Minimoa CNC Bayer 5.66m Spannweite

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Ich habe heute meinen Vereinskollegen(Rentner ohne Internet )auf die Minimoa in der Börse mit gebrochenem Holm hingewiesen.

http://www.rc-network.de/forum/attachment.php?attachmentid=437994&d=1270323238

Er baut grad die selbe Maschine und hat mich darum gebeten nun nach Verbesserungsvorschlägen zu fragen.
Meiner Meinung nach kann man an den Anfang des Holmes doch nicht sooo viele Bohrungen setzten. Dies schwächt doch den Holm . Gibt es noch andere Kollegen die bereits Holmbrüche beim selben Modell durchgemacht haben oder vielleicht Kollegen die diese Bohrungen durch eine eventuelle modifizierung einer Holmstummelsteckung umgangen sind?
Meiner Meinung nach ist dies eine Fehlkonstruktion und ich möchte ungerne dabei sein , wenn solch ein Pott wegen einem Holmbruch unkontrolliert in die Zuschauer geht.

Ich werde eure Modifikationen und Vorschläge ausdrucken und an meinen Vereinskollegen weitergeben.Am besten wären natürlich viele Bilder.

Gruß Dominik
 

kstast

User
Hallo Dominik,

Bilder sagen mehr wie Worte.

Schau Dir mal das Bild an, wie das bei diesem Modell gelöst ist.

Ich war live dabei, wie dieses schöne Modell in der Luft auseinander gebrochen ist.

Ich würde Deinem Rentner empfehlen, er soll auf jedem Fall die Krafteinleitung bei dem Flügel überdenken.

MFG
 
Hallo,
da es in diesem Beitrag um eines unserer Produkte geht möchte ich gerne dazu Stellung nehmen:

Wir produzieren seit 1998 CNC gefräste Modellflugzeugbausätze und darunter auch seit 2001 die Minimoa.
Wir sind besonders Stolz darauf, das wir unsere Modelle nicht einfach nur schnell zeichnen und fräsen, wie das viele unserer Nachahmer machen.
Vielmehr sind unsere Konstruktionen das Ergebnis sehr genauer Berechnungen. Welche Dimensionen ein Holm haben muss, welche Stärke ein Beschlag usw. sind keineswegs Zufallsergebnisse, sondern das Ergebniss genauer Überlegungen.
Gerne nutze ich an dieser Stelle einmal die Gelegenheit mich bei Dr. Helmut Quabeck (Aerodynamik) und Dipl. Phy. Leonard Woods (Statik) zu bedanken, die uns hierbei fachlich beraten.

Was nun die Minimoa in diesem Fall hier angeht, so hatten wir die Gelegenheit den Holm nach dem Absturz, bei uns in der Firma genau zu untersuchen.

Dabei hat sich gezeigt das mehrere gravierende Fehler während des Rohbaus des Holms gemacht wurden.
Die Bohrungen für die Beschläge im Holm waren nicht nur alle viel zu groß sondern, was noch viel schlimmer ist, auch noch schief. Weiterhin wurden die beiden Beschlagteile seitlich stark versetzt zueinander montiert.
Dadurch wurden diese nun jedesmal beim Befestigen der Tragfläche an den Rumpf, einer sehr starken Scherbelastung ausgesetzt, was sich auf die leider nicht verklebten und wegen der viel zu großen Bohrungen auch schlecht sitzenden Schrauben übertragen hat. Das wiederum hat die Bohrungen im Holm weiter geschädigt - ein Teufelskreis.
Leider mussten wir auch feststellen das der Holmkern und die Holmgurte nicht ausreichend miteinander verleimt waren, so war einseitig ein Luftspalt von 1 mm zur Holmverkastung feststellbar.

