Carbon Aramid Hybridgelege

Nice

User
Hi
ich habe da mal eine Frage zum Hybridgelege
Welche vor und Nachteile hat das?

Mit CFK wird es steif, GFK recht weich und flexibel, aber was bewirkt das Hybridgelege oder wo findet dies Anwendung?
 
Das ist aber nur die Theorie!!!

In Wirklichkeit wird das Laminat im Falle einer Beanspruchung versagen, aber NICHT splittern. Jeweils das schwächste Material in dem entsprechenden Bereich zeigt die Versagensgrenze auf: Bruchdehnung die Kohle, Steifigkeit das Kevlar.

Nur als Spritterschutz und NUR deshalb wird es (bei Segelflugzeugen) im Kabinenbereich benutzt.

Für strukturelle Anwendungen ist das Material meiner Meinung ungeeignet!

Gruß

Tobias
 
Bruchdehnung die Kohle
Soweit klar.

Steifigkeit das Kevlar
Warum denn? Steifigkeit als Summe der eingesetzten Komponenten. Also sicher weniger, als wenn nur Kohle eingesetzt würde, aber mehr als rein Kevlar.

Nur als Spritterschutz und NUR deshalb wird es (bei Segelflugzeugen) im Kabinenbereich benutzt.
Hier bin ich wieder einig. Das Material macht dort Sinn, wo die Konsequenzen bei einem möglichen Bruch berücksichtigt werden müssen.

(den BLING Faktor lassen wir jetzt mal aussen vor. Soll ja oft auch ein Argument sein.)
 
Da habe ich mich einfach unklar ausgedrückt - sorry, aber Du hast es ja schon richtig gestellt!

Wir setzen Kevlar z.B. in einem Bauteil für die EADS ein: ein Crashsendergehäuse mit Blackbox-Funktionalität für den NH90, das im Falle des Falles abgeworfen wird und sich dann im Freifall dem Massezentrum unserer Erde nähert um schließlich SEHR abrupt auf der Oberfläche gestoppt zu werden... ;)
Und selbst bei Beton muss der Sender überleben (Aufschlaggeschwindigkeit: ca. 330km/h)!

Gruß

Tobias
 

Gideon

Vereinsmitglied
In Wirklichkeit wird das Laminat im Falle einer Beanspruchung versagen, aber NICHT splittern. Jeweils das schwächste Material in dem entsprechenden Bereich zeigt die Versagensgrenze auf: Bruchdehnung die Kohle, Steifigkeit das Kevlar.

Du meintest Überbeanspruchung? Ich hätte wohl noch dazu schreiben sollen, dass es sich hierbei um Modelle handelt. Dass so etwas funzt, haben uns schon andere vorgemacht - zugegeben, ich weiß auch nicht, worum das als Torsionlage in D-Boxen eingesetzt wird

http://www.airplane-model.com/tech-built-up-d-box.html
 

Nice

User
Bringt ja doch Gesprächsthema;)

Also bringt das Amarid nur Sicherheit im Bereich der Zerbröselung , damit das CFK nicht in Teilen Zerfällt und die Form behält.

Also für den normalen Modellbauer (Fahrwerksbau,...) nicht zwingend notwendig.
Flächenbau schon eher und Rumpfbau noch eher.

Ist das Amarid besser geeignet als GFK? zumal bei Bruchdehnung sage ich mir ja.
Gewicht und Verarbeitung? Preis wohl eher teurer.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Dumm nur, dass das Aramid auf Sicht deutlich unter UV-Einwirkung leidet. Das hat sich bis in die Ukraine vermutlich noch nicht rumgesprochen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Stefan,

da hätte ich bei meinen aufaddierten Flugzeiten leider gar keine Bedenken.
Die anderen können ja etwas Sunblocker auftragen.

