Senderakku NiMH 3000 - Entladeschlußspannung?

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Gerd

User
Hallo,

ich teste gerade einen neuen NiMH GMVIS 3000 mAh Sender-Akku auf seine Kapazität.
Gemessene Spannung vor dem ersten Ladevorgang war 1,1 Volt/Zelle entspricht bei 8 Zellen - 8,8 Volt.

1. Ladevorgang mit 250 mA. Automatik-Lader beendet bei 11,4 Volt und einer aufgenommenen Kapazität von 2530 mAh den Ladevorgang.

Darauffolgend konstantes entladen bis auf 8,8 Volt (1,1 V/Zelle) mit 250 mA. Abgegebene Kapazität: 2490 mAh.

2. Ladevorgang wieder mit 250 mA. Automatik-Lader beendet bei 11,4 Volt und einer aufgenommenen Kapazität von 2470 mAh den Ladevorgang.

Darauffolgend konstantes entladen bis auf 8,8 Volt mit 250 mA. Abgegebene Kapazität: 2470 mAh.
Man erkennt das der NiMH Akku nicht annähert die Kapazität von 3000 mAh erreicht.

Ist der neue Akku bereits defekt? Oder ist das Entladen auf nur 8,8 Volt, also 1,1 V/Zelle an der schwachen Kapazitätsausbeute schuld?
Dann müßte zwischen 1,1 Volt/Zelle und z.Bsp. 0,8 Volt/Zelle, noch 500 mAh zu holen sein!

Wie tief darf ein NiMH Akku entladen werden, damit
1. seine volle Kapazität erhalten bleibt?
2. einzelne Zellen sich nicht umpolen oder Schaden nehmen?

Gruß Gerd
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Hallo Gerd,

Dein Akku dürfte ok sein. Hier kommen mehrere Dinge zusammen.

Bei 11,4 V Ladeschlußspannung ist der Akku noch nicht voll. Ein Problem, dass bei neuen Akkus und Automatikladern nicht ungewöhnlich ist. Du solltest noch 3-4 Stunden mit konstant 200 mA 'nachladen'.
NiMHs haben keine so steile Entladecharakteristik wie NiCds, daher haben sie unter 1 V mehr Kapazität. Es macht also schon etwas aus, ob man auf 1,1 oder 0,8V/Zelle entlädt. Allerdings keine 20% ;)

Entladen werden sollte ein NiMH so tief wie möglich (wenigstens alle 2-3 Monate auf 0,4V/Zelle). Das darf aber nur bei sehr geringem Strom erfolgen (max. 50 mA, bei kleineren Akkus noch weniger), vor dem Laden sollte er dann einen Tag ruhen.

Grüße, Ulrich Horn
 

Gerd

User
Bei 11,4 V Ladeschlußspannung ist der Akku noch nicht voll. Ein Problem, dass bei neuen Akkus und Automatikladern nicht ungewöhnlich ist. Du solltest noch 3-4 Stunden mit konstant 200 mA 'nachladen'.

Hallo Ulrich,

herzlichen Dank für deine schnelle Antwort!

Die Ladeschlußspannung von 11,4 Volt erscheint mir auch zu niedrig zu sein. Ein parallel geschaltenes Spannungsmeßgerät zeigte mir am Ladeschluß keine Spannungszunahme an. Somit glaube ich dem Delta Peak des Automatik-Laders.

Ich werde demnach sanft bis auf 0,4 V/Zelle entladen, einen Tag ruhen lassen und dann den Ladevorgang wiederholen.
Ich hoffe es stellt sich die gewünschte Kapazitätszunahme ein! Wäre Schade um den neuen Sender-Akku.

Gruß Gerd

[ 22. August 2002, 11:47: Beitrag editiert von: Gerd ]
 
Hallo Gerd
Beim Entladen bis auf sehr niedrige Spannungen pro Zelle die Einzellspannung der Zellen messen. Sonst ist das Entladen nicht sanft und die schwächste Zelle macht diese Tortur nicht lange mit.Mit dem Entladevorgang aufhören, wenn die Spannung einer Zelle zusammenbricht.
Dies ist auch der Grund, warum man den Formiermodus eines Automatikladegeräts nicht bedenkenlos nutzen sollte.
 

heinzi

User
ups

hallo zusammen

schaut doch mal bei www.sanyo.de die zelle rc3000hv an.
das ist die zelle die so auf die schnelle der in frage gestellter zelle am ähnlichsten ist. (vermutlich ist es sogar diese!

dabei fällt auf:
1) minimale kapazität = 2700mah (3000mah ist lediglich die typische kapazität)

2) aus dem ladediagramm ist eine ladeschlussspannung (maximaler peak) von 1.55 v, allerdings bei 3A ladestrom und 20grad lufttemp zu entnehmen. bei kleinerem ladestrom ist es natürlich weniger. wiviel es da ist ???? (weiss auch nicht gerade)

3) (wichtigste erkenntniss) bei kleinem entladestrom (0.6A) ist bei 1.1 volt schluss. danach gehts mit der spannung nur noch im freien fall runter. die entladung geht aber stromunabhängig bis auf 0,6volt runter. von 1.1v bis 0.6v geht es dann allerdings nur noch einige sekunden. das bringt also keinen nennenswerten beitrag mehr an die kapazität.

aber gmvis akkus sind doch "gepuschde" selektierte akkus? oder liege ich da falsch?
für diese sind ja dann auch etws mehr euro auf den tisch zu legen?
da würde ich mir dann aber schon etwas mehr (kapazität) erhoffen?

[ 22. August 2002, 13:43: Beitrag editiert von: heinzi ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

habe bei meinem MC24-Saft-NiMH-Akku genau dasselbe beobachtet, nur auf niedrigerem Niveau.

Daher habe ich ihn beim Graupner-Service reklamiert und mit Messprotokollen mit rd. 2.900 mAh Kapazität bei Entladung von 1/10 C zurückbekommen. Dazu die Empfehlung mir 1/10C mittels Konstantladers 14 Stunden zu laden, da häufig eine Unverträglichkeit von NiMH-Akku und Computerlader Grund für unbefriedigende Ergebnisse wären.

Seither wird der Akku mit 100mAh nach einem Einsatz (bei mir oft nur ne kurze Stunde) nachgeladen und ab und an entladen und dann wieder mit 440mA (=500mA Ausgang meines Laders) 6-7h (arggh, hier standen zuerst 8h, war mein Fehler; Sender wird wenn ich heimkomme eingeschaltet in den Keller gestellt bis er abschaltet = akku leer; kurz vor dem ins Bett gehen an wird er angestöpselt, gleich nach dem Aufstehen 6-7h später auf 100mAh um und um die Mittagszeit wieder aus, wenn ich erst abends heimkomme wird auf 50mAh gestöpselt) + 4-8h mit 100mA/50Ah geladen (Abstufung beruht auf den Ausgängen meines 25 Jahre alten Multiladers). Seither habe ich keine Probleme mit der Kapazität mehr.

Es ist aber die Eigenschaft geblieben, dass der Akku nach unterschreiten von 9,6V in der Spannung regelrecht zusammenbricht. Vom ersten Pieps der Anlage bis zum Abschalten, weil die Spannung unter 8V fällt verbleiben nur 3-5 Minuten. Also VORSICHT, die Entladecharaketistik mancher NiMH-Zelle ist am Ende sehr steil.

Wenn ich mit langen Flügen rechne wird der Akku deshalb vollgeladen/formiert und die Flugzeit zeitlich abgeschätzt.

Hans

[ 22. August 2002, 18:26: Beitrag editiert von: haru ]
 

Gerd

User
Sind schon einige Ratschläge dabei mit denen ich gut zurecht komme!

@Heinzi, es handelt sich hier um keine selektierten und gepushten Zellen sondern um einen Saft Senderakku für die MC 22. Die Zellen in dem Pack sind GMVIS 3000.

@Hans, diese Unverträglichkeit mit meinem Computerlader könnte natürlich schon sein. Es ist ein Gerät der Fa. Sommer (hatte Topaz im Vertrieb )und ist ca. 5 Jahre alt.
Deine Ladeempfehlung mit einem normalen Lader verstehe ich nicht.
Wenn du nach einem Entladevorgang (Entladeschlußspannung würde mich interessieren?) 8 Std. mit 500 mA ladest, dann sind das doch 4000 mAh die du da reinpowerst. Danach ladest du nochmals mit 100 mA, 4 - 6 Std. lang. Das sind nach meiner Rechnung insgesamt 4500 mAh. Hat dir der Graupner Service das empfohlen?

Gruß Gerd
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Kurzer Hinweis zu Gerhard:

bei Tiefentladung kann es grundsätzlich nicht schaden, die Spannung der Einzelzellen zu überwachen.
Bei kleinsten Strömen ist das aber nicht nötig. Sub-C polen bei 50mA nicht um, auch wenn sie 'total leer' sind. Zumindest für einige Zeit.

Gemessen habe ich, dass dazu ein Strom von mehreren 100 mA nötig ist.

Grüße, Ulrich Horn
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Gerd,

sorry, es wird nur 6,5-7h mit rd.440mAh geladen (mehr gibt laut Messung der 500mA-Ausgang meines Multiladers nicht ab), den genauen Ablauf habe ich oben reingestellt und die Angabe korrigiert. Ist in etwa so getimed, dass mit 440mA in etwa die Nennkapaziät eingeladen wird und dann die durch Innenwiderstand etc. verlorengegangene Ladung mit kleinem Strom nachgeladen wird. Wie Du richtig errechnet hast wäre der Akku mit 8h*500mA schon überladen.

Der Graupner-Service hat mir empfohlen mit 1/10C 12-14h zu laden. Einen 300mAh-Ausgang habe ich nicht und 36h mit 100mAh zu laden dauert mir zulange.

Den Akku zum Entladen auszubauen ist mir zuviel Aufwand, nur um einen Akku zu schonen mit dem ich sowieso nicht total zufrieden bin. Deshalb wird entladen, indem der Sender eingeschaltet bleibt. bis er abschaltet. Die Abschaltspannung müßte ich in der Bedienungsanleitung nachschauen, die letzte Spannung die ich wissentlich je gesehen habe ist 8,3V, wenn die Spannung unter 9,0V fällt bricht die Spannung in wenigen Sekunden völlig ein, so schnell kann man kaum ablesen.

Ich weiß, dass man pfleglicher mit dem Akku umgehen könnte. Aber da ich ihn nicht wirklich liebe... Einmal im Jahr wird er ausgebaut, mit dem Computerlader entladen, mit 250mA 14h geladen und dann wieder mit 250mA entladen zum die Kapazität messen. Er ist jetzt 2,5 Jahre alt und hat noch rd. 2.750mAh. Wenn der Akku je nachläßt würde er derzeit durch die bewährten RC2400 ersetzt werden. Robust und schnellladefähig.

Ein 4-5 Jahre altes Ladegerät wird ohne update kaum NiMH-Akkus im Automatikmodus zuverlässig laden können. Ich wäre da sehr vorsichtig. Der Graupner-Service hat mir gegenüber jedenfalls berichtet, dass viele durch alte Computerlader ihre NiMH-Akkus dabei durch Überladen getötet haben.

Was mir anhand der Beschreibung der Charakteristik der Sanyo-NiMH-Zelle in den Sinn gekommen ist, ob man die Warnschwelle bei NiMH-Akkus höher als bei NiCd-Zellen ansetzen muss. Schließlich haben ja NiMH-Akkus auch eine geringfügig höhere Nennspannung als NiCd-Zellen. Nur 0,025V mehr Zellenspannung * 8 Zellen und man müßte die Warnschwelle 0,2V höher ansetzen! Das würde bei mir etwa meiner Beobachtung entsprechen, dass er 9,6V etwa 30-45min. hält und dann einbricht. Ich hätte ich noch ein adäquate Flugzeitreserve.

Hans

[ 22. August 2002, 18:30: Beitrag editiert von: haru ]
 

toobo

User
Hallo,
da hier öfters der 3000er "Saft"-Akku genannt wurde, habe ich meinen (aus der MC-24) heute auch mal etwas genauer unter die Lupe genommen.
Entladen habe ich ihn im Sender, der bei 7,3 V abschaltete. Dann habe ich ihn an einem Ultra Duo plusII mit 1000mA geladen. 3070mA hat er so aufgenommen. Kurz nach der Ladung hatte der Akku 11,4 V. Scheint ok zu sein.
Noch ´ne abschließende Frage: Wenn ich mit konstant C/10 lade, kann ich dann den Akku auch länger als 14Std. am Ladegerät lassen?
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
@Tom

ja, sicher. Alle heutzutage üblichen NiCd Zellen können mit C/10 überladen werden, sogar mehrere Tage lang, ohne Schaden zu nehmen.

Im Prinzip gilt das auch für NiMH. Nur ist C bei denen einfach größer, weswegen man die Patentrezepte für NiCd nicht einfach übertragen darf.

Aus meiner Erfahrung heraus kann man auch NiMH problemlos durch Überladung formieren, aber besser mit C/20.

Grüße, Ulrich Horn
 
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