Hallo,
ich möchte hie mal erklären, wie ich mit dem Programm arbeite.
Da ich vor über 40 Jahren mein Berufsleben im Schffbau begonnen habe, verwende ich entsprechende Bezeichnungen. Ansonsten verwende ich die Bezeichnungen so, wie das Programm sie in der deutschen Version benutzt. Wenn etwas unklar sein sollte, bitte fragen.
Zum Anfang etwas zur Vorgeschichte:
Nach einigen Flächen, die ich mit Profili konstruiert habe, habe ich nach mehr "Futter" für meine Fräse gesucht. Meine Ärztin hatte mich gerade zu 3 Wochen "Arbeitsabstinenz" verdonnert um etwas zur Ruhe zu kommen. Flugwetter war eh' nicht und da habe ich mit einer der ersten Versionen von DevFus CAM angefangen.
Ich hatte die Idee, eine An-12, einen russischen 4-motorigen Transporter, damit zu konstruieren.
Die Maschinen sind schon etwas älter, aber sie starteten noch vor 2 Jahren vom Flugplatz Neubrandenburg-Trollenhagen zur Versorgung der Bundeswehr in Afghanistan. Inzwischen macht das die Il-76.
Das Vorgängermodell, die An-8 mit 2 Motoren, habe ich schon, allerdings mit Styrorumpf.
Scale würde schwierig, weil die Spannweite mit 37,00 oder 38,00 m angegeben wird. Die Rumpflänge ist sehr "variabel". In einem russischen Artikel war der Rumpf 30,10 m lang und 2 Seiten weiter waren es dann 38,00 m.
Ich habe mich dann für 38,0 m Spannweite und 33,1 m Rumpflänge entschieden. Im Maßstab 1:20 ergibt das 1850 mm Spannweite bei 1655 mm Rumpflänge.
Fotos habe ich mehr als genug, teilweise 1994 selbst gemacht auf dem Flugplatz Püttnitz bei Ribnitz-Damgarten beim Tag der offenen Tür bevor die Russen endgültig abgezogen sind. Für Semiscale reicht's bestimmt.
Für den Rumpf habe ich mir folgendes überlegt:
Die russischen Transporter haben fast alle einen Kastenträger im Rumpf, der von der Flächenunterseite bis zum Hauptfahrwerk geht (s. Foto).
Bei mir sollte ein Längsspant von der Flächenauflage herunter bis zum Unterkante Fahrwerkwulst gehen damit die Rumpfhülle bei der Landung nicht so sehr belastet wird. Dort könnte auch das Fahrwerk befestigt werden. Ein Einziehfahrwerk habe ich nicht vorgesehen.
Die Flächentiefe habe ich mit 250 mm festgelegt, also ca. 10 % größer als das Original.
Davor und dahinter je einen Spant und dann noch ein Sperrholzboden von der Heckklappe bis zum Bugfahrwerk. Dann hätte ich ein stabiles Grundgerüst, das die Hauptbelastungen aufnehmen kann und außerdem hätte ich jede Menge Platz für die Akkus zum Einstellen des Schwerpunktes. Der Rumpf passt in mein Auto, deshalb bleibt er ungeteilt.
Ich bin von folgendem Material ausgegangen:
- Spanten 3mm Balsa, außer im Bereich der Flächen und des Fahrwerks, dort 3mm Pappelsperrholz, ebenso der Boden für die Akkus.
- alle Längsstringer 5x5 mm. Waren nicht lieferbar, deshalb habe ich im Baumarkt nach passenden Leisten gesucht. Gefunden habe ich 4,2x30x2500 mm. Daraus habe ich dann Leisten 4,2x5 mm geschnitten. das Schäften der Leisten entfällt und billiger war's auch noch.
- Beplankung des Rumpfes 2mm Balsa und 1x49g/m² Glasseide.
Nach einigen Tests mit DevFus CAM habe ich eine Lizenz gekauft.
Ich habe mit Version 1.04 begonnen und bin an einige Grenzen des Programms gekommen.
Im amerikanischen Forum hat Stefano erklärt, dass er es für die Konstruktion von Seglerrümpfen vorgesehen hätte. "Rivetcounters". wie er sie nennt,sind auch nicht seine Zielgruppe. Semiscale-Modellbau sollte aber möglich sein.
Transporter mit einem hochgezogenen Heck konnten nicht so dargestellt werden wie ich es erwartet habe. Eine Mail mit ein paar Screenshots und einer kurzen Erklärung an Stefano und schon gab's eine neue Version.
Stefano hat mich gebeten, Fragen und Probleme direkt an ihn zu mailen, ebenso Änderungswünsche möglichst mit Erklärung des Problems, evtl screenshots und das exportierte Projekt. Diese Bitte möchte ich hier weitergeben.
Ich mache das immer in Englisch. Ob im DevFus-Team jemand deutsch spricht, habe ich noch nicht gefragt.
Jetzt noch einige Erfahrungen, die ich sammeln musste:
- Das Programm scheint den gesamten Rumpf incl. aller Bauteile über Parameter zu definieren, d.h. nach jedem Schritt wird heftig gerechnet bevor es weitergeht. Ein "lahmer" Rechner ist da wohl eher ein Nachteil.
- Ich habe mir deshalb angewöhnt, ein einmal geöffnetes Projekt immer alle Bearbeitungsschritte durchlaufen zu lassen um es dann regulär zu beenden. "Abbrechen" habe ich auch versucht, und danach wieder bei Null angefangen. Irgendwie waren die Daten korrupt, sagte Stefano.
- Gelegentliches Sichern durch Klonen oder Exportieren des Projektes hat mir seitdem viel Zeit und Ärger erspart.
- DevFus CAM numeriert alle Spanten, während Dreiseiten-Risse oft mit Buchstaben arbeiten.
- Wer viele Stringer am Umfang der Spanten verteilen möchte, sollte sich deshalb ein Bezeichnungs-System überlegen, sonst wird es schnell unübersichtlich.
- Da es oft neue Versionen ohne Ankündigung gibt, schaue ich regelmäßig auf
www.devcad.com nach und arbeite immer mit der neuesten Version. Datenverluste habe ich dadurch noch nicht gehabt.
- Die benutzten Dreiseiten-Risse oder andere Zeichnungen sollten möglicht mit dünnen Linien gezeichnet sein. Das macht die Arbeit leichter und genauer.
Nach einigen Versuchen habe ich jetzt folgende Arbeitsweise:
- Möglichst alle Funktionen in DevFus CAM ausnutzen bis zum G-Code für die Fräse. Das Programm exportiert zwar in .dxf, aber jeden Spant als Block, der dann aufgelöst werden muss. das kostet viel Zeit und Nerven.
- Auch wenn es so aussieht, es werden keine echten 3D-Bauteile generiert! Dazu müssten die Bauteile eine Materialdicke bekommen, die aber nicht abgefragt wird.
Zur benutzten Hardware:
- PC mit Pentium Dual Core 2,5 GHz, 4 GB RAM, Windows XP Pro
- zum Vergleich werde ich in den nächsten Tagen mal verschiedene PCs testen, die z.Z. auf meinem Schreibtisch auf ihre Installation warten. Durch die Lizensierung per USB-Stick ist das alles sehr einfach geworden. Betriebssystem wird XP Pro sein. Vista setzen wir nicht ein und
Windows 7 kommt später.
Das war's zum Anfang
Wolfgang