EWD beim Doppeldecker???

Hallo da draußen!
Habe den ganzen Winter über einen schönen Doppeldecker gebaut, bin auch schon fast fertig.
Jetzt hat mir ein Modellflugkollege was erzählt von wegen ich müße aufpassen, in welchem Anstellwinkel die obere Tragfläche zur anderen steht. Nur, wie genau, daß wisse er nicht, er habe noch nie einen Doppeldecker geflogen - ich leider auch noch nicht!
:eek: Und da ich mir doch sehr vielArbeit gemacht habe ( Der DD war der reinste Spreiselbaukasten), möchte ich ihn nicht gleich versenken.
Darum meine Frage: Muß der Einstellwinkel der oberen Tragfläche größer sein als der unteren Fläche oder gleich oder kleiner, oder...???
:confused: Und warum eigentlich?
Gruß, Klaus

[ 29. Februar 2004, 23:11: Beitrag editiert von: Ghostflyer ]
 
Hallo Klaus,
meines Wissens nach sollte die obere Fläche etwas weniger Anstellwinkel haben als die untere.
Das soll den Zweck haben so eine Art Vorspur wie bei den Vorderrädern am Auto zu erzeugen.

Erklären kann ich mir den positiven Effekt nur so:
Bei steigendem Anstellwinkel im Langsamflug reißt die Strömung zuerst an der unteren Fläche ab (da die schon mehr Anstellwinkel hat), die Maschine 'hängt' sozussagen noch an der oberen Fläche ...

Mal sehen, ob jemand noch eine bessere Erklärung hat.

Ich hatte eine kleine Christen Eagle (von Gleichauf), da hat die obere Fläche ca. -0,75° und die untere +0,75°
Trotzdem war das Biest beim Überziehen recht giftig !

Christian
 
Hallo Christian,
vielen Dank!
Die Erklärung klingt einleuchtend. Ich hoffe, daß es auch in der Praxis hinhaut, aber ganz so giftig dürfte meiner hoffentlich nicht sein.
@Schorsch:
Bei dem DD handelt es sich um die BRISTOL SCOUT-C
von Svenson, Spw. 125 mm, Abfluggewicht mit 10 ccm 4-Takt ca.2300g
Gruß, Klaus
 
Hallo Klaus,

dieses Problem habe ich auch gerade! Waco T-10
mit ca. 3m Spannweite, da sollte das schon stimmen!
FMT 01/04 Seite 23 (Scale Dokumentation), AVIA B-222, Profil Clark-Y EWD="0"!!!!
Warum nicht ?! Wenn du "zahme" Flugeigenschaften
wünschst schlage ich vor dem !VORDEREN! Flügel
1-1,5 Grad mehr zu geben. Mein Namensgedächtniss!
Wie heisst denn nun wieder der DD bei dem die untere Fläche weiter vorne sitzt???
Hat die "hintere" ( meist untere) Fläche mehr EWD
hängt das Modell wirklich wie beim ersten Beitrag beschrieben an
der oberen Fläche, die untere bringt keinen Auftrieb mehr (Strömungsabriss) das Modell fällt
dadurch hinter runter! Das erhöht wiederum die EWD der oberen Fläche...und auch da haben wir
dann Strömungsabriss!!!
Wenn, und nicht oben und unten sondern vorne und hinten gilt, ist es sicherer den vorderen Flügel
zuerst abreissen zu lassen. Wenn das passiert
ist das Modell immernoch über die zweite (hintere)
Fläche zu steuern bis, durch den Auftriebsverlust
am vorderen Flügel, sich die Nase senkt und alles
wieder GRÜN wird. Wenn diese Kiste dann nicht soooo richtig trudeln will darf sich niemand beschweren.

Dies sind Gedanken die von euch überprüft werden müßten! Für mich ist das bisher logisch!

Viele Grüße

Michael
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Der Doppeldecker auf dem Foto könnte ein Udet Flamingo sein. Der
Oldtimerverein München baut ihn gerade in 1:1 soll demnächst fliegen.

Zur EWD hab ich auch im Kopf, die obere mehr Einstellwinkel als die untere (Bei normal "gestaffelten" Doppeldeckern also die obere Fläche weiter vorne) ergibt ein besseres Abreißverhalten.

Einige Ultimate-Modelle haben die obere Fläche mit weniger Einstellwinkel, um bessere Abreißeigenschaften zu erhalten.
 
Ich hänge mich hier mal mit rein....

Ich hab' noch eine Ultimate 900 (Paf/Bichler) auf dem Tisch stehen.
Kann mir jemand für dieses Modell die EWD-Werte sagen??
In meinem Plan ist nur der Schwerpunkt drin.

Danke und Gruss
Heiko
 

hinnak

User
Hallo Klaus,

schön... baue meine Bristol auch gerade neben der Mustang auf, aaaaaaaber bin noch nicht ganz fertig.
Es ist die gleiche die Du baust, berichte doch bitte mal von Deinem Erstflug...oder noch besser, ein paar Bilder !!

