Steckung mit Stahlrohr und Kohlefüllung mal andersrum?

Hallo,
Weit verbreitet und bekannt ist ja die Steckungsversion mit einem Stahlrohr und einer Kohlefüllung. Das ist leichter als Stahl, nur meines Erachtens nicht so biegesteif. An einem Kult hat es mir mal eine solche Kombination im Flug verbogen. Ohne harte Manöver.

In einen reinen Kohlestab hätte ich bei meinem derzeitigen Projekt (Alpina 4001 CME) kein richtiges Vertrauen. Bricht das Ding im Flug, ist die Mühle kaputt.

Hat jemand schon mal probiert, in einen 12mm Kohlestab ein 6mm Loch zu bohren um darin einen 6mm Federstahl einzuharzen? Gewichtsmässig dürfte diese Steckung recht leicht sein und falls die Kohle bricht, müsste der Federstahl die Fuhre wenigsten halbwegs so zusammenhalten, dass man mit "grosser V-Form":D das Modell evtl. noch landen könnte.

Ich weiss, dass ein paar Gramm mehr einer Alpina nicht schaden, hier geht es aber mal wieder um ein (bequemes) erreichen der 5 Kilo Grenze.

Nicht dass ich jetzt unbedingt vorhabe sowas zu machen, die Frage ist nur, hat jemand sowas schon mal gemacht?


Oder ist die Idee schlicht und ergreifend zu dämlich? :D

Gruss Adrenalin
 
Ich finde die Idee garnichtmal sooo schlecht. Aber die Umsetzung dürfte schwierig werden.
Probiere mal so einen langen Bohrer zu bekommen, und den dann auch noch über die gesamte Länge zu führen??? Ich weiß nicht, aber bei 100mm Borerlänge dürfte die Grenze erreicht sein. Und dann auch nur auf einer Drehmaschine.
Alternativ: 6mm Stahl mit Kohle bis auf gewünschten Durchmesser Umwickeln.
So, und nun bin ich auch gespannt auf weitere Vorschläge...


Chris
 
Ich weiß nicht, aber bei 100mm Borerlänge dürfte die Grenze erreicht sein.

Das Bohren ist prinzipiell mit einem Kanonenbohrer oder Einlippenbohrer recht einfach.
Bis 250-200mm bei 6mm geht das zügig und genau. Aber in Kohlefaser fast nicht möglich. Ich habe es probiert, und trotz sehr viel Erfahrung im Kantelbohren (Instrumentenbau) nicht brauchbar hinbekommen. Bei größerem Interesse kann ich aber die Schneidgeometrien mal raussuchen mit denen ich am nächsten rangekommen bin. Aber ich denke dass das Material nicht dafür geeignet ist.

Thomas
 

Wandsi

User
Versuch es mal mit verschiedenen CFK-Rohren ,es gibt sie in den Abmessungen 12x10,
10x8 und 8x6.Die kannst du ineinander stecken und noch mit Stahl füllen.
Einen 300mm langen CFK-Stab bohren macht keinen Spaß,da wird der Bohrer schneller
stumpf als du ihn neu anschleifen kannst.
Beste Grüße Holger
 

Big Mama

User
CFK Verbinder bohren

CFK Verbinder bohren

Hallo.

Ich würde den Verbinder auf keinen Fall der Länge nach durchbohren.

Da man sehr wahrscheinlich auch Kohlefasern anbohrt, die nicht 100% gerade liegen, wird der Verbinder dadurch unnötig geschwächt.

Des weiteren könnte es meines Erachtens ziemlich schnell zu einem Längsriss kommen, den man nicht sofort bemerkt und dann wäre deine Arbeit auch umsonst gewesen.

Ich denke ein Massiver Kohleverbinder ist auf jeden Fall stabiler als so ein angebohrtes Experiment.

Da würde ich eher die Methode mit den ineinandergeschobenen CFK Rohren versuchen,die Wandsi vorschlägt.

MFG Steffen
 

jmoors

Vereinsmitglied
Die Kerb-Empfindlichkeit der Kohle ist wesentlich größer als die von Stahl. Deswegen würde ich immer den Stahl nach außen packen und mindestens ein dünnes Stahlrohr (2mm ??) um die Kohle packen.

