Gyronimo von KHK - Erfahrungen?

SirToby

User
Hallo Kollegen!

Ich habe ja ein wenig überlegt, in welcher Kategorie ich posten soll... Aber dann kam ich drauf: Ein Autogyro ist ja kein HUBschrauber, welcher sich durch einen angetriebenen Rotor erhebt. Also bleibt nur die Kategorie "Experimental" übrig...

Beim hin- und hersurfen bin ich nun gerade auf den "Gyronimo" von http://www.khk-flugmodelle.de/produkte.php?opt=GYRONIMO gestoßen. Sieht recht interessant aus!

Ist da wohl der Rumpf des "Little Karli" verwendet worden? Würde ja die Möglichkeit zur Nutzung auch als Flächenflieger erweitern.

Für mich käme soetwas nur elektrisch in Frage. Braucht denn ein Autogyro mehr Leistung, als ein vergleichbarer Flächenflieger?

Wer hat den Gyronimo denn schon mal gebaut und weiß etwas zu berichten? Vielleicht ja sogar elektrisch?

Grüße
Tobias
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hi,
den Gyronimo habe ich noch nicht gebaut, aber eine Reihe anderer Tragschrauber. Rechne mit ca. 30-40 % Leistungsmehrbedarf für vergleichbare Flugleistungen.
Grüße
Stephan
 

SirToby

User
Soooviel Leistungsmehrbedarf? Schade. ich dachte, ich könnte meinen Antrieb aus dem Elektrokadett von Graupner ansatzweise verwenden... LiPo 3S 4000 mAh an vglb. Simprop MT 40/10... Das wäre dann recht untermotorisiert...

Danke Stephan für den Input!

Sonst jemand Erfahrungen mit dem Gyronimo?

Beste Grüße
Tobias
 
Hi Tobias,
ich fliege den Gyronimo seit letztem Jahr, allerdings mit einem 8,5ccm Viertakter. Ist nur ein Magnum, also kein Hochleistungsmotor. Hat aber trotzdem mehr als genug Leistung für das Modell. Bin ihn inzwischen auch schon mit Fläche geflogen. Da zieht der Motor das Modell gerade so langsam senkrecht nach oben, an die Latte hängen kann man ihn so. Ist ein schöner Bausatz, sehr komplett ausgestattet, super Passungen und Qualität. Der Gyronimo fliegt astrein, anfangs halt etwas gewöhnungsbedürftig. Beim Start muss man etwas aufpassen, wegen der Kippgefahr, ist aber durchaus beherrschbar. Kann ganz lansgsam aber auch flott geflogen werden. Die Landungen sind genial.
Start und Landung mit Fläche sind wegen dem hohen, weichen Fahrwerk (das für den Tragschrauber aber nötig ist) etwas gewöhnungsbedürftig.
Momentan schreibe ich darüber einen Testbericht für die FMT. Wird die nächsten Tage fertig, wann er erscheint, kann ich allerdings nicht sagen. Bei Fragen einfach fragen ;-)
Hier noch ein Beweisfoto


comp_IMG_0105.jpg


Gruß

Philipp
 

SirToby

User
Klingt interessant! Und er sieht richtig gut aus! Schönes Finish.

Vielleicht warte ich den Testbericht noch ab...

Danke Dir schon mal :)

Grüße
Tobias

P. S.: Welche Tragfläche paßt denn auf den Gyronimo-Rumpf? Die des Little Karli?
Kann noch in irgendeiner Form Gewicht gespart werden (ich darf ja "nur" elektrisch)?

Leider kannst Du ja keine Bau-Bilder Deines Gyronimos und weitere Details hier einstellen, da da ja wohl Exclusivrechte beim VTH liegen werden, gell?
 
