GFK - Bruchfestigkeit bei Minustemperaturen

Gast_29535

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Hallo zusammen,

ein Thema welches mich schon lange beschäftigt, ist der Verbundstoff "GFK" in Verbindung mit seiner Festigkeit.

Es geht das "Gerücht", oder auch die wahre Aussage um, dass GFK bei Temperaturen unter 0°C nicht die Bruchfestigkeit aufweist wie bei Temperaturen über 0°C. Einige gehen sogar soweit, das sie behaupten, das GFK Teile (Aus denen oft Segelflugzeug Rümpfe im Modellbau hergestellt sind) bei längerer Zeit bei Benutzung unter 0°C bei der Landung leichter brechen, weil das Material spröde wird. Eigentlich ist GFK für seine Festigkeit gerade bei hohen Temperaturschwankungen bekannt.

Meine fragen an die Experten unter Euch:
"Verliert GFK bei Minustemperaturen an Bruchfestigkeit, oder stammt dieses Gerücht aus der guten alten Ammenmärchen Stube"?

Liebe Grüße,
Olaf Heinrich
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Olaf,

für Epoxydharze gilt, dass selbst bei großen Minustemperaturen keine Versprödung eintritt.
Die klassischen GFK-Rümpfe sind heutzutage mit einer Epoxydharzmatrix gefertigt

In den Anfängen dieser Bauweise (so Mitte/Ende 70er) wurde primär mit Polyesterharzen gearbeitet. Da trat sehr wohl ein Problem mit der Bruchdehung und Schlagzähigkeit bei geringen Temperaturen auf
 
Einfluss T

Einfluss T

Hallo,
wenn wir die Wirkung von niedrigen Temperaturen auf Faserverbunde betrachten müssen wir zwischen den Einflüssen auf die Faser und den Einflüssen auf die Matrix unterscheiden.
In dem hier interessanten Bereich reicht eine Betrachtung der Matrix.
Rümpfe werden heute fast ohne Ausnahme mit Epoxid-Harzen als Matrix hergestellt. Dabei handelt es sich um einen Duroplast, dessen normale Einsatztemperaur unterhalb der Glasübergangstemperatur Tg liegt. Das ist ein extrem wichtiger Kennwert, der zwei unterschiedliche Zustände beschreibt, die ein Polymer je nach Temperatur haben kann. Bei dieser Temperatur (--Bereich--) ändern sich die Eigenschaften des Kunststoff sehr deutlich. Insbesondere die Steifigkeit wird bei Überschreiten von Tg i.A stark reduziert, die Bruchdehnung steigt aber deutlich an.
Duroplaste wie die Epoxide im Modellbau werden und sollten(!!) unterhalb dieser Temperatur betrieben werden, es treten also bei Modellflug-Umgebungstypischen Temperaturschwankungen keine starken Änderungen auf. Akademisch betrachtet stimmt es aber, dass die Bruchdehnung der Matrix eine Funktion der Temperatur ist und bei Epoxiden bei sinkender Temperatur abnimmt. Im Normalfall liegt sie aber bei den von dir genannten 0 Grad noch über der der Faser, sodass wir hier ein Faserdominiertes Bruchverhalten bei Zugbeanspruchung haben. Die Schlagzähigkeit sinkt etwas ab. Die Druckbeanspruchbarkeit steigt bei niedrigen Temperaturen sogar etwas an, was u.a. durch die steigenden Matrixsteifigkeit zu erklären ist.
Ganz anderes sieht es bei Thermoplasten aus, die ja früher auch oft für Rümpfe verwendet worden sind. Z.B Polypropylen zeigt eine deutliche Versprödung im Bereich von 0 Grad, und darunter. Das ist aber nur zufällig im Bereich von Wasser.
Meines Wissens nach werden aber keine, oder so gut wie keine Rümpfe mehr damit gebaut.

Kurz gesagt: Trotz kaltem Winter braucht man keine Angst um seinen GfK/AfK/Cfk-Flieger zu haben, die Gerüchte, dass es da Probleme geben kann, stammen vermutlich aus der Zeit der Thermoplast-Rümpfe.

Hoffe dir geholfen zu haben und auf wärmeres Wetter!

