HD45 Profil für 3,5m Scale Segler?

Hallo an alle,

habe bei mir noch im Keller einen ASW28 Rumpf "gefunden", die ich jetzt gerne bauen möchte. Der Rumpf ist von Thermoflügel.

Er hat eine Flächentiefe von 200mm und eine Höhe von 25mm. Das heißt 12,5% Höhe.

Auslegen möchte ich die ASW28 für eher schnelleren Flug, wenns gut geht. Für leichte Tage habe ich andere Flieger.

Da ja schon die Flächenwurzel am Rumpf fertig drauf ist, muss ich mir ein Profil aussuchen, das passt. Da bin ich nun beim HD45 hängen geblieben, das passt wie "d`Faust aufs Aug".

Aber nun an euch: Ist es ratsam solch ein Profil an einem 3,5m Scale Segler anzubringen? Gehen wird es bestimmt, denke ich. Aber ein bisschen Thermikfliegen sollte ja auch noch drin sein.

Aufbauen möchte ich später die Fläche in Styro Abachi Bauweise mit biaxialem Kohlegelege komplett in der Fläche.

Was würdet ihr dazu sagen? Ich bin halt recht eingeschlossen wegen dem angebrachten Profil am Rumpf.

Lg
Peter
 
Hallo Peter,
das HD 45 hat nur 7,5% Dicke. Wie soll das zur Anformung mit 12,5% Dicke passen? Da müßtest du es an der Wurzel aufdicken und dann auf das Original auslaufen lassen.
Fliegerisch bin ich von dem HD 45 vollauf begeistert. Ich fliege es auf dem F3F-Segler "Infinity" mit 3,12 m Spannweite. Durch leichten Klappeneinsatz ( Wölblappen 4 mm und Querruderklappe 3 mm nach unten ) ist das Modell lammfromm zu kreisen, selbst mit Ballastzuladung und dann 3,3 kg Gewicht. Denke an einen stabilen Holm, das Profil ist bei hoher Flächenbelastung sauschnell!
 
Hallo Rainer,

danke für deine Antwort. Es ist natürlich logisch, dass ich aufdicken muss, das sollte aber kein Problem sein! Ich denke flugtechnisch sollte es keine großen Auswirkungen haben(?).


Wieso sollte ich es auf ein original (7,5%) auslaufen lassen? Was steckt dahinter?

Ich wolltes es eigentlich auf ca 10 bis 11 % auslaufen lassen...

Lg
Peter
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Peter,

die Antwort auf deine PN hier, dann können alle mitlesen.

Von 7,5% auf 12% Aufdicken geht selten gut. Dann hat man nämlich beim Orignalprofil vermutlich nicht ganz das Optimum erwischt.

Wie vermutet klappt es beim HD45 auch nicht wirklich gut. Ich habe es mal mit einem AGSA-7024 das von Fredo ( slopesoarer ) für Scalemodelle schon mal ins Spiel gebracht wurde verglichen, da das schon eher in der Region spielt.
Referenzbeiträge : http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=61153

Da Du in der Dicke ja festgelegt bist und eher etwas flottes willst, habe ich das auf 12% Dicke und 2% gebracht. Aus Zeitmangel also nur mal ein Schnellschuss, um Dir zu zeigen woran es beim HD45 mit der Dicke krankt. Generell sollte man das eher nicht tun, Fredo erläutert im obigen Link warum das selten gut geht.

asw28-hd45-agsa-polaren.gif

Rezahl 150.000 und Polare Typ 2.

Was sofort ins Auge sticht ist, dass das AGSA-mod über ca=0,2 besser ist als das HD45, und drunter schlechter. Bei 2% Wölbung zu 1,4% nicht verwunderlich.

Viel wichtiger ist, die Delle beim HD45 zwischen 0,25 und 0,55. Da hat das aufgedickte HD45 ein Blasenproblem und das ausgerechnet im für Streckenleistung und am Hang so wichtigen Auftriebsbereich, also dem Bereich in dem die ASW sich zu 97% ihrer Flugzeit befinden wird.

Die Blase wir dich auch beim Fahrtaufholen behindern und bis das HD45 anfängt das AGSA-mod zu überholen bist Du damit schon die erste Hälfte der Rolle geflogen, etwas überspitzt formuliert.

Profildicke und kleine Rezahlen wie bei einer kleinen ASW 28 sind zwei Dinge, die nicht gut zusammenpassen. Dicke braucht Rezahl und Flächenbelastung. Deshalb auch nach aussen nicht aufdicken, sondern eher ausdünnen.

D.h. um fundiert zu diskutieren brauchen wir die Geometriedaten und das Fluggewicht.

Zum weiteren Verständnis lies Dir mal die Diskussion zur ASH 26 durch.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=63468

Also lieber ein passendes entworfenes Profil aussuchen und notfalls über ein paar cm ranstraken. Schau Dir mal an wie es aussieht wenn man rasch auf das AGSA-7024 mit 10% und evt. evt entwölbt für die flotter Gangart übergeht. Wenn das Innenprofil klar ist, reden wir über aussen weiter.

Hans
 
Hallo Hans,

ich weis du hörst es oft hier, aber deine Aussagen und Antworten mit den entsprechenden Grafiken sind einfach immer nur Top und aller erste Sahne! Danke dafür.

Gott sei Dank habe ich noch keine Kerne geschnitten :D

Ich lese mir jetzt mal gemütlich deine Links durch und melde mich dann wieder.

Danke noch mals

Lg
Peter
 
Hallo an alle,

also hab mit die ganzen Beiträge mal in Ruhe durchgelesen. Der Strak mit dem AGSA 70-24 ist sicher toll, ich frage mich aber, ob es nicht ein wenig "zu thermiklastig" ist und vielleicht auch eher zu Großseglern passt. Vermute ich einfach mal.

Klar ist, dass ich LEIDER in der Höhe festgehalten bin. Ich möchte nur ungern die Flächenanformung grob verändern müssen.

Ich habe mir mal die Flächengeometrie angesehen und bin zu folgendem Schluss gekommen:

1. Trapez von 200 auf 190mm, Länge 600mm
2. Trapez von 190 auf 160mm, Länge 630mm
3. Trapez von 160 auf 100mm, Länge 440mm
4. Trapez von 100 auf 70mm, Länge 80mm

Ich habe extra im Aussenbereich die Profiltiefe nicht ganz so klein gewählt.

Abfluggewicht sollte, grob geschätzt, wo bei ca. 3kg wiegen.

Anbei noch ein Foto, wie das Profil an der Wurzelrippe aussieht. Es ist oben ein HQ und unten ein Ritz2. ( Wieso macht man den sowas :confused: ) Sorry für die magere Qualität.

Zur Not muss ich eh ein HQ nehmen, dann passt wenigstens der Rumpf-Flächenübergang auf der Oberseite. Unten sieht man es eh nicht. Aber das nur im Notfall.

Könnte man nicht zb. das erste Trapez von 12% Dicke auf gleich 7,5% Dicke auslaufen lassen mit zb. dem HD 45? Das wäre aber vermutlich auch wieder kontraproduktiv, da ja dort die Fläche am tiefsten ist (?) :confused:

Also was meint ihr, wie sollte ich am Besten vorgehen?

LG
Peter
 

Anhänge

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Du kannst auch auf den ersten 5 cm auf Dein gewünschtes Profil straken (z.B. anspachteln). Ist schlauer, als nicht wirklich zusammenpassende Profile auf dem ganzen Innentrapez zu kombinieren. Wenn Du das festigkeitsmässig mit den 7.5 % im Griff hast, gibt es auch kaum einen Grund, nicht direkt auf die 7.5% zu gehen. (Dagegen spricht der schmalere Arbeitsbereich des dünnen Profils, aber wenn Du aussen sowieso eher dünn bist, ist Dir mit einem "Breitband"-Innenflügel auch nicht sehr gedient.)
 

PIK 20

User
Hallo Peter,

schau doch mal im Profili nach "ähnlichen Profilen" HN-Typen sind auch keine schlechte Wahl.

Gruß Heinz
 

CH_MEIER

User
HD45, nur an der Wurzel aufgedickt

HD45, nur an der Wurzel aufgedickt

Hallo,

was sagen denn die Aerodynamik-Experten zu folgendem Strak (für eine 1:4 ASW20 mit HD45):

Wurzel: Tiefe 230mm, HD45 11%
bei 30cm Spannweite: Tiefe 215mm, HD45 9,0%
bei 111cm Spannweite: Tiefe 175mm, HD45 8,0%
bei 180cm Spannweite: Tiefe 98mm, HD45 7,5%

Die Originaldicke des HD45 ist ja 7,5%, aber selbst bei Cappu & Co von Valenta sind's an der Wurzel eher 8,5% und die Flieger gehen einfach saugut.

Das würde man nach dem Excel-Sheet von Ch.Baron noch statisch recht gut gebaut bekommen und in der Flächenwurzel wäre genug Platz für einen Rechteckverbinder.

Fluggewicht so 3,5-4,5kg.

Christoph
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

durch die größere Flächentiefe + höhere mögliche Flächenbelastung schöpft das HD45 einfach die Möglichkeiten nicht aus.
Wei ich oben schrieb, sollte man es nicht so weit aufdicken.

Und "saugut" ist subjektiv, mir war das HD45 bzw. das was auf dem Cappu drauf war zu stumpf und zu gutmütig. Da ging mein
oller Massterpiece mit HQW8/2,0 besser, wenn er schwer genug war und der hat das vertragen. Dafür war (bedingt durch die
große Pofiltiefe und damit ungünstige MAssenverteilung + leichte Balsenproblematik aussen) bei
größeren Querruderausschlägen die Rollwendigkeit nicht so toll.

Wenn ich eine schnelle 1:4 ASW 20 mit einem bewährten Profil in Postiv mit Folienoberfläche bauen würde, wäre das HQW 1,5/xx
oider eien assendes HN-Profil dem HD45 vorzuziehen.

Hans
 
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