Jep, so isses. Aber guck mal hier, da solltest du einen guten Eindruck vom Bau bekommen:
http://www.khk-modelle.de/Bauberichte/Gyronimo/GYRONIMO_Bauanleitung.pdf
Ob es genau die Fläche des little Karli ist, kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, wäre aber naheliegend, da es im Prinzip ja auch der Rumpf dieses Modells ist. Warum dann also zusätzlichen Aufwand treiben und eine neue Fläche konstruieren?
Der bau von Rumpf und Leitwerken ist kein Problem, wie bei einem normalen 08/15 Trainer mit Kastenrumpf. Bei Pylon/Rotorkopf/Rotorblätter muss man sehr sorgfältig und genau arbeiten und einstellen, wie bei einem Heli halt. Blätter auswiegen, Blattspurlauf etc.
Mit Fläche fliegt er, wie gesagt, auch prima. Nur das Verhalten und die Optik des Fahrwerks ist da etwas gewöhnungsbedürftig.
Erleichtern, hmmm, musste mal in der Anleitng schauen. Kleinere Servos auf HR und SR wären ein Anfang. Der Rumpf ist schon recht großzügig ausgespart. Am Pylon würde ich nichts machen, wäre mir zu riskant. Unser Modell wiegt ca. 2,3kg. Das sollte sich doch gut elektrifizieren lassen, nur ob's mit 3s funktioniert? Da kenn ich mich mit Strom zu wenig aus.
Durch seine Größe ist er schon etwas Besonderes der Gyronimo. In absehbarer Zeit möchte ich evtl. mal noch eine Nummer größer und wieder was Vorbildgetreues bauen. Da gibt's was schönes in Amiland :-)

Gruß

Philipp
 
Gyronimo

Gyronimo

Hallo,
ja, er fliegt gut. Nicht wie ein Hubi, nicht wie eine Fläche, von jedem etwas.
Macht aber Spaß das Teil.
Loopings und sogar Rollen (ähneln aber mehr an ein Bierfaß) sind fliegbar.
Landungen auf den Punkt. Motor abschalten und autorotieren geht auch sehr gut.

Ich hatte einen 56er Saito eingebaut, Leistung mehr als ausreichend.
Die Fläche ist die vom Little Karli, da muss man halt die Befetigung anpassen, oder einfach zwei Dübel durch den Rumpf und mit Gummis die Fläche befestigen.

Christian
 

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SirToby

User
Im Netz habe ich ein interessantes Video gefunden, in dem der Erbauer bei dem Gyronimo einen Flettner-Rotorsystem nutzt. Das ist natürlich noch spektakulärer und ich kann mir vorstellen, daß mit diesem System die Gefahr des nach Links kippens (drehrichtungsabhängig) eliminiert sein dürfte, da es ja immer zwei nach Vorn eilende Blätter gibt.

http://www.myvideo.de/watch/5440424/Tragschrauber_mit_Flettnerrotor

@ Christian: Hätte gar nicht vermutet, daß man mit dem Gyronimo tatsächlich turnen kann :)

@ Philipp: Die haben ja ein paar recht nette Autogyros auf der Seite!

Beste Grüße
Tobias.
 

SirToby

User
Nicht schlecht für einen Moderator in der Rubrik "Segelflug" :D

...kleiner Scherz....

hübsche Maschine! Diese Autogyros sehen wenigstens nach etwas aus, nicht so, wie die Stäbchen und Kohlerohrdinger oder die "Zwitter" mit Zwei Rotoren am Ende von Stummelflächen...

Echt schön!

Grüße
Tobias
 

SirToby

User
Nachdem ich etwas in mich gegangen bin, ist mir klar, warum ein Autogyro mehr Leistung benötigt: So ein Repeller (So heißt ein Rotor, der von dem ihn umströmenden Fluid - hier Luft - angetrieben wird und nicht - wie ein Propeller - das ihn umgebende Fluid in Bewegung versetzt) bietet einen erheblichen Widerstand, mehr als eine Tragfläche.

Wobei, wenn man sich den "Flächeninhalt" der beiden tragenden Elemente betrachtet, stimmt die Rechnung wieder ungefähr. Der Repeller hat in diesem Falle ca. 40-50 % mehr (Kreis-)Fläche, als die konventionelle Tragfläche. Somit gehen ca. 30% Leistungsmehrbedarf wieder in Ordnung...

Man "erkauft" sich hier eben das Besondere durch mehr Leistungsbedarf. Aber das ist bei "frisierten" VW-Bullis ja auch so... ;)

Welche Servos habt Ihr denn bei Euren Gyronimos verwendet?