Beste Grüße,
Michael
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hallo Olaf,

was leider kein veraltetes Gerücht ist, ist die Tatsache, daß auch heute noch bei temperaturen unter 0°C der Boden gefroren ist und man definitiv den flieger nicht mehr "hinrotzen" darf ;)

Viele Grüße
Tobi
 

PIK 20

User
Also ich bin der Meinung, dass allgemein Werkstoffe bei niedrigen Temperaturen (im minus-Bereich) weniger elastisch sind und doch eher brechen können.

Bei höheren Temperaturen (nach Umgebungstemperatur im Sommer) eher elastischer und somit weniger brechen.

Heinz
 

Arne

User
@ Heinz
Das ist hier aber eben viel zu viel Verallgemeinerung, generell und gerade nach den Beiträgen von Stefan und Michael.

Gruß Arne
 

Gideon

Vereinsmitglied
Schwarz auf weiß ist besser

Schwarz auf weiß ist besser

Quelle: R&G Handbuch Edition 8
 

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Hallo zusammen,
freut mich, dass das Thema interesse findet. Ein Paar Dinge kann ich noch beitragen.

Erstmal muss man sprachlich eine Präzisierung vornehmen, hier geht einiges durcheinander. Bruchdehnung ist etwas anderes als Härte, Festigkeit etwas anderes als Schagzähigkeit.
Will hier mal versuchen kurz "ingenieumäßige" Definitionen zu geben und die Begriffe abzugrenzen, geht nicht anders:
Die Härte beschreibt den Widerstand, den ein Körper gegen das Eindringen eines anderen bietet (Nicht lachen, das stimmt!) . Sie wird z.B gemessen indem eine Prüfspitze mit einer definierten Kraft in einen Werkstoff gedrückt wird. Man kann dann messen, wie Breit, Tief oder was auch immer der Eindruck ist. Ist als Kenngröße hier unerheblich.
Die Bruchdehnung ist definiert als Längenänderung bis zum Bruch/Ausgangslänge. Man bestimmt sie z.B mittels eines Zugversuch, bei dem eine Probe bis zum Bruch belastet wird und die Verlängerung bis zu eben diesem bestimmt wird. Wichtig ist, dass man nur die plastischen Formänderungsanteile mitnimmt. Wie das geht kann ich bei Bedarf mal ausführlich beschreiben. Die Bruchdehnung ist sehr wichtig im Bereich Faserverbunde! Sie ist gemeint, wenn Leute von Versprödung etc sprechen.
Für die Festigkeit kann ich hier keine universelle Definition angeben. Interpretiert man sie gängig als Zugfestigkeit ist sie eindeutig als größte gemesse Kraft im Zugversuch definiert. Das Übertragen auf einen Rumpf wäre aber nicht die interessierende Größe. Warum? Das Bruchverhalten von Faserverbunden ist sehr komplex da mehrere Werkstoffe zusammen dafür maßgeblich sind. Wenn man einen Faserverbund (UD auf Zug) langsam bis zum Bruch belastet, brechen z.B meist erst einzelne Filamente, bevor es zum kompletten Versagen kommt. Hier jetzt die größtmögliche Kraft zu nehmen wäre nicht unbedingt richtig, weil dann schon eine Schädigung stattgefunden hat. Für einen Rumpf würde ich erstmal pauschal sagen, wenn bei einer Landung Filamante brechen ist die Grenze erreicht.
Die Schlagzähigkeit ist wie die Bruchdehnung eine bezogene Größe. Sie ist die dimensionlose Kenngröße zur Schlagarbeit, die man z.B in Kerbschlagbiegeversuchen bestimmt. Die machen auch Studenten immer Spaß. Sie gibt bei Faserverbunden einen Anhaltspunkt, in wie weit der Werkstoff, hier eher das Harz, in der Lage ist Kraftspitzen durch einen durchs Material laufenden Riss abzubauen. Ist auch von großen Interesse, wenn schon eine Schädigung stattgefunden hat. Ist aber nicht die primär wichtige Größe für die Einschätzung der ertragbaren Landelasten.

