Zuverlässigkeit des Drivecalcs

Poffl

User
Wie zuverlässig sind die Berechnungen des Programms?
Ich habe genau das Setup auf dem Screenshot (nur einen anderen Regler, und zwar Turnigy Sentry 40A), mein Watts-Up zeigt mir aber einen max. Strom von 30,9A an.
Das sind immerhin 20%, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
 

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Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi,
schon recht genau innerhalb der 3-5% Grenze!
Aber ich denke eher, dass ist ein Problem der Motoren die derart streuen!
Hinzu kommt, die ESC's gehen entscheidend mit in die Gesamtstromaufnahme ein!
Dazu genügt schon ein schärferes Timing. ;)
 
Hi,

das ist leider so.

DC ist Spitze, aber oft eher auf der sicheren Seite bei der Antriebsauslegung - heisst Strom messen ist trotzdem Pflicht, aber es passt einigermassen.

Meist bekomme ich mehr Watt bei weniger Strom als im DC...

Ausserdem musste ich selbst bei meinen Lipos, die Gerd vermessen hat, "leider" feststellen dass die Spannungslage höher ist, als im DC angegeben.

Seitdem nehm ich im DC immer SLS ZX - das passt dann zu meinen Jeti und Watts Up Werten meiner Zippys :D

Klingt komisch, ist aber so.....

Gruß, Ralf
 
Ausserdem musste ich selbst bei meinen Lipos, die Gerd vermessen hat, "leider" feststellen dass die Spannungslage höher ist, als im DC angegeben.

Drivecalc rechnet mit der Nominalspannung, also 3,7V pro Zelle. Ein frisch geladener Lipo hat aber 4,2V. Je nach Akkuqualität und Ladezustand fällt der Strom deshalb bei einem voll geladenen Akku anfangs höher aus.

Auf dieses Beispiel bezogen: Bei 12V Versorgungsspannung berechnet Drivecalc 30,7A. Im Logger wird aber sowieso ein höherer Spitzenwert gespeichert. Bei "Gasgeben" ist die Stromspitze immer höher, denn es wird zusätzlich Leistung zum Überwinden des Trägheitsmoments abgerufen.
 

loscho

User
Im DC rechnet meist mit 42mm-Mittelteilen. Ich habe 47mm; lt. Gerd sollte man dann ca. 20% Strom erhöhen. Das passt bei mir sehr gut.

Gruß
Lothar
 
Hallo Ralf, nebendran wird tatsächlich die berechnete Spannung angezeigt. Aber die Berechnung erfolgt eben auf Basis der mittleren (nominellen) Spannung abzüglich Spannungsabfall durch den abgerufenen Strom x Innenwiderstand des Akkus. Die Annahme trifft aber nur zu, wenn der Akku etwa halbvoll ist; anfangs ist die Spannung höher. Es ist also ein Kompromis. Man müsste nachmessen und die Spannung als konstanten Wert manuell einstellen, wenn man es genauer wissen will.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... stimmt alles was hier steht, es erklärt aber nicht diese (zu) hohe Differenz!:rolleyes:
(Ich setze natürlich voraus, dass wirklich alles GLEICH ist - auch das 42mm Mittelstück!)

Selbst wenn man einen Traum Lipo annehmen würde wären wir immer
noch von 10% Differenz weit entfernt!

Natürlich wird die Lastspannung real angezeigt und mit dieser rechnet der DC auch.
Es ist die mittlere Lastspannung bei ca. 50% Ladung des Akkus - also immer niedriger als am Anfang oder Einschaltmoment!

Der größte Unsicherheitsfaktor sind auch die Klappprops.
Das ist u.a. ein Grund warum ich komplett auf Holz (Metts o. EM) umgestiegen bin.
Das sind bisher die einzigen Props, die reproduzierbare Daten "auch morgen noch" liefern.
Sogar die APC-E haben driften umso höher sie ausgelastet werden.
(Blatt verdreht sich EXTREM im letzten Lastdrittel, Steigung nimmt zu!)

... ich schrieb es schon - s.o. - Poffl:
Richtig weiter kommen wir erst wenn wir deinen Motor kennen.
Das geht i.G. ganz einfach: 3s LiPo anschließen und im Leerlauf unter Vollgas die Drehzahl und Spannung messen.
Sie muss auf 1V bezogen (Teiler) rund 1250rpm/V aufweisen. Dein Motor wird höher liegen (Bautoleranz)!
 
Zuletzt bearbeitet:

seagull1

User †
Magie der Zahl??

Magie der Zahl??

Hallo Gerd,

bezugnehmend auf deinen post #8 sollte imho ergänzt werden, dass dieses Vorgehen einen Näherungswert für das kv oder ns liefert, da der Drehzahlabfall für die Überwindung des inneren Momentes bzw. der Leerlaufstrom nicht berücksichtigt ist.

Gruß
Hartmut
 

Poffl

User
Ich hab ma ein paar Messdaten rausgekramt (4 Stück insgesamt):
Alle mit dem IL3656, Turnigy Sentry 60A Regler und 42er Mittelstück.

2 verschiedene Luftschrauben und 2 verschiedene Lipos (einmal 3 einmal 4 Zellen) macht insgesamt 4 Kombinationen.

Interessant ist, dass die Messdaten mit der 9x5er Klapplatte an 3 oder 4 LiPos sehr nah oder in einem Fall sogar exakt an die Berechnungen des Drivecalcs rankommen, die Messungen mit der 10x6er Schraube an beiden LiPos aber relativ stark abweichen.

Ich habe auch statt eines Lipos eine feste Spannung in den DC eingegeben, und zwar die, die ich gemessen habe.

kV meines Motors kann ich leider nicht herausfinden, weil ich keinen Drehzahlmesser habe...
 

