Eigenbau Modellrucksack

Armageddon

Vereinsmitglied
Tach allerseits,

ich würde gerne für mein Condor (länstes Stück 2m) nen Transportrucksack zusammennähen. Das passende Material ist bereits organisiert. Allerdings bin ich mir noch ziemlich unschlüssig, wie das Teil am Ende aussehen soll, damit es gut handhabbar ist. Da damit auch längere Strecken überbrückt werden, sollte der Rucksack auf jeden Fall einigermaßen bequem auf dem Rücken tragbar sein.

Hat jemand von Euch schon sowas selbst zusammengenäht oder wenigstens ne Idee, wie es am Ende aussehen könnte.

Für hilfreiche Infos wäre ich dankbar.

Gruß Kai
 

Eike

User
Das schwierigste dürfte das Tragesystem sein. Am besten besorgst du dir bei Ebay oder ähnlich einen alten günstigen Rucksack und übernimmst das Tragesystem davon.
Dann nähst du da einen länglichen Sack dran in den das Modell rein passt.
 

Thommy

User †
Hallo Kai,
von der Idee halte ich nichts. Ein Modell in der Größe eines Condors auf dem Rücken zu transportieren ist kein Spaß. Ich habe mir einen schicken Modellrucksack machen lassen, für meinen Swift, an dem kannst Du Dir gerne mal anschauen, wo die Probleme liegen. Für kleinere Modelle (bis 3m) ist das ok . Größere Modelle trägst Du leichter fertig montiert über die Schulter, (frei nach dem Motto, zur Kreuzigung bitte Links und jeder nur ein Kreuz :D )

Problem 1 ist der sehr hohe Schwerpunkt. Um überhaupt vernünftig laufen zu können, ist das untere Ende des Rucksacks auf Gesäßhöhe, dann liegt aber der Schwerpunkt selbst bei großen Personen (zu denen wir sicher nicht zählen) auf Kopfhöhe, bezogen auf Dein Mittelteil, und auf Schulterhöhe wenn man alle rechnet. Das macht einen Bachgurt erforderlich, da sonst das Ganze sich einfach dreht und zu Boden saust. Das ist beim Swift noch zu machen, bei größeren Modellen wäre es mir zu unangenehm.

Problem 2 ist aber größer und unangenehmer, je nach Pfad auch gefährlicher.
Es handelt sich um die Windlast. Das Mittelstück Deines Condors legt schon den Vergleich zu einem Segel nahe :D , und da Du den Rucksack auf dem Rücken fest hast, hast Du kaum eine Möglichkeit Wind aus dem Segel zu nehmen, und das kann auf schmalen Gebirgspfaden unangenehm und gefährlich werden.

Deshalb nehme ich den größeren Segler zusammengebaut mit und Modelle bis 3m gegebenenfalls zusätzlich im Rucksack.

Ohne den Modelltaschen-Fred wieder hoch zu holen, das Tragen des Modells in einer geeigneten Tasche über die Schulter ist bezüglich beider Probleme wesentlich angenehmer.

Am Hahnenmoos tapen übrigens die meisten ihre Modelle zusammen, die Kleinen auf die Großen mit Schaumstoff dazwischen und tragen es so die 30- 40 min .
Gruß
Thommy
 
Ich habe eine Tasche von Volker Klemm für meine FS4000. Sie ist 1,50m lang und fast so alle 3-teiligen Modelle bis etwa 3,30m. 2-teilige Flächen schauen schon hinaus.
Das Tragesystem ist relativ einfach. 2 Handschlaufen, die groß genug sind um sie auch als Schultergurte (Rucksack) benützen zu können. Sie sind etwas aus der Mitte angebracht, um den Schwerpunkt abzusenken. Eine zusätzliche verstellbare Schlaufe, diagonal über dem Reissverschluß angebracht, läßt das Tragen über einer Schulter zu. Der Reissverschluß sollte über 2 Seiten der Tasche gehen. Das ist variabler und die überstehenden Modellteile können fixiert werden.
Wenn die Flächen und das Rumpfende ein wenig hinausschauen macht das nix. Du hast wenigtestens die Hände frei. So kann ein weiteres Modell zusammengesetzt getragen werden, oder das Beatmungsgerät für Flächländer wie mich :D :D .

Gruß, Andreas
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Andreas,

das klingt sehr interessant. Hast Du zufällig ne Digicam, mit der Du das mal fotographieren könntest? Wäre toll, wenn Du hier mal ein Bild davon reinstellen könntest.