Die Ausgangsfrage dieses Thema war nach der "Bruchfestigkeit" in Abhängigkeit von der Temperatur und nach der Matrix-Versprödung. Ich habe das als Frage nach den ertragbaren Lasten und nach den Änderungen der Matrix interpretiert. Die wird im Sommer und im Winter durch das Harz und die Fasern bestimmt. Fasereigenschaften ändern sich defacto nicht, die großen Änderungen der Matrix finden bei Tg statt.
Wie hängen die Größen mit dem Rumpffestigkeit zusammen?
Die reine Festigkeit der Matrix spielt dann keine große Rolle, wenn der Konstrukteuer weiß was er tut und in den Belastungsrichtungen Fasern unterbringt. Aufgrund der Elastostostatik ziehen dann die Fasern die Lasten auf sich, egal wie die Temperatur ist. Steigt durch absinkende Temperatur die Steifigkeit der Matrix, steigt ihr absoluter und relativer Traganteil an. man freut sich. Bricht die Matrix aber früher als die Fasern aufgrund zu geringer Bruchdehnung kann der Verbund z.B auf Druck keine Lasten mehr aufnehmen. Achtung! Bruchdehnung, nicht die Härte, siehe oben!
Die Frage ist: Sinkt die Bruchdehnung mit der Temperatur? Ich habe derzeit kein Diagramm zur Hand, das hier diesen Zusammenhang zahlenmäig eindeutig zeigt und dass ich wgg. Copyright hier einstellen dürfte. habe daher mal eine hypothetische Prinzip-Skizze nur zur Erklärung meiner Aussage von oben gemacht. Bruchdehnung ist bei hohen Temperaturen hoch, sinkt deutlich ab bei Tg und darunter kaum noch. Duroplaste werden unterhalb Tg betrieben, daher ändert sich hier so gut wie nichts mehr. Zumindest, wenn man sie weit genug weg von Tg betreibt. Akademisch und mathematisch ist aber die Steigung auch dann nicht null, dass konnte ich oben nicht schreiben (kann auch nicht aus meiner Haut). :)
Nochmal: Niedrige Temperaturen sind für Faserverbundbauteile im Modellbau unkritisch! Die Erklärung von Tobias warum viele das anderes empfinden finde ich gut! Könnte wirklich sein.
bruchdehnung.jpg
 

Gast_29535

User gesperrt
Also, ich bin eigentlich schon sehr zufrieden mit den Antworten von Euch, zumal sie eben doch auf eine fundierte Art belegen, was wirklich bei Minustemperaturen mit GFK passiert.

Klar, einen Segler auf gefrohrenem Boden landen ist keine Gute Idee. Sagt der Verstand schon, das die Bruchfestigkeit nicht nachlässt, aber die Schagkraft höher liegt als bei einer weichen Wiese :D
Da fällt mir ein, jetzt weiss ich warum ich letzten Winter eine ASW28 zerlegt habe bei der Landung. Der Boden war Schuld. :D

Es ging mir um die Bruchfestigkeit, und ob dieser WERT sich negativ ändert, wenn Aussentemperaturen unter Null Grad gehen. Wie jedes Material "arbeitet" auch GFK in dem es sich bewegt. Minustemperatruren sind eben eine "Besonderheit" der Natur, da bei dieser Grenze z.B. einige Gastoffe ja auch zu feststofflichen werden, weil sich in diesem Bereich ihre Molekularstuktur verändert. Glas z.b. bricht bei Minustemperaturen leichter (Hab ich mal gelernt, korrigiert mich wenn ich da falsch liege), als bei Plusgraden. GFK besteht zum Teil aus Glas, eben in Fasern, und nimmt man nun die Eigenschaft der Fasern und behält dabei die "Feststofflichkeit" im Hinterkopf, war meine Frage nach der Auswirkung, also nach dem Bruchfestigkeitswert. Denn bei geringeren Temperaturen zieht sich ja Metal z.B. zusammen, was den "Raum" zwischen den einzelnen Molekylen verringert, und somit auch die Dehnbarkeit abnimmt, und die Bruchfestigkeit negativ beeinflusst. Wie schaut es also beim GFK aus. Auch wenn GFK kein Metal ist. Ist kein Vergleich, sondern eine Frage um zu verdeutlichen, was ich eigentlich meine. Vielen Dank aber schon mal für die aüßerst wissenschaftlichen, aber ziemlich interesannten Antworten.

