F3B F3J Modell an der Winde, materialermüdend...????...Festigkeitseinbußen

MRSPE

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Immer wieder liest man:
F3J F3B Modell wurde an der Winde materialermüdend ??????
Oder
F3B F3J Modell nicht an der Winde geflogen volle Festigkeit?????


Ich halte das für kompletten MÜLL

dann müsste ja nach 200 oder 300 Starts das Ding auseinanderfliegen...
und der Hersteller vorgeben max.300 Starts an der Winde o.ä.
 

MRSPE

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Winde

Winde

sorry soll nat.heissen materialermüdend
 

Gast_20020

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Ich habe ein wenig den Eindruck, daß mein Starling Pro, den ich am Hang relativ hart ran genommen habe einfach weich geflogen ist, vielleicht ist das auch subjektiv aber mir kommts zumindest so vor....

wie es tatsächlich ist können uns sicher die Profis sagen!
 

Mr. Speed

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Anderes Beispiel!

Eine Karosse die in ner seriennahen Motorsport-Rennserie eingesetzt wird, z.B. Seat Cupra-Cup oder Lupo-Cup, kannste nach der 2. Saison verschrotten. Die ist dann einfach weichgefahren! Das Ding verwindet sich in alle Richtungen.
Ähnlich ist es mit Flugmodellen, die werden mit Sicherheit nach entsprechender Beanspruchung mit der Zeit auch weich!
 
Hallo,

habe auch einen Eigenbau regelmäßig mit der gleichen Winde hochgezerrt (inkl. Schuß). Irgendwann ist er bei gleichen Bedingungen (wie vorher auch) einfach geplatzt. Muß wohl weich gekocht worden sein.

Klaus.
 

Jantar

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Anderes Beispiel!

Dass ein Gfk-Flieger nach einiger zeit weich wird, kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen. wenn ich mir mal anschaue, wie viele Starts an der Winde im Manntragenden Bereich pro Wochenende durchgefuehrt werden, und das ueber Jahre hinweg, halte ich das Risiko einer Ermuedung fuer eher gering.
Anders natuerlich, wenn Styro unter der Schale ist, das wird mit der zeit doch etwas weich.
 
Hallo,
dass durch normale Beanspruchung eine Struktur geschädigt (verschlissen) wird steht ja wohl außer Frage, allerdings ist dieser Verschleiß bei Flugzeugen relativ gering, da sie wenige dauerhaft bewegten Teile haben die unter großer Krafteinwirkung stehen (wie zum Beispiel Radachsen bei Autos, etc.).

Eine Materialermüdung die zum Bruch führen könnte ist daher bei Modellflugzeugen, egal welcher Bauart relativ umwarscheinlich, eher werden sie durch Abstürze, Transport, etc. beschädigt oder zerstört bevor eine Materialermüdung eintritt. Ich habe mit einem alten Jonny von WIG das Modellfliegen gelernt, der vorher 5 anderen Leuten in meinem Verein ebenfalls das Fliegen beigebracht hat und dabei (laut Erzählungen, ich war da noch nicht geboren) ca. 20Jahre im "Dauereinsatz" war und dabei einiges an Motoren und Servos gesehen hat (da diese, durch ihre beweglichen Teile störanfälliger sind). Ich habe ihn leider im Ackerrand an unserer Platzkante im Landeanflug versenkt sonst wäre er mit Sicherheit noch im Einsatz.

Neben der Modellfliegerei bin ich auch noch in der manntragenden Segelfliegerei unterwegs. Dort gibt es tatsächlich Betriebsgrenzen für jedes einzelne Muster.
Beispiel:
ASK 21 (Quelle: Technische Mitteilung Nr.29 ASK 21, Alexander Schleicher Flugzeugbau)
normale Betriebsgrenze: 12000 Flugstunden mit Rutinekontrollen alle 3000h und bei besonderen Ereignissen (harte Landung, Blitzeinschlag (bei uns letzte Saison passiert), etc.)

danach:
wenn in der Gesamtflugzeit mehr als 12,5% Kunstflug enthalten sind: Ausmusterung (wegen der dauerhaften, erhöhten Belastung)
bei 12000h 12,5%=1500h entspricht ca. 4500 Kunstflügen bei einer durchschn. Dauer von 20min/Kunstflug

wenn weniger als 12,5%: Austausch spezieller Teile (Hauptbolzen, etc.) und Wartung nach in TM29 beschriebenem Ablauf, danach weiterer Flugbetrieb bis zu 18000h Gesamtflugzeit mit 3000h-Kontrollen

Außerdem ist jedes Segelflugzeug immer nur ein Jahr für lufttauglich erklärt und muss danach zur sog. Jahresnachprüfung von einem speziellen Prüfer abgenommen werden.

ich hoffe dir geholfen zu haben

mfg
Daniel

P.S.: Da Modellflugzeuge eher selten Jahrzehnte im Einsatz sind, glaube ich also nicht, dass man oft einen Modellabsturz wegen Materialermüdung erleben wird, eher wohl wegen Baufehlern oder Überbeanspruchung (kann auch viele Flüge vor dem endgültigen Bruch passieren)





puh! Was ein langer Beitrag!
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hatten wir schon mal...

