Methanol-getränktes Holz

jowe

User
Helau,
mal eine Frage an die Fachleute:
Ich bin dabei, meinen SuperTiger zu renovieren und bin beim Ausbauen des Tanks darauf gestoßen, das derselbe leck war. Der Motorspant ist ziemlich Holz her (wenn man aufbohrt) ziemlich fettig. Was macht man da?
Ich werde einen E-Motor einbauen und bin der Hoffnung, das die Motorbefestigung am Spant hält. Es lassen sich jedenfalls keine maroden Stellen an Spant und Rumpfvorderteil von außen erkennen.
 

Chriss

User
Das gleiche Problem hatte ich beim umbau meines Diablotin 2000.
das Heck in gitterbauweise habe ich neu gebaut,die Seitenwände habe ich um 1mm abgehobelt.
habe es mit Löschpapier und Heissluft versucht sowie abflämmen.
Hat alles nur wenig geholfen.
Stellen wo das Öl tief sitzt lassen sich nur komplett erneuern bzw. kannst durch abschleifen/hobeln prüfen wie tief das Öl eingedrungen ist.
Motorspant dürfte aber kein Problem sein,den kann man doch leicht neu machen?
Gruß
Chris
 
Echt? Seid wann das denn? :confused: Soweit ich dass aus eignender leidvoller Erfahrung beurteilen kann, klebt CA auf öligen Oberflächen nicht!

Mein Tipp ist auch... alles was auch nur den Hauch eines Öls anhaften hat, wegschneiden und durch Neuteile ersetzen.
Übringes: Öl macht Balsaholz weich, weil es wie Wasser in die Struktur des Holzes geht. Leider trocknet es nicht weg wie Wasser, und der Flieger sammelt dadurch Gewicht und das Holz zerbröselt.
 

Gast_7088

User gesperrt
öl im Holz

öl im Holz

ist normaler weise ein echter Spasskiller weil keine folie haftet und auch die meisten Kleber nicht wirklich kleben.

Bei eine Restaurierung haben ich folgendes gamacht :

Das Holz mit einem Heissluftfön erwärmt, dann mit ein Microfasertuch alles weg wischt, was aus den Holz quillt das mehrfach, bis sich das Holz wieder so leidlich wie Holz angefühlt hat.
Die ausgebauten Holzteile haben ich mit Belizell (die PU version) geklebt ( keine tragenden Teile) CA Klebt dann auch wieder.
Bei der Folie habe ich zunächt Orastick genommen ( teststück) und das Holz wie oben beschreiben behandelt bis es geklebt hat.
Dann mit dem Folienbügeleisen mit einer Temperatur unterhalb der des Föns aufgebügelt, die Nähte mit ca fixiert.
Highendoptik hat es dann nicht mehr aber für ein Trainer reicht das.
Auf alle Fälle wird dieser Flieger über Zeit hin sein.

Vorsicht den Fön nicht zu heis, da ölgetränktes Holz einen niederigen Flammpunkt hat(<300° C) . Brandgefahr. !!
 

jowe

User
Danke für euere Antworten. Das Rumpfvorderteil ist von außten todellos in Ordnung. Der fettige Sprit ist halt nur von innen bzw. wenn man in den Motorspant ein Loch bohrt, ist von innen etwas über die halbe Dicke eingesifft. Da noch keine Festigkeitsprobleme vorhanden sind, werde ich wohl erstmal alles so lassen und den E-Motor anbauen; er wird ja eh geschraubt. Die ölige Nässe haben ich innen schon soweit entfernt und hoffe mal, das Klebestellen nicht schleichend in mitleidenschaft gezogen werden. Wäre sehr schade um den Tiger, da Flächen und Leitwerke noch tadellos sind.
 

hahgeh

User
Ich weiß nicht, ob es funktioniert, aber die Beschreibung von swiss-composite (http://www.swiss-composite.ch/pdf/i-tragflaechenbeschichtung.pdf, Seite 7) sieht eigentlich ganz viel versprechend aus. Sie sagen dort, Zitat: "G4 ist ein chemisch vernetzender, einkomponentiger PU Haftgrund und fungiert vorallem als Haftvermittler für GFKBeschichtungen und zeigt eine ausserordentliche Haftfestigkeit und Kratzfestigkeit. G4 verfestigt auch faule und weiche Holzstellen und ergibt eine rel. harte Oberfläche."

Das könnte man mal probieren. Ich stehe irgendwann vor demselben Problem, wenn ich es mal schaffe, eine altes 1er Taxi auf den bautisch zu stellen, insofern beobachte ich die Diskussion hier mit Interesse.

Grüße
hg
 

GC

User
Ich würde es mal mit einem der neuen super-Fett-lösenden Reinigungmittel probieren, die es in der Fersehwerung und gelegentlich auch im Supermarkt gibt. Hier mußt Du aber wohl das Rumpfvorderteil in einen Eimer mit heißem Wasser und dem Fettlöser geben. Metanol ist das schon lange keins mehr drin, es dürfte eher Rizinusöl sein.
 

jowe

User
Hallo Gerhard,
mit Breff udgl. kann ich nur die oberflächliche ölige Schicht entfernen. Das ist schon geschehen.Von einem Eimer mit heißem Wasser und Breff möchte ich Abstand nehmen, da mir dann die Sache wahrscheinlich nur aufquillt. Die Lösung mit swiss-composite von hg kommt meinen Vorstellungen schon recht nah.
 

