Zu dem Thema habe ich schon vor knapp einem Jahr schon sehr ausführlich gesucht.
Das Tiefziehen (und ich meine wirkliches Tiefziehen mit dem Staubsauger in eine Negativform, nicht einfach von Hand über ein Blechpositiv biegen) von Depron ist anscheinend relativ aufwendig. Einige wenige haben Erfolg gehabt bei ihren Versuchen, aber weil eben diese langen Versuche sehr teuer waren, wollen die betreffenden Herren ihr Wissen nicht einfach so kundtun, so hieß es jedenfalls in einem Thread den ich damals bei der Recherche gefunden habe.
Es gab allerdings auch einige Erkentnisse, die sehr wichtig sind, um Depron mit Erfolg tiefzuziehen.
So ist es z.B. vonnöten, das Halbzeug während des gesamten Ziehens zu erhitzen. Es ist nicht möglich, Depron an einem Ort zu erhitzen und es an einem anderen Ort tiefzuziehen. Selbst wenn diese Orte unmittelbar nebeneinander liegen, so geht das nicht, da Depron die aufgenommene Wärme in kürzester Zeit wieder an die Umgebung abgibt. Somit wäre das Halbzeug schon wieder erkaltet, bis es über der Form richtig positioniert ist.
Daher ist hier Phantasie gefragt. Das Depron muss während es in die Form gezogen wird immernoch erhitzt werden, bzw. man kann es dort platzieren, es erhitzen und erst mit einer zeitlichen verzögerung (wenn es schon weich ist) den Staubsauger zur Absaugung anschalten. Zum Tiefziehen selbst dient eine ganz normale Tiefziehbox, wie sie z.B von Hilmar Lange in der FMT mal beschrieben wurde. Dazu sollten sich gute Informationen zu Hauf im Internet finden. Einfach mal "Tiefziehkiste", oder "Tiefziehbox" googeln. Oder wahrscheinlich gibt es auch hier im Forum etwas dazu.
Zum Erhitzen bin ich auf die unterschiedlichsten Ideeen und Varianten gestoßen, gegen die meisten gab es aber Einwände, bzw. sie funktionieren nicht. Was definitiv gut funktioniert, sind Heizstrahler, so wie sie z.B. diese Firma herstellt:
http://www.solamagic-fachhandel.de/
Nur eben in der richtigen Größe...
Von dieser Vorgehensweise gibt es sogar ein kurzes Video:
http://www.rcmovie.de/video/80c96e2762b5e2003cef/Yak-Tiefziehen
Die Schwierigkeit dabei ist es, den richtigen Abstand der Heizstrahler zum Depron zu finden. Aber so ist das wohl insgesamt doch nicht so teuer.
Einen Thread, in dem das Thema auch vorkommt, ist dieser hier:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=117298
Da wird in einigen Posts auch das Tiefziehen von Depron thematisiert.
Du wirst, nachdem Du mit der Erstellung einer einfachen Form und dem Bau der Tiefziehkiste die ersten Hürden genommen hast, wohl zunächst einige Depronstücke bei Proben verbrutzeln, bzw. bie zu wenig Hitze nicht ganz in die Form ziehen Können. Aber nach etwas Übung und Eingewöhnen, weis man meistens, wie etwas geht und ab dem Punkt kannst Du dann mal dran denken, einen richtigen Rumpf zu ziehen. Als Material für Negativformen bietet sich Gips an, denn dann kann man die Form selbst auch noch erhitzen und das Depron kühlt bei Berührung der Form nicht so schlagartig aus, was hilft möglichen Spannungsrissen vorzubeugen.
Generell muss man sich aber überlegen, ob einem ein einfacher Ablauf beim Tiefziehen und weniger Aufwand beim Herstellen der Form wichtiger ist, oder ob man doch mehr Wert auf eine genaue Oberfläche (möglicherweise sogar mit scale-Details) legt. Davon hängt es nämlich ab, ob man eine Negativform braucht, oder ob ein Positiv ausreicht.
Bei einer Negativform muss man diese ja durchbohren, damit man den Raum zwischen dem Halbzeug und der Form evakuieren kann. Eine zuvor erhitzte Negativform mit eingearbeiteten Details wie Klappen, Niete, Blechstöße, kann nämlich bei ausreichendem Unterdruck (und somit großem Anpressdruck des Deprons an die Form) eben solche Details in das noch weiche Depron eindrücken, also in die spätere Außenseite des Teiles.
Andererseits kommen einem die zur Absaugung notwendigen Löcher in der Form in die Quere, sofern man sie nicht selbst als eines der Details Nutzen kann, was aber selten der Fall sein dürfte. Es bleibt einem also nur noch die Möglichkeit, die kleinen Noppen, die diese Absauglöcher vielleicht im fertigen Teil hinterlassen, mit einer Rasierklinge ganz genau an der Oberfläche abzuschneiden.
Bei geringen Ansprüchen an die Detailtreue der Oberfläche kann hingegen auch über ein Positiv gezogen werden. Da Braucht man, wenn es überall ausschließlich konvex geformt ist, keine Löcher drin und die spätere Außenseite des Teiles bleibt ganz normal, glatt.
Da ein Positiv mit weniger Aufwand verbunden ist, wärst Du wohl gut damit Beraten, zunächst über Positivmodelle zu ziehen.
Wenn einem das dann mal zu langweilig werden sollte, kann man sich immernoch bewusst den Herausforderungen eines Negativmodells stellen.
mfg jochen