Oratex schlechte Verarbeitung - überlagert?

hallo zusammen,

ich bin dabei einen segler mit styro-abachi flächen neu zu bespannen.

ich hab noch ne alte rolle oratex gefunden - ca. 20 jahre alt.

da ich erst vor kurzem die neu gekaufte oratex-gewebe antik problemlos verarbeitet habe (war allerdings ne rippenfläche), brech ich mir mit der normalen "alten" oratex einen ab.

1. kommt mir die"normale" oratex sehr spröde bzw. hart vor
gegenüber den oratex-antik.

an den kanten läßt sie sich trotz hoher temperatur kaum faltenfrei ziehen

2. zieht man ein bischen zu viel so reist die farbschicht.

meine erste selbstbespannte fläche war eine rippenfläche.

die zweite nun ist wie gesagt styro abachi. und jedesmal wenn ich einen kleinen ecken einigermaßen faltenfrei habe und will eine kleine noch übrig gebliebene blase entfernen, erwärme kurz mit heißluftfön oder bügeleisen, so ist wieder alles voll mit blasen bzw. lufteinschlüssen.

ist die alte oratex nun vieleicht überlagert oder sind die neuen von der verarbeitung besser als noch vor 20 jahren?

oder mache ich was verkehrt?

bitte helft mir, ich bin am verzweifeln. für eine seite hab ich 2 stunden gebraucht und das ergebnis ist eher bescheiden.

gruß markus
 
ca. 20 jahre alt.
Kunststoffe können altern. Stichwort "Weichmacher".
mit heißluftfön oder bügeleisen, so ist wieder alles voll mit blasen bzw. lufteinschlüssen.
Du hast aber nicht irgendeinen "Haftgrund" oder "Primer" oder so etwas drunter? Das Zeug macht nur Blasen.
Diese lassen sich aber normalerweise mit einem Tuch "herausreiben".
Dass sich Oratex super verarbeiten lässt, das zeigt mein Resultat unten.
Fazit: schmeiss dein Zeug in die Tonne und leiste dir neues Material.
Gruss Jürgen
 

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einige stellen hab ich gespachtelt. da hab ich auch festgestellt das sich dort die blasen nur schwer rausdrücken lassen.

ich hab noch überlegt ob ich den flügel vor dem bespannen kommplett mit nem haftgrund streichen sollte.

wäre das falsch gewesen?

läßt sich die normale oratex genauso gut verarbeiten wie die oratex-gewebe antik?

gruß markus
 
Markus,
ich bin total von jeglicher Grundierung abgekommen.
Für alle (Gewebe)-Folien.
Wichtig ist ein absolut feiner Schliff und das totale Entfernen jeglichen Staubes.
Letzteres zuerst mit einem schwach feuchten, fast trockenen Lappen, dann mit einem "Honig"- oder "Klebetuch" aus dem Schreiner- und Lackierbedarf.
Auch föhne ich nicht mehr, sondern verwende nur ein schweres Folien-Eisen.
Ein Unterschied zwischen den div. Farben konnte ich nie feststellen.
Gruss Jürgen
 
immer diese verdammten Weichmacher

immer diese verdammten Weichmacher

Jürgen hat es auf den Punkt gebracht:

Jeder - J e d e r - Kunststoff ist einem Alterungsprozess unterlegen - der eine mehr, der andere weniger, das hängt im Wesentlichen von seiner chemischen Zusammensetzung ab. Dabei ist das Thema "Weichmacherwanderung" nicht zu unterschätzen.
Beispiel:
Wirf mal einen neuen Kunststoffeimer aus dem Fenster, der tickt 3x auf und gut iss. Der 10 Jahre alte Eimer schlägt auf und zerspringt. Ich empfehle : entsorgen! ( die Folie :-) )

übrigens wie unterschiedlich die Erfahrungen sind:

ich behandle - vor dem Bespannen - jede Holzfläche mit Parkettlack, 3x mit jeweiligem Zwischenschliff. das härtet die Oberfläche ganz enorm, läßt keine Blasen zu, und wenn die Folie mal wieder runter muß, dann reißt Du keine Holzfasern mit ab.

Aber so hat jeder seine ganz speziellen "Vorlieben"


Gruß
 
ich würde auch mal mit dem Hersteller reden, der freut sich immer über Kontakt mit den Kunden und beisst nicht.
 
Alterung Ja. Weichmacher, eher nein. Die sind das Thema bei PVC, daraus macht aber niemand Folien.

Es gibt aber noch X ander Effekte die am Kunststoff knabbern (UV, Temperaturwechsel, Oxydation, Nachvernetzen...)
 
Es ist bestimmt das Alter - oder der Zahn der Zeit

Es ist bestimmt das Alter - oder der Zahn der Zeit

Mit dem Hersteller sprechen ist immer gut, ein seriöses Unternehmen ist dankbar für solche Hinweise. Vermutlich wird man aber auch da auf Alterung tippen - ist ja auch keine Schande nach so vielen Jahren.
@ Markus
Fast alles richtig was Du sagst, aber es werden viele Folien aus PVC hergestellt !
Und was bewirkt UV-Einstrahlung? Richtig, Weichmacher werden flüchtig und das führt zur Versprödung.
Aber prinzipiell sind wir beieinander.

Gruß
 
@ Markus
Fast alles richtig was Du sagst, aber es werden viele Folien aus PVC hergestellt !
Im Modellbaubereich?! Zeig mir eine Bespannfolie (oder von mir auch Gewebe) aus PVC. Das ist Polyester. Und migrieren tut der Weichmacher auch ohne UV (Wärme hilft hingegen). Das sind dann z.B. die schön verklebten Kunstlederteile nach ein paar Jahren Lagerung auf dem Dachboden. UV knackt aber Bindungen in den Ketten.
 
Alte Folie

Alte Folie

Hallo Leute,
Ich bin gerade dabei mein altes Graupner TAXI zu restaurieren und dabei auf Elektro umzustellen.
Habe eben die Fläche auf der Oberseite mit 22 Jahre altem Solar-Tex Natur bebügelt.
Überhaupt kein Problem! Die Unterseite hatte ich mit Solarfilm Rot bebügelt, ebenfalls 22 Jahre alt.
Selbst an den Überlappungsstellen hat Solar-Tex kein Problem gemacht, weder Falten noch Blasen.
Mir ist nicht ganz klar, woher bei einer Textilfolie Blasen kommen sollen, oder sind die Heute nach Außen luftdicht?

Gruß

oldtimer
 
Glück gehabt!
Kann man aber so leider nicht vergleichen...
Deine Oratex war wohl unter anderen Bedingungen gelagert.
ps.: Für ein Taxi ist doch schon Oracover völlig in Ornung und auch robust genug. Für Decals Verziehrungen vielleicht Orastick... Aber Oratex gehört doch eher auf Scale-Oldies, o.Ä.

mfg jochen
 
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