Liebe Grüße,
Olaf
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo!
Macht richtig Laune eine so fundierte zusammenstellung zu lesen wie von Zarathustra. Evtl. darf man hier noch paar Dinge ergänzen die evtl. von Interesse sind, nachdem die Begriffe ja nun wirklich klar beschrieben sind.
Man hat was von Tg gelesen (= Glasübergangstemperatur). Das ist diejenige Temperatur, an dem jeder Kunststoff "erweicht" und die mechanischen Kennwerte E-Modul und Festigkeiten "einbrechen". Daher muss wie gesagt die Betriebstemperatur immer unterhalb Tg bleiben. Nun ja, nicht ganz richtig: sie muss unter der sog. Wärme-Formbeständigkeitstemperatur oder HDT (für Heat-Distortion-Temperature). Diese liegt bei Reaktionsharzen in der Regel rund 10-15° unterhalb der Tg, gängige Auslegungsregel ist sogar dass für statischen Dauerbetrieb die HDT des Harzes sogar um 30° höher als die Dauer-Betriebstemperatur liegen muss, um übermäßiges Kriechen (d.h. Dehnungszunahme unter konstanter Last) und damit eine Riss-Schädigung auszuschließen.
In der Regel liegt die Tg/ HDT umso niedriger, je schneller das Harzsystem aushärtet. Kalthärtende und damit hochreaktive Systeme haben oft HDT von rund 70-90 °C, mittelreaktive nach Tempern vielleicht 90-115 °C, Prepreg-Harze und sonstige die heiß bei > 120°C gehärtet werden gehen bis auf rund 150°C hoch. Darüber braucht man Spezialsysteme aber bei rund 180°C ist in der Regel Ende der Geschichte. Fazit: unsere Laminierharze werden großteils schon im Sommer nahe der HDT betrieben wenn z.B. ein CFK-Laminat in der Sonne lag und dann in die Luft kommt.
Für Tieftemperatur ist das aber völlig sekundär, und ein paar °C unter Null sind absolut Peanuts für Duroplaste. Die Unterschiede in der Performance zwischen den Harzen aufgrund unterschiedlicher HDT ist hier also theoretisch null. In der Realität aber unterscheiden sich die Eigenschaften aber doch, weil die Basiseigenschaften immer abhängig von der Reaktivität und Härtungstemperatur/ Temperung sind und das spiegelt sich eben auch im Tieftemperaturbereich noch wider. Üblicherweise sind langsame/ niederreaktive Harze die warmgehärtet/ getempert werden (und daher hohe HDT/ Tg erreichen) generell in sämtlichen Eigenschaften überlegen. Übrigens auch beständiger gegen Chemikalien, Spannungsrisse, Ermüdung etc. und sie nehmen aufgrund ihrer längeren vernetzten Molekülketten wesentlich mehr Energie auf bzw. reagieren nicht so spröde wie kurzkettige aber hochvernetzte Systeme (-> Schlag-Zähigkeit).
Ich hänge mal als Beispiel zwei Bilder an, die genau zeigen worum es beim Härten geht und wie sich das dann bei den Eigenschaften auswirken kann:
Erstes Bild: DSC-Kurve
1. Aufheizung: das Material ist noch nicht getempert. Infolge Aufheizen findet eine Nachhärtung am nicht vollständig durchgehärteten Harz statt (Nachhärtungspeak = exotherme Energieabgabe). Die HDT (entspricht ungefähr dem "Onset") ist noch ziemlich mau, ebenso die Tg (= Wendepunkt).
2. Aufheizung: nachdem die Probe bereits heißgefahren wurde, ist die Nachhärtung abgeschlossen. Kein Peak, keine Exothermie mehr und die HDT/ Tg ist so hoch wie es das Harz eben zulässt. Sind diese immer noch zu niedrig verglichen mit dem Soll, dann hatte man wohl einen Mischungsfehler oder sonstwie einen Fehler in der Verarbeitung oder Fremdsubstanzen drin o.ä....
Egal ob falsch verarbeitet/ gemischt oder nur nicht richtig getempert: fahre ich das Harz auch nur kurzzeitig im belasteten Zustand über der HDT, dann kracht`s. Man muss also das Harz tempern bevor es warm wird oder zumindest solange nicht bzw. nur geringfügig belasten solange es nicht im Betrieb warm nachgehärtet ist.

