipsen. Ich verwende hier M2.5 Gabelköpfe und Gewindestangen (30mm) aus dem Graupner Sortiment. Servoseitig muss der Gabelkopf etwas ausgeschliffen werden, wenn ein kurzer Servoarm verwendet werden soll. Das ist ratsam, damit die Anlenkung mit wenig Spiel zu realisieren ist.

WK_Anlenkung2.jpg

Die Servomitte der Wölbklappenservos habe ich um 85% so verstellt, dass dieser Weg zusätzlich nach unten zur Verfügung steht. Damit ist ein recht ordentliche Landestellung der Wölbklappen machbar:

WK_Ausschlag_Servo.jpg

Die Ruderhornlänge am Ruder habe ich bewusst nicht zu kurz gewählt, damit der Servoweg optimal genutzt wird und die Kräfte, die das Servo sieht, nicht zu groß werden.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Anlenkungen

Anlenkungen

Guten Abend Zusammen,

Philip hat einen umfassenden Überblick gegeben, was man bei der Auslegung eines kompakten und recht leichten Großseglers berücksichtigen sollte. Seine Ausführungen beschreiben auch sehr gut, was hinter der Auslegung unserer Libelle steht: http://www.rc-network.de/forum/showpost.php?p=1635601&postcount=34

Heute habe ich die Anlenkungen im Flügel fertig gemacht. Dadurch, dass ich doch noch Gegenlager auf den Querruderservos eingebaut habe, musste ich einen neuen Gestängedurchbruch fräsen:

QR_Anlenkung.jpg

Selbst Schuld, dass ich mir hier nicht vorher mehr Gedanken gemacht habe. Man sieht auf jeden Fall im Gegensatz zur Wölbklappenanlenkung, dass das Ruderhorn viel weiter aus dem Flügel ragen muss, damit sich ein vernünftiger Hebelarm ergibt.
Servoseitig sieht die Querruderanlenkung so aus:

QR_Servo.jpg

Das Servo habe ich so gedreht, dass der Servoabtrieb Richtung Tragflügelvorderkante zeigt - die Bauhöhe wäre sonst gar nicht ausreichend gewesen. Bei der Wölbklappe ist das nicht notwendig und die Anlenkung kann kürzer gehalten werden:

WK_Servo.jpg

Gut zu erkennen ist, dass der Abtrieb aus der Mitte getrimmt ist um mehr Weg nach unten zu ermöglichen. Auf diesem Bild wird auch ersichtlich, warum die Gabelköpfe ausgeschliffen wurden. Bei einem Ausschlag der Klappe nach oben würde sonst der Gabenkopf am Servoabtrieb anlaufen.

Nächste Woche werde ich die Servoöffnungen schließen und die "Baumacken" aus dem Flügel spachteln. Dann ist er wirklich endlich bespannfertig. Allein zum Einbau der Anlenkungen habe ich drei Abende gebraucht - mit ist völlig schleierhaft, wie Leute ihre Flugzeuge in ein oder zwei Wochen ausrüsten...

Viele Grüße,
Benjamin
 
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