Hatten wir schon mal...

hier

Modell ohne den herkömmlichen Stützstoff alte in der Tat länger. Ich kenne zwei Ausführungen:

- Hartschalenmodell; die sind aber meistens schwerer
- Modelle mit aufgeblasenen Schläuchen in der Fläche

Hans
 

MRSPE

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Materialermüdung

Materialermüdung

Danke Hans Rupp....diesen thread kannte ich nicht
aber die Beiträge sind sehr interessant
 
Festigkeitseinbussen (wohl eher Steifigkeit, wenns um
"weichkochen") geht deutet doch IMO auf eine zeitweise oder sogar permanente Überlastung eines Teils hin. Bei F1 beschwert sich auch keiner, dass der Motor nicht 200tkm überlebt, aber immer wieder sieht man super leichte F3B-Modelle mit durch Ballast aufgedoppeltem Fluggewicht am Hang, die dann natürlich den Sturzflug aus 800m senkrecht überleben sollen - was sie vielleicht auch 2-3 mal tun - und nachher ist das Modell schuld wenns knallt.
Wer Wettvewerbe fliegt muss in Kauf nehmen, entweder ein leichtes Modell zu haben was nicht ewig hält oder nicht vorne mitfliegen zu können, wer echte Alltagsgeräte für den Hang will kauft sich halt aus dem sehr überschaubaren Angebot der entspr. Hersteller was oder baut gleich selbst.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Raphael,

"weichgekochte" Modelle , bei denen sich im laufe der Jahre kleine Delaminationen von Laminat und Stützstoff ergeben haben erleben ihr Ende typischerweise durch Beulversagen. D.h. die auf Druck belastete Struktur beult/knickt weg oder ein mit ausgeschlagener Anlenkung bzw Servogetriebe angelenktes Ruder flattert.

Die Trennung von Laminat und Stützstoff geschieht meiner Meinung nach viel häufiger am Boden (harte Landung...) als in der Luft. Bei wettbewerbsfähigen F3B-Modellen will ich das in der luft so was passiert fast generell ausschliessen, dass man die in der Luft am Hang weichkocht . Die Belastung beim Schuss ist so brutal wie sonst kein Manöver im normalen Flug, Und das halten gute Modelle ohne (Teil-)Versagen aus.

Ausnehmen will ich Schweizer Extremflugstil mit Anstechen aus mehr als 500 m Höhe und mutwillligem Versuch, dann ohne Rücksicht auf alles möglichst enge Loopings zu fliegen und die DS-Fliegerei. Das sind Spezialfälle.

Das Problem sind doch die "Kunden", die für maximal die Hälfte des Geldes genauso leichte Modell haben wollen wie die Wettbewerbspiloten, obwohl sie im Alltag durch 2,7-3,0 statt 2,2 kg nur ganz selten Nachteile, aber ganz oft Vorteile hätten. Gekauft wird nach Aussehen, Preis und Gewicht, aber nicht nach Haltbarkeit.

Ich habe schon Modell der beliebten Preisklasse gesehen, bei denen der Klappensteg einfach auf den Stützstoff geklebt wurde. gestorben ist das Modell übrigens daran, dass im bei über 150 km/h die Baumwipfel eines Waldes in den Weg sprangen ;)

Wenn mehr Kunden nach Modellen der Machart und der Preisgestaltung von Klemm etc. nachfragen würden, würden die Anbieter darauf reagieren und das Angebot würde wachsen. Thommy hatte mal ein Modell mit Abachi als Stützstoff im Angebot. Verschwunden das der Markt da die Nachfrage gering war und als die Formen verschlissen waren hat der Hersteller ein neues Modell mit angesagterer Bauart gemacht.

