Wie Christian Baron schon richtig geschrieben hat, ist die HKS 1 inzwischen frisch restauriert im Museum auf der Wasserkuppe. Ich hatte dem Museum im Feburar 2009 einen Besuch abgestattet und durfte dabei auch die Werkstatt inspizieren. Von zwei älteren Herren, die gerade dabei waren das Flugzeug zu spachteln und zu schleifen wurden wir sehr freundlich und ausführlich über dieses spezielle Muster informiert.
Unter anderem durften wir die Originalspanten besichtigen. Diese bestehen aus mehreren Schichten übereinander geleimter Hölzer. Wie uns eindrucksvoll gezeigt wurde, hatte sich der alte Leim durch, in Folge von vorübergehender Feuchtigkeit, entstandenen Bakterienkulturen vollständig und rückstandsfrei einfach aufgelöst. War echt beeindruckend. Es war kein Futzelchen Leim mehr zu sehen.
Außerdem wurde uns gezeigt, wie das damalige Laminarprofil auf Basis von Holz geschaffen wurde. Auf einer geschäumten Platte (ähnliche Depron - nur dicker) wurden tausende kleiner Lamellen quer zur Flugrichtung aufgeklebt,
so dass das Profil nachgeformt wurde. Danach begann für die Erbauer ein
ziemlich aufwendiger Spachtel- und Schleifprozess, bis eine perfekte Oberfläche für laminare Profilumströmung erreicht war. Der Nachteil an der
Bauart war, dass durch das Holz trotzdem immer leichte Änderungen an
der Oberfläche entstanden sind und somit die Profiltreue nach einer gewissen Zeit wieder verloren ging. Und so musste wieder gespachtelt und geschliffen werden. Das ging so lange, bis das Flugzeug aufgrund des hohen Gewichts nur mehr einsitzig geflogen werden durfte - später gar nicht mehr.
Es wurde damals ein enorm hoher Aufwand betrieben, das Flugzeug aerodynamisch so günstig wie möglich zu gestalten. So gab es z.B. keine klassischen Querruder und Störklappen, und die Landekufe war einklappbar.
Sogar die Schleppkupplung war verschließbar - wenn ichs richtig im Kopf habe.
Die Restaurierungsarbeiten des Museums verfolgten aber nicht das Ziel, das Muster wieder flugfähig zu machen, sondern nur für die Ausstellung wieder optisch herzurichten. Ich war damals sehr beeindruckt von den Arbeiten, die
meines Wissens alle ehrenamtlich durchgeführt werden.
So.... genug palavert. Ich hoffe ich bin euch mit meinen Ausführungen nicht
auf die Nerven gefallen...
Gruß, Oliver