Wir stehen deshalb einem Wiederaufbau dieses Bruchmodells sehr skeptisch gegenüber.
Der Absturz hat das Modell sicher nicht weiter verbessert und man muss davon ausgehen,
das auch die andere Tragfläche, sowie der Rumpf ebenso gebaut wurden.
Ein Neubau ist sicher weniger zeitaufwendig, vorallem da man ja nicht weiß was mit diesem Modell schon alles in der Luft und am Boden veranstaltet wurde, es ist ja bereits über 8 Jahre alt.
Aus diesen Gründen haben wir auch dem Unglückspiloten angeboten, statt der benötigten Ersatzteile einen kompletten neuen Baukasten zu unserem Selbstkostenpreis zu liefern.
Wie gesagt wir raten wir von einem Wiederaufbau ab.

Zum Schluss noch eine persönliche Bemerkung:
An dieser Stelle gleich Konstruktionsfehler zu rufen halte ich für sehr unsachlich.
Wir haben die letzten 8 Jahre über 80 Minimoas weltweit verkauft und bei keiner ist jemals ein Problem aufgetreten.
Selbst die chinesische Raubkopie unserer Minimoa, die aus wesentlich! minderwertigeren Materialien hergestellt ist, hält problemlos!

Wer noch Fragen zu diesem Thema hat kann sich gerne an uns wenden.

Grüße
H.J.Bayer
 

Gast_15021

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Hi Seb

wenn ich alleine sehe das man Gurte (welche bekanntlich eine Längsfaser haben) locht ...OHAAAA....

Naja.

In Originalholzbauten ist das ja genauso. Ich hab seit jahren Literatur von Jakobs usw unter dem Kopfkissen liegen, und baue gerade etwas größeres in Originalbauweise.
Dass Bohrungen durch Längsfaser gehen ist also normal.
@ Solofox, Steckungsrohre gibt es im Original auch nicht;)

Es sollte am Holm zur Krafteinleitung ein Schwalbenschwanz aus hochwertigen Kieferleisten sein. Dann werden die Bohrungen genug unterstützt (Thema Lochleibung).
Wichtig ist der Schwalbenschwanz, dass die Kraftverteilung nicht abrupt endet (Thema Kerbwirkung), sondern noch um einiges hinter der VA-Lasche weitergeht.

Ich denke, ohne dass ich die Konstruktion kenne dass:

1.: Die löcher (Hans Jörg) zu groß sind und das Material der Holme so weit geschwächt hat dass keine Ausreichende Kraftverteilung (Kraftschlüssige Verbindung) erreicht wurde.
2.: Zu viele Löcher vorhanden sind. (4 im dir. Zugereich hätten ausgereicht)
3.: Die Verkastung aus Kiefer nicht weit genug in den Flügel reicht.

Zum Modell zurück:
Ich habe mich sehr für den "Schrott" interessiert und mir sicher auch wieder hergerichtet. Aber es hätten auf jeden Fall in beiden Flächenhälften chir. Eingriffe gemacht werden müssen:
- Sauberes Ausschäften der kaputten Seite.
- Kieferholmverkastung auf beiden Seiten.
( Hinter den beiden nüchtern zu lesenden Punkten steckt also: Bespannung ab, Rippen weg, Aufspannmöglichkeit schaffen, Hobeln, Schäften, Zusammenbau etc...)
Auf den jetztigen Besitzer kommt also viel Arbeit zu, welche einen ausgesprochenen Holzwurm mit viel Erfahrung bedarf!!!!

Ansinsten: Reparierbar Dank "Holz". Holz ist wunderbar;)

Gruß
Marc Pollrich
 

Gast_15021

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Hier:

So sollte es m.E. aussehen.
Im Fallöe der Minimoa sollte der Beschleag UND die Holmzunge länger noch sein, da im Vorliegenden Fall ein verstrebter Flieger gebaut wird, also wenig Zugkräfte entstehen, da diese über die Vertrebung in den Rumpf eingeleitet wird.

@Kstast: Ist se wech?

Gruß
Marc
 

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Gast_1648

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Natürlich wäre interessant, in welchem Flugzustand das Modell zerbröselt ist ... aber die Antwort ist vorhersehbar. Gabs Vorschäden etc.