Das zweite Bild zeigt ein schnellhärtendes Klebeharz, mit dem ein Verschluss aufgekittet wurde. War also wurscht ob das Zeug nachher abgebaut ist. Es wurden zwei heißgehärtete Epoxydharzsysteme (GFK und Klebeharz) in einem Bauteil auf Hydrolysebeständigkeit untersucht. Also recht lange in Dampf gekocht. Man sieht sehr genau wie das hochreaktive 5-min-Klebesystem völlig abgebaut wurde, es war bröselig wie ein alter Kaugummi. Das heißgehärtete Harz war aber wie neu (muss es auch sein sonst wäre das Teil für die vorgesehenen 25 Jahre Betrieb ja nicht wirklich geeignet gewesen).
Grüße!
 

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Gast_29535

User gesperrt
Jawolllllll, das sind mal richtig Antworten mit denen man was anfangen kann. Spitze. Danke schon mal einst Weilen dafür.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es wesentlich sinnvoller wie auch materialschonender, und obendrein ist der Verbund auch noch "härter", wenn man sie mit sehr langsam aushärtenden Harzen bei möglichst hohen Temperaturen bindet / aushärten lässt. Richtig?

Folglich ist Sekundenkleber, oder "Superkleber" suboptimal. Er härtet auf Grund der chemischen Wärmereaktion extrem schnell aus, weisst aber auch daher eine sehr geringe Bruchfestigkeit auf. Da ja umgekehrt bei einem langsamen aushärten weniger Wärme entsteht, sodas man sie selber hinzufügen könnte um das aushärten noch länger zu verzögern und so noch höhere Festigkeitswerte erreichen könnte.

Somit ergibt sich folglich, wenn ein Harz in Verbindung mit GFK bei einer hohen HDT ausgehärtet wurde, ist es im Winter bei gleicher Schlägzähigkeit, bruchfester als im Sommer bei höheren Temperaturen. Lediglich der beschriebene gefrohrene Boden, kann dem ganzen ein frühes Ende bereiten.

Alles richtig soweit?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Olaf,

Achim bezieht sich in seinem Aufsatz nur auf Epoxydharze, nicht auf Cyanacrylat oder ähnliche 1K-Systeme, die auf Grund der Aufnahme von Luftfeuchtigkeit polymerisieren

Den springenden Punkt hatten wir doch -so glaube ich- schon definiert: EP-Harze verspröden nicht bei Minustemperaturen

Weiteres Philosophieren bringt Dich nur durcheinander (und uns zur Verzweiflung). Ich empfehle Dir statt dessen dringend einmal einen Blick ins R&G Handbuch zu werfen
 
...langsam aushärtenden Harzen bei möglichst hohen Temperaturen bindet / aushärten lässt. Richtig?
Genau!!!

Folglich ist Sekundenkleber, oder "Superkleber" suboptimal. Er härtet auf Grund der chemischen Wärmereaktion extrem schnell aus, weisst aber auch daher eine sehr geringe Bruchfestigkeit auf.
Sekundenkleber ist Cyanacrylat - das ist etwas ganz anderes!
Es gibt Verklebungen, da gibt es nichts besseres als bestimmte Cyanacrylate, evtl. mit Primern...

Somit ergibt sich folglich, wenn ein Harz in Verbindung mit GFK bei einer hohen HDT ausgehärtet wurde, ist es im Winter bei gleicher Schlägzähigkeit, bruchfester als im Sommer bei höheren Temperaturen.
Hier wirfst Du einige Dinge durcheinander!
Ein Harz wird nicht "bei einer hohen HDT ausgehärtet", sondern erreicht bei entsprechendem Tempervorgang eine hohen oder idealer Weise den für dieses System höchst möglichen TG oder eben HDT.
Wenn Du Harz L mit Härter S oder L verwendest, dann noch ein bisschen Sonne auf die Struktur und schon hast Du recht, da diese Systeme nur eine "äußerst beschränkte" Wärmeformbeständigkeit haben...
Bei gescheiten Harzen die ausgetempert wurden ist die Aussage falsch, da sich die Eigenschafte innerhalb dieses Temperaturbereiches noch nicht merklich verändern!

Gruß

Tobias
 
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