Hallo,
ich habe zwar noch keine Bauteile mit dieser Bauweise erstellt, habe mich dazu aber auch mal schlau gemacht.
In der Regel scheint in eine Hartschale eine dünne Schicht Mumpe reinzukommen. Deren Sinn ist es, einerseits die Schichtstärke zu erhöhen und damit die Härte der Schale zu erhöhen und andrerseits (nehme an, das wird der Hauptgrund sein), die Schale steifer zu machen, also die Funktion des Stützstoffs zu übernehmen.
Um eine steife, LEICHTE Schale zu erhalten, ist diese Bauweise mit eine der schlechtesten. Um auf die erforderliche Laminatdicke zu kommen, kommt entweder Mumpe rein oder mehr Gewebelagen, das wiegt natürlich alles.
Für den jeweiligen Einsatzzweck überwiegen dann wohl doch die Vorteile, bzw Alltagstauglichkeit.
Die Oberfläche ist viel fester, man hinterlässt selten einen bleibenden Abdruck in ihr, im Gegensatz zu Stützstoffflächen.
Drücke ich auf eine Stützstofffläche mit einem harten Gegenstand, so wird der Stützstoff dauerhaft deformiert, denn die Außenlage ist oftmals zu dünn, um dies zu verhindern. Die Schale kann aufgrund ihrer hohen Steifigkeit auch nicht abfedern.
Beim Hartschalenmodell gibt es keinen klassischen Stützstoff, der deformiert werden könnte (bzw. dieser ist sehr fest), des weiteren dämpft die Schale Stöße durch ihre nicht ganz so hohe Steifigkeit etwas ab (hängt auch wieder von der Bauweise ab).
Wie macht man solch eine Hartschale?
Ich habe mal einen ähnlichen Beitrag geschrieben:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=157467
in welchem ich folgendes zitiere:
der SChüler wird jetzt wahrscheinlich fluchen, aber: S&F-Hartschale: Aussenlaminat 46/163 Glas, anschließend Harz/Aerosil/Microballons/Treibmittel-Gemisch (ca. auf 20g Harz 1gAerosil, 1g MB´s und 3-4% Treibmittel) mit 5mm Zahnspachtel drauf, quellen lassen, dann mit 50er-Matte oder 163er je nach Anwendungsfall drüberlaminieren. Viel Übungssache, vor allem das Auftragen mit Zahnspachtel. Mit einiger ERfahrung bekommt man aber eine schöne druckfeste 2mm-Stützschicht hin.
mit Schüler ist wohl
http://www.modellbau-schueler.de/
gemeint.
Fazit: bei diesem Aufbau wird eigentlich genau das gemacht, was ich in dem oben verlinkten Beitrag angesprochen habe. Auftragen einer Mumpeschicht mit Schaumtreibmittel. Nach dem Aufquellen ergibt diese Schicht eine Stützstoffschicht, welche natürlich bedeutend schwerer ist, als z.B. Herex, Rohacell oder Balsa.
Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich diese Stützstoffschicht nicht delaminieren wird, da sie mit der Außen bzw. Innenlage nass in Nass verarbeitet wird und alles aus dem gleichen Grundmaterial (Harz) besteht, wohingegen bei der klassischen Stützstofffläche das Herex ein anderes Material darstellt, welches, natürlich mit möglichst wenig Klebstoff, eingeklebt werden muss.
Man könnte, um ein ähnliches Resultat zu erreichen, auch ein schwereres Herex verwenden und dies mit viel Harz einkleben, dadurch wird es auch hart.
Allerdings benötigt man dann wieder Vakuum etc..., die Vorteile einer Hartschale sind dann wohl offensichtlich.