Gruß, Jürgen
 
Weit verbreitet und bekannt ist ja die Steckungsversion mit einem Stahlrohr und einer Kohlefüllung. Das ist leichter als Stahl, nur meines Erachtens nicht so biegesteif. An einem Kult hat es mir mal eine solche Kombination im Flug verbogen. Ohne harte Manöver.

Die Kerb-Empfindlichkeit der Kohle ist wesentlich größer als die von Stahl. Deswegen würde ich immer den Stahl nach außen packen und mindestens ein dünnes Stahlrohr (2mm ??) um die Kohle packen.

Da bin ich einig mit Jürgen. Das Problem, das Du mit dem Kult beschreibst, dürfte auf einen nicht korrekt gefertigten Verbinder zurückzuführen sein. An und für sich passen Kohle und Stahl, was die Festigkeitseigenschaften angeht, nämlich nicht schlecht zusammen. (Wenn man nicht gleich den lausigsten Feld-Wald-und-Wiesen-Stahl nimmt; das ist bei korrosionsbeständigem Stahl aber eigentlich gegeben.)
 
das ist bei korrosionsbeständigem Stahl aber eigentlich gegeben.
Irrtum.
Leider ist der gängige "Silberstahl" wie das Zeug auch genannt wird, hauptsächlich "edel", schön und rostbeständig.
Von der Festigkeit her aber auch nur "Grabkreuzeisen".
Gruss Jürgen
 
Na, na, na. Nicht durcheinanderschmeissen. Zunächst: Silberstahl ist eine veraltete Bezeichnung für 115CrV3, also einen niedriglegierten Werkzeugstahl. Der hat, als Werkzeugstahl, schon eine hübsche Festigkeit. (Genaue Werte finde ich nirgends; wird immer nur die erreichbare Härte angegeben.) Den gibts aber m.W. nicht als Rohr.

Die sogenannten "Edelstähle" sind hoch mit Chrom und evtl. Nickel legierte Stähle. Die haben rein aufgrund ihrer Legierung auch schon ganz nette Festigkeitswerte. Jedenfalls sicher deutlich mehr als der normale Rohr-Baustahl St 35 (oder wie auch immer der heute heisst).

Mit Einem hast Du allerdings recht: wenn Du höchste Festigkeit willst in einem Stahl, nimmst Du keinen korrosionsbeständigen. Da gibt es besser geeignete Typen.
 
OK, die verschiedenen Stahl-Bezeichnungen wurden mir vor über 50 Jahren beigebracht...
Und "Silberstahl" kam erst letztes Jahr wieder aufs Tapet, als ein Klubmitglied damit ein Fahrwerk zusammenlötete.
Mit entsprechendem "Erfolg".
Ich wollte nur ausdrücken, dass nicht alles was "edel" bezeichnet wird, auch unbedingt "stark" und fest sein muss.
Gruss Jürgen
 
Ich wollte nur ausdrücken, dass nicht alles was "edel" bezeichnet wird, auch unbedingt "stark" und fest sein muss.
Das ist allerdings korrekt. Und bei Fahrwerken sind Modellbauer Federstahldraht gewohnt. Das ist etwas vom festesten, was Kohlenstoffstahl zu bieten hat. Da kann ich mir Probleme bei ähnlich dimensioniertem und auch noch weichgeglühtem Silberstahl schon vorstellen.
 
Titan?

Titan?

Hat sich schon jemand ernsthaft mit Titan als Flächenberbinder befasst?
Ich studiere für meine neue Excel 4004 daran herum.
Benötigt würde ein Stab von 12mm Durchmesser und einer Länge von 330mm, Grad 5.
Erfahrungen?
Woher beziehen? Im Internet sieht es ziemlich düster aus.
Offenbar kann man das "nicht so einfach" bestellen.
Oder doch?
Mit bestem Dank und Gruss
Jürgen
 
Benötigt würde ein Stab von 12mm Durchmesser und einer Länge von 330mm, Grad 5.

Woher beziehen? Im Internet sieht es ziemlich düster aus.
Offenbar kann man das "nicht so einfach" bestellen.

Jürgen

Wenn Du was weisst, bestell mir auch einen 12er mit!!!!! :D

Gruss Adrenalin
 
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