Profilauslegung 2m-Discus 2

Hallo liebe Aerodynamik-Experten,

ich überlege mir, passend zu einem Rumpf von
Modellbau Steinhardt, ein entsprechendes
Flügelchen in Anlehnung an den Discus 2 zu bauen.
Ich habe die Flügelgeometrie einmal aufskizziert,
als Kompromiss zwischen Optik und Funktionalität.
Der charakteristische Grundriss soll beibehalten
bleiben, aber damit die Flugleistungen und Eigenschaften
nicht zu sehr leiden, muß man in dieser Größe wohl
schon Kompromisse eingehen.
Der Flügel soll natürlich entsprechend leicht werden,
damit der Flieger insgesamt keine zu hohe Flächenbelastung
bekommt.
Zwar nicht ganz vorbildgetreu, aber eben wegen der
Funktionalität, möchte ich die Fläche als 4-Klappen-Flügel auslegen.
Einsatzbereich für Hangflug bei leichten bis mittleren Bedingungen.

Wer kann mir hierzu eine entsprechende Profilierung
für gute Flugleistungen empfehlen.

Vorab vielen Dank,
Gruß Hansjörg
 

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Hallo Hansjörg,
das ist ein sehr interessantes Projekt, mit 4m kann den jeder bauen und er wir immer gut fliegen, aber halb so groß ;-)
Zu dem Thema hab ich zwei Erfahrungen:

1. Die B4 vom Schwabauer (2140mm Spannweite)
Sie hat an der Wurzel ein E-211 und am Randbogen ein E-392mod. Wie das modifiziert wurde weiß ich nicht, aber sollte Bedarf bestehen kann ich das Profil gerne abzeichnen. Morgen mess ich mal die Flächentiefe am Randbogen, ich schätze so 70-80mm.
Die Flugeigenschaften sind, bei passendem Schwerpunkt, traumhaft. Ich fliege die B4 nur am Hang bereits bei mittleren bis schwachen Bedingungen. Man kann sie sehr langsam fliegen bis zu Strömungsabriss. Großräumiges Fliegen ist ganz gut möglich, natürlich durch die Größe begrenzt.

2. RG 15
Mein Vater hat einige Flieger unter 1,2m Spannweite damit gebaut. Sie sind alle ausnahmslos gut geflogen, bzw. tun es immer noch. Allerdings war die minimale Flächentiefe ca. 80mm, muss ihn mal fragen.

Mit welchem Profil ich den Discus bauen würde weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich mit dem RG 15, oder mit beiden dann weiß man was das beste ist ;-). Das o.G. sind "nur" Praxiserfahrungen und entbehren jeder theoretischen Betrachtung, aber ich hoffe dir trotzdem weiter geholfen zu haben und freue mich auf eine Diskussion zu dem Tema.
Hannes
 
Hallo Hans Jörg!
Also ich hab zwar noch keine Flächen selbsr gebaut, aber ich fliege selbst kleine scale semi-scale Flieger. Ich hab bisjetzt nen Nimbus4 (2600mm), ASW22BL (2800mm), und ASW27 (2m) geflogen bzw. flieg ich noch und all diese Modell mit ihren schmalen Flächen hatten ein S 3021 Profil. Wenn man diese Modelle richtig einstellt, dann fliegen sie hervorragend, schon bei ganz geringen Wind war ich da am Hang unterwegs! Hängt natürlich auch davon ab wie leicht dein Modell wird! Zusätzlich hab ich auf der Flächenoberseite noch ein Zackenband angebracht, welches die Langsamflugeigenschaften noch verbesserte! Ach ja, ich flieg noch nen 3 m Ventus mit einem S 3021 mod mit Wölbklappen und diese wirken wunderbar!
Gruss Flo
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin Hansjörg