Also bis dann
Henryk
 
Ahaaa!
Bei meiner BRISTOL ist die obere Tragfläche weiter vorn, diese braucht also etwas mehr Anstellwinkel als die untere!
Ich glaub, ich habs kapiert, Danke!
@Henryk:
Klar geb ich dir Bescheid, den Motor kauf ich nächste Woche in Sinsheim, Anfliegen in unserem Verein ist am 4. April, da hat auch die BRISTOL ihren Jungfernflug. Ich gebe dann Bescheid, und schicke noch ein parr Bilder mit. MfG, Klaus
 
Hallo Klaus,
in meiner vergangenen Zeit, die mit 1x Supertiger von WIK, 3x Fokker DRI (Eigenkonstruktionen 1,5m und 2m),3x Bücker Jungmann(nach modifiziertem FMT Bauplan 1,6m), 2x Udet Flamingo (Eigenkonstruktionen 2,5m ohne Balsaholz), Fiseler Tiger und anderen Doppeldeckern behaftet war kann ich folgendes berichten:
Bei einer positiven Staffelung der Flächen (obere vor der unteren), muß die obere Fläche weniger Anstellwinkel haben als die untere Fläche (wird auch beschrieben in einem Fachbuch von "Dubbs" mit dem Titel "Ärodynamik der reinen Unterschllströmung").
Das Modell fliegt mit dieser Einstellung absolut stabiler und besser. Der Effekt beruht daher, daß um die beiden Flächen eine Zirkulationströmung stattfindet, die an der oberen Fläche einen stärkeren Auftrieb erzeugt als an der unteren Fkläche.
Bei einem Doppeldecker mit negativer Staffelung (z.B Staggerwitch) ist es umgekehrt. Aber von dieser Ausführung gibt es nicht so viele.
Die Anstellwinkel variieren natürlich auch über das verwendete Profil.
Bei meinem besten Fokker DRI mit 2m Spannweite waren folgende Daten vorhanden:
Motorachse 0 Grad zur Rumpfachse,
Höhenleitwerk +1 Grad zur Rumpfachse,
Obere Fläche -1,5 Grad zur Rumpfachse,
Mittlere Fläche -1,0 Grad zur Rumpfachse,
Untere Fläche -0,5 Grad zur Rumpfachse,
Mit dieser Einstellung flog das Modell sehr sauber und fast original (bei Vollgas stieg es nach oben weg). Es war absolut wendig und kunstflugtauglich (fliegen im 5m Radius, Rollen, Loopings usw). Bei der Landung Gas raus und sanft einschweben lassen.
Noch Etwas zur besseren Verständlichkeit:
Stell Dir vor ein Trichter wird im Wasser gegen die Strömung bewegt. Wann bewegt sich er stabiler? Mit dem weiten Teil gegen die Strömung oder mit dem schlanken Teil gegen die Strömung?
So ist es auch bei Doppeldeckern mit positiver Staffelung.
Gruß Richard
 
Hallo Richard,

das bedeutet dann ja Doppeldecker=TrichterImWasser!

Kleiner Spaß!

Aber dein Höhenleitwerk steht mit der Vorderkante
"oben" , deine Flächen zeigen vorne nach "unten"
Wenn ich mir das von der Seite vorstelle ergibt
die Verbindung FL/HL ja fast eine Bananenform!?

Aber warum nicht? Ich glaube ich muß mir mal dieses Buch besorgen.

Vielen Dank für die Anregung.

Michael
 
Ein Bekannter von mir hat im Bauplan der Bücker-Jungmann von Graupner nachgesehen. Dort wird die EWD der oberen Tragfläche mit 0,5 Grad mehr als die untere Fläche angegeben. Also braucht die obere (=vordere) Fläche doch mehr Anstellwinkel, um ein gutmütiges Abrissverhalten zu erzielen?!
Gruß, Klaus
 

Gast_3484

User gesperrt
einen fundierten Beitrag zu diesem Thema findet man unter www.modellbauportal.de/Redaktionelles/Modellflug/Motorflug/Schwerpunkt am Doppeldecker. Danach bleiben zwar auch noch viele Fragen offen :rolleyes: . Aber die Grundlagen sind wenigstens eindeutig. So etwa +1° für die untere und +2° für die obere Tragfläche, HLW natürlich 0°, scheint nicht verkehrt. Ein grösseres Problem ist wohl der Schwerpunkt. Aber auch dazu gibt obiger Artikel Hinweise. Englisch vorausgesetzt, sollte man sich "www://home.earthlink.net/~pjburke1/cg.htm" Center of Gravity den Beitrag "Mean Aerodynamic Chord and Center of Gravity..." ansehen. Ich selber habe auch dieses Problem mit einem alten Baukasten eines Great Lakes Trainers von Flyline Models Inc. Leider ist das Modell noch nicht fertig (mit Seide bespannt, letzer Anstrich, d.h. spritzen der Flächen mit verdünntem Spannlack) fehlt noch.
 

flo

User
Hi beisammen
wollt auch mal meinen senf dazu abgeben.
Mein eigenbau dd fliegt ganz hervorragend. Dabei ist die obere fläche vor der unteren (pos. staffelung) . Die obere fläche hat weniger EWD (0,5) als die untere (1,2). Und zwar aus folgendem grund: wäre die vordere /obere fläche diejenige mit der größeren ewd, so müsste der SWP dieser fläche und damit der gesammt-SWP sehr weit nach vorne wandern. Bei vielen älteren Baukästen sieht man dann den SWP an der nasenleiste der unteren Fläche. das die untere fläche sehr ineffektiv ist sollte wohl einleuchten. Bei ner Bristol oä. mag das ja noch angehen...
Denkt mal drüber nach.

Güße aus Bayern
flo

Just my two cent.
 

PW

User gesperrt
Hallo,

hier mal ein paar Daten vom TOC und F 3A/X Kunstflug Ultimate:

1. Flügel beide Null zueinander
2. Höhenleitwerk dazu "minus 0,5 Grad"; richtig gelesen "minus"
3. Motorzug o,5 Grad nach oben !!
4. 4 Grad Rechtszug

Verrückte Werte, aber diese Ultimates gehen schnurr gerade.

Gruss

PW
 
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