Anlenkung

Hi,

ich möchte eine wackelige QR Anlenkung an einem Motormodell auswechseln.
Gabelköpfe und Lötbuchsen mit 2mm Gewinde habe ich noch gefunden.

Was würdet ihr machen? M2 Gewindestange und auf das löten verzichten,
oder Stahldraht 2mm und selber löten? Wegen der Festigkeit ist ja wohl
Federstahldraht besser, aber der lässt sich nicht so gut löten wie normaler.
Die Anlenkung ist ca. 20cm lang.

Wie macht ihr das?
 

Gerhard_G

Vereinsmitglied
Hallo Thomas

nimm 2mm Stahldraht. Löten kannst Du den so: mit feinem Schleifpapier oder Schmirgelleinen die Enden gut blank machen, säurehaltiges Lötfett (gibts im Baumarkt) dran, gut verzinnen, abwischen solange das Lötzinn noch flüssig ist. Wenn der Draht nicht überall mit Zinn benetzt ist, nochmal Lötfett usw. bis das Drahtende sauber verzinnt ist. Dann nochmal Lötfett dran, in Löthülse stecken und mit relativ viel Zinn einlöten. Anfangs brodelt es etwas aus der Löthülse, dann zieht sich das Lötzinn aber richtig rein. Mit Aceton oder Nitroverdünnung abwischen, am Besten solange die Lötstelle noch warm ist. Das hält! :)

Gruß
Gerhard
 

Toki

User
Habe auch schon mal an schlecht zugänglichen Stellen die Löthülse auf den stahldraht geklebt. Funktioniert super mit Stabilit Express. Vorher sollte man den Stahldraht gut anrauen und am besten ein paar kleine Kerben (z.b. mit Trennscheibe von Mini-Bohrmaschine) einschleifen, dann hälts noch besser. Kerben natürlich nur in dem teil des Drahtes der in der Löthülse sitzt, nicht der äussere Teil-Sollbruchstelle!
Ich würde auf die mit Gewinde versehenen Stahldrähte verzichten, da diese sehr weich sind und ewig verbiegen, sodass man nicht lange Freude daran hat.
Die Klebemethode funktioniert bei mir schon seit Jahren einwandfrei.
 
Hallo Toki,

also Stabilit Express hält mir nicht genug aus für ne Verklebung mit Stahl bzw. Eisen. Am besten ist hier immer noch Uhu Plus Endfest.

Wenn du über Stahldraht mit Gewinde schreibst und das dieser zu weich sei, meinst du wahrscheinlich die in Modellbauläden erhältlichen Eisendrähte mit Gewinde an einem Ende.
Ich nehme selber schon seit Jahren diese Drähte für alle Flächenanlenkungen bei F3B- und F3J-Modellen, kürze sie dabei auf die passende Länge, löte am Ende ohne Gewinde einen Metallgabelkopf auf und schraube am Gewindeende einen weiteren Metallgabelkopf mit Kontermutter zur Verstellung drauf. Allerdings sind bei mir alle solchen Gestänge ausnahmslos kerzengerade. Diese Gestänge haben für mich den Vorteil einer "Sollbruchstelle", soll heißen, wenn ich mal wieder mit voll ausgefahrenen Wölbklappe auf derselben landen sollte, dann verbiegt es einfach nur dieses Gestänge. Es wird aber weder das Ruderhorn, der Servohebel oder vor allem das Servogetriebe beschädigt. Das verbogene Gestänge läßt sich dann schnell entweder wieder geradebiegen oder einfach gegen ein Ersatzexemplar austauschen. Diese Vorgehensweise klappt bei mir schon seit vielen Jahren hervorragend, die Gestänge sind dabei absolut ausreichend steif.

Gruß, Karl Hinsch
 
Hallo Karl,

gibt es Metallgabelköpfe ohne Gewinde? Oder wie loetest du die direkt drauf?

Ich war gerade beim Obi, nichtmal Stahldraht haben sie da :(
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Thomas,

es gibt Gabelköpfe mit M3-Gewinde. Die kann man direkt drauflöten. M2-Gabelköpfe aufbohren geht auch. Ich schneide ein kurzes Gewinde auf das freie Ende, drehe den Gabelkopf auf Anschlag und sichere ihn mit Loctite oder Sekundenkleber.

Hans
 
Danke für die Tips!

Ich habe zuerst versucht ein M2 Gewinde auf den Stahldraht zu schneiden,
aber das hat nicht geklappt.

Was gut ging war ein 75W Lötkolben mit Lötfett zum verzinnen, und dann den
aufgebohrten Gabelkopf direkt auf den Stahldraht gelötet.

Auf der anderen Seite ist ein Löthülse mit M2 Gewinde, Kontermutter und Gabelkopf.

Gruss, Thomas

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Hallo Freunde der Fügetechnik, hallo Thomas!

Wie ich sehe wurde das Thema bereits "klassisch" gelöst.
Etwas spät, aber für alle Interessenten hier noch eine völlig "fügetechnikfreie" Lösung:
Statt des Stahldrahtes eine Fahrradspeiche verwenden.
Der gut sortierte Fahrradhändler führt so was von ca. 160 (Kinderrad) bis 300 mm Länge (Rennrad), z. T. in 2 mm-Abstufung.
Durchmesser an beiden Enden ist üblicherweise 2,0 mm, Doppeldickendspeichen gehen im dünnen (mittleren) Bereich herunter bis 1,4mm (zum Thema Gewichtsersparnis und "Sollknickstelle").
Passende Länge besorgen, ggf. leicht kürzen.
Ruderhorn am Servo entsprechend auf 2,0 mm aufbohren, Speiche auf der Kopfseite hier einhängen, die Stärke von Standard-Ruderhörnern stimmt ganz gut mit der Dicke der Nabenflansche am Fahrrad überein, d. h. das Ganze ist so spielfrei fixiert.
Das Gewinde ist normalerweise um 2,3mm, passt ohne Nachbearbeitung in Nylon-Gabelköpfe (sichert etwas besser als normal), der Feinmechaniker kann natürlich den Kerndurchmesser auf 1,7mm Aufbohren.
Fertig!
Funktioniert z. B. an meinem Nurflügel perfekt.

Grüße,
Bertram
 

hubi01

User
Bei solchen Längen de Gestänge nehme ich Gewindestangen, über die Gewindestange wird dann ein Röhrchen mit passendem Innendurchmesser geschoben. Entweder fixiere ich das dann mit Löten, Uhu-Plus, o.ä. Hält bombig.
 
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