Hans
 
Dumm nur, dass das Aramid auf Sicht deutlich unter UV-Einwirkung leidet. Das hat sich bis in die Ukraine vermutlich noch nicht rumgesprochen

guter punkt. das hab ich auch überall gehört. allerdings sagte letztens ein bekannter, dass der "schaden" also der verlust durch uv nur ein bisschen der festigkeit kostet - zum anderen würden modelle gar nicht lange genug der UV strahlung ausgesetzt sein, als das es wirklich zum tragen kommen würde...

wie schlimm ist das denn jetzt? den ammis, die seit jahren quasi aramid only bauen, fallen die flieger ja in der luft auch nicht auseinander...
ah und bitte keine links zu irgendwelchen labordaten - bitte für einfache menschen formulieren, danke ;)

greets, Nik
 

Gideon

Vereinsmitglied
Einen Vorteil hat er damit: Der Aufbau wird dicker und damit auch beulsteifer.

In der Tat hat Aramid die geringste Dichte unter den üblichen Verstärkungsfasern (von Dyneema mal abgesehen), so dass die Laminatdicke im Vergleich zum Flächengewicht deutlich größer ausfällt

Deshalb werden teilweise zu dünne Laminataufbauten mit Zwischenlagen aus Aramid "aufgedickt" - sozusagen als Quasi-Sandwich
 

Gideon

Vereinsmitglied
wie schlimm ist das denn jetzt? den ammis, die seit jahren quasi aramid only bauen, fallen die flieger ja in der luft auch nicht auseinander...
ah und bitte keine links zu irgendwelchen labordaten - bitte für einfache menschen formulieren, danke ;)

Zitat R&G Handbuch:

Aramidfasern sind empfindlich gegen UV-Strahlung.
Zunächst erfolgt eine sichtbare Verfärbung vom ursprünglichen hellen Gelb in einen bronzebraunen Farbton. Nach längerer Einwirkung verliert die Faser bis zu 75 % an Festigkeit. Aramidlaminate sollten möglichst mit einer UV-ab-sorbierenden Deckschicht versehen werden. Dazu eignet sich praktisch jedes kräftig eingefärbte Deckschichtharz

@ Nik: Leg mal einen Geweberest aus Aramid zur Hälfte abgedeckt ans Fenster und warte eine Stunde
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Moin Dennis ,

willst Du einen Panzer bauen , das von Dir verlinkte Gelege hat ein Flächengewicht von 550 g/m² :eek: soll 1083,0g/m² beim fertigen Laminat ergeben ;)
 

Nice

User
Fliegender Panzer, Rosinenbomber mmmhh
bring mich nicht auf dumme Ideen:D

Ne
dachte nur an Fahrwerke und eventuell Cowling.
Aber das hat sich nun ja zerschlagen.

Schön aber zu sehen, das es einige aus dem Bett gezogen hat:D

75% Verlust, ja da kann man ja nur ne Schicht Kohle drüber machen, damit das Aramid auch alt werden kann.
 

steve

User
Hallo,
habe lange Zeit auch dieses Mischgewebe bei größeren Rümpfen verarbeitet und bin dabei die Reste aufzubrauchen.

Nicht so optimal fand ich die hohe Harzaufnahme. Die Rümpfe werden dann relativ schwer, bei doch bescheidener Festigkeit. Wenn ich statt dem 200er Mischgewebe Glas oder Kohle nehme, werde ich grob geschätzt entweder leichter oder doch nicht wesentlich schwerer. Die Festigkeit ist auch so eine Sache. Das hat mich nicht so überzeugt.

Wenn ich allerdings absauge, macht gerade bei größeren Rümpfen eher ein Sandwich Sinn.

Wird allerdings abgesaugt, kann sogar eine zweite Lage trocken drauf gelegt werden - das Harz der ersten Lage reicht völlig aus und im Abreissgewebe ist auch noch reichlich. Ein so gebauter 1:3 SB13 Rumpf hat schon kapitale Einfahrer in Hangböschungen unbeschadet überstanden.

Wichtig fand ich immer, dass die Ränder regelrecht gesäumt sind. Wenn der Rumpf an der Kabine einreißt, reißt meist der ganze Rumpf an der Stelle durch.
Für den Saum habe ich eine "Wurst" aus einen weichen Schaumkern genommen, cfk-Schlauch drüber gezogen und dann das am Kabinenrand überstehende Gewebe drum herum geschlagen.

Grüsse
 
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