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Michael Schöttner

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

DC lebt halt von den Messwerten, mit denen die Datenbank mal gefüttert wurde.
Wenn jetzt also der Chinese XY einen Motor mit 12 Strängen 0,25mm Draht wickelt und dann ein kv von n/V erreicht, dann tut er das auch, wenn er anstatt 12 nur noch 11 Stränge verwendet, weil die einfacher in die Nut rein passen.
Selbst wenn er immer 12 Stränge 0,25mm verwendet, so tolleriert der Drahtdurchmesser jedes einzelnen Stranges so sehr, dass sich in Summe sehr große Toleranzen im Kupferquerschnitt, also im Füllgrad des Motors und damit im Innenwiderstand ergeben.

Richtigerweise müsste man mehrere Motoren (wie viele notwendig sind, lässt sich aus statistischen Notwendigkeiten eindeutig bestimmen) gleicher Baugröße vermessen und daraus die Streuung errechnen. Dann liesen sich die Toleranzen in den späteren Werte, die DC ausgibt auch angeben.

Ich weiß, dass es im DC Fälle gibt, in denen das Ergebnis mehr als 10% abweicht.

Selbst ein vollautomatisch gefertigter Motor hat heute eine Toleranz von +/-2% in seiner Kennlinie. Die Motoren, von denen wir reden sind oftmals von Hand gewickelt und das nicht unbedingt immer von der selben. Magnettoleranzen, Luftspalte, Toleranz im Statorblech... kommen noch dazu.

Dann spielt die Temperatur der Wicklung bei der Messung noch eine große Rolle.

Deshalb nachmessen und wenn es ganz grobe Unterschiede gibt schauen, wo die schwache Stelle sein kann.


Gruß,
Michael
 
Hallo,
diese Ungereimtheiten sind mir auch schon lange aufgefallen,
hängt wahrscheinlich auch davon ab, wer welche Daten aufgenommen hat, z.B. Lehner BasicXL 3100: Daten von Lehner HP,
BasicXL 2800, Daten von Thomas Aschenbrenner (Aschi ?), passen überhaupt nicht zu den Daten auf der Lehner HP.
Oder z.B. FUN 500/27 5.2:1 direkt(also ohne Getriebe) 11Volt Prop MPX 5x4 starr, 27325upm 35.1A,
FUN 500/27 6,7:1, direkt 11V, MPX 5x4 starr 28591UPM 41,1A,
sollten doch eigentlich ziemlich gleich sein!?
Die Messwerte meines Lehner 1530/11 mit 6:1 Super Chief stimmen weder mit DC noch der Lehner HP zusammen.
Dagegen die Werte vom Heiko Mannertz zum Kira 500/26 6.7:1 passen sehr schön zum DC ( außer die Schubwerte).
Ich hoffe mal, das der Kira 500/ 30 im DC auch so korrekt dargestellt wird.

Grüße, Gerhard.
 

Alt-F4

User
Zuverlässigkeit des Drivecalcs

Hallo,
Wie zuverlässig sind die Berechnungen des Programms?
Ich habe genau das Setup auf dem Screenshot ...

attachment.php
Dein Screenshot zeigt unten rechts auf den Scalen die Zuverlässlichkeit der Berechnungen an. Wenn die nicht auf 'hoch' stehen, sind solche Abweichungen gut möglich.

Bei einer Simulation mit so vielen Einflussgrößen steht und fällt die Genauigkeit halt mit der Menge der zur Verfügung stehenden Daten. Wurde hier ja auch schon alles erklärt. Steht übrigens auch in der DriveCalc-Hilfe: >>klick mich<< ;)

:)
 
... und da steht etwas höher - "GeGie-Prüfstand"

Also ich denke, der Gerd hat das mit den Messungen schon im Griff, da wird nix beschönigt und die Plausibilität wird auch genau überprüft.
Bei Gerd gibt es keine "halbseidenen" Vermessungen - behaupte ich jetzt mal so ! ;)

Ergo, kannst Dich drauf verlassen - sollte Dich aber nicht daran hindern, den Motor im Flug durch Messungen anzupassen !

Gruß

Matthias
 
Differenz zur Messwertspannung

Differenz zur Messwertspannung

Zu obigem Beispiel:

Der Unterschied zwischen
Stromversorgungsspannung und Messwertspannung,
oben über 30%, bringt beim DC oft deutliche Differenzen!
Wäre die Messwertspannung (li unten) auch auf 10,5V,
kann die Etakurve bei 30 Amp. z.B. auf nur noch, oder sogar
unter 70% sinken.

Gruß Andy Reisenauer
 

H.F

User
auch von mir aus gesehen sind die werte ok.

lipos die streuen, sei es qualität, gebrauchtzustand oder einfach betriebstemperatur, verschiede gut arbeitende regler (zusätzlich einstellung!), verschiedene prop hersteller wie auch natürlich nicht zuletzt die motorenstreuung machen da locker eine welt aus, deutlich mehr als 5%, das kann im extremfall auch mal 20% über oder unterschiessen.

ohne drivecalc ginge bei mir gar nix,erst seit den calculatoren (ich verwende oft den eflight calc) kann ich überhaupt auf anhieb setups zusammenstellen die bei mir noch immer gepasst haben, mal abgesehen von feinabstimmung mit propellern und regler.

auch klar ist das bei mir mindestens die amperezange ein muss ist.

mfg

hugo
 
Hi Hugo !

... wenn ich Zangenamperemeter und Deinen Namen lese, dann kommt mir unwillkürlich wieder dieses Szenario ab #131 in den Sinn und ich muss grinsen !!! :D ;)

Schweizer Präzisionsmessmethode halt. :D :D :D

Gruß

Matthias
 
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