Hans
 
Hallo Hans,

grundsätzlich sind wir uns ja sehr einig.
Nur, wie speziell sind die von Dir angesprochenen Spezialfälle? Eine harte Landung am Hang passiert immer mal wieder, auch mir grad am Sonntag. Ich brauche mir darüber aber normalerweise keine Gedanken zu machen, da ich weiss, dass meine Modelle entsprechend gebaut sind.
Gerade erst am Sonntag habe ich mein Fräulein recht schnell gelandet, da meine T12FG nach knapp einem Flug mit fast 4h genau dann mit piepsen anfing, als ich schon wieder auf über 500m war. Während diesem Flug bin ich übrigens mehrfach aus 4-stelliger Höhe mit allen möglichen Figuren anschliessend runtergedonnert, so auch Stefan Knechtle, der auch dabei war mit seinem Hangwobbegong.
Was einfach gefährlich ist: Ein Freund von mir war auch dabei, hatte ein relativ festes Hangflugmodell dabei (den Allegro von Mehmed), flog den jedoch mangels Erfahrung und Vertrauen noch nicht und warf seinen Elektro-F3J und kurbelte diesen auf ebenfalls 4-stellige Höhen, sogar noch höher als Stefan und ich. Als er mir seine Höhe sagte (welche ich jetzt nicht exakt zu nennen brauche, sonst muss der Modi wieder eingreifen) habe ich ihm nur geraten, er soll diese Höhe vielleicht nicht im gleichen Stil verheizen wie Stefan und ich - was er dann auch beachtete.
Was ich damit sagen will? Dass vielen Leuten einfach nicht bewusst ist, wofür die Modelle, die sie grad fliegen, eigentlich mal gemacht wurden. Dass ein Hochstart auf Biegung anspruchsvoll ist, mag sein, auf Torsion ist das normalerweise nicht all zu schlimm (jetzt werde ich bestimmt wieder zurechtgewiesen - im Vergleich mit einem Sturzflug aus 1***m durch heftige Turbulenzen ist das Pillepalle). Und dann ist wieder das Modell schuld.
Wenn sich das Laminat vom Stützstoff trennt, weil der Flieger hart auf den Boden geknallt wurde, liegt das wohl auch an der extrem sparsamen Verklebung, die der Hersteller zu Gunsten des Gewichts versucht so gut wie's geht hinzukriegen. Mir ist das noch nie passiert bei einem Eigenbaumodell, auch bei übelsten Einschlägen.

Und genau wie Du sagst, würden die Kunden mal einsehen, dass ein 2.2kg Modell genau so absäuft wie ein 4kg Modell (2.7 ist ja immer noch ein Leichtwindsegler ;)), wenn man am falschen Ort fliegt, ja dann würden vielleicht auch mehr anständige Flieger in dieser Kategorie hergestellt. Nicht umsonst konnte ja Mehmed den oben erwähnte Allegro lange nicht verkaufen, und am Schluss auch nur dank meinem guten Zureden an meinen Kollegen, der jetzt allerdings (oh Wunder) davon begeistert ist.

Die Situationen, bei denen am Hang entscheidend ist, ob der Flieger nun 35cm/s oder 40cm/s Eigensinken hat, sind äusserst selten, und meistens wird durch vergurkte Einstellungen eine so schlechte Leistung provoziert dass man mit einem schweren Flieger sogar noch besser dabei ist.

Dein sog. "Extremflugstil" der Schweizer wird bei uns immer mehr zum Standard, vielleicht auch weil wir höher als 150m fliegen dürfen (nein keine Diskussion darüber bitte). Die Zeiten der Nachahmer sind angebrochen, aber das Verständnis fürs Material muss dafür halt erst noch wachsen.

Für mich sind F3B-/F3J-Wettbewerbsmodelle wie Carbon-Rennräder: Super in der Leistung, teuer in der Anschaffung und empfindlich, wenn man nicht weiss wo die Grenzen sind. Wenn man dann zudem auch noch wenig Geld bei der Beschaffung ausgibt (sämtliche Faser-Flieger sind zu billig, meiner Meinung nach!) muss man sich nicht wundern, wenn's knallt - nur wird hoffentlich nie was schlimmeres deswegen passieren.

Gruss
Raphael
 

CHP

User
Das Problem sind doch die "Kunden", die für maximal die Hälfte des Geldes genauso leichte Modell haben wollen wie die Wettbewerbspiloten, obwohl sie im Alltag durch 2,7-3,0 statt 2,2 kg nur ganz selten Nachteile, aber ganz oft Vorteile hätten. Gekauft wird nach Aussehen, Preis und Gewicht, aber nicht nach Haltbarkeit.

Und genau wie Du sagst, würden die Kunden mal einsehen, dass ein 2.2kg Modell genau so absäuft wie ein 4kg Modell (2.7 ist ja immer noch ein Leichtwindsegler ;)), wenn man am falschen Ort fliegt, ja dann würden vielleicht auch mehr anständige Flieger in dieser Kategorie hergestellt. Nicht umsonst konnte ja Mehmed den oben erwähnte Allegro lange nicht verkaufen, und am Schluss auch nur dank meinem guten Zureden an meinen Kollegen, der jetzt allerdings (oh Wunder) davon begeistert ist.

Die Situationen, bei denen am Hang entscheidend ist, ob der Flieger nun 35cm/s oder 40cm/s Eigensinken hat, sind äusserst selten, und meistens wird durch vergurkte Einstellungen eine so schlechte Leistung provoziert dass man mit einem schweren Flieger sogar noch besser dabei ist.

Der Ottonormalkunde hat halt einfach nicht das Know-How. Man sieht ja im Forum, wie oft bemeckert wird, dass der Flieger 50g oder 100g zu schwer ist und ob man nicht noch am Flügelverbinder o.ä. Masse einsparen könnte. Oft ist es auch mit großer Geduld kaum möglich den Leuten die Zusammenhänge zu erklären.
 
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