Einer Firma wie Bayer eine Fehlkonstruktion vorzuwerfen ist schon frech, es sind ja genug Modelle dieser Firma in der Luft. Auch die eigene Qualifikation eben diese Konstruktion zu beurteilen sollte so langsam glaubhaft dargelegt werden ... finde ich.

Grüße, Phoenixflieger
 
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Gast_7158

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Flügelbeschläge

Flügelbeschläge

Bei meiner ASK 14 mit 5,72m SpW (Bauthread hier im Forum) sieht die Flächenbefestigung so aus. Daneben der Holm. Zwischen den SpH-Verkastungen ist alles komplett voll mit Kiefernleisten, weit in den Flügel hinein. Die Bleche werden mit 11 Stück M4-Schrauben angeschraubt, die Löcher allerdings im Außenbereich. Bei der Minimoa sind es sogar 16 Schrauben.

Ich bin zwar noch nicht fertig mit dem Bau, aber die 1. Maschine fliegt seit über 1 Jahr in Kufstein und es wird auch einfacher Kunstflug damit gemacht und geschont wurde sie bestimmt nicht, siehe Video
http://www.rcmovie.de/video/2f78703886e8c6524fc5/ASK14-Kunstflug
und
http://www.rcmovie.de/video/bda06cc8e7a1353e791f/ASK14-

Wenn die Minimoa etwa 8 Jahre alt ist und der jetzige Besitzer sie nicht von Anfang besessen hat weiß man nicht, was damit alles passiert ist. Da kann ja nun der Hersteller bestimmt nichts dafür, daß dieser Bruch passiert ist.
 

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zur ASK 14:

Was an dem Holm gut aussieht ist das die Kieferngurte mit Pappelsperrholz verkastet sind.
Somit ist ein auseinanderplatzen der Gurte wenn alles sauber mit Weißleim verklebt ist fast unmöglich. Was schade ist ist das diese Verkastung nicht mindestens 30cm in die Fläche geht.

An der Wurzel herschen schon ziemlich viele Kräfte . Nicht das der Holm genau an der Wurzel abscheren kann.
Vielleicht belehrt mich dort auch jemand eines besseren. Dies nur eine theoretische Vorstellung und kein hundert Prozentiges Wissen.
 

Gast_15021

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Ja.
das gefällt mir auch.
Die ASK ist ein schönes Modell.
Hab voriges Jahr beim Mosetreff eine Eigenkonstruktion fliegen sehen, dass men Neid hat.
Viel Spaß damit!!!

Gruß
Marc
 

Gast_7158

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ASK 14 - Holm

ASK 14 - Holm

Meinst du mit "Verkastung in den Holm" die Beschläge? Hier noch mal ein Bild, wie es innen im Holm aussieht (noch nicht verklebt). Wenn die Beschläge fest verschraubt sind und die Löcher genau gebohrt sind, übertragen die Bleche die Kräfte in den Holm. Und der ist aus Kiefernleisten, mehrlagig, nach außen hin langsam abnehmend.
Ich vermute nach wie vor, daß der Holm der Minimoa schon einen oder mehrere Risse gehabt hat, die man natürlich nicht sehen kann, bevor es passiert ist.
 

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Mit Verkastung das Holmes meine ich das Pappelsparrholz mit denen du die Holmgurte vor platzen sperrst. Wie ich sehe gehen diese doch sehr weit (zumindest ausreichend) in die Fläche.

So kann ich mir vorstellen das der Holmaufbau absolut funktioniert.

Wenn man bei dem Holm der Minimoa genauso vorgegangen wäre , wäre sie vielleicht noch ganz.

Man hätte einfach dort wo die meisten Belastungen im Holm stattfinden , die Seiten des Holms mit einem hochkanstehendem Holz sperren müssen. Somit kann der Holm mit Bohrungen versehen werden und im Wurzelbereich nicht mehr auseinanderplatzen oder brechen.
 