Gruß Kai
 
Die einzige Meinung die ich dazu habe, ist daß die fertigen Modelldinger wahrscheinlich gut aber viel zu teuer sind.

Wenn man selber mit bauen/nähen, etc. möchte, kann man sich z.B. im Sporthandel nach Taschen für Skier, Snowboards, etc. umsehen und diese dann den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Kommt ja auch immer drauf an, wie schonend man seine Modelle transportieren möchte.

Allerdings hat Thommy Recht: Ab einer bestimmten Größe/Gewicht ist es im Gebirge nicht mehr so trivial mit den Dingern.
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hi,

sicher hat der Thommy recht, daß es nicht unproblematisch ist, aber bei starkem Wind habe ich auch schon Probleme die 100m vom Parkplatz zu unserem Haushang mit nem aufgebauten Segler zu laufen. Es ist aber zumindets angenehm, wenn man die Möglichkeit hat, die Tasche auch als Rucksack tragen zu können, aber das muß man ja nicht jederzeit.

An die Snowboardtaschengeschichte habe ich auch schon gedacht, da ich aber jetzt wirklich guten und strapazierfähigen Stoff (Stoff-Schaumgummi-Stoff) habe, will ich sowas eben mal selbst machen. Wer noch weitere Ideen, Voschläge oder auch Bilder von existierenden Taschen hat --> Nur her damit :)

Bin für jeden Vorschlag dankbar.

Gruß Kai
 

StephanB

Vereinsmitglied
Tach,
ich habe einen selbstgenähten Rucksack aus einem Tragesystem eines alten Bergrucksacks und einem länglichen Sack aus altem Zeltstoff, genau wie Eike es eingangs beschreibt.
Ich kann alle von Thommy beschriebenen Probleme nur bestätigen. Durch den hohen Schwerpunkt ist die Sache instabil. Auch ein massiver Bauchgurt bringt nicht viel. Die Sache wackelt auf dem Rücken hin und her.
Mal ein anderer Ansatz: Bei Expeditionsfilmen/ Bergsteigerfilmen schleppen die Sherpas immer sehr steife Behältnisse, Tonnen etc. Vielleicht wäre ein steiferer Behälter, den man richtig fest am Rücken anschnallen kann, eine Lösung.
Ich erinnere mich an ein FMT- Titelbild aus der Steinzeit (Ende 70er/ Anfang 80er Jahre). Dort sah man eine recht steife Lösung: Ein Brett entsprechend Rückenbreite mit 2 Schultergurten, am unteren Ende eine Leiste, ca 15-20 cm breit, im rechten Winkel angeleimt/geschraubt. Darin 2-3 runde Löcher für die Rumpfnasen. Die Flächen standen hochkant auf der Leiste. Rümpfe und Flächen waren unter Beilage von Schaumstoff mit Gummispinnen mit dem Tragebrett verspannt. Die Träger sahen recht relaxed aus. :D Jeder hatte 2 oder 3 Segler dabei.
Ob das das Ei des Kolumbus ist, kann ich auch nicht sagen, aber mein weicher Modellrucksack taugt definitiv nicht viel.
Grüsse
Stephan :)
 
Ich würde auch in Richtung stabileres Tragegestell gehen. Früher waren ja die grösseren Rucksäcke immer mit so Alu-Rahmen aufgebaut, die sieht man heute kaum mehr.
Eventuell liesse sich aus so einem Grundgerüst in Kombination mit den "alten" Ideen aus der FMT etwas machen?
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Tragende,

da gäbe es doch den Axler oder so ähnlich. In Stuttgart auf der Messe habe ich mir den mal angesehen, ist gut durchdacht. Leider aber etwas teuer. Wobei ich mir sicher bin, dass ein Nachbau auch nicht so viel billiger wird. Als kleiner Tipp: Wer in seiner Nähe ein Geschäft oder eine Schule für Drachenflieger hat, sollte dort mal nachfragen, ob man günstig, leicht verbogene Rohre bekommt. Gerade jetzt am Anfang der Saison gibt es die normalerweise in Mengen, da die Anfänger auch mal härter landen ;)
Mit denen kann man bestimmt leichte Tragegestelle bauen. Wer so etwas plant oder realisiert, könnte den Werdegang doch für das Magazin fotografieren, als selbsterklärende Bilderstory.

Wir bauen dann nach ;)
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hi,

also es leuchtet mir ein, daß ein stabiles Grundgestell vorhanden sein muß. Die Trekkingrucksäcke haben sowas ja schliesslich auch. Werde mal schauen, ob ich mir hier nicht ein paar dünne Alurohre zusammenschweißen lassen kann und das ganze dann einnähe. Alternativ könnte man sowas natürlich auch aus CFK-Material herstellen, erscheint mir aber aufwendiger.

Was mir noch nicht ganz einleuchtet ist das mit dem Schwerpunkt. Wenn ich ein 2m langen Rucksack habe in welchem auch keine besonders schweren Teile transportiert werden, dann dürfte es doch eigentlich bei einem starren System mit Beckentragegurt keine größeren Probleme geben, oder etwa doch (von der Windlast jetzt mal abgesehen)?

Wenn ich mir sowas tatsächlich baue, werde ich auf jeden Fall den Bau in Bildern festhalten.

Gruß Kai
 

jwl

User †
man nehme eine kraxen

1052829332.jpg


gruss jwl
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hai Kai,
Schwerpunkt: der Beckentragegurt ist nicht das Problem. Schwieriger ist die Fixierung an den Schultern. Bei meinem Rucksack pendelt es quasi um den Bauchgurt als Drehachse. Weil die Hülle weich ist, lässt sichs obenrum nicht richtig festzurren. Schwer zu beschreiben. Die Last einer 1,70 langen F3J- Flügelhälfte reicht schon zum pendeln, braucht garnicht schwer zu sein, der Hebel machts.
Der von jwl gezeigte Kraxen entspricht vom Prinzip her ziemlich genau der alten "FMT-Lösung".
Nur war da das untere, horizontale Brett deutlich tiefer, unterhalb des Pilotensitzfleisches, angebracht.
grüsse
Stephan :)
 

jwl

User †
guten abend sherpas

das pendel ist sicher ein problem
man könnte ja in andern kulturen stiften gehen
Sherpa-Mera-peak.jpg

der stirntragegurt
sherpa.jpg

hier im modell

man sollte mit kleiner modell vieleicht anfangen um die nakenmuskultur zu staerken.

gruss jwl
 
hab einen MRS eben erst von vonblon erstanden, aber noch nicht ausprobiert.
Vielleicht kannst Du auf der Seite Anregung holen...

[ 13. Mai 2003, 21:26: Beitrag editiert von: waldopepper ]
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hi,

also der Stirntragegurt erscheint mir als eine nicht so attraktive Alternative. Habe schliesslich keinen Stiernacken :D
Der Kraxen ist mal ein guter Anhaltspunkt für ein Grundgestell. Wenn man den i8n geeigneter Weise verlängern würde, sagen wir mal bis Mitte Oberschenkel, dann müßte der Schwerpunkt doch schon ausreichend tief liegen, zumindest wenn die Rumpüfspitze nach unten zeigt und auch noch der Sender unten am Rucksack ist.
Der Rucksack von Vonbon sieht ja echt klasse aus. Würde mich mal interessieren, wie da die Handhabbarkeit und der Tragekomfort ist.
Habe gestern mal noch in unserer Werkstatt vorbeigeschaut. Könnte mir eventuell in den nächsten Wochen ein leichtes Alutragegestell (verlängerter Kraxen) zusammenschweißen lassen. Werde mir in den nächsten Tagen mal Gedanken machen, wie das genau aussehen soll.

Gibts noch weitere Anregungen?

Gruß Kai
 

Thommy

User †
Hallo,
Original erstellt von StephanB:
Schwieriger ist die Fixierung an den Schultern. Bei meinem Rucksack pendelt es quasi um den Bauchgurt als Drehachse. Weil die Hülle weich ist, lässt sichs obenrum nicht richtig festzurren. Schwer zu beschreiben.
das dürfte bei einem passend entworfenen Rucksack kein Problem sein, da wird der Rucksack durch den Inhalt steif genug. An den schultern läßt sich das fixieren , aber das Gezerre am Bauchgurt find ich nicht so toll.
Mein Rucksack ist von der Konstruktion her dem Vonblom ähnlich, nur dass ich ihn so machenlassen hab, dass die Flächen ganz reingehen und ich das obere Ende umschlagen kann und dann auch noch das
Seitenruder und -Leitwerk geschützt sind, was beim Transport im Auto ebenso wie in Treppenhäusern vorteilhaft ist.
Gruß
Thommy
 

StephanB

Vereinsmitglied
@thommy,
....es könnte auch an meinen sehr schmalen schultern liegen.... :D :D :D
der bauchgurt hat mehr zu tun.
grüsse
stephan :)
 
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