Kühlschrankkompressor als Vakuumpumpe
Kühlschrankkompressor als Vakuumpumpe
Ich hatte das Glück 1991(!!!) einen Kühlschrankkompressor zu ergattern,
als ein Nachbar beim Umzug seinen 120 Liter Kühlschrank ins Jenseits beförderte.
Erste Versuche zeigten das, was hier im Thread bereits beschrieben wurde.
Das Ding saugte gut und wurde leider gleichzeitig sehr heiß, sodass das Öl,
das sich zur Schmierung im Kompressor befand, kochte und verbrannte.
Öl und Rauch wurden aus der Druckleitung nach außen geblasen. Nach mehreren
Stunden war das ganze Haus verraucht. Eine Pommesbude war nichts dagegen.
Dennoch habe ich das Vorhaben nicht aufgegeben und habe mir überlegt, wie ich
das Problem lösen kann.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, bestehen die Innereien aus 1 mm Messingblech
und Messingrohr. Die Teile habe ich weich gelötet.
Das Funktionsprinzip:
Der Kompressor hat eine Saug-, eine Druckleitung und eine dritte, die verschlossen war und blieb.
Wie im Funktionsprinzip zu sehen ist, münden beide Leitungen jeweils in einen Zylinder mit Stahlwollefüllung.
Von beiden Zylindern führen Leitungen und Schlauchanschlüsse nach außen. Ebenfalls sind an den beiden
Zylindern Manometer angeschlossen. Im Druckzylinder sammelt sich das Öl, das aus der Druckleitung des
Kompressors kommt.
Ein 3 mm Messingrohr verbindet die beiden Zylinder miteinander, sodass durch den Unterdruck im
Saugzylinder das Öl, das sich im Druckzylinder sammelt, in den Saugzylinder abgesaugt wird. Die Beiden
Zylinder sind höhenmäßig so angeordnet, dass das Öl immer vom Druck- in den Saugzylinder läuft.
In dieser Leitung befindet sich ein Überströmventil (Düsenstock mit Düsennadel eines Verbrennungsmotors).
Mit der Düsennadel kann der Druckausgleich fein dosiert eingestellt werden.
An der Stahlwollefüllung sollen die heißen Öldämpfe kondensieren, damit sie nicht nach außen geblasen werden.
Zur feinen Justierung des erforderlichen Unterdrucks, ist eine zweiter Düsenstock mit Düsennadel am
Saugzylinder montiert. Mit der Düsennadel kann man den Unterdruck durch Zufuhr von Falschluft von außen
einstellen.
Die gesamte Konstruktion wird von einem Papst-Lüfter gekühlt.
Der Kompressor hat nunmehr in fast zwanzig Jahren gute Dienste geleistet. Sowohl beim Modellbau - früher Freiflug -,
als auch beim Motorölwechsel mehrerer Autos. Die Saugleistung ist gut. Leider geht zwischenzeitlich der Zeiger
des Unterdruckmanometers nicht mehr auf null, sondern steht auf -0,2 bar.
Wie auf einem der Bilder zu sehen ist, geht der Druck, wenn man die Saugleitung zu hält, auf -1,1 bar runter,
was unter Berücksichtigung der falschen Nullstellung ca. -0,9 bar bedeutet. Auch wenn dieser Wert nicht korrekt ist,
kann man sagen, dass der Kompressor für das Pressen von großen Teilen ausreicht.
Die Geruchsbelästigung kann man auf fast null senken, wenn man nicht zu viel Luft raus blasen lässt.
Was nicht rein kommt, kann auch nicht raus kommen.
Einige Fotos vom Aufbau seht Ihr unten.