Gast_15450

User gesperrt
Guten Abend Gerhard
Wenn zufällig jemand in Deinem Club mit Turbine fliegt lass Dir von ihm mal etwas Kerosin geben.Das ist ein hervorragender Fettlöser und wird in der Industrie auch als Reiniger benutzt.
Kerosin verdunstet auch Rückstandsfrei.Darum nur im Freien verwenden.
Gruss Gunter
http://Fliegerforum.embeh.de
 
die Amis haben x-verschiedene Kleber, da gibts auch einen speziell für versiffte Verbrennerkisten.
Alexander Engel hatte die im Programm, oder bei einem US-Shop.
Probiert habe ich sie selbst noch nicht (keine Verbrenner).
 
Kerosin verdunstet auch Rückstandsfrei.Darum nur im Freien verwenden.
Aber recht langsam. Da doch lieber etwas leichtflüchtiges wie Aceton oder Benzin. Helfen tut das auch nur, wenn mit reichlich Suppe ausgewaschen wird. Denn wenn ich das Öl nur im Holz aufweiche aber das Lösungsmittel dann wieder verdunsten lasse, bleibt es ja drin. Das ist nicht das gleiche, wie wenn ich eine nicht saugfähige Oberfläche mit Lösungsmittel abwische.
 
Ich habe bei meiner alten Taxi III den Rumpf da wo er ölig war mit Nitroverdünnung und Pinsel bearbeitet.
Immer wieder einpinseln und mit nem Lumpen abwischen.
Liess sich danach wieder einigermassen bespannen.
Gruß
Hias
 

Gast_7088

User gesperrt
Ich würde es mal mit einem der neuen super-Fett-lösenden Reinigungmittel probieren, die es in der Fersehwerung und gelegentlich auch im Supermarkt gibt. Hier mußt Du aber wohl das Rumpfvorderteil in einen Eimer mit heißem Wasser und dem Fettlöser geben. Metanol ist das schon lange keins mehr drin, es dürfte eher Rizinusöl sein.

super idee ein holz rumpf in heisses wasser zu stellen .. dann ist öl wohl das geringste problem :D
 
super idee ein holz rumpf in heisses wasser zu stellen ..
:D

hinterher zum trocknen aufhängen, alles nachleimen, ist jedenfalls ziemlich perfekt.
Muss nur langsam und gleichmässig trocknen, zum Lachen gibts da nix.

Die gleichen Reaktionen kommen auch, wenn man rät deformiertes EPP in kochendem Wasser zu baden...:rolleyes:
 
Hallo zusammen,

es gibt ( gab) ein Heft bei VTH, 203 erprobte u. bewährte Tips, Ausgabe 10/1983. Da steht folgendes auf Seite 70 :)

Die verölten Holz-Hartschaumteile mit Backpulver bestreuen und 10 MIn. einwirken lassen. Dann ein Löschblatt ( einige wissen sicher noch was das ist :) ) auf die Stelle legen und mit heißem Bügeleisen mehrmals überbügeln, bis in dem Löschblatt kein Fett mehr erscheint. Danach werden die Stellen dünn mit Weißleim bestrichen. Der Leim muß anschl. gut trocknen. Auf diesem Untergrund hält neue Bügelfolie wieder bombenfest.

Na dann viel Spaß mit Löschblatt und Bügeleisen........ es funktioniert :)

Schönen Gruß
Ludger
 

ajori

User
Versuchs mal vorsichtig mit Bremsenreiniger aus dem Kfz-Handel, der löst auch ganz toll Fett+ Öl und verdunstet dann. Das mit dem Weisleim funktioniert übrigens auch sehr gut, mein Tipp verwende wasserfesten Weisleim.
lg
 

funduz

User
Zu meiner Verbrennerzeit, habe ich Fleckenspray, (z.B. von K2R) für solche Fälle genommen. Das Lösungsmittel löst das Fett und es wird dann von dem Pulver aufgesaugt. Danach absaugen oder abbürsten und 2 – 3 mal die Prozedur wiederholen.
 

Nils_W

User
Moin,

habe das selbe Problem in meinem Trainer gehabt, ich habe mit Aceton das Gröbste von der Oberfläche abbekommen, das war allerdings beschichtetes Sperrholz. Das war aber auch vollgesogen.
Bei Aceton MUSST Du aber danach alle umliegenden Klebenähnte erneuern, weil Ace so ziemlich alle normalen Kleber anlöst.
Ansosnten klappt das ganz gut, Kleber halten danach wieder relativ gut auf dem Holz, man sollte beim Kleben danach nur nach dem Motto "viel hilft viel" arbeiten, weil man ja nie sicher sein kann, wie gut das ganze wirklich hält.
Wenn du auf Nummer sicher gehen wilst, verwendest du zum Kleben danach für entscheidende Stellen Pattex Stabilit und sonst Holzleim.

Das mit der Erneuerung der Klebenähte gilt wahrscheinlich auch für alle zuvor genannten Methoden bei denen mit Lösungsmitteln gearbeitet wird.


Viel Erfolg

Nils
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten