Lindner und Espada-Verwindung

dbrehm

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Halllo liebe Freiflieger,

in letzter Zeit habe ich des öfteren in verschiedenen Publikationen von der Lindner- bzw. der Espada-Verwindung gelesen. Leider bin ich jetzt noch nicht lange genug dabei, um zu wissen, was sich hinter diesen Konzeptionen verbirgt.

Wer kann Licht ins Dunkel bringen?

es grüßt Dieter
 
Gilt für den Gleitflug. Positive Verwindung am aüsseren Flügel. Z.B. bei Rechstkurve mehr Einstellung am linken Flügel. Arbeitet bei Böen oder Thermikanschluss durch die momentane höhere Geschwindigkeit des Modells. Verlangt etwas mehr SSM, um das Unterschneiden zu vermeiden. Wurde haüfig in F1B der vergangenen Jahren verwendet, wo es doch einfach ist (!) eine Flächenhälfte durch wing-wiggler zu steuern.
 
Bei F1B ist dieser Verzug genauso gefährlich wie bei F1A. Typisch ist ein plötzlicher Spiralsturz bei starker Thermik, besonders dann, wenn die Abstimmung der Seitenfläche auch nur minimal daneben liegt. Beim F1B etwas unkritischer wegen des hohen Trägheitsmoments um die Hochachse, bei einem F1A mit kurzer Nase und leichtem Rumpfende überwiegt ganz schnell die Querruder-Wirkung, der höhere Widerstand des Aussenflügels kommt dann zu spät um das Modell wieder aufzurichten.

Und Jean: wing-wiggler waren zu Espada-Zeiten und auch mit der Espada-Bauweise eher unüblich bis unmöglich!
 

dbrehm

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Hallo pgi_jean & Austrian,

Ist jetzt Lindner und Espada die gleiche Verwindungsart? Ich dachte, das wären unterschiedliche Ansätze.

es grüßt Dieter
 
- "Ist jetzt Lindner und Espada die gleiche Verwindungsart?"

Ich bekenne: Espada Verwindung ist mir unbekannt ; hat der Meister doch so viel und vielfältig experimentiert ! Doch Reiner schrieb, am Anfang der "Russischen" Flut : eine tüchtige V-Form kann den wing-wiggler ersetzen.
Übrigens ich habe 6 Espada Flächen geflogen, und bin mit Austrian höchst einverstanden.
 

dbrehm

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- "Ist jetzt Lindner und Espada die gleiche Verwindungsart?"

Ich bekenne: Espada Verwindung ist mir unbekannt ; hat der Meister doch so viel und vielfältig experimentiert ! Doch Reiner schrieb, am Anfang der "Russischen" Flut : eine tüchtige V-Form kann den wing-wiggler ersetzen.
Übrigens ich habe 6 Espada Flächen geflogen, und bin mit Austrian höchst einverstanden.

Jean,

dann mal so gefragt: Wenn Du 6 Espadaflächen geflogen hast, was zeichnet diese Flächen aus, damit sie den Titel "Espada" verdienen?

es grüßt grübelnd Dieter
 
Voll-balsa Tragfläche, Streckung 19 und grösser, Gewicht zwischen 65 und 70 g. Unbedingt Quarter-grain Balsa wegen der nötigen Torsionsfestigkeit. Das QG muss man selber anfertigen, mit Balsastreifen, die man in 20 mm Brettchen schneidet, dann zusammen leimt je nach Wölbung des Profils. Das Profil sollte möglichst dünn sein, wegen Gewicht, aber auch genügend dick wegen Festigkeit und Flattern...
Für die Verwindungen, je nach Geschmack.... Ich hatte meistens in den Jahren 1970 etwas mehr negative Verwindung am linken Ohr (z.B. -2 mm am Randbogen von 60 mm Tiefe), also etwa wie die "normale" Verwindung auf Segelflugmodellen. Auf anderen Modellen in meiner Dokumentation, Hofsäss, Döring, Neglais und Gouverne : keine Angabe... aber die Deutschen Freunde hatten manchmal abnehmbare Ohren, die sie dann nach Wunsch verstellen konnten.
 

dbrehm

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Lieber Jean,

danke für Deine umfassende Auskunft. Ich muß halt viel fragen, weil ich leider viel zu spät zum Freiflug gekommen bin und daher viele Wissenslücken habe. Was gäbe ich dafür, schon vor 20 Jahren angefangen zu haben...

es grüßt Dieter
 
Hallo dbrehm,,
die eigentliche Frage Lindner-Espada ist noch nicht beantwortet.
Rudolf Lindner(F1A) hat eine Aluminiumzunge an der rechten Tragflügelseite mit einer Zange geringfügig so verbogen, dass der Tragflügel eine geringe größere positive Einstellung als der linke Tragflügel bekam.
Das Modell war sehr langsam getrimmt, kurz vor dem Überziehen. Er stellte dann fest, dass das Modell beim Einfliegen in Thermik in eine engere Kurve ging und in der Thermik zentrierte.
Die Verwindung bei der F1B "Espada" von Reiner Hofsäss war tatsächlich am linken Flügel leicht negativ. Genaue Beschreibung siehe "Freiflug-Modellsport" von 1985.
Die Espada-Modelle waren zunächst aus Balsa (siehe obigen Beitrag), später aus geschnittenem und geschliffenem Rohazell 51 mit Aramid-Gewebe-Verstärkung, auch das SLw.

Grüße
flieger-ralf
 

dbrehm

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Hallo flieger-ralf,

danke für den Hinweis zur Literatur. Habe den Abschnitt gestern abend gefunden & gelesen.

es grüßt herzlich Dieter
 

Gast_30958

User gesperrt
Guten Abend,

habe noch in meinen Vol Libre Zeitschriften nachgeschaut; in der Nr. 22 vom Feb. 1981
wurde die "Espada" von Dr. Döring vorgestellt, die Verwindung dort ist wie folgt angegeben:

Linker Tragflügel ohne Verwindung, rechter Tragflügel am Ohrknick +1,5°, am Ohrende +1,5° (Das rechte Ohr ist also unverwunden).

In der Vol Libre Nr. 50 vom Nov. 1985 gibt R. Hofsäss folgende Angaben zu seiner "Espada":

Die Endleiste ist am linken Ohrknick um 1mm angehoben, am rechten Ohrknick um 1mm abgesenkt.

Bei den heutigen, langgestreckten Tragflügeln in F1B werden noch "feinere" Verwindungen verwendet, weil die gemischte Balsa-CFK-Aramid-Bauweise auf Dauer sehr torsionssteife Strukturen erlaubt.

Gruß

Motorski
 
Noch Espada Verwindung...

Noch Espada Verwindung...

Rainer schrieb dies vor einigen Tagen, Mai 2010. Er antwortete auf Fragen von Louis Joyner, der für den NFFS Sympo 2010 einen Bericht bereitet über Seitenleitwerke. Hier also einen Auszug... bleibt wachsam über das Kommende...! Der Kommentar von M.Cowley steht im Aeromodeller June 1986.
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Martyn Cowley wrote 1986 a little bit too short. Better:
when the modell speeds up (climb or glide), the washin of the left inner panel makes the modell roll to the right, this causes yawing to the right, the stab gets air from left, becomes turbulent and produces lift to work against (control) spiral instability. Definitly it has no beneficial effect on following good air.

(By the way: the left wing has due to the funny warps higher induced drag as the right one. At low gliding speed, this opens the glide circle, the model follows slowly rising air. After a stall in turbulent air, the modell turns definitly tight to the right. Even if trimmed a litttle too slow. it has no tendency, to stall all the way down like some others).
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