Ich habe 1,2m, 1,5m und 2m Zweckmodelle für flotten Hangflug mit RG-15 und MH-32 gebaut die am Randbogen eine 8cm-Rippe haben. Mir hat das MH-32 im Gesamten besser gefallen als das RG-15. Die Streckenleistung war besser und der Geschwindigkeitsbereich etwas höher, aber die Unterschiede waren nicht allzu groß, das RG funktioniert auch einwandfrei und der 2m Discus-Pocket von Rippin, unser aller Fliegergott habe ihn selig, flog mit einem RG-15 supergenial bis er gesteckt hat, was allerdings Profilunabhängig war ;)

Ich verklebe Modelle dieser Größe übrigens nur mit Fermacell-PU-Kleber. Ist supergünstig, schnell gebaut und absolut ausreichend stabil, dann halt mit kleinem Holzholm, Fasern habe ich noch nie damit verklebt, es soll aber auch funktionieren!

Gruß Christian
 
Hallo Johannes und Flo,

danke schon mal für eure Beiträge.
Also mit dem RG 15 habe ich auch sehr gute Erfahrungen,
bin mir aber nicht sicher, ob das bei so geringen Flügeltiefen
noch optimal ist.
Das S 3021 ist auf meiner DG 600 von Lenger.
Fliegt damit nicht schlecht, aber ist, wenn mein altes Profil-Programm
stimmt, mit 9,5 % vielleicht schon für heutige Verhältnisse ein bischen dick.
Die Eppler-Profile sind deutlich stärker gewölbt, und dadurch vermutlich
im Langsamflug-Bereich im Vorteil.

Gruß Hansjörg
 

Merlin

User
Mein Tip: AG25, 26, 27 . Aber nicht zu schwer bauen. Diese Profile sind genau für die kleinen Re-Zahlen entwickelt, die Du bei Deinem Entwurf haben wirst.
Innen kann man sicher auf 9% aufdicken, aber zum 2. Trapez schon die original Profile nehmen.
ps. Das sit nicht nur Theorie, sondern praktische Erfahrung mit dem Profil.

Gruß,
Bernd
 
Hallo Bernd und Hans,

die AG-Profile kenne ich nicht.
Wie komme ich an die Koordinaten?
Schön wäre es naturlich, die Streckung
noch etwas zu erhöhen, aber die Frage
ist, wie weit man da noch gehen kann.

Zum Gewicht würde ich mal schätzen
so ca. 1100 g +/- 100g je nach Bauweise

Gruß Hansjörg
 

Merlin

User
AG Profile

AG Profile

Hallo Hansjörg,

die AG-Profile von Mark Drela bekommst Du von hier:
http://www.charlesriverrc.org/articles/drela-airfoilshop/markdrela-ag-ht-airfoils.htm

Wegen dem Gewicht: die Frage ist glaub ich eher die nach der Flächenbelastung.
Meine 2meter Segler liegen so um die 30g/dm².
Streckung erhöhen? Du hast doch nur 160mm innen wenn ich das richtig lese. noch schmaler würde ich nicht gehen. Vieleicht lieber schicke Winglets dran...

ps. welchen Rumpf von Steinhard wolltest Du den nehmen?

Gruß
Bernd
 
Danke für die Tipps bzw. Links!
Sieht vielversprechend aus.....

Der Flieger hätte bei der momentanen Geometrie eine Fläche von 25cm²
Bei 30g/dm² wären das nach Adam Riese 750 g. Das wird wohl schwierig
und nur in Schalenbauweise erreichbar - wobei, wenn ich so sehe, was
bei den DLG/HLG´s so gemacht wird gibt es da bestimmt entsprechende
Möglichkeiten.
Der Rumpf wäre der Mini Discus 2m - allerdings scheint der mir nach den
Bildern eher der Form einer ASW19/20 ähnlich zu sein.
Perfekt wäre natürlich einen Rumpf selbst zu machen - am besten die (kleine) a-Form - aber ich denke das würde meinen Zeitrahmen sprengen.

Gruß Hansjörg
 

Merlin

User
Meine Flächen wiegen bei 30dm² Fläche ca 550gr. Das ist aber extrem robust (0.6erAbachi, Holm...) für heftige Hochstarts. Wenn Du z.B. mit 0,8er Balsa beplankst, 50er Glas d´runter und ein Rovingnetz á la "Disser" dann sollte das Gewicht noch deutlich runtergehen. Andererseits wird so ein kleiner Scale-Segler vermutlich nie der Thermik-Wiesenschleicher sein. Ich denke mal, wenn Du versuchst leicht zu bauen und dann halt bei einem Kilo landest, ist das immer noch ok. Und am Hang ist der Kleine perfekt.

Gruß,
Bernd
 
2m Discus 2

2m Discus 2

Hallo Hansi !!

Ich kann Dir das RG15 nur empfehlen das fliegen wir auf fast allen 2,20 m Cobras einer von uns hat das MH32 drauf und ein anderer hat das eppler 211 drauf das kann ich aber nicht so empfehlen die mit dem RG15 wird aufbalastiert bis auf 2,3 Kg dann sind die Cobras noch (gut) fliegbar .

Gruß Matze
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

zur Cobra:
http://www.modellflug-praxis.de/redaktion/cobra/index.html

D.h. die hat deutlich mehr Fläche und mit 2kg am Hang einen anderen Charakter als der Discus bekommen soll. Das RG15 braucht da die hohe Flächenbelastung.

Mein Vorschlag für Hans-Jörg geht hin zur Anpassung eines aktuellen SAL-Profils (HM51 z.B.) als Strak, so dass er alle Einbauten reinbekommt.
Das geht dann auch leicht schon richtig gut vorwärts, lässt sich aber aiuch noch recht langsam kreisen und landen.

Hans
 

PIK 20

User
Hallo Hans-jörg,

bei deiner geringen Flächentiefe, der geringen Flächenbelastung, somit geringe Geschwindigkeit gehen die Re-Zahlen in den Keller.
Ich würde dir, wie bereits oben geschehen, Mark Drela`s AG 25-27 empfehlen.
Lass von Eppler, RG und ähnlichen die Finger weg.

Heinz
 
Hallo zusammen,
da ich mich seit kurzem "geistig" mit einem ähnlichen Projekt beschäftige (Salto mit 2,5m Spannweite) möchte ich diesen Thread wieder ausgraben.
@Hansjörg: Ich hoffe du verzeihst mir dass ich deinen Thread Highjacke ;-)
Also die Profilfrage haben wir ja schon diskutiert und irgendwie gefällt mir die AG 25-26-27 Lösung am besten, da die Profile für genau den Einsatz gerechnet wurde. Was mir vor allem Kopfzerbrechen macht ist die Bauweise für so eine kleine Fläche. Die Holmberechnung sollte mit dem Programm von Christian Baron funktionieren. Für den Bau der Schale gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1: Klassisch Styro Abachi:
Das Problem bei ca. 1mm Beplankungsstärke bleibt beim Aussenprofil vom Kern nicht mehr viel übrig. Natürlich könnte man auch 0,5mm Beplankunsmaterial wählen, jedoch habe ich da die Erfahrung gemacht, dass das leicht wellig werden kann und man hat ja nur 0,5mm Material zum schleiffen.
2: Voll GFK- Positivbauweise: Bei SAL schon lange stand of the art nur für Flächen größer 2m habe ich noch keine Berichte gefunden. Besonders würde mich eine grobe Auslegung des Schalenmaterials interessieren. Die SAL`s haben ja meist 36g/m² Kevlar drauf. Welchen Vorteil hat an dieser Stelle Kevlar? Ein Laminat aus Kohlefaser wird in dieser Größe wahrscheinlich zu schwer und schon teuer. Wie schaut es mit der Druckfestigkeit eines GfK Laminats aus?
Ich würde mich freuen wenn vielleicht noch andere Bauvorschläge kommen und wir dieses Thema mit ein par Erfahrungswerten diskutieren könnten.
Bis bald,
Johannes
 
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