Kleine Info,
natürlich ist unser Holm innen mit einem Holmkern versehen und ausserdem auf den Aussenseiten mit 3mm Pappel verkastet. Leider war der Holmkern auf einer Seite nicht bündig mit der Verkastung verleimt.
Auch die Verkastung hatte leider einseitig einen Luftspalt von 1mm zum Holm....

Gruß
Hans Jörg
 
An der von mir makierten Stelle im beigefügten Bild ist keine Verkastung zu erkennen. Ist diese denn in der Bauanleitung angegeben und wurde vielleicht vom erbauer nicht berücksichtigt ?
 

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Also langsam nervt das jetzt ein bischen.
Das Bild zeigt die Teile nachdem wir sie auseinandergeschitten haben um die Teil eingehender untersuchen zu können. Dabei haben wir auch die Holme freigelegt um besser in den Aufbau schauen zu können, deshalb ist keine Verkastung sichtbar.
Wir berechnen bei unseren Konstruktionen sogar die Scherkraft der Verkastung!

Ich werde mich jetzt jedenfalls nicht mehr zu diesem Thema äussern, das Ganze hier riecht schon sehr nach Hexenjagt und ist von einer fachlichen Diskussion meilenweit entfernt.
Vielleicht liegt es ja auch daran das wir ein 8 Jahre altes Modell nicht kostenlos ersetzten wollten, trotz der Drohung unseren Ruf öffendlich zu schädigen..

Viel Spass beim Modellfliegen weiterhin,
Hans Jörg
 

Viktor

User
Hans Jörg - nicht das Handtuch schmeißen :-)

Wenn so was bei einem Modell passiert dann würde ich bei der Anzahl der ausgelieferten Modelle - es ist eines der allrersten CNC Modelle auf dem Markt!! - nicht auf ein Konstruktionsfehler schließen. Da spricht die Statistik eindeutig dagegen!
 
Hallo Hans Jörg


Dies ist keines Wegs eine Hexenjagt .Wenn du bereits gesagt hättest das es eine Verkastung im Wuzelbereich gibt und das Foto nicht den Vollständigen Holm im Wurzelbereicht zeigt wäre alles gegessen gewesen.

Gruß Dominik
 

Gast_7158

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Holmverkastung

Holmverkastung

Also wenn man das Bild vergrößert sieht man deutlich, daß an einem Blech noch etwas Holz senkrecht klebt. Daraus hätte man sofort schließen können, daß da natürlich Sperrholz als Verkastung drauf war. Außerdem wird wohl kein Holzmodellbauer, der sowas schon mal gebaut hat annehmen, daß der Erbauer die Verkastung "vergessen" hat. Wie denn auch, soll er sie am Flügelende abgeschnitten haben?

Jetzt bleibt mal auf dem Teppich und unterstellt nicht jemanden, der so ein Modell gebaut hat, daß er direkt vom Styromodell zu so einem Projekt übergeht (wobei ich nicht unterstellen möchte, daß das mit Hirn und Geschick doch möglich ist).

Wieso behaupten eigentlich alle, daß der Konstrukteur oder das Modell schuld an dem Absturz sind? Ist die Fa. XYZ schuld, wenn ich mein Auto nach 8 Jahren nicht mehr bremsen kann oder die Werkstatt, die geschlampt hat? Und wenn es ein gebrauchtes Auto war, was hat der Vorbesitzer alles damit gemacht? Der Drang, einfach immer "Störung" zu rufen, wenn man einen Steuerfehler macht, scheint sehr vebreitet zu sein. Der Fa. Bayer möchte ich sagen, daß auch schon Graupner solche Diskussionen über sich ergehen lassen mußte und andere Firmen bestimmt auch. Das gibt sich mit der Zeit wieder.
 

wenni

User
Wenn man das Bild genauer ansieht, dann sieht man genau rechts von deinem roten Kreis, dass da eine abgerissene Verkastung noch am Rest der Fläche hängt. Mit etwas Fantasie könnte man es sich dann auch denken dass an nem abgerissenen Stück auch mal mehr Material dran gewesen sein könnte ;)
 
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