Beste Grüße

Tobias

P.S.: Nach allem, was ich bisher über Autogyros erfahren habe, ist es notwendig, daß die Rotoblätter ein wenig nach oben und unten schwingen (schlagen) können. Dies wird offensichtlich beim Gyronimo dadurch erreicht, daß die Blätter nicht in einer den Hubis entsprechenden "Gabel" aufgenommen werden und die Flexibilität des GfK-Materials genutzt wird. Meine Frage: Halten die Rotorblattbefestigungsschrauben (die ja nur unterseitig am Mittelteil befestigt sind) den Belastungen auf Dauer stand?
 

StephanB

Vereinsmitglied
Tobias,
am Rotorkopf solltest Du Servos mit stabilen Getrieben und reichlich Kraft verwenden. Eine Nummer größer wie bei einem Flächenmodell gleicher Größe üblich. Am Rotorkopf hängt der ganze Rest des Modells. Beim Landen können auf den Rotor erhebliche Kräfte wirken, die dann auch gerne mal auf das Servo übertragen werden. Alle anderen Servos dürfen normal dimensioniert sein.

Zu deiner anderen Frage:
Ich habe noch nicht mit versagenden Rotorblattschrauben zu tun gehabt. Für die meisten Fälle hast Du recht mit dem Schlaggelenk im Rotorkopf. Ich habe aber auch einen Tragschrauber mit einem Standard-Heli-Rotorkopf mit "Gabel" und Zweiblattrotor. Geht auch. Der wird klassisch über Taumelscheibe angesteuert.

Fals Du dich tiefer mit der Materie Tragschrauber befassen willst, brauchst Du einiges an Zeit und solltest mit Mathe und Physik nicht auf Kriegsfuß stehen. Falls das für Dich ok ist, besuche mal das Tragschrauberforum bei rcgroups uns lese dort die Beiträge der User MNowell und vor allem JochenK. Ich habe bei weitem nicht alles verstanden.

Grüße
Stephan
 

SirToby

User
Auch, wenn ich den Tragschrauber nicht in all seinen Tiefen erforschen will, so bin ich doch schon an den technischen Hintergründen interessiert... Nur bei rcgroups ist ja nun mal alles in englisch. Kann ich, aber mit den ganzen Fachbegriffen und dann noch die Physik verstehen (bin schon physikalisch nicht auf den Kopf gefallen...)... Na, das ist mir denn doch ein wenig zu viel... Schade, daß es so ausführliche Abhandlungen nicht hier im deutschen Forum gibt... Aber die Sache mit dem konventionellen (Heli-)Rotorkopf klingt interessant, vor allem, weil hier die Komponente "Nick" hinzukommt. Pitch wird wohl eher überflüssig sein, oder?

Grüße
Tobias

P. S.: Ihr habt mir aber immer noch nicht verraten, welche Servos Ihr für den Gyronimo, vor allem auf Roll verwendet... ;)
 
Hallo Tobias,

ich habe auf SR und HR etwas bessere Standardservos, glaube HS 525 o.ä.
Auf Roll sitzt ein HS 5945, vielleicht etwas oversized, war halt noch da. Evtl. reicht schon ein HS 645. KHK empfiehlt glaube ich ca. 8kg.

Gruß

Philipp
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hi Dieter,
nicht so schamhaft! :D
Du darfst ruhig dazu sagen, daß diese Schönheit von Dir so makellos gebaut worden ist. :D

Habe leider immer noch keine Flugerfahrungen damit. Letztes Jahr hatte ich kurz vor der Inter-Ex ziemliche Probleme mit dem amerikanischen Horizonterkenner,der da drin ist. Nach der Inter-Ex hatte ich wenig Zeit und dann kam der Winter.
Neuer Anlauf in 2010 geplant. :)

Grüße
Stephan
 

StephanB

Vereinsmitglied
....(...)...Aber die Sache mit dem konventionellen (Heli-)Rotorkopf klingt interessant, vor allem, weil hier die Komponente "Nick" hinzukommt. Pitch wird wohl eher überflüssig sein, oder?

Grüße
Tobias

Ja, für Pitch sehe ich im Moment keine sinnvolle Anwendung.
Die Höhensteuerung über Nick funktioniert 1A.

Grüße
Stephan
 
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