E-Segler: Motor als Bremse

ubit

User
Hi,

ich meine mich erinnern zu können, dass wir vor 15-20 Jahren in E-Seglern teilweise die Drehrichtung des Motors umkehren konnten um die Luftschraube dann als Bremse zu nutzen. Stimmt das oder täuscht mich meine Erinnerung?

Heute scheint das irgendwie niemand mehr zu machen und die meisten brushless-Steller können eh keine Drehrichtungsumkehr mehr. Warum eigentlich? Das wäre doch eine willkommene Hilfe um aus starker Thermik relativ gefahrlos absteigen zu können, oder?

Ciao, Udo
 

VOBO

User
Hallo Udo,

vor 15-20 Jahren gabs noch keine Steller mit Drehrichtungsumkehr (heute schon).

Diese Steller werden aber eher im Bereich Car oder für Motorboote genutzt.

Man hat das Windmilling-Prinzip genutzt.
Benutze ich auch heute noch mit leichten Modellen die keine Bremsfunktion haben um gefahrlos aus der Thermik zu kommen wenn sie denn mal hammermäßig zuschlägt.

Einfach den Motor nur minimal einschalten (sehr geringe Drehzahl). Dann entfaltet sich der Klapppropeller und die so rotierende "Scheibe" bremst das Modell ab.
Vorrausetzung für eine gute Wirkung ist natürlich ein möglichst großer Propellerdurchmesser (Getriebemotor oder drehmomentstarker Außenläufer).

Damit kann man ein Modell problemlos im 45° Winkel absteigen lassen ohne das es zu schnell wird und abmontiert.

Gruß Volker
 
Ich habe davon gehört, dass dies massiv die Flugstabilität der heutigen leichten Modelle und deren moderne Profile stört. Eine Alternative wäre das "Windmilling", die langsam mitdrehende Luftschraube. Ich kenne dies, wenn die Programmierung der Bremse im Regler vergessen wurde, das bremst schon ganz ordentlich. Bei manchen Reglern kann man auch gezielt mithilfe der Trimmung so einen Bereich (Motor aus, aber noch keine Bremse) einstellen.

Gruß Bernhard

Edit: Volker war schneller!
 
Technisch gesehen kann ein Regler die Phasen problemlos umdrehen.
Damit hättest du den Schub (einiges weniger wegen dem Blattprofil)
nach vorne und würdest bei einem starken Antrieb das Modell nullkommanix rückwärts fliegen.
Damals hatte ich auch solche Dinge als Abstiegshilfe eingesetzt aber da ging es nur
um 50 Watt Leistung an einem 2-3 Kilo Flieger.
Heutzutage ist als Abstiegshilfe der Prop im Leerlauf brauchbar. Bremsklappen helfen auch.
 

ubit

User
Naja... Vollgas braucht man ja nicht unbedingt nutzen... Wobei ein senkrechter Abstieg mit bremsend umgekehrter Luftschraube müsste doch auch mit den heutigen Leistungen durchaus möglich sein.

Ich denke, dass man diese Möglichkeit nicht völlig außer Acht lassen sollte. Insbesondere bei sehr leichten Thermikseglern kann man so immerhin das Gewicht für Stör- oder Bremsklappen samt den zugehörigen Servos einsparen, oder?

Ciao, Udo
 
Ich denke nicht das es bei leichten Fliegern etwas nützt.
Bei einer 'Backstein-Thermik' (kommt in der Tat schon mal vor) nützt ein Gegenschub nichts
weil der Flieger nur oben herumturnt und nicht sinkt.
Da ist kontrolliertes Stürzen mit Bremswirkung (leerlaufender Propeller) besser.
Ich habe einige Events (selten) schon mal gehabt und da hilft nur maximales sinken.

LG Dieter
 
Für alle die nicht wissen (erfahren haben) was eine 'Backstein-Thermik' bedeutet.
Du schmeisst ein Flugmodell (kann auch ein Motormodell sein) in die Luft und
es bleibt ohne zusätzliche Energiezufuhr oben und eventuell bekommt man das
Modell nur in Bruchstücken herunter (weil zu schnell beim Stürzen).

Alternativ dazu könnte ein Backstein (so'n Stein eben) bei dem starken Aufwind oben bleiben.

LG Dieter
 
Hi *,

ich bin noch aus der Generation der ersten E-Segler (es war ein modifizierter Graupner Hi-Fly).
Die Sache mit der Drehrichtungsumkehr beim Motor wirkte schon recht brachial, aber die Steuerbarkeit war praktisch gleich null beziehungsweise sehr gering. Es war immer ein Höllenritt der erst mit dem Ausschalten des Motors beendet war.
Heute mache ich (macht man) sowas nicht mehr. Langsam mitdrehende Motoren wirken zwar nicht so brutal, aber man kann das Modell dabei wenigstens noch steuern. Bei größeren Modell hilft Butterfly ungemein; mit Butterfly die Nase nach unten und schon kommt man der Erde nahe, steuerbar und mit annehmbarer Geschwindigkeit.

Die wilden Zeiten sind vorbei, zumindest bei mir, die aktuellen Möglichkeiten sind deutlich angenehmer
Peter
 
Ich hatte einen Alpha (Multiplex) mit mabuchi/Johnson 600er und 8-10 NiCd Zellen mit 3:1 Untersetztung
und 14x9,5 Graupner Klappschraube. Das war damals das Optimum an Steigleistung für einen 2,8m Segler.
8 Zellen waren mager, 9 Zellen das optimum und 10 Zellen machten schon zu viel Verlusthitze.
Da der Flieger nur in Stücken existiert (Flächen und Rumpf noch an einem Stück) werde ich die
damaligen Experimente nur mit viel Enthusiasmus wieder zusammenbauen. Die Flächen sind göttlich aber
alles Andere ist nun nackig und kann ich nicht zusammenstecken. Da fehlt einiges.

Ich kann den Alpha im Internet gar nicht wiederfinden. Das war damals ein toller Segler mit beplankter
Rippenbauweise und GFK-Rumpf und Pendel-Höhenruder.
 
Multiplex Alpha (alte Version)

Multiplex Alpha (alte Version)

Hallo szd...

Natürlich habe ich ein gewichtiges Interesse meinen Alpha wieder mal in die Luft zu bringen.
Dazu gehört natürlich mein Wille dazu es zu bauen/reparieren.

Alle Dateien bitte an

d.metrikis@t-online.